Volltext Seite (XML)
Amtliche Anzeigen. Ueber den Nachlaß des am 26. Juli 1931 in Schwarzen- derg-Wildenau verstorbenen Fabrikbesitzers Paul Albert Zweigler in Schwarzenberg-Wildenau wird heute, am 12. Ok tober 1931, vormittag 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Walther in Schwarzenberg wird -um Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 12. November 1931 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Derwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls Uber die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf de» 4. November 1931, vormittag A11 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 25. November 1931, vormittag ^10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den l Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab- gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 30. Oktober 1931 anzeigen. K 32/31 Das Amtsgericht z« Schwarzenberg. Ueber das Vermögen der in Liquidation befindlichen Kom manditgesellschaft in Firma Emil Zweigier, Pappenfabrika- tion in Schwarzenberg-Wildenau wird heute, am 12. Oktober 1931, vormittag 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Walther in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 12. November 1931 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Derwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten, denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 4. November 1931, vormittag 19 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 25. November 1931, vormittag 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. I Wer «ine zur Konkursmasse, gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für di« «r aus der Sache ab- gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 30. Oktober 1931 anz«igen. K 33/31 Da» Amtsgericht z« Schwarzenberg. Donnerstag, den 15. Oktober 1931, nachm. 3 Uhr sollen im Gasthof „Reichsadler" in Bockau öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Radioamarat (Retz- anschluß) mit Lantsprecher (Fabrikat Mende), 1 Bücherschrank, Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Ane. Donnerstag, den 15. Oktober 1931, vorn». 10 Uhr soll in Radiumbad Oberschlema 1 Radioapparat mit Lantsprecher (Netzanschluß) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzah- lung versteigert werden. Sammelort der Meter: Fremdenhof. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerlcht» Schneeberg. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher" Behörden können in den Geschäftsstellen des „Trzgebirgischen Dolksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden Das Programm des zweiten Brüning - Kabinetts. Nichts Neues an -er Regierungsfront. In der Kanzlerrede ist die Außenpolitik sehr kurz behan delt worden. Es besagt nichts, wenn Dr. Driining „die Außenpolitik im Geiste der Besprechungen der letzten Monate, vor allem der deutsch-französischen, fortführen" will. Denn es kommt ja schließlich auf den Geist der anderen an. Und dieser ist wohl nach wie vor nicht eben deutschfreundlich. Der Appell an die Derhandlungsgegner, „die Bemühungen zu der uner- läßlichen solidarischen Zusammenarbeit endlich zur praktischen Tat werden zu lassen", wird nur insoweit befolgt werden, als die Partner ihren eigenen Vorteil dabei zu finden glauben. Mit einem darüber hinausgehenden Entgegenkommen kann nicht gerechnet werden. Ein solches ist aber unerläßlich, wenn das am meisten geschwächte Deutschland auf dem bisher cin- geschlagenen Wege wieder hochkommen soll. * Ueber die innere Wirtschaftskrise hat der Kanzler das wiederholt, was er in seinen Reden der letzten Wochen schon öfters zum Ausdruck gebracht hatte. Das Programm, das auf- gestellt werden soll, soll „als erste Voraussetzung die Aufrecht erhaltung der Stabilität unserer Währung" haben, „an der unter keinen Umstünden gerüttelt werden darf". Hierzu ist zu bemerken, daß es auch Dr. Brüning bei allem guten Willen nicht verhindern kann, daß die anderen rütteln. Wird doch gerade in diesen Tagen dem Franzosen Quesnay, dem Präsi denten der BIZ. in Basel, der Plan der sog. Quesnay-Mark zugeschrieben, d. h. einer im Wert herabgesetzten Währung. Der Kanzler hat dem offiziellen Teil seiner Ansprache, die er verlas und die als das eigentliche Regierungsprogramm anzusehen ist, noch in freier Rede gewissermaßen eine Ver- teidigung der bisherigen Negierungsmaßnahmen angefügt. Dabei hat es naturgemäß nicht an Angriffen gegen die Nechts- opposition gefehlt. Der Kanzler hat sich hier leider nicht im- mer des Maßes an Objektivität befleißigt, durch das er sich sonst von seinen Vorgängern wohltuend unterschieden hat. Ueber die Meinungsverschiedenheiten zwischen Brüning und seinen politischen Gegnern sowie über mancherlei, was damit unmittelbar zusammenhängt, wird zu reden sein, wenn die Abstimmung im Reichstag vorüber sein wird. Darüber herrscht jedenfalls Einigkeit, daß, wie der Kanzler am Schlüsse seiner Rede sagte, „das deutsche Volk den Lebenswillen und den poli tischen Instinkt hat, auch über diesen Winter hinwegzukom- men". Fraglich ist nur, ob es seinen Weg unter der Führung des Zentrums und des mit diesem verbündeten Marxismus gehen will, oder ob ihm sein politischer Instinkt nicht doch an dere, und zwar bessere Wege weist. D» - Polizei, Polizei! Berlin, 13. Olt. Die Umgebung bes Reichstages war heute schon um die Mittagszeit von der Schutzpolizei abge- riegelt. Die Polizei hatte auch in der Leipziger Straße, wo vor einem Jahre bei der Reichstagseröffnung Tumulte statt fanden, und in der Friedrichstadt größere Abteilungen postiert. In der Friedrich-Gbert-Straße hielten zahlreiche Polizeischnell- wagen. Berittene Schutzpolizei hatte hinter der Auffahrt Auf stellung genommen. Schnellwagen durchfuhren dauernd oie Umgebung des Reichstags. Der Inhalt -er Erklärung. Berlin, 13. Okt. In der heutigen Sitzung des Reichs- tag es, der die nationale Opposition ferngeblieben war, gab Reichskanzler Dr. Brüning eine Erklärung der Reichsreg ierung ab, in der es u. a. heißt: Ich habe die Ehre, dem Hohen Hause die Reichsregievung in der neuen Zusammensetzung vorzustellen. Sie ist. ergänzt durch einen bewährten Vertreter der Wirtschaft, der als Sach berater der Reichsregierung in den vergangenen Monaten zur Seite gestanden hat. Die Leitung des Wehr- und Innenministeriums ist in einerHand verei nigt. Mehr als je zuvor zwingt uns unsere Notlage zu einer einheitlichen Zusammenfassung der staatlichen Machtmittel, namentlich auch der vom Reichspräsidenten erlassenen besonderen Machtbe fugnisse, gegen alle Bestrebungen, die den Staat zu be drohen suchen. Die Leitung der Wehrmacht wird ihre bisherigen bewährten Grundsätze weiter verfolgen. Die Lei tung des A ußen m i niste r in m s wird in meiner Hand liegen. Ich werde Lie Außenpolitik im Geiste der Besprechungen der letzten Monate, vor allem der jüngsten deutsch-französischen in Berlin, sortführen. Die Rcichsregierung erwartet das Heil nicht allein durch internationale Verhandlungen. Aber Deutschland hat im letzten Jahrzehnt am eigenen Leibe mehr als alle Nachbarn gespürt, wie die ungelösten politischen Frägen Ler Welt die innere Not bis zur Grenze des Erträglichen gesteigert haben. Deshalb hat Deutschland Las Necht, an die Völker der Welt den Appell zurichten, die Bemühungen zu der unerläßlichen solidarischen Zusammenarbeit endlich zur praktischen Tat werden zu lassen. Ich glaube, daß in den letzten Monaten ein gewisser Fortschritt in solcher Ge sinnung erzielt worden ist. Die weitschauende Initiative des Präsidenten von Amerika hat leider nur eine vorübergehende Erleichterung geschaffen. Deutsch land fordert be* aller Rücksichtnahme auf die Lebensnotwendig keiten der Nachbarn Lie Verwirklichung des Grundsatzes der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung unter den Völkern. Ich warne vor Augenblickslösungen unter dem Druck dringender materieller Not. Die Aufgabe Ler Reichsregierung war es und dec neuen Reichsregierung wird es sein, die Regierungsiyaßnahmen elastisch Len jeweiligen neu äuftretenden Auswirkungen der Weltkrise anzupassen. Die Neichsregierunq nimmt für sich als «inen Erfolg in An spruch, daß sie rechtzeitig und als erste im Kreise der großen Nattonen mit entscheidenden Sparmaßnahmen in den öffentlichen Ausgaben und mit möglichster Senkung der Erzeugungskosten begonnen hat. Die Krise des englischen Pfundes, deren endgültige Lösung noch nicht sicher beurteilt werden kann, stellt Reichsregierung und Reichsbank vor neue Aufgaben. Die Reichsregierung, die sich schon in den vergangenen Monaten des Rates hervorragender wirtschaftlicher Sachver- tändiger bedient hat, hat in Uebereinstimmung mit dem Reichspräsidenten beschlossen, einen Wirtschaftsbeirat zu ernennen. Mit ihm gemeinsam wird in kurzer Zeit «in Wirtschaftsprogramm für die nächsten Monate äus- qearbeitet werden. Dieses Programm hat als erste Daraus- etzunq die Aufrechterhaltung der Stabilität unserer Währung, an der unter keinen Umständen ge- rüttelt werden darf. Don entscheidender Wichtigkeit ist die Durchführung eines Planes zur Tilgung der kurz- fristigen Schulden und eine endgültige Klärung der Reparationsfrage. Die Schwierigkeiten, in denen sich Deutschland durch Krieg, Inflation und Reparationslasten befand, haben da«! geführt, daß die großen Unternehmungen durch ausländische Kredite eine sehr starke Expansion betreiben konnten, während Mittelstand, kleinere und mittlere Industrie in ihren Betä- tigungs. und Entfaltungsmöglichkeiten demgegenüber zurück geblieben sind. Die Kreditpflege gerade für Mittelstand, kleinere und mittlere Industrie muß auch bei der Bankenpolitik in der Zukunft «ine der wichtigsten Aufgaben sein. Landwirt- schäft, Grundbesitz und Industrie leiden unter zu hohen Zinssätzen. Ihre Senkung ist «in unerläßliches Mittel zur Herabsetzung -er. Produktionskosten. Di« Sozialpolitik muß derart gestaltet worden, daß sie sich den finanziellen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten vinfügt. Dabei kann an dem verfassungsmäßig verbrieften Mitbe stimmungsrecht der Arbeitnehmerschaft nicht 'vorbeigegangen werden. Dor - allem, gilt das auch für den T aci fge d a nk« n, der als solcher gesund 'ist und erhalten worden muß, aber größerer Elastizität in der Handhabung bedarf. . Mit einer solchen Politik muß Hand in Hand gehen die Behandlung der Kartellfrage, da die Preisgestal tung Len wechselnden wirtschaftlichen Bedingungen und der gesunkenen Kaufkraft im Inland schnell angepaßt werden muß. Erne Verzinsung und Tilgung der kommerziellen Schulden des deutschen Dolles ist nicht möglich, wenn den deutschen Waren die Weltmarkts in fortschreitendem Maße gesperrt werden. Dies« vielfach befolgte Politik führt zu einer Zer rüttung der Weltwirtschaft, an deren Ende Lie völlige Verarmung aller Völker stehen wird. Die Neichsregierung ist gewillt, alle Schritte zu tun, um einer solchen Politik zu begegnen. Ebenso klar ist sie sich darüber, daß die Bedeutung des Binnenmarktes in der kommenden Zeit stärker in Len Vordergrund treten wird. Diesem Ziel dienen auch die Pläne einer erweiterten und beschleunigten Siedlung auf dem Lande und im Vorfeld der Städte, die gleichzeitig eine seelische Entlastung von dem Druck d-er Arbeitslosig- keit bringen soll. Der W?g, den das deutsche Volk zu gehen hat, ist uns klar vorgezeichnet. Er ist hart und schwer, aber auch keinem anderen Volke bleiben harte Maßnahmen erspart bis zu dem Tage, an dem die Not -i« Völker der Welt zu einheit. lichen Maßnahmen gezwungen hat. Gerade weil das deutsche Volk, wenn es Gerechtigkeit, Zielklarheit und Hoffnung auf «inen Enderfolg siebt, zu den schwersten Opfern befähigt ist, ist es Pflicht der Reichsregierung, dafür zu sorgen, daß alle Versuche zur Ausnutzung der Notlüge des Staates und der Wirtschaft durch unwahrhafie Agitation ver hindert werden. Das Volk und vor allem die Jugend muß vor den Einflüssen der Zersetzung geschützt werden und vom Geiste der Opferwilliokeit und Vaterlandsliebe erfüllt sein. Die Reichsregierung wird alle Kraft in den Dienst ihrer vornehmsten Aufgabe zur Rettung des Vaterlandes stellen. Im Anschluß an di« Verlosung der Erklärung führte Reichskanzler Dr. Brüning u. a. aus. es sei notwendig, über einige Vorgänge der letz ten Zei t eine offene Auf- klärung zu geben. Ich kann mit Befriedigung feststellen, daß jetzt auch aus den Kreisen der Rcchisopposition nicht mehr das Bestehen einer Weltkrise geleugnet wird. Ucberall wird jetzt eingesehen, daß die ganze Welt in einer ganz außer gewöhnlichen Situation steht. Wir in Deutschland haben uns der Situationeher an gepaßt als andcreLänder. Die deutsch« Regierung hat sich früher unpopulär gemacht als ander«, st« hat es aber dadurch dem Bölke erspart, es mit einem Schlage vor ganz umstürzende Maßnahmen zu stellen.. Ich lasse mich lieber jeden Tag als Landesver räter beschimpfen, al sdaß ich die Nerven ver- liere und von dem Wege abmeiche, den ich «ingefchläger Habs. An dem Tage, an dem der Reichstag das von mic verlangt, würde ich sofort demissionieren. In dieser schworen Zeit des Vaterlandes wäre es ein nationales Erfordernis, daß sich eine Regierung aller verantwortungsbereiten Parteien züsammen- findet. Leid« ist die Bildung einer solchen Regierung itt Deutschland ausgeschlossen. In der schicksalsschwersten Zett Donnerstag, den tS. Oktober 1S3t Nr. S4l. 84. Jayrg. „ «»mir—»- ««.da «,>» «u uiiMchim»« Nm» m» tim»- m» L« Vni» II, u« »4 «w dnU« S»<»»Ä.ri»j«I«»i«tl» I» U»UsIaUb«M «st »» (gamlltma»»«!»«» «d SUI«»«!«»« «D»NstI,«r 1«), ««»U »st Nr »I, 00 mm dr«n< van- ««mx-II« »0, «m»en» I»». Nr Ui »0 mm dotl, «Mil. es. ««NU »st na^l««u- I LrUi>« «r. I««. »««titch-air»-»»«!», N»,, «UH», Dir. m. WNdkA Ad»,«««», v«rmt»»rt»»o. — U»tmdr«ch»n»m do IchistMrMrdo «Ao »-Uri!»«. gahl-n,». mr»», «» »«Mu «I» »Ich« mrUnb-r«. y«at,«lchen»»«nm u, vm. vddÄ». echaodrr, Md TaaeblaH » «lhanmd di« umMch», ««»auulWach»,,» der «mlsthauplmannschaft und de» BeMsverband, Schwar-mbera, d»r Amtsgerichte in «UL Lößnitz, Schnnbng und SchwarMbng, der vtadtrüt« in Grünhain, Lößnitz, Neustadt«! und Schnnbera, der Ainaiaämt« tu Au« und Schwarzrnbng. G» wird«» außirdim »eröffenllichtr Bekanntmachungen d«r Stadtröt« zu Au« und Schwarzenberg und d«» Amtsgirtchtsz« Sohanngeorgenstadt. Verlag L. M. «arlner, Aue, Sachse». »«mNoch«, »ul«»»«, u»»td «ml Um) «4» 10, vchmmim»», »dl» onchimlchM VE»»»» «»«E«»