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4^? L ? A-r Ls ss g.? KUW 84. Jahrg Sonnlag, den 4. Oktober 1931 Nr. 232 r- h' >« »» .«r»«Ir,U»< «»Nlr.»»»^ »^4 »« «»»«d—»« r— «4 ««» «» »« V«t, »4 mm dn«, «»!»»«<. »»»<«««»<«»!» «ix»»l<>ad«r>4 ist »» (gamin»!—t,« «» «Mü»,«Iu4» «^Irfn»r IS). —»IN, »r II» II, so Mw in««« VN«. «««MINI, — ««»IN, lO0. ft, »I« 90 «M »««< «in.an—I»NI, 9«. —IN,», «<I4«I«»I» V^»«r^»«>» > »n»>, >»»«. «I»<l»l^»>r^a.»t»> SE«. Ar. 99. », d„ «» «<«»«« «144—9, ««MM» »1» «n,«^, 9 Uh' bi dm »mw -Nchlst^ «i ^44'I<b«« ImN« « »411—i« SM, »U» 441,r^«b«. «4 M« I»r »I, «M-INI d« d«ch 8«»lpr«d« AuN«,. — Mr — «N«, Nm-«»« «4NWL IdrwI—, »NL^ST^xN'MLK „VI «» ««tum ,Nl« «I»ÄK al, »Ich, mrNrbart. l», «ur. Mb-I», Schaab«, in» Schwär,«drr«. Skreislichler. Dor -er Notlösung. Das magere Ergebnis -es Franzosenbesuchs. Die grotze Keuchelei. Verbrecherische Arbeit srem-er Agenten. Der Wirtschaftskrieg mit Englan- ist im Gange. Die französische Affenliebe zur Mark. Abgesehen davon, ob diese Beurteilung der Franzosen richtig oder übertrieben,ist, die Tatsache besteht, daß di« Neichsregierung, die es bisher vermieden hat, sich kn außen politischer Hinsicht klar zu entscheiden, sich offen auf die Seite Frankreichs geschlagen hat. Hierzu ist die Frage berechtigt, ob es sich lohnte, um der Franzosen willen sich mit den Eng- ländern sowie den Nationen, welche eine unechte Zuneigung zu Paris heucheln müssen, zu verfeinden. Es zeigt sich von Tag zu Tag deutlicher, daß wir, nachdem wir von den Franzosen die ihnen drohende Isolierung abgewendet haben, mitten -rin im Wirtschaftskrieg mit England stehen und daß keine Rede mehr ist von einer Wiederkehr des allgemeinen Vertrauens zu uns. Wie ist die Gegenleistung der Franzosen für diese Aufopferung beschaffen? Herrn La vals Erklärung bei seiner Ankunft in Paris spricht Bände. In ihr lautet der Satz, der uns am meisten angeht: „Wir haben nichts von den Interessen unseres Landes geopfert!" Damit dürfte das Urteil über die amtliche deutsche Politik von neuem klar gefällt sein. Daß das Ergebnis des französischen Besuchs äußerst mager ist, wird schon jetzt auch von Anhängern der Parteien eingestanden, deren Presse die ebenso großzügige wie unwürdige Propaganda für Laval und Briand gemacht hat. Der Ministerpräsident Laval hat nach seiner Rückkehr nach Paris seiner Freude über den Empfang Ausdruck qe. geben, den das „deutsche Volk" ihm und seinem Kollegen be- reitet kabe. Der Bretone, dessen brutale Gesichtszüge mit dem negroiden Einschlag die demokratischen Zeitungen zu Dutzen den von Abbildungen begeisterte — der Fuchs Briand mit der Miene eines Bonhommes bildete ein gutes Pendant zu seinem Ehef — hat damit einen faulen Witz machen wollen, denn es wird ihm nicht verborgen geblieben sein, daß ihm nur eine ausgesuchte Garde, die sich aus Reichsbannerleuten und Pazifisten vom Schlage der eben öffentlich gebrandmarkten Richtung zusammensetzte, vorgeführt worden ist. Das „deutsche Volk" hat in den Berliner Franzosentagen abseits gestanden, und es bat ihm große Ueberwinduug gekostet, solchen Leuten gegenüber die Regeln der Gastlichkeit zu beachten. Ludendorff« „Bolkswarte" beschlagnahmt. München, 2. Okt. Die Nummer 40 der Wochenschrift Ludendorffs „Dolkswarte" vom 4. 10. wurde beschlag nahmt, da die Ausführungen Les Artikels „Erlösung von Jesu Christi» die religiösen Gefühle eines großen Teiles der Bevölkerung gröblich verletzten. Amtliche Anzeigen. Nachdem in Flur Grün bei Lengenfeld i. V. von Rodewisch kommend ein herrenloser Hund — männlicher Rattlerbastard, schwarz mit grauem Untergrund, weißer Unterbrust, weißer linker Vorderpfote, 5—6 Jahre alt und mit am Halsbande be festigter Steuermarke „Hirschenstand Bezirk Neudek Nr. 42" — wegen Tollwut erschossen worden ist, werden die Bekannt machungen vom 10. August (Nr. 186 Erzgeb. Volksfreund) mit sofortiger Wirkung wie folgt abaeändert: Die Stabt- und Landgemeinden Johanngeorgenstadt, Steinbach, Jugel und Wittigsthal werden in den Sperrbezirk einbezogen. Das Deobachtungsgebiet besteht nunmehr aus den Stadt- und Landgemeinden Aue, Bockau, Lauter, Breiten brunn, Dermsgrün, Erla, Pöhla, Rittersgrün, Steinheidel. Im übrigen bleiben die vorbezeichneten Bekanntmachungen in vollem Umfange aufrechterhalten. 18/31 Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, dm 2. Oktober 1931. Nach einer verhältnismäßig ruhig verlaufenen kurzen Zeitspanne, deren Höhe- und zugleich Schlußpunkt der Besuch der französischen Minister in Berlin war, ist wieder Bewegung in die deutsche Innenpolitik gekommen. Aus der schwarzen Wolke, die unsere nächste Zukunft überschattet, zuckten die ersten Blitze. Die Wirtschaftsverbände und die Gewerkschaften veröffentlichten ihre Forderungen, ein letzter Versuch der einan der entgegenstehenden beiden Lager, auf die kommende große Notverordnung Einfluß zu gewinnen. Selbst dem kompromiß gewandten Kanzler dürfte es nicht gelingen, auch nur eine an nähernde Uebereinstimmung zu erreichen. Er wird also den Knoten durchhauen müssen, wobei eg sich herausstellen wird, daß auf beiden Seiten wesentliche Abstriche von den Forderun- gen gemacht werden. Was auf diese Weise Zustandekommen wird, wird die schöne Bezeichnung Arbeitsgemeinschaft nicht verdienen. Es wird also nur wieder eine Notlösung sein, die durch die Notverordnung Zustandekommen wird. Während die französischen Minister auf Lem Ausflug nach B-rüntngslinden verdauten — sie hatten sich nach den, Bericht einer Ullsteinzeitung „an einem mundenden Zander, der aus der am Hause vovbeifließenden Havel gefangen war, und an Rebhühnern, die aus (I) Len umliegenden Havel waldungen geschossen waren", ein Gütchen getan —, hat der Kanzler auf dem Sparkassentage unter Assistenz des Reichs bankpräsidenten und des Genossen Severing die Festigkeit der deutschen Währung besungen. Das war ein lieblicher Ohrenschmaus für die Herren Franzosen, Lie auf einmal eine AffenliebezuderselbenMark hegen, welche sie noch wenige Wochen vorher in den Orkus bringen wollten. Hinter den Kulissen geht Ler Streit für oder wider die Goldwährung weiter. Und wenn di« „Doss." den deutschen Lobrednern des Goldstandards unter der Ueberschrift „Arm, aber ehrlich" (ausgerechnet das Blatt der Hochfinanz!) Weihrauch spendet, so ist dem entgegenzuhalten, daß sich das Volk solche läppische Parolen verbittet. Mr haben noch genug von dem Ruse: „Durch Opfer zur Freiheit" und ähnlichem Geschmuse. Mit schönen Sentenzen ist niemandem gedient, und auch damit ist nichts anzufangen, daß der Kanzler immer nur erklärt, was nicht geschehen dürfe, während er sich nicht darüber ausspvicht, was eigentlich getan werden wird. Wir wollen die Mittel wissen, welche das deutsche Volk vor der Hungerkatastrophe des nahen Muters bewahren sollen. Bisher sind sie ihm noch nicht angedeutet, geschweige denn gezeigt worden. Der Berichterstatter des Pariser „Jntransigeant" hat richtig gesehen, der ehrlich eingesteht, das Berliner Publikum habe eine „ausgesprochene Reserve und Kühle" zur Schau getragen. Er hat erkannt, daß die ekelhaften Tiraden der Asphaltpresse nicht als Ausdruck der Gesinnung des deutschen Volkes zu bewerten sind. Und Pertinax, ein guter Kenner der Regierenden in Frankreich, nannte im „Echo de Paris" die Berliner Zusam menkunft eine «aroßeHeuchelei"und erklärte, die Deut- WeMe Mm MSelMMM ZMm Georgenstraße 3. — Fernsprecher 5410. Beginn -es 88. Schuljahres Mm IM. Höhere Abt. Einjähriger wissenschaftlicher Fachkursus mit vollem Tagesunterricht für Schüler und Schülerinnen im Besitze der Oberfekunda bzw. mit entsprechender Vorbildung. Höhere Abt. v; Bierklassige Abteilung mit vollem Tagesunter» richt und der staatlichen Berechtigung zur Verleihung der Obersekundareife. Ausgenommen werden Schüler und Schülerinnen aus Volks- und höheren Schulen a) in die 4. Klasse: nach vollendetem 7. Volksschuljahr oder nach erfolgreicher Quinta, b) in die 3. Klasse: nach erfüllter Dolksschulpflicht oder nach erfolgreicher Quarta, <r) in die 2. Klasse: nach erfolgreicher Untertertia oder mit sonst entsprechender Vorbildung. Abteilung 0: Dreiklassige Lehrlingsabteilung. Abteilung v: Zweiklassige Mädchenabtetlung. Lehrpläne und Satzungen kostenlos. Anmeldungen werden im Schulgebäude, Georgenstraße entgegengenommen. Auskunft und Prospekt durch Oberstudiendirektor Pros. Schlösser. Oberrealschule Aue (Sachsen) Die Anmeldungen für die Osteraufuabme 1VSS in die Sexta und Obersekunda werden in der Zeit vom 1. bis mit 15. Oktober 1931 im Amtszimmer des Rektors entgegen- genommen und zwar Montag» von 10—12 Uhr, Donnerstags von 4—6 Uhr und Sonntag» von 11—12 Uhr. Dorzulegen sind: 1. Geburtsurkunde (Familienstammbuch), 2. Impfscheine, 8. Gutachten der Grundschule und letztes Schul- zeugnis und 4. (nur bei Mädchen) ein bezirks- oder schulärzt liches Zeugnis (Schularzt ist Dr. Hofmann, Aue, Bahnhof» straße 17). Die Schüler(innen) sind bet der Anmeldung persönlich vor zustellen. Verspätete Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Die Direktion der Oberrealschule zu Aue. schen merkten gut genug, daß Frankreich jetzt nur versuche, sie „unter einer Flut kleiner Vergünstigungen mit dem Perfailler Vertrag auszusöhnen". Bisher spürt man freilich selbst von klei- nen Vergünstigungen nichts. Die Auslese folgender in den letzten Tagen eingetretenen Ereignisse dürfte vielmehr beweisen, wie sehr sich die deutschen Schwierigkeiten nach den Berliner Be sprechungen vermehrt haben: 1. Lohnabbau im Ruhrgebiet; 2. Notverordnung, durch welche dort die Beiträge zur Arbeits losenversicherung aufgehoben, und zugleich die Kohlenzechen zur Abwehr der durch die Pfundinflation verbilligten Einfuhr eng lischer Kohle von reichswegen subventioniert werden; 3. An griff auf die deutschen Anleihen, zu dessen Abwehr die Mittel fehlen; 4. andauernde Devisenverluste der Neichsbank (Noten- deckung nur noch 31 Prozent!) und im Zusammenhang damit das Herausziehen der letzten ausländischen Zechinen aus den Taschen des Volkes. Dazu kommen die Aufhebung des Gold standards in den skandinavischen Ländern und die damit ver- bundene weitere Abnäherung der Völker, wodurch der deut schen Volkswirtschaft neue schwere Wunden geschlagen werden. * Das ist allerhand in den paar Tagen seit der Rückkehr der französischen Minister nach Paris, der Hochburg des politischen Spekulantentums, welches die Verantwortung für die unge heuren Einbrüche in die Weltwirtschaft trägt. „Wir müssen uns darüber klar sein, daß vorläufig durchaus nicht die extre- men politischen Parteien des eigenen Landes, sondern eine geradezu verbrecherische Arbeit französischer Agenten unsere öffentliche Ordnung am stärksten gefährdet, . . . und sogar die Eisenbahnattentate in verschiedenen Län dern sind Ausdruck einer schleichenden Politik derjenigen Macht, die im Gefühl der eigenen Macht und aus Furcht vor einer endgültigen Abrechnung immer wieder bestrebt ist, Un ruhe in den Nachbarländern zu stiften." So lesen wir nicht etwa in einer nationalistischen Zeitung, sondern in den be kannten „Wirtschaftlichen Tagesberichten" Richard Calwers. In dem Artikel heißt es dann weiter: „In Deutschland beginnt man ja über das Attentat von Jüterbog, bei dem sehr wert volle Akten aus dem Zuge verschwunden sein sollen . . . ganz besondere Vermutungen anzustellen . . / Das wurde vor einer Woche in einer angesehenen Zeitschrift geschrieben, und es ist ebenso bedauerlich, Laß hierauf keine amtliche Aeußerung erfolgt Ist, wie es verwunderlich ist, daß die Berliner Fran zosenpresse kein Wort hierzu sagt. Jedenfalls ist aus solchen Aeußerungen zu erkennen, wie unsere neuesten Freunde auch in durchaus ernstzunehmenden Kreisen beurteilt werden. Oeffenlliche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, den 7. Oktober 1931, vorm. 9tt Uhr im Sitzungssaale der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, obere Schloßstraße 17, Erdgeschoß rechts, statt. Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, am 2. Oktober 1931. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kauf- manns Richard Eltz in Schneeberg wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Schneeberg, 29. September 1931. Das Amtsgericht. Vom 1. Oktober 1931 ab wird die Geschäftszeit für Montag—Freitag auf 8—13 Uhr und nachm. 14)4—18)4 Uhr, Sonnabend auf 8—14 Uhr festgesetzt. Me Kasse ist täglich nur bis 12 Uhr geöffnet. Finanzamt Schwarzenberg. Der diesjährige Kram- und Viehmarkt (Zucht- und Schlachtvieh) inRaschau findet Mittwoch, den 7. Oktober 1931, statt. Der Gemeinderat. « «nlhaliind di« «»Mch«, ««banntmachnng«» dir Amishaupimannschast und d«, * Bmrkrverband» Schwarzenbera, d« Amlsarrichl« in Au«. Lößnitz, Schn«»b«rg und Schwarz«nb«rg. du Sladirät« in Srllnhain. Löbnitz, Neustödt«! und Schnudug, du Finanzämt« in Au« und Schwarz«nb«rg. C» «ud«n außerdem vervsstnllichir D«kannlmochungm du Skadiräi« zu Au« «ad Schwärzend«- und du Amtrg«richt« zu Sohonngeorgtnstadi. Verlag L. M. Gürtner, Aue, Sachfe«. »«4»N««I «», « «» 1, ««t Mu) 44» vchn,«»«, 14 Sch»«—»«, 5«» 0s«»'-°l4NfIi Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg bat das Orts gesetz der Stadt Lößnitz Uber die Entschädigung der Gemeinde- verordneten, ehrenamtlichen Gemeinderatsmitglieder und Mit glieder der Gemeindeverordnetenausschüsse erlassen. Das Ortsgesetz liegt im Rathaus, Zimmer Nr. 9, 14 Tage lang aus und gilt damit als bekannt gemacht. Lößnitz, am 30. September 1931. Der Rat der Stadt. Nachdem das Stadtverordneten-Kollegium dm Schmied Max Auerswald, hier, auf sein Ansuchen vom Stadtverord- neten-Mandat befreit hat, ist die Hausfrau Helene Köhler in Lößnitz als Nächste des Wahlvorschlags in das Stadtverord- neten-Kollegium auf die noch laufende Wahlperiode berufen worden. Lößnitz, am 30. Septeniber 1931. Der Rat der Stadt. Slaalsrealgymnasium Schneeberg mit Staatl. Schülerheim. Anmeldungen von Knaben und Mädchen für Ostern 1932 sind im Amtszimmer des Unterzeichneten (Dr.-Köhler-Platz 2, 1. Stock) vom 1. Oktober bis mit 16. Oktober 1931 von )412—1 Uhr zu bewirken. Dabei sind die Anzumeldenden persönlich vorzustellen. Vorzulegen sind Geburtsurkunde (Familienstammbuch), Impf- schein und die in der Grundschule erteilten Zensuren. Für künftige Heimschüler ist ein bezirks- oder schulärztliches Zeug- nis beizubringen. Zu anderen als den angegebenen Zeiten ist die Anmeldung nach vorheriger Benachrichtigung möglich. Im Staatlichen Schülerheim sind vierteljährlich zu zahlen: 79,20 RM. für die volle Verpflegung, 37,50 AM. für Woh- nung, Heizung und Beleuchtung. Das Schulgeld beträgt vom 1. April 1932 ab vierteljährlich 60 RM. Auf begründeten An trag hin kann monatliche Zahlung bewilligt werden. Die Direktion des Staatsrealgymuasiums Schneeberg. Oberstudiendirektor Dr. Geigenmüller. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Volksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden.