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—7—— —V" 84. Iahrg Sonnabend, den 19. September 1931 Nr. 219 bringen. ! m !N N n d d- en i, 12000 britische Matrosen haben die militärische Disziplin gebrochen, und zwar aus voller Ueberlegung heraus. Sie haben sogar an die Admiralität ein Schreiben gerichtet, nach dem sie sich weiter als Kampfeinheit betrachten würden, wenn das Parlament ihnen nicht schriftlich die Rücknahme der n ß n Ungehorsam dürfte den guten Eindruck der Hochs auf den König völlig aufheben — eine rührende Geschichte übrigens, die sicher erfunden ist. Die Seeleute haben sich dazu bewegen lassen, das hübsche Geduldsspiel aufzugeben, das darin bestand, daß sie den anderen Anker herabließen, wenn die Offiziere einen gelichtet hatten, und die Flotte nach den verschiedenen Heimathäfen in Marsch gesetzt. Es hat ziemliche Mühe gekostet, die Schiffe voneinan der zu trennen. Die Besatzungen wollten die Flotte hübsch zu- sammenhalten, damit nicht gegen die einzelnen Schiffe vor gegangen werden könnte. Der Kommandant des Geschwaders, welches kürzlich Kiel besuchte, ist persönlich von Schiff zu Schiff gefahren, um den Leuten gut zuzureden. Die Meuterer haben schließlich die Zusicherung völliger Straflosigkeit erreicht. t- S in lg be ob Beschwerden der deutschen Poltzeibeamlen. Berlin, 17. Sept. Der Vorstand der Neichsgewerkschaft deutscher Polizeibeamten hat eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Ihr« aus der Wirtschaftskrise ntstandene Unzufriedenheit bringen viel« verhetzt« Volkskreise gegen die sichtbarste Macht zur Erhaltung des »rutschen Dolksstaates, gegen di« Polizei, zum Aus. druck. Tätliche Angriffe auf Polizeibeamte erfolgen täglich und Das Pfund noch schwach. London, 17. Sept. England hat von dem ihm kürzlich von Amerika und Frankreich zur Verfügung gestellten Kredit von je 40 Millionen Pfund in Newyork bereits 18 Millionen Pfund zur Stützung des Pfundkurses in Anspruch nehmen müssen. v« «U »ft«,-«,»« r«« «» «»— v« Pr«„ ft» ft, MN» dn«, L»I»iwI.«»ftI,«ftII» k» Ist so Slai«,»!»»« I«), «-»1, >« ft» ft, » aua d»«M P«M- ««, 100. ft» ft, « am» »M, m»ti.L^»«<iM» «r —»an»«» N^N»«»a«n!», oip»i, v». irr«. *«»»i«»e^ir^a»»t»' »«,. s»4sa». «k. re. Händlers Paul Günther in Lößnitz, ist zugleich mit der Be- stätigung des im Dergleichstermine vom 14. September 1931 angenommenen Vergleichs durch Beschluß vom gleichen Tage aufgehoben worden. VV4/31 Amtsgericht Lößnitz, den 16. September 1931. n« )N er it- tn >e- >ch Snowden will gehen. London, 17. Sept. Schatzkanzler Snowden erklärte gestern im Unterhause, er werde sich durch nichts von seiner freihändlerischen Ueberzeugung abbringen lassen. Diese Aeu- ßerung zusammen mit seiner in der Budgetrede abgegebenen Erklärung, daß dies sein letztes Budget sein werde, lassen den Schluß zu, daß Snowden gleich nach der Annahme des Ergün- zungsbudgets sein Amt als Schatzkanzler niederlegen wird. Große Sleuerüberschüsse in Frankreich. Paris, 17. Sept. Der französische Ministerrat trat heute zu einer Sitzung zusammen. Mittags wurde eine amtliche Verlautbarung veröffentlicht, in der es heißt, daß Laval seine Ministerkollegen über die bevorstehende Berliner Reise unterrichtet habe. Briand erstattete Bericht über die Völker bundstagung. Haushaltminister PiS tri erklärte, daß der neue Haushaltvorschlag für das Jahr 1932/33 kurz vor seiner Fertigstellung stehe und dem Haushaltausschuß der Kammer pünktlich zugeleitet werden solle. In den ersten fünf Mo naten dieses Jahres seien Steuer Überschüsse von 200 Millionen Franken und im August Ueberschüsse von 44 Millionen Franken erzielt worden. m !N te uf ld k- er n- V, Nl ne uf Lehren ziehen! Meuterei ist ein häßlicher Begriff. Deshalb bemüht sich die britische Admiralität, die Vorgänge auf der britischen At lantikflotte als Lohnstreik hinzustellen. Dom militärischen Standpunkt ist es ganz gleichgültig, worauf eine Gehorsams verweigerung zurückzuführen ist, jede gemeinsame Weigerung, Befehle auszuführen, ist eben Meuterei. Mussolini kommt nicht nach Bertin Er schickt Grandi nach der Residenz de« Genossen Braun. Park», 17. Sept. „Temps" meldet, Mussolini habe zwar die Einladung, nach Berlin zu kommen, angenommen, aber in der nächsten Zeit werde es ihm nicht möglich sein, nach Berlin zu kommen. Dafür werde aber der Außenminister Grandi Anfang Oktober, also einige Tage nach Laval und Briand, in Berlin eintreffen und zugleich im Namen des Duce den deutschen Ministerbesuch in Rom erwidern. Englische Warnungen. London, 17. Sept. „Times" schreibt, daß die Verlängerung des Zahlungsaufschubs für die Kriegsschulden lebenswichtig sei, wenn man die interationalen Kreditverhältnisse auf eine ver nünftige Grundlage stellen und so die Gewährung von Kre diten und Anleihen an Deutschland ermutigen wolle. „Finan cial Times" sagt, von Deutschland Reparationen zu verlangen, müßte die wirtschaftlichen und finanziellen Die Gärung in England greif! um sich Die Meuterer bleiben straflos. Es ist selbstverständlich, daß der Fall Schule macht. Im Mittelmeer ist die Flotte unruhig geworden und auch im eng lischen Landheer und in der Polizei gärt es bereits. Das Bei spiel solcher Begebenheiten überspringt leicht geographische und politische Grenzen. Woraus überall rechtzeitig Lehren gezogen werden möchten! D» WWWMWW London, 17. Sept. „Morning Post" sagt, die Vorgänge hätten Unruhe und Enttäuschung verursacht. Wenn man sie deutlich charakterisieren wolle, was heute nicht mehr Mode sei, dann müsse man von Meuterei sprechen. Im übrigen glaubt das Blatt, daß eine der Hauptursachen für die Vor gänge darin bestanden habe, daß es bei der Kürze der Zeit nicht möglich war, den Mannschaften die Unvermeidlichkeit der Verminderung der Löhnung klarzumachen. — „Daily Mail" spricht von einem 24stündigen Streik der Flotte des Königs und schließt mit den Worten: Ungehorsam gegenüber den Be fehlen der Regierung in einer Zeit wie der jetzigen ist ein ebenso ernstes Vergehen wie in Kriegszeiten. Das Stillhalteabkommen ln Kraft getreten Basel, 17. Sept. Die BIZ. gibt bekannt, daß das söge- nannte Stillhalteabkommen -wischen den deutschen Banken und zwischen Bankgruppen in elf Ländern, das einen sechsmonatigen Abfschub von Forderungen gegen Deutschland vorsieht, von sämtlichen Parteien unterzeichnet worden ist, wo. von die gentralnotenbanken der in Frage kommenden Länder heute verständigt worden sind. Das Abkommen ist somit in Kraft getreten. « enthaltend di» «mNicheu »«kanntmachunge« der Amkshauplmannschasi und d« " Bezirdsverband» Schwarzenberg, der Amtsgericht« In Au«. Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der vtadlrSl« tu Grönhatn, Lößnitz, Neustadt«! und Schneeberg, der Finanzämter lu Aue und Schwarzenberg. E» «erd« außerdem verössenttichtr Bekanntmachungen der Stadtrt»« zu Au« und Schwarzenberg und de, Amtsg«rtchl, zu Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. Särlner» Aue» Sachse«. g»»«ftr»a«» «X »t „d »L Ußntt amu «X) «4» Schn»«»»», 10, vch»»r»«»«», »»1» vmftaasSästi Aftftftma» «uftchk«» Rückkehr der Schiffe in die KeimalhSfen. London, 17. Sept. In einer außerordentlichen Sitzung des Kabinetts wurden die Vorgänge in der atlantischen Flotte erörtert. Nach einer Meldung des „Daily Herald" hat sich auch im Heer und bei der Polizei Unruhe bemerkbar gemacht. Die Schisse der Atlantikflotte sind in der Nacht zum Donnerstag von Lromariy Firth aus in See gegangen, um ihre Heimathäfen Portland, Devonport und Chatham anzu laufen. Am Mittwoch gegen 16,30 Uhr traf bei der Flott« die illachricht «in, daß die englische Admiralität bereit sei, gewisse Härten, die durch di« Soldherabsetzungen entstanden waren, untersuchen zu lassen. Di« Offiziere ließen die Mannschaften antreten und teilten ihnen die Entscheidung mit, die mit Bei fallsrufen ausgenommen wurde. Dennoch bedurfte es der ganz«n Ueberredungskunst der Offiziere, um die Mannschaften zum Dampfaufmachen und zum Seeklarmachen der Schiff« zu bewegen. Die Besatzungen erhoben zunächst Einwendungen dagegen, daß die Schiffe voneinander getrennt werden, was geschehen muß, wenn sie auf ihre verschiedenen Heimathäfen verteilt werden. Auf dem Linienschiff „Paliant", auf dem zuerst die Unbotmäßigkeit ausgebrochen war, dauerten die Verhandlungen darüber stundenlang. Aebergreifen auf die Mittelmeerflotte. Madrid, 17. Sept. Die Besatzungen von drei in Gi braltar liegenden englischen Kriegsschiffen haben sich heute offen der Streikbewegung der übrigen englischen Flotte angeschlossen und eine Protestresolution gegen die Herabsetzung des Soldes an di« Regierung gesandt. Auch unter den in den Marinedocks von Gibraltar beschäf tigten Werftarbeitern herrscht stark« Unruhe. Heer und Polizei find unruhig. London, 17. Sept. Die Mitteilungen, daß das Kabinett sich außer mit den schweren Vergehen in der Marine, auch mit den Schwierigkeiten befassen müsse, die durch di« Soldherab setzung in der Ar m e« und in derPolizei entstanden seien, hat «rhebliches,.Aufsehen erregt. Die Behörden hatten noch am Mittwochabend versichert, daß kein Grund zu irgendwelchen Befürchtungen bestehe. Inzwischen wurden jedoch an vielen Stellen in der Armee und in der Polizei die gleichen Anzeichen vvn Unruhen über die Sold- Herabsetzungen bemerkt wie in der englischen Flotte. Soweit die Polizei in Frage kommt, war die Erregung am stärksten bei der Londoner Polizei. „Es soll nieman- beflkM wer-en London, 17. Sept. Der Erste Lord der Admiralität, Chamberlain, teilte im Unterhaus mit, daß di« atlantische Flotte den ihr gegebenen Befehl, in die Heimat- Häfen zurückzukehren, „damit der Oberbefehlshaber durch eine Untersuchung über die Wirkungen der neuen Soldordnung vorhanden« Härten mildern könne", nachgekommen sei und sich auf der Rückfahrt befinde. — Die Frag« eines Abgeordneten, ob die Herabsetzung der Löhnung in der Marine zu den Kür zungen gehöre, die schon von der früheren Arbeiter- regierung beschlossen worden seien, bejahte Chamberlain. — Lebhaftes Aufsehen erregt« es, als Macdonald folgende Erklärung abgab: Die frühere Arbeiterregierung erhielt von der Admiralität die Mitteilung, daß die Seeleute di« Kür zungen loyal hinnehmen würden, wenn die Kürzungen bei allen öffentlichen Dienstzweigen durchgeführt und die Arbeits losenunterstützungen in gleicher Höhe gekürzt würden. — Austen Chamberlain erklärte noch: Obwohl das Verhalten der Mann schaften unentschuldbar war, begrüße ich es doch, daß, von den dienstlichen Verrichtungen abgesehen, alles so ruhig und ohne Unruhen verlaufen ist. In einigen Sonderfälln der Sold kürzungen mögen Härten vorgekömmen sein. Darum wird auch eine Untersuchung stattfinden, uin solche Fälle festzustellen und Härten zu mildern. Es soll niemand bestraft werden. Am Sonnabend, den 19. September 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Wapplers Gasthof in Hundshübel 1400 m hand geklöppelte Spitzen versteigert werden. Eibenstock, den 17. September 1931. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. >»»«»«»«-»'M«»»« ft» »I, «m ria-mIII-g ,qch^,,iä, ««mm» »I» » U»r In d«n Soup k, schul». ft»I«. «« »Er ft» dl, «ufnahm, d« ilnAzm vmmlchkl^mm Tag« l»al, an SI,I, wird «Ich! 0«L»d«. «ich nlchl ftr dl, WchlladM d,r durch gm»l»r«lm NnM,n. — garRLchgab, un- «rl«,I ^n-^midl« Schriftstück, dd«nlm»il di« Schrift- kikma d^n, vnonlworiung. — Unlndrnhunam d« IchdftitUrt^« d^rüudrn »<In,vnh>rstch,. Bä Zahlung^ «>Pi, und Son»»», gUl« B«dE al, »Ich« -,r,lnd<ttl. l»l v«. Löt»!». Schänd«« und Schwa»i«nd«rg. haben bereits zahlreiche Opfer gefordert. Die bisher betrieben« Notverordnungspolitik mit einer einseitigen Tendenz zu Rechtsverschlechterungen gegenüber dem Beamtentum hat auch die wirtschaftliche Sicherstellung der Polizeibeamten erheblich erschüttert. Wenn schon ein« einseitig« Belastung der Beam tenschaft voraenommen werden sollt«, so hätte eine gleich mäßige Belastung aller Beamten nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht die katastrophalen Auswirkungen zei tigen können wie die preußische Notverordnung. Unverständ licherweise hat die Regierung in einer Zeit stärkster Berufs- gefahren die für di« Poliz«Ibeamt«n durch das Polizeibeamten, gesetz geschaffene Unfallfürsorge wesentlich verschlechtert. Mö gen die Verantwortlichen nicht verkennen, daß zur Erhal tung des Staates ein« dienstfreudige, in ihrer Nisten- gesicherte Polizei beamtenscha ft dringend notwendig ist. Passive amerikanische Handelsbilanz. Washington, 17. Sept. Zum ersten Male seit 1926 ist die Handelsbilanz der Vereinigten Staaten im August mit einer Million Dollar passiv. Die Ausfuhr betrug im August 165 Mill. Dollar, die Einfuhr 166 Mill. Dollar. Im August 1930 hatte di« Ausfuhr 297 765000 Dollar betragen, die Einfuhr 218 427 000 Dollar. Die heißen Glückwünsche der KPD. Berlin, 17. Sept. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands hat ein Telegramm an die meuternden englischen Matrosen gerichtet, worin es die „heißen Glück- wünsche" der deutschen Kommunisten zum „tapferen Vor gehen gegen die reaktionären Offiziere" ausspricht. „Freude und Begeisterung erfülle die KPD. angesichts der Tatsache, daß englische Seeleute das „Banner der Meuterei" gegen Staat und Negierung erhoben haben." „Eure Rebellion", heißt es weiter, „ist keine Lohnbewegung, sondern ein politischer Klassenkampf. Wählt Matrosenräte und einen zentralen Matrosenrat für Vie gesamte Flotte. Verbrüdert euch mit den aufständischen Kolo- nialvölkern." Amtliche Anzeigen. Die Gemeinde Lauter beabsichtigt, den Verbindungsweg von der Goethestraße nach der neuen Staatsstraße für den öffentlichen Verkehr einzuziehen. Dieses Vorhaben wird hier- mit mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Wider- sprüche binnen 3 Wochen — vom Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet — bei der unterzeichneten Behörde an- -ubrittgen. W. Lau. 8/31 Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, den 14. Sept. 1931. Das gerichtliche Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Tischlermeisters und Möbel- st