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KWWKlAWW Nr. 217 84. Jahrg Donnerstag, den 17. September 1931 Der Tatbestand, dessen Umrisse sich aus der amtlichen Ver nebelung hervorheben, ist niederschmetternd für 016 Lngi-rnä. Die Finanzkatastrophe, die Demütigung vor dem französischen Erbfeind, die Schwierigkeiten in Indien — zu dem allen kommt nun noch dieser Schlag. Wohl haben militärische Löhnungs- fragen überall und zu allen Zeiten eine gewisse Nolle in der Geschichte gespielt, aber noch nicht daaerpesen ist es, daß sie den Abbruch eines großangelegten Flottenmanövers, das sich über viele tausende von Ouadratmcilen erstreckt, zur Folge haben mußten. Die englische Atlantikflotte kehrt in die Heimathäfen zu rück. Sie wird die roten Wimpel (die während der dunklen Novembertage 1918 in den Ncden sozialistischer Lügenbolde die bekannte Nolle spielten) nicht gehißt haben. Die englische Marine hat aber eine Schlappe ihres Ansehens in den Augen der Welt erlitten, die schwerlich wieder ausgewetzt werden kann. Die politischen Intriganten in Paris, die nicht unschuldig an dieser Begebenheit sind, werden sich die Hände reiben. Wozu sie allen Grund haben, denn nach der finanziellen Erledigung ist nunmehr der erste Schlag zur militärischen Nieder werfung Englands erfolgreich geführt worden. D» ' Berlin, 15. Sept. Der bisherige Geschäftsinhaber der mstädter und Nationalbank, Direktor Strube, ist aus der Aufstchtsratsmitglied der Soldkürzung für das britische Heer in Indien. London, 15. Sept. Die indische Negierung gibt heute als erste der angckündigten Sparmaßnahmen eine Herab setzung der Besoldung der in Indien stehenden eng lischen Soldaten auf die Basis des Jahres 1925 bekannt. Die Herabsetzung wird am 1. Oktober für alle britischen Sol daten, ungeachtet ihres Standortes, in Kraft treten. Die indische Armee wird hierdurch nicht betroffen. In Marinekreisen wird behauptet, daß bei den Lohnherab- setzungen große Ungerechtigkeiten zu verzeichnen seien. Ein Seemann erklärte, daß von einem gleichmäßigen Opfer aller gar keine Nede sei. Der Lohn eines Obermatrosen werde um eine Mark je Tag oder um 25 v. H. herabgesetzt, eine Vize admiral verliere aber nur 10 v. H. oder elf Mark sc Tag, ein jüngerer Kapitän zur See verliere nur 1,85 Mark bei einem Tagesgehalt von 37,20 Mark, während sich die Kürzung bei einem Matrosen auf 92 Pfg. bei 5,25 Mark Lohn stelle. Die Admiralität teilt mit, daß sie mit der zeitweiligen Unterbrechung der Flottenübungen im Atlantischen Ozean ein verstanden ist, während gewisse Vorstellungen wegen der Ent behrungen, die sich aus der Anwendung der neuen Lohnord- rung ergeben, geprüft werden. v« .«r»-»»r,«f»4 «»Mk«»«»- «^4U»t »« ««imhim »«« «4 S«m- in» g«s»a,nu v« Pr«I» ft» »4 mm bk««, «»«MI-!. eii!,-l,«uU!« I» ^»I,»l,«b„Ik» III »» «» 81,1«,«lu», «-»IrlNl-r I«>, -„-SrU »1 Nr »I, I» mm drM P,N!. 10, an,wir«, 100. N» bk 10 mw brUl, «IM!. Lilwulj«!, «1 «mwbkk 4k!-,»f«nÄg. V»!U»,«-«»»>», Ar. irA«. 0«m«tnb«-»!r»-a»nl»i «»», 0-41«. Ar. W. London, 15. Sept. Die Admiralität teilt mit: Nach Meldung des Kommandanten der Atlantik flotte hat die Bekanntgabe der Soldherabsetzungen für die Marine bei einem Teil der Besatzungen Erregung ausgelöst. In folgedessen hat man es für wünschenswert gehalten, die Durch- führung des Manöverprogramms einzustellen und die Schiffe wieder in die Häfen zurückznschicken. In der Zwischenzeit sollen die Beschwerden über die durch die neue Soldrcgelung hervor gerufenen Harten geprüft und der Admiralität zu weiterer Beschlußfassung zugeleitet werden. daß das Reich bisher noch im- Das geplagle"EnWn-. Man sicht es der Meldung an der Stirne an, welche Beschwerden ihre Abfassung gemacht hat. Freilich ist es ver ständlich, wenn die Londoner Admiralität nicht mit dürren Worten zugcben will, daß auf der mächtigsten Flotte der Welt, der berühmten granä kleet, dem Stolz der britischen Nation, etwas vor sich gegangen ist, was einer Meuterei sehr ähn lich sieht. Meuterei auf der englischen Atlantikslotle. Abbruch -er Manöver. Unzufriedenheit -er Schisfsbesatzungen mit -er Sol-Kürzung gegangen ist. Infolgedessen wird sich das Reich nun mehr für eine Sonder Hilfe für Sachsen ent- Es muß als höchst bedauerlich be- « «nthaNmd die amMche« Dedannlmachungen der Amlrhauplmannschafl und des Bezirksverband» Schwarzenberg, der Amtsgerichte «n Au«. Löbnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Sladträt« in Grünhatn, Löbnitz, NeuilüdtU und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzmberg. Sa werdtn außerdem veröffentlicht r Bekanntmachungen der Sladträt« zu Au« und Schwarz«nb«rg und de» Amlsg«richls zu Johanngeorgenstadt.. Verlag E. M. Gürtner, Aue, Sachse«. Amil»k,««! «lm,1 nid »e, u»»it «l« u°k) 440, 10, Schwer»»»^, »«a vmzkileosti V-Mkmni» Auch Reichswahlreform -urch Aolveror-nung? Berlin, 15. Sept. Im Zusammenhang mit der preußischen Verordnung über die Erhöhung des Wahlquotienten für den Preußischen Landtag ist die Frage aufgetaucht, ob nun mehr auch das Reich für den Reichstag eine ähnliche Verord nung erlassen werde. Wie wir erfahren, ist eine Entscheidung über diese Frage im Neichskabinett noch nicht gefallen. An sich ist für den Reichstag eine Neuregelung des Wahlgesetzes noch nicht so dringlich, da die Neuwahlen beim Reichstag nicht vor der Tür stehen. Ein Gesetzentwurf der Regierung über die Wahlrechtsreform liegt schon seit mehr als Jahresfrist dem Reichstag vor. Der Entwurf sieht eine Erhöhung des Wahlquotienten von 60 000 auf 75 000 Stimmen vor. In der ursprünglichen Regierungsvorlage war der Wahlquo- tient auf 70 000 festgesetzt worden, der Ncichsrat hat ihn dann auf 75 000 erweitert, lieber die Aenderung des Wablquotienten hinaus enthält die Vorlage noch zahlreiche weitere Aenderungen des Wahlverfahrens für den Reichstag, die zum Teil ver- sassungsändernder Natur sind. Der Reichstag hat die Be ratung der Vorlage bisher nicht in Angriff genommen. >,»»»,«« «»««»4 sbr d«, «, N-chmMa, «14a-,nd, ««mn« bk »mmil»-^ » Uhk I« b« Smipl-«!»»!«. ü-ll-n. M»« a«4dk !»r »I, bn «»»«!,«, »m »»»-«l4rl-d«ii-i, r«„ !«,!, an b«N!m»!«k SKI, «Ird ^41 «kg»«, «4 »Ich! ftr »!, «!4»I»«!I b« dura, S«nl,r«dn mit,„«»«nm «n»!ara. — gl, un- »«!<M,I ^n,^«ib!« SchrtsWt, Itmilmmi dl, S4,Ist. !,!kn, »an, vnaolwaklun,. — U,I,rdr«bun,m b« S» l4»füb-M«»«» d^kbndr, »a««nlokl-d,. Dai g«hlmi^- ixkZ«, «d «onlnir, ,<U» Aabatt, «I, «Ich, »nlndart. -a»»t««f««ft«1ka« k, ««. Ldin!», Schnab«, m» Skbwarzmidmg. Sturm gegen die preußische Notverordnung. Berlin, 15. Sept. Die deutschnationale Landtags- fraktion hat beim Staatsgerichtshof eine Klage eingereicht, in der die Rechtsgültigkeit der preußischen Sparnotverord- nung angefochten wird. Auch der Landesverband der höheren Beamten Preußens beschreitet den Klageweg. Der sofort nach der Veröffentlichung der Not verordnung zusammenberufene Vorstand hat folgenden Be schluß gefaßt: Die Notverordnung greift in das Beamtenrecht willkürlich und mit dauernder Wirkung abändernd ein. Sie überschreitet den Rahmen der Notverordnung des Reichspräsi denten vom 24. August, die nur Maßnahmen von vorüber- gehender Dauer zum Ausgleich des Haushalts zuläßt. In Wahrung des Nechtsgedankens, der nicht nur die Grundlage des Beamtentums, sondern auch des Dolksstaates selbst bildet, wird der Landesverband eine Entscheidung über die Rechts« gültigkeit der getroffenen Maßnahmen im ordentlichen Rechts« wege herbeiführen. — Ferner hat die kommunistische Fraktion des Preußischen Landtages- die Aufhebung der preußischen Sparnotverordnung und die sofortige Einberu fung des Landtags beantragt. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuchs für Oberrittersgrün Blatt 10 auf den Namen des Landwirts Paul Kurt Hartmann in Nitters- grün eingetragene Grundstück soll am Freitag, dem 27. November 1931, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 3 Hektar 45,4 Ar groß und nach dem Berkehrswert auf 30 000 RM. geschätzt. Die Brandversicherungssumme beträgt 18 700 RM.; sie ent spricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GDBl. S. 72). Das Grundstück liegt im oberen Ortsteil von Rittersgrün in der Nähe der Staatsstraße, trägt die Ortsl.-Nr. 10 und besteht aus a) Wohngebäude mit Stall und Futterboden, b) Scheune und Keller, nebst Hof, Feld und Wiese. Das Zu- behör ist besonders aus 2670 RM. geschätzt worden. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 4. Juli 1931 verlaut- barten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht er sichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Versteige- Die Plüne für -ie Vankenaufsicht. Berlin, 15. Sept. Ueber Len vom Reichskabinett gegen wärtig zur Behandlung stehenden Plan einer Bankenauf - sicht wird folgendes mitgeteilt: Es soll ein Kuratorium eingerichtet und die Stelle eines Reichskommissars für das Bankwesen bei der Neichsbank geschaffen werden. Das Kuratorium stellt die Richtlinien für die Tätigkeit des Reichs- kommissars auf. In Zweifelsfällen entscheidet die Reichsregie, rung. Das Kuratorium soll aus dem Reichsbankpräsidenten, dem Staatssekretär des Neichswirtschaftsministeriums und des Reichsfinanzministeriums, einem Mitglied Les Reichsbankdirek- toriums und dem Neichskommissar 'elbst bestehen. Der R «i chs- kommissar soll dem Neichswirtschaftsministerium unter- stehen und vom Reichspräsidenten auf Vorschlag des Kura- toriums ernannt werden. Der Reichskommissar soll befugt sein, Auskünfte von de^r Danken über alle geschäft lichen Vorgänge zu verlangen und Einst chtindieBüch er undSchriften zu fordern. Er kann an Generalversamm lungen und Verwaltungsratssitzungen tcilnehmen, die Ein berufung solcher Sitzungen verlangen und Ordnungsstrafen verdüngen. Sachsen spart „bis an -ie Grenze -es Andersten." Als Belohnung «ird eine Sonderhilfe erwartet. BMi», 15. "Sept. IN-brr-ReichskimM - fand-cheute- vvr«' mittag Lie gestern angekündigte Besprechung des Reichs kanzlers und des Reichsfinanzministers mit den Ländern statt. Sie dauerte bis kurz nach 1 Uhr mittags. Es nahmen daran teil der bayrische Ministerpräsident Held, der sächsische Mi- nisterpräsident Schieck, der württembergische Ministerpräsi dent Bolz, der hessische Ministerpräsident Adelung und für Baden Innenminister Meier und Finanzminister Matthes. Die Sonderkonferenz ist deshalb nötig geworden, weil die betreffenden Länder ihre Finanzmaßnahmen im Gegensatz zu Preußen bisher nicht in Zusammenarbeit mit der Reichs- regierung vorbereitet haben. Die süddeutschen Länder wollen of fenbar etwas andere Wege gehen als der preußische Finanz- Minister Dr. Höpker-Aschoff. In den betreffenden Ländern will man anscheinend auch abwarten, ob die rein rechtlichen Fragen, wie zum Beispiel der Einspruch der höheren Beamten gegen die Kürzung der Bezüge, in einer Weise entschieden werden, die in Preußen und im Reiche entsprechende Aende rungen nach sich ziehen könnte. Ministerpräsident Schieck Hot den Reichskanzler im be sonderen noch über den Inhalt der sächsischen Spar notverordnung unterrichtet. Reichskanzler und Reichs- finanzminister haben, wie wir hören, anerkennen müssen, daß Sachsen dabei an die Grenze des Aeußersten Mießen müssen, zeichnet werden, mer gezögert bat, einzügreifen. Hoffentlich hat die neuerliche Intervention des sächsischen Ministerpräsidenten dazu geführt, daß der Zustand der Lethargie und des Zögerns, in dem das Reich seit einigen Wochen unbegreiflicherweise verharrt, end- lich behoben ist. rungserlöses dem Anspruch« des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 21/31 Schwarzenberg, den 10. Sept. 1931. Das Amtsgericht. Das im Grundbuche für Obersachsenfeld Blatt 159 auf den Namen des Kaufmanns Bruno Kurt Zimmermann in Schwarzenberg-Sachsenfeld eingetragene Grundstück soll am Freitag, dem 4. Dezember 1931, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 9,8 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 21220 NM. geschätzt. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 16 7M RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GDBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Schwarzenberg-Sachsenfeld, Stift straße, trägt die Ortsl.-Nr. 46 L Abt. 0 und besteht aus Wohn gebäude, Äutogaragengsbäude, Hofraum und Garten. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 2. Juli 1931 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri genfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za. 23/31 Schwarzenberg, den 11. Sept. 1931. Das Amtsgericht. Donnerstag, den 17. September 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Schneeberg 1 Nationalkaffe, 1 Schreibmaschine, 2 Laden tische. 1 Lederrollmaschine, 1 FScherschrank, 1 Kastenschrank, 1 Lederschneidmaschine, 2 Regale, 1 Kraftwagen (Ego) öffent. lich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Hotel goldne Sonne. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schneeberg. Gewerbesteuer Aue. Am 15. September 1931 ist die 2. Rate der Gewerbesteuer für 1931 fällig gewesen. Die Steuerbeträge sind bis spätestens den 22. September 1931 bei unserer Steuerkasse abzuführen. Aue, 16. Sept. 1931. Der Rat der Stadt — Steueramt. Di« amtlichen Bekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Delchäitsstellen des „Er»aebiraischen Dolksfreunds' in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Sckworrenberq einaeieken werden.