Volltext Seite (XML)
WMAAWW 84. Jahrg Nr. 210 Mittwoch, den S. September ISA bis zum 25. September 1931 anzeigen. K 20 '31 Das Amtsgericht zu Schneeberg. Frankreichs Vorherrschaft in Genf Die. 12. Dollversammlung Les D ö l k e r bu nde s ist am Mexiko wird eingeladen. eine Die An- französischer Vorschlag auftaucht, die Besprechungen nicht in Berlin, sondern im Anschluß an die Genfer Verhandlungen etwa in Baden-Baden stattfindcn zu lassen. London, 7. Sept. „Financial News" erklärt, daß Frank- reich durch seine Politik die Möglichkeit deutscher Reparations zahlungen fttr immer zerstört habe. Französischer Besuch in Rom? Rom, 7. Sept. Ministerpräsident Laval und Außen minister Briand werden nach ihrem Berliner Besuch hier erwartet. In Paris wird diese Meldung noch nicht bestätigt. Ein französischer Vasall Präsident -er Vollversammlung Genf, 7. Sept. Litwinow wird, trotzdem die Tagung des Europaausschusses abgeschlossen ist, weiter hier verweilen, um persönliche Verhandlungen mit Briand und Zaleski zu führen. Seinen Rückweg wird er wieder über Berlin nehmen. o O * Genf, 7. Sept. Dr. Curtius empfing Vertreter des Saa r- gebietes, mit denen er sich über die Lage im Saargebiet unterhielt. London, 7. Sept. Manchester Guardian schreibt: Das Vertrauen in dem Haager Gerichtshof ist in katastrophaler, wenn nicht endgültiger Weise durch die sichtbare Scheidung der Auffassungen der Haager Richter in politische Gruppen er schüttert worden. Nur ein Schluß ist zulässig, nämlich der, daß die Achtung vor dein Wortlaut der Verträge, wie die Fran zosen sie verstehen, Achtung für die französische Auslegung die ses Wortlauts bedeuten soll. Nur die französische Auslegung ist heilig und unverletzlich, mit anderen Worten, das Gesetz der französischen Regierung ist das einzig« Gesetz Europas. * Neuyork, 7. Sept. Die „New Park Times" nimmt als einziges amerikanisches Blatt Stellung zur Entscheidung in der Zollunionsfrage und erklärt, die Richler im Haag hätten sich von nationalen Interessen beeinflussen lassen. Die Entschei- düng könne schwerlich das Ansehen -es GrrichtHofes fördern. annchmcn, durch die Mexiko, das bekanntlich nicht Mitglied des Völkerbundes ist, die Tür geöffnet werden soll, die man seinerzeit in der Atmosphäre von Versailles auch diesem Staate zugeschlagen hatte. Der deutsche Außenminister hat natürlich seine Unterschrift unter diese Entschließung gesetzt, durch die das von den Gründerstaaten des Völkerbundes an Mexiko begangene Unrecht wieder gutgemacht werden soll. Ob die mexikanische Negierung schon in absehbarer Zeit praktische Folgerungen aus dieser Haltung ziehen und ihren Beitritt erklären wird, ist »licht bekannt. wehr vorliegt, dis Prüfung dieses Punktes fortzusetzen." Aussprache wurde mit der einstimmigen stillschweigenden nähme dieser Erklärung abgeschlossen. Dir ,«r»«rir,Uch» «»Mir,»«»» «ha- »U »«««HM »ir T«z« Sm» »» MI««». Dar Pr,«» »r »i« »« mm dnli« r-I»n,I.«»,«iM,<ll, I» ««„»lalldeilr» isl 10 <gamIN«n°ni«>se» »»d Sltiim,»!«»« ««dürltt^r ,»). 1«. ,»r dl« 90 mm l>,«II« PHI- MU-m«,«», »a. SU,wir«, «0», sl« di« 90 mm dr«u» «»U. Lalamlz«», 9». amwiiri» 6» «ilchrpft»»!» V»N-«»a»«i», L«ipri» Nr. irre». O«m«lad«-»lr»-aa»t»> «»<> Sachs«, >r. N. Völkerbund zurzeit angehören, sind bei dieser Tagung 52 Staaten vertreten. Argentinien und Honduras haben keine Vertreter entsandt. Brasilien ist bekanntlich ausgetreten. Die Eröffnungsrede hielt der Präsident des Nates, der spa nische Nevolutionist und Außenminister Lerroux. Es fand uann die Wahl des Präsidenten statt. Als Kandidat stand im Vordergrund der ungarische Delegierte Graf Apponyi, der ohne Frage der würdigste Vertreter auf dem Präsidium des Völkerbundes gewesen wäre. Gewählt wurde der rumänische Botschafter in London T i tu le s cu mit 25 von 49 Stimmen. Die französische Gruppe hatte also mit einer Stimm« die Mehrheit. Titulcscu war bereits Präsident der letzten Voll versammlung. Nach der kurzen ersten Sitzung des Völkerbundes fanden im Nate die Verhandlungen über die deutsch-öster reichische Zollunion statt. Man hatte am Sonntag und in der Nacht vom Sonntag zum Montag dauernd nach Formulierungen gesucht, mit denen man die Angelegenheit möglichst ohne politische Debatte beenden will. Zur allgemei nen Ueberraschung dauerte die Verhandlung kaum fünf Mi nuten. Sie beschränkte sich ausschließlich auf folgende vom Natspräsidenten verlesene kurze Erklärung: „Der Völker bundsrat nimmt von dem Gutachten Kenntnis, das der Haager, Gerichtshof in Verfolg des auf der Maitagung des Nates an ihn gerichteten Antrages über das zwischen Deutschland und Oesterreich abgeschlossene Zollunionsprotokoll erstattet hat, dankt dem Internationalen Gerichtshof für seine Bemühungen und nimmt von der am 3. September im kuropa-Ausschuß abgegebenen Erklärung Kenntnis. Der Rat stellt daher fest, daß für ihn keiner hei Veranlassung Stadtbad Schivarzenberg betr. Das Stadtbad bleibt ab Mittwoch, den 9. September 1931, geschlossen. Schwarzenberg, den 8. September 1931. Der Stadtrat. Gegen -ie Reparationen. Paris, 8. Sept. „Republique" erklärt zum Thema der Reparationen: Deutschland habe zwar in 7)4 Jahren 11200 Millionen an Reparationen bezahlt, aber 18 Milliarden ge liehen bekommen. Deutschland könne seine Reparationen nur von' Ausfuhrüberschüssen begleichen. Es werde also für Frank» reich ein schlechter Absatzmarkt, aber ein immer stärkerer Konkurrent sein. Gewisse Franzosen seien der Meinung, daß das Ende der Reparationen ein Unglück sei, in Wirklichkeit aber wäre es nur eine Ersparnis. Baden-Baden statt Bertin? Bülows Reise nach Gens. Der Kandel über die Anleihe. Gens, 7. Sept. „Tribune" meldet: Den Sonntag Uber wurden die internen Besprechungen aller Delegationen fort- gesetzt. Die deutsch-französischen Paktbesprechungen stehen unter Erschwerungen. Frankreich wünscht die Garantie rung der deutsch-polnischen Grenze als Vorbe dingung der großen Anleihe an Deutschland. „Jammervolles Gestammel". Kritik am Haage, Gutachten. Basel, 7. Sept. Die Baseler Nachrichten schreiben zu dem Haager Gutachten: „Wir können nicht unser lebhaftes Erstaunen verhehlen über die jammervolle Dürftig keit, mit der sich die Mehrheit des Haager Gerichtshofes be- -gnngen-zvMirsen-glanr»;-Di« entsche!d*n-«n-^h» sind »in.- Gestammel, keine Argumentation. Wir glauben nicht, datz das hinterste schweizerische Bezirksgericht es wagen würde, di« Parteien in dieser Weise abzuspeisen." Genf, 7. Sept. Die Völkerbundsversammlung wird heute von den ständige,» Raismächten eingebrachte Entschließung Genf, 7. Sept. Die deutsche Abordnung wird in den großen Ausschüssen der Völkerbundsversammlung folgender- maßen vertreten sein: Rechts fragen: Dr. Curtius, Gauß, Göppert und Prof. Mendelssohn; Wirtschaft und Fi- nanz: Lammers, Melchior und Kempner; Abrüstung: Graf Bernstorff und v. Weizsäcker; Haushaltfragen: Graf Bernstorff; Soziale und hygienisch« Fragen: Fräulein Pünder und Frau Zahn-Harnack; politische und Minderheit»/', gen' Dr. Curtius, Gauß und Mutius. Amtliche Anzeigen. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Gustav Friedrich Freitag in Neustädtel als alleinigen Inhabers der handels gerichtlich eingetragenen Firma Gottlieb Lang in Neustädtel (Manufakturwarenhandlung) wird heute, am 7. September 1931, vormittags )412 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Prozeßagent Louis Colditz in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 29. September 1931 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Freitag, den 9. Oktober 1931, vormittags 19 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 60, Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache In Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, mutz auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter Belgische Rache? Ein preußischer General in den Tod getrieben. Berlin, 7. Sept. Der General a. D. Heinrich Groß mann hat Selb st mord verübt. Der General war 1930 in Ostende unter der Anschuldigung verhaftet worden, zwei jun- gen Belgiern unerlaubte Anträge gemacht zu haben. Obwohl er seine Schuld bestritt, wurde er in Brügge zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, aber gegen Kaution wieder in Freiheit gesetzt. Nun hat er sich in Zürich erschossen. In einem Briefe an seinen Anwalt bestreitet er nochmals, sich vergangen zu haben. General Großmann, der im 65. Lebensjahr stand, war bei Ausbruch des Krieges Stabschef bei Mackensen und hat den Feldzug im Osten mitgemacht. « «nthallend di« amtlich«« B«bannImach«ng«N der Amlrhauplmannschatt und de» " Bezirksverband, Schwarzenberg, der Amlsgerichi« In Au«, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzrnbirg, d«r Sladirät« in «rvnhaln, Lößnitz, N«ustSdl«1 und Schneeberg. d«r Finanzämter i» Au« und Schwarzenberg. S» werdeo außerdem verössenllichlr Bekanntmachungen der Siadlrät« zu Au« und Schwarzenberg und d«s Amtegerichts zu Johanngeorgenstadt. Verlag C. M. Gärlner, Aue, Sachsen. r««»«-««! «m X „d »L u»nl» MM «°«> «mx sq»««»««, 511» vra-tanl-rlft- Essen, 7. Sept. Die Reichskonferenz des Gewerkver- eins chri st kicher Bergarbeiter nahm u. a. eine Re solution an, in der sie sich gegen die Behauptung der Allein schuld Deutschlands am Kriege wandte und die Beseitigung der Neparationslasten, die als Hauptursache der Krise angesehen werden müßten, forderte. Kiel, 7. Sept. Am Sonntag fand die Weihe eines Ehren mals für die 6000 gefallenen Seesoldaten statt. Das Denk mal besteht aus einer turmarttgen Säule, die aus Feldstein aufa^mauert ist und ein Relief trägt, das die Figuren kämpfen der und fallender Seesoldaten und darüber einen Adler zeigt. «»»«t,«I->»««»»« fttr dt« «» «,<»Un«»d» Nmniv kl, «rmINa,« 9 U-r I» »« Saup!gelch«n^ p«ll«. »n« »«wahr ILk dl« «uftiahm, dir m» ««»«schrlibin« Li,, >»«1, <m lxkttmmlu Slell« wird Mchl,«,«dm, auch nicht »r dl« NlchNgdill d«r durch Srrnkr«»«» «ulg^,dn«» vn,«la«. — »Ur Nackg-d« »n- »«rlmiM «lnaUondlrr SchrMstat« adrrnimml dl« Schrift. l««nnq Urin« vrrmrlwmlmr,. — IInln»r«ch«narn d«, »«. lchaftddtlri,»«, drariindrn »«iniUniorüch«. B«i Jadlung^ "NU, ,n» »«idur, «,»«, Rada«, al, nicht anUnd-ri. Pa»»e,«s»eft»ftMl«» Irrt «II«, Az»««, s»n««d«r, UN» Schwarz«!»«,,. Berlin, 7. Sept. Wie die Deutsche Lufthansa mitteilt, sollen der Flugzeugführer Rathje und der Funker Köl- ber, die — wie gemeldet — auf ihrem Ostastenflug verhaftet worden waren, freigelassen worden sein. Berlin, 8. Sept. Der soz. Kriminalkommissar Dubral, der wegen Meineids und Kreditschwindeleien in Untersuchung«. Haft sitzt, hat auch Heiratsschwindeleien und Erpressungen be gangen. . . . Magdeburg, 7. Sept. Die nationalsoz. Wochenschrift „Der Deutsche Vorwärts" wurde auf einen Monat verboten. Mittwoch, den 9. Septeniber 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 1 Posten versch. Weine, 1 Schreibtisch «. Sessel, 1 Seldschrank, 1 Schreibpult, 1 Diplomatenschreibtisch, 1 kleine Meteorschreibmaschine, 1 Bild, 1 Bücherschrank, 1 Klavier, 1 Schreibmaschine (Ideal), 2 Ladentaseln, 1 Flurgarderobe, 1 Schreibtisch, 1 Sprechapparat mit Platten und 1 Durchnäh maschine öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. 0165/31 Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Die AufwertungseinlagebUcher hiesiger Sparkasse Nr. 26 957, lautend auf Almut Seidel, Aue; Nr. 24 070, lautend auf Albert Baunacke, Aue; Nr. 25 891, lautend auf Bertha Anna Baunacke, Aue, sind als verloren gemeldet worden. Etwaige Ansprüche an dieselben sind bei deren Verlust bi» spätestens zum 9. 10. 1931 bei uns anzumelden. Aue, am 8. September 1931. Der Rat der Stadt. Ziegler, Bürgermeister. Mittwoch, den 9. September 1931, vorm. 9 Uhr sollen im gerichtlichen Dersteigerungsraum öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Piano-Akkordeon mit Kasten (Tango-Harmonika, 80 Bässe, 3chörig, 37 Tasten), 1 Bohr- und Stemmaschlne, 1 Singer-Rahmafchine (versenkbar). Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Aue. Mittwoch, den 9. September 1931, vorm. 10 Uhr soll im Dersteigerungsraum des Amtsgerichts 1 Radioapparat mit Lautsprecher öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 9. September 1931, nachm. 2 Uhr soll im gerichtlichen Versteigerungsraum 1 gebr. Schreibmaschine (Mig non) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Lößnitz. Mittwoch, den 9. September 1931, vorm. )49 Uhr soll in Mittweida-Markersbach 1 Kuckucksuhr öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. O 531/31 Sammelört der Bieter: Gasthof deutsche Eiche. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Die amtlichen Pekanntmnchunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Eriaebirgischen Bolksfreunds" in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg einacsehen werben Morast eröffnet worden. Don den 54 Staaten^ Re RmBülow, auf Wunsch des Rei ch s außenminrsters nach Genf reist. Bülow wird ungefähr zwei Tage in Genf bleiben, um mit dem Außenminister die Einzelheiten des fran zösischen Besuches in Berlin zu besprechen. Wie verlautet, schweben bei der französischen Delegation in Genf Erwägungen darüber, unter welchen politischen Vor aussetzungen der Berliner Besuch stattfinden soll und ob der französische Ministerpräsident und der französische Außen minister zur Fortsetzung der Besprechungen mit dem Reichs kanzler und dem deutschen Außenminister tatsächlich die Reise b's Berlin unternehmen sollen. Es ist möglich, daß noch ein