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Das mihglückle Dörsenexperimenk. Kursverluste bis zu 40 v. K. Rach einer Pause von fast acht Woche« wurden am Don. «erotag die Effektenbörsen wieder eröffnet. Die Lchwarzmaler habe« recht behalten: das lange aufgestaut« Angebot hat mit großer Gewalt die Börsen überflutet. Im allgemeinen hat sich der Verkehr mit großer Ruhe abgewickelt. In Berlin wurden von dem Aktienangebot im Durchschnitt nur 18 v. H. abgenommen. Infolgedessen sind auch die Kurse stark gedrückt. Die Rückgänge betragen gegenüber dem 11. Juli durchschnittlich 20 bi» 30 v. S. Teilweise sind sie aber «och größer. Die stärkste Kurseinbuße ist bei der Dresd ner B - ak festzustellen; sie verlor 55 v. H. Wie verlautet, sind die maßgebenden Stellen im Begriff, Beschlüsse über weitgehende Erleichterungen zu fassen, die hinsichtlich der Pflicht der Leistung von Nachschüssen gewährt Werden sollen. * * 14,« Millionen Fehlbetrag bei -er Reichs bahn im Juli. Berlin, 3. Sept. Der Güterverkehr der Reichsbahn hielt sich im Juli zunächst in der Höhe des Vormonats, erlitt aber mit dem Einsetzen Ler Geldkrise am 13. einen starken Rück schlag. Die Verminderung der Kaufkraft der Bevölkerung machte sich stark bemerkbar. Der Eingang von Gütern aus dem Ausland geriet infolge der erschwerten Beschaffung von De visen ins Stocken. Die Zahl der für den Gesamtgütcrverkehr im arbeitstüglichen Durchschnitt gestellten Magen betrug 111511 gegen 115 221 im Vormonat und 127 739 im Juli des Vorjahres. Der Kohlenverkehr hat sich weiter verschlechtert. Der Fernreiseverkehr setzte zum Ferienbcginn lebhaft ein. Die Feriensonderzüge wiesen eine stärkere Benutzung auf als im vergangenen Sommer. Jedoch erreichte der Fericnverkchr bei der schwierigen Wirtschaftslage nicht die Höhe des Vorjahres. Mit der Notverordnung über die Bankfeiertage ging der Per sonenverkehr stark zurück. Die Einführung einer Postgebühr für Reisende ins Ausland brachte den Auslandsreisevcrkcyr zunächst völlig ins Stocken. Er ging erst nach Milderung der Bestimmungen wieder etwas in die Höhe. Der Berufsverkehr konnte sich angesichts der ungünstigen Wirtschaftslage noch nicht bessern. Die Abwanderung auf den Kraftwagen nahm immer stärkeren Umfang an. Die Monatsrechnung schließt mit einem Fehlbetrag von 14,6 Mill. NM. ab, wobei zu berück sichtigen ist, daß in früheren Jahren der Juli ein besonders starker Uebcrschustmonat war. Der Personalbestand betrug 653 224 Köpfe gegen 640 511 im Juni. Der Mehrverbrauch ist auf die Einstellung von Zeitarbcitern bei der Bahnuntcr- haltung zurückzuführen. Stillhalleaktton noch nicht gesichert. Die amerikanischen Banken haben „gesetzliche Hemmungen". Berlin, 3. Sept. Die Verhandlungen über die Still halteaktion sind noch nicht zum endgültigen Abschluß gelangt. Cs fehlt noch die Zustimmung der schweizerischen und vor allen Dingen der amerikanischen Banken. Die Neuyorker Federal-Reserve-Bank hat nicht, wie es die Bank von England und die Bank van Frankreich getan haben, der BIZ. die unverbindliche Stillhaltezusage gegeben; angeblich sollen aesetzlicheHcmmunacn vorlicgen. Infolgedessen haben sich alle anderen amerikanischen Banken gleichsalls ge weigert, ihre Zustimmung zu erteilen. Während der letzten Woche sind ununterbrochen Verhand lungen geführt worden, Amerika zum Nachgeben zu veran- lassen. Bei der Ncichsbank hofft man, daß cs endlich gelingen werde, das amerikanische Einverständnis zu erreichen. Es heißt, daß die amerikanischen Banken sich weigern, eine generelle Zustimmung zu geben. Da aber bei der BIZ. die einheitliche Zustimmung aller ausländischen Banken vorliegen must, ehe das Schlußprotokoll unterzeichnet werden kann, must betont werden, das; vorläufig von einem Stillhalten noch nicht die Rede sein kaum Sabotage -er deutschen Wirtschaft. Frankreich verhindert Zahlungen an Deutschland. Neuqork, 3. Sept. 18 Millionen Dollar für beschlagnahmte» deutsche» Eigentum sind au»- zahlungsbereit. Unterstaatssekretär Castle erklärte jedoch, daß der französisch« Widerstand, der trotz der Ver- Handlungen des amerikanischen Botschafter» Edge in Pari» nicht gebrochen werden konnte, die Auszahlung der Summenunmöglich macht. Unterstaatssekretär Castle kommentierte die Unter- redung Edge-Laval dahin, daß Botschafter Edge ange wiesen worden sei, der französischen Regierung nahezulegen, die Zahlungen des amerikanischen Schatzamtes an deutsche Reedereien nicht weiter aufzuhalten. Deutschland schulde nach dem Schuldennbkommen mit Amerika jährlich neun Millionen Dollar für Bezahlung privater amerikanischer Ansprüche gegen die Ncichsregierung aus dem Weltkrieg. Andererseits gebe Amerika deutschen Privatleuten als zweite Nate der im Frei- gabegcsetz von 1928 für die Beschlagnahme deutscher Schiffe, Patente und der Funkstation Saywille zugcbilligten Entschä digung etwa 18 Millionen Dollar. Diese Summe dürfte das Schatzamt aber nach dem Freigabcgesetz nur zahlen, wenn die Ncichsregierung die privaten Ansprüche befriedige. Die Neichs- rcgicrung habe sich 1930 im Haag verpflichtet, im Falle eines Moratoriums an keine Gläubigerrcgiernng zu zahlen. Amerika betrachte jene neun Millionen Dollar nicht als Verpflichtung zwischen zwei Negierungen, sondern als Zahlung Deutschlands an private Amerikaner und habe daher alle Zeichner des Haag-Abkommens um ihre Zustimmung er sucht, nur Frankreich weigere sich und scheine an dieser Weigerung fcsthaltcn zu wollen. Amerika bedauere diese Verzögerung, da man wisse, das; gewisse deutsche Anspruchs- bercchtigte in großen finanziellen Schwierigkeiten seien, und sei bereit, diese 18 Millionen Dollar morgen zu zahlen, falls die legale Schwierigkeit beseitigt werden kann. Man müsse ver suchen, einen anderen Ausweg zu finden. * Slimfvn isl befrie-igt. Er sieht schon den Aufstieg Europas. Neuyork, 3. Sept. Staatssekretär Stimson kehrte heute von seiner Europareise zurück. Er gab der Presse folgende Erklärung über Lie wichtigsten Ereignisse in Europa ab: „Wir haben seit Beendigung der Londoner Siebenmächte- konfcrenz Gelegenheit gehabt, uns ein Bild von dem Wert der Ergebnisse dieser Konferenz und der verschiedenen ihr vorangegangenen und gefolgten Konferenzen zu machen. Ich glaube, daß Deutschland von eine m neuen Gei st e des Mutes und des Vertrauens beseelt ist. Der Ausgang des Volksentscheides und die Tatsache, daß am Tage der Wiedereröffnung der deutschen Banken die Ein zahlungen die Abhebungen überstiegen und zahlreiche ähnliche Anzeichen weisen auf hoffnungsvollere Verhältnisse und eine optimistischere Stimmung hin. Noch ermutigender waren die Zusammenkünfte der französischen und deutschen Minister und der freundschaftliche und versöhnliche Geist, in dem Laval und Brüning die Erörterung der ihre Länder trennenden lebenswichtigen Fragen begonnen haben. Dasselbe gilt für die Besprechungen, die zwischen den deutschen und englischen sowie den deutschen und italienischen Staatsmännern statt- gcfundcn haben. Ohne diesen Geist ist eine gründliche Wie derherstellung der Wirtschaft Mitteleuropas unmöglich." Stim son erklärte ferner, die Europareise habe seine höchsten Er wartungen erfüllt. Er habe keine Sondermission gehabt, son dern nur gewünscht, eine Erholungsreise zu machen. Bei dieser Gelegenheit habe er die Außenminister der Länder kennen- lernen wollen, um sich mit ihnen als Privatmann zu bespre chen. Er wird am Sonnabend Vortrag in Washington halten. Wie-er ein NSDAP.-Mann ermor-sl. Düsseldorf, 4. Sept. Karl Vobis, Mitglied der NSDAP., wurde in der vergangenen Nacht durch einen Messerstich .schwer verletzt aüfgefunden und starb, bevor ein Arzt zur Stelle war. Vobis ist von politischen Gegnern niedergcstochen worden. O Essen, 3. Sept. In der Nacht zum Donnerstag wurden zwei junge Leute schwer verletzt in die städtischen Kranken anstalten eingcliesert. Sie waren noch nicht vernehmungs fähig und konnten nur. angeben, daß sic der NSDAP, angc- hören und von KPD.-Angehörigen durch Messerstiche und Schläge schwer verletzt wordcn seien. Nur ein Minister in Braunschweig. Braunschweig, 3. Sept. Auf Grund der Verordnung des Ncichspräsidcntcn zur Sicherung der Haushalte der Länder und Gemeinden erläßt die Negierung eine Verordnung über die Führung der Geschäfte des Staatsministcriums. Danach be steht das S t a a t s m i n i ste r i u m aus einem Mi nister. Es ist widerruflich ein Ministerialrat zu bestellen, der im Falle von Abwesenheit oder Krankheit usw. des Mi nisters die Geschäfte vertretungsweise führt. Der Landtag ist berechtigt, allenfalls auch zwei Minister zu wählen. Werden sich die Parteien über die Person des Mi- Nisters nicht schlüssig, so ist die Dcutschnationale Partei allein in der Lage, durch ihren Minister Küchenthal die Geschäfte weiterzufUhren. „Graf Zeppelin" auf -em Rüekflug. Pernambuco, 4. Sept. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist heute früh zur Rückfahrt nach Friedrichshafen gestartet. Bukarest, 3. Sept, Der frühere nationalzaranistischc Abg. Stefanoff wurde in Pazardschik vom Abteilungschcf der Orts- polizci, Patoni, durch sechs Nevoluerschüsse nicdergcürcckt. Stefanoff ist Bulgare. Paton! Mazedonier. Patoni gab an, Len Mord aus Nache begangen zu haben. Die Polizei hat um fassende Maßnahmen getroffen, um Zusammenstöße zwischen Ler bulgarischen und der mazedonischen Bevölkerung zu ver- kinlxrn. Kundgebung -es jugoslawischen Königs» Belgrad, 3. Sept. Das Amtsblatt veröffentlicht die Kund gebung des Königs an das Volk anläßlich der Abkehr von der Diktatur und der Rückkehr zum System der parlamentarischen Demokratie. König Alexander bezeichnet darin die Wah rung der staatlichen Einheit als höchste Pflicht sei ner Herrschcrtätigkeit. Sie sei der Beweggrund bei der Schaf fung der Diktatur gewesen. Die Schwierigkeiten und Gefah ren seien damals groß und ernst gewesen und das ganze Volk habe eingcsehen, daß der König für seine Entschlüsse schwer wiegende Beweggründe gehabt hätte. Die großen Tugenden des südslawischen Volkes hätten sich in dieser Zeitepoche be währt. „Mein Vertrauen und meine Liebe zum Volk"', so sagt der König weiter, „sowie mein Vertrauen in seine moralische Urkraft ermutigen mich nach gründlicher Prüfung der Verhält nisse die innere Einrichtung des Landes einer neuerlichen Re gelung zuzuführen.' Dank der moralischen Kraft, die der Seele unseres Volkes inne wohnt, vermochte ich den Aufgaben der abgclaufcnsn Epoche gerecht zu werden und vermag ich jetzt unserem nationalen Leben eine Grundlage zu geben. Es sind die Vorbedingungen und die Grundlage für die Schaffung einer neuen Zukunft unseres Volkes gegeben. Ich habe mich ent schlossen, diese Arbeit der Neueinrichtung unter unmittelbarer Einbeziehung der nationalen Voikskräste zustandezubringcn. Mein Glaube an Gott, meine Hoffnung in das Glück und die Zukunft Südslawicns bewegen und ermuntern mich, dem süd slawischen Königreich eine neue Verfassung zu geben." * Ministerpräsident Ziwkowitsch hat dem König den Nück- tritt des Kabinetts erklärt. Der König betraute Ziwkowitsch mit der Bildung des neuen Kabinetts. Ans seinen Vorschlag ernannte der König alle früheren Minister wieder. Diese halben den Eid auf die neue Verfassung geleistet. Berlin, 4. Sept. Vom 1. ONcker ab werden alle Woh- nungcn, deren Fiicdcnsmicte mehr als 690 Mk. beträgt, von der Zwangsbewirtschaftung befreit. Dem Wohnungsamt unter stehen dann nur noch Wohnungen, deren Friedensmiete bis zu 50 Mk. monatlich beträgt. «schd» »« wm-qch— Mailand, 3. Sept. Als Nachspiel der großen Luftmanöv« hat der König mit Lem Generalstab in Bologna einer ein drucksvollen Flugparade von Uber 600 Flugzeugen bef« gewohnt. , , ' z „Do X 2" da» erste Schlachtschiff der Luft. Das in den Dornierwerken gebaute Flußschiff „Do X Ä wird in Italien zum mächtigsten Mlitärluftschiff der Wert ausgerüstet. Es werden kleine Kanonen, Maschinengewehrs Lufttorpedos, Bombenträger und sogar ein kleines Schiffs geschütz eingebaut. Das Flugboot wurde auf den Namen dr« berühmten italienischen Fliegers Umberto Maddalena unigct- tauft, der auf einem Flug von Mailand nach RomMber dem Tyrrhenischen Meer einen tragischen Tod fand. Dem König von Spanien soll -erX Prozetz gemacht wer-en. X Madrid, 3. Sept. Der „Ausschuß für Verant - ' Wörtlichkeit" des spanischen Parlaments hat beschlossen, dem König von Spanien in dessen Abwesenheit den Prozeß zu machen. »st Der Generalstreik in Barcelona dehnt sich jetzt auf 300 000 Arbeiter aus. Straßenbahn, Autobusse rind Unter grundbahnen verkehren nicht. Sämtliche Fabriken liegen sUk! und Lie Geschäfte haben geschlossen. Bei Zusammenstößen zwischen Streikenden und der Polizei wurden eine Person getötet und vier schwer, verletzt. Die Behörden haben Last, wagen gemietet, um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln aufrecht zu erhalten. In einen; Dorfe bei Barcelona versuchten die Streikenden die Kirche in Brand zu stecken. Sie konnten durch die Dürgergarde daran gehindert werden. In Chile wir- es ernsl. Die Meuterer drohen mit Beschießung von Valparaiso. Santiago de Chile, 3. Sept. Die Hauptstadt und das ganze Land befinden sich in ungeheurer Aufregung wcgen der Meuterei der Kriegsflotte. Die Lage gestaltet sich von Stunde zu Stunde ernster. Es wird erwartet, daß der Belagerungszustand über das ganze Land verhängt wird. Die Matrosenrevolte trägt kommunistischen Charak ter. Das mit 48 Stunden befristete Ultimatum der Meuterer" fordert Teilung des Eigentums nach kommunistischen Grund- säßen, Beibehaltung der alten Löhnung, Bestrafung des frü- Heren Präsidenten Ibanez sowie seiner Freunde, Sonder- steuern für die wohlhabenden Bürger und Aufteilung der großen Landgüter. Die Führer der roten Matrosen befinden sich an Bord des Schlachtschiffes .Almirantc de la Torre", des stärksten und modernsten Kriegsschiffes Südamerikas, Las mit zehn 14-Zoll- Geschützen armiert ist. Sic weigerten sich, Len von der Re- gierung zu Verhandlungen entsandten Vizeadmiral von Schröder zu empfangen und erklärten, nur mit Arbeitern verhandeln zu wollen. Gerüchtweise verlautet, daß die meu- ternde Flotte, die außer aus Lem Schlachtschiff aus einem Kreuzer und sieben Torpedobooten besieht, werde, falls das Ultimatum nicht angenommen wird, heute nach Valparaiso in See gehen und die Stadt bombardieren. Es erscheint fraglich, ob die Negierung den offenen Kampf auf- nehmen kann, La Lie Marine weitaus stärker ist und eine Blockade über alle Häsen durchsetzen kann. Die Luststreitkräste halten noch zur Regierung. Als die meuternden Kriegsschiffe die Marinestation Talcahuano verließen, befahl der Komman deur der Kttitenbattcrien, die Schiffe zu beschießen. Die Ar tilleristen weigerten sich, dem Befehl nachzukommen. Kommunistische Agitatoren versuchen die Lage nach Mög lichkeit auszunutzen und Lie Bevölkerung zum Sturz der Ne gierung und zur Beschlagnahme der Geschäfte und Ländereien aufzuwiegeln. Als Gegenmaßnahme gab die Regierung die Inangriffnahme öffentlicher Arbeiten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bekannt. Ferner sollen die Gehälter der Be amten und Staatsangestcllten sowie der Sold Ler Angehöri gen Ler Armee und der Flotte nicht verrringcrt werden. Da Lie Arbeiter sich mit den Forderungen der Matrosen einver standen erklärt haben, erwartet man die Ausrufung -es Generalstreikes. Die Heeresleitung hat alle Vorkeh rungen getroffen, um die Ordnung in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten. Militärpatrouillen durchziehen die Straßen Santiagos. Angesichts -er drohenden kommunisti schen Gefahr haben sich alle anderen Parteien zu einer Ab- wchraktion zusammenacschlossen. Nach einer Meldung der Associated Preß aus Valparaiso hat sich die gesamte chilenische Marine -er revolutionären Be wegung a n ge s ch l o s s e n. Kommunistische Unruhen in Ecuador. Ncnyork, 4. Sept. „Associated Preß" meldet am Guayaquil, daß dort fortgesetzt kommunistische Unruhen stattfindcn. Die Unruhen begannen, nach den früher gemel deten Demonstrationen gegen das" ausländische Zündholz monopol. Russisches Dumping auch in Aegypten. Kairo, 3. Scpt. Die Somsetregierung, -ie bereits den Pcmcn und das persische Küstengebiet mit billigen Waren über schwemmt, bereitet eine intensive kommerzielle Durchdringung Aegyptens vor. Dem Premierminister wurde nahegclegt, einen Sonderzoll auf russische Waren zu legen. Die russische Regierung erwartet aber eine Dorzugsbehandlung für ihre Waren, weil sie 45 000 Ballen ägyptischer Baumwollwaren angekauft hat. Jüterbog, 3. Sept. Das Eisenbahnnttcntat, das vor fast vier Wochen große Aufregung verursachte, ist immer noch Gegenstand cingchender-Untersuchung. In einer Entfernung von 160 Metern von der Explosionsstelle wurde ein Schienen stück von 2,15 Meter Länge gefunden, das über einen Zentner wiegt. Es paßt in die Lücke, die die Explosion in den Schienen- sträng gerissen hat. Ucbcr die Wucht der Sprengwirkung gibt die Entfernung von 160 Metern Aufschluß. Es muß ein starker Explosivstoff verwendet worden sein, von dem den Attentätern zwei bis vier Kilogramm zur Verfügung gestanden haben müssen.