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1887. Schandau, Sonnabend, den 12. November .M!U. Sächsische Wjeilung Amtsblatt fi!r i>aq PmijKisic AMMN« Md dm Ktadtriitt, !>t ÄM«tt, somit siir dt» Ktodtgtoltiodcrolh gl ylüjthlcitt. Einimddreißigster Jahrgiuist. ....» «»»»abenUmd Ist durch di- Expedition dieses BlaltcS für 1 Mark 2» Pf. viertcljährlich zu beziehe». - Inserate für das MiUmochodinl! Di- „Sachs. Elbzettttng -rschnnt MittwochFreitag früh » llhr -rb-l-n. - Preis für die gespaltene Corpusz-il- oder deren Nanu. 10 Pf, In,-rate '.'»ter fünf Zeilen werden bi« Dienstag früh 0 Uhr, f " . . nchercinkunft> — Inserate siir die Elbzcitnng nehme» an in Hohnstein Herr Biirgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonce» werde» mit Ü0 Pf. berech»et, tabellarische oder compl.-wte »ach Haase»stei» L Vogler, J»valid°nda»k »nd Nnd. Mosse. Der Czarenbesuch in Berlin. Nachdem die Frage einer Begegnung zwischen dem dcnlschcn Kaiser und dem Kaiser von Rußland Monate lang die politische Welt in Athen, gehalten und hierbei die allcr- scltsamsleii Stadien durchlaufen Hal, wird dieses Ercigniß, welches schon zur Mythe zu werden drohte, nnn doch noch slaNfindcn. Bereits wußte eiu Extrablatt der „Köln. Zlg." zu melden, daß der russische Botschafter in Berlin, Graf Schnwalosf, den B-snch der rnssischcn Kaiscrfanülic nm Ber liner s-wsc für Mitte dieses Monats amtlich angczcigt habe. Diese Milthcilnng erfährt nnn durch die „Nordd. Allgcm. Zig." in bcstinuiitcslcr Form ihre Bestätigung; das Berliner Rcgicrnngsbiatt meldet ebenfalls, daß der Ezar und seine Familie auf der Rückreise von Kopenhagen nach Petersburg nächste Woche in der NcichShanptstadl cintrcffen werden nnd nur über Tag und Slnndc der Ankunft sowie über die Dauer des Aufenthaltes der russischen Herrschaften in Berlin sind noch genauere Bestimmungen abzuwarlcn. Sicherlich würde die Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm nnd Kaiser Alexander, wäre sic vor ungefähr acht Wochen zur Zeil der Anwesenheit unseres Kaisers in Stettin erfolgt, eine weit höhere Bedeutung zur Schau getragen haben, al« man ihr seht beilegen muß. Damals wäre eine Begrüßung des greisen Obcrhanplcö des dcnlschcn Reiches durch seinen kaiserlichen Großneffen, den Czaren, ans die alleinige freie Entschlicßuug des letzteren zurückzuführcn ge- wesen, während jetzt der russische Herrscher mehr durch äu ßerliche Verhältnisse, als infolge eigenen Willens seinen er- lanchtcn Großohm besucht. Es ist bekannt, daß die Heim reise der rnssischcn Kaiscrfamilie von Kopenhagen nach Pclcrs- lmrg ursprünglich zur sce, sei cs dircct, sei es über Schwe den, geplant war, daß aber diese Dispositionen durch die in der Kaiserfamilie anSgcbrochcnc Mascrnkraukhcit voll, ständig über den Haufen geworfen wurden. Die Krankheit hatte eine wochculange Verzögerung der Abreise der russi schen Herrschaften zur Folge, inzwischen ist der Spätherbst und mit ihm eine Jahreszeit hcrangckommen, in welcher eine Seereise von Dänemark nach Petersburg gerade nicht mehr zu den Annehmlichkeiten gehört. Dies, sowie die Rück sicht auf seine kaum erst von den Masern genesenen Kinder dürften den Czaren in erster Linie bewogen haben, die Heim reise durchgängig über Land und also anch über deutschen Boden zu unternehmen, und daß er hierbei einen Abstecher nach Berlin mit nntcrnimmt, ist ein einfaches Gebot der internationalen höfischen Eliguctlc, obgleich man in Berlin so liebenswürdig war, zu erklären, man würde cö unter den obwaltenden Verhälnisscn nicht auffällig finden, wenn die russischen Herrschaften ans der Heimfahrt Berlin nicht erst berührten. Indessen, trotz alledem kann auch heule noch der Zu sammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Alexander ihre Bedeutung nicht abgesprochcn werden, diese Begegnung ist denn doch kein gewöhnliches Ereigniß. Freilich, daß der Aufenthalt des Czaren am Berliner Hofe nicht dazu be stimmt ist, politische Verabredungen zu treffen, liegt auf der Hand, einer solchen Annahme widerspricht die gcsammtc Constellalion in der hohen Politik, es ist aber nicht ausge schlossen, daß sich die politischen Folgen des CzarcnbcsncheS später noch bis zu einem gewissen Grade zeigen werden, wobei alles darauf ankommt, welche Eindrücke der russische Herrscher aus der Kaiserstadt an der Spree mit nach Hanse nimmt; jedenfalls wäre cS aber müßig, über diesen Punkt irgendwelche Erörterungen anzustellen. Jedenfalls darf der Ezar eines zuvorkommenden, vielleicht anch herzlichen Ein- pfangg am Berliner Hofe sicher sein, ebenso, wie auch die Bevölkerung der Reichshauptsladl den erlauchten Gast deö Kaiserhauses und seine Familie sicherlich zu ehren wissen wird. Wie die russische Presse den nun doch erfolgenden Besuch der Czarcnfamilie in Berlin aufnehmcn wird, hat sich erst noch zu zeigen; wahrscheinlich werden aber die russi schen Blätter bemüht sein, diesem Besuche jede politische Bc- dculimg abzusprcchcn. Inwieweit eine derartige Auffassung ihre Berechtigung hat, wird sich ja wohl an dem ferneren Gange der hohen Politik bald ersehen lassen. T n q e S g e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Die Abouncmcuteouccrte der hiesigen Kurkapcllc werden in nächster Zeit ihren An fang nehmen. — Die hiesige Sparkasse hatte im Monat September d. I. an Spareinlagen 21203 Mk. in 282 Posten nud an Rückzahlungen 16,256 Mk. in 110 Posten zu verzeichnen. Der Baarbcstand am Schluffe deö genannten Monats be trug 38,536 Mk. — In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag crhiug sich der auf hiesiger Obcrgasse wohnende und noch im besten Manncsaltcr stehende frühere Brettschneider beziehentlich Tagarbcitcr Hähnel, welcher schon seit längerer Zeit dem Trünke etwas ergeben war. — Am Sonnabend Abend, als der in Bodenbach in Arbeit stehende ledige Maurer Watzke nach seinem Wohn orte Karlitz ging, benützte er, um denselben früher zu er reichen, nächst Scldnitz das Bahugcleisc und wurde von dem vom Umschlagsplätze kommenden Zuge überfahren. Dem Maschincnführer war cs nicht möglich, bei der dort befind lichen Biegung und der au diesem Abend herrschenden Finstcrniß den auf dem Geleise kommenden W. zu bemerken. Der Tod war sofort eingelreleu. — Häufig wird Seitens des Publikums au die Schaltcr- bcamlcn das Ansinnen gestellt, größere oder kleinere Mengen von Postwcrthzcichcn, die meistens als Einlage in Briefen als Zahlnngömiltcl gedient haben, gegen Aaargcld umzn- lanschcu. Nach den bestehenden Vorschriften aber wird bei den Postanslaltcn nur gemünztes Geld oder Papiergeld als Zahlungsmittel angenommen; anch ist cS gcslaltcl, fällige Zinöschcine von ans den Inhaber lautenden Verschreibungen über Schulden des deutschen Reichs oder eines zum deut schen Reiche gehörigen Staates n. s. w. als ZahlungSmiltcl cntgcgcnzunchmcii. Wcchsclslcmpcl- oder Postwcrthzcichcu können aber zum Zweck der Zahlung nicht verwendet werden. — Auf Grund der 88 N und 12 des NcichSgcsctzcS vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdcmocraüc ist jetzt das Flugblatt: „Die letzte Nacht. Zur Erinnerung an die Entlassung August Bcbel'ö aus dem Landcsgcfängniß zu Zwickau nm 14. August 1887" — Verfasser Ernst Klaar, Verleger Emil Lübke in Dres den, Druck von Schönfeld und Harnisch in Dresden — verbalen worden. — Morgen Sonntag wird wieder einer jener großen Stcrnschnuppenschwärmc zn sehen sein, aus deren Erscheinen im August und November die Zcitnngcn mit regelmäßiger Wiederkehr aufmerksam machen — und mit Recht, denn ein Feucrrcgcn, wie ihn der LanrentiuSstrom oder der Lconiden- strom zeigt, bietet ein so großartiges Schauspiel, daß Nie mand sich dasselbe entgehen lassen sollte — vorausgesetzt bei wolkenlosem Himmel. Während des Monats September halte die Sparkasse zu Hohnstein 80 Einzahlungen von zusammen 14,360 Mk. und 58 Rückzahlungen von zusammen 16,144 AK. zn vcr. zeichnen. Der Baarbcstand nm Schlüsse des Mvnatö bestand aus 7875 Mk. — Am 16. November findet in Hohnstein Gerichts tag statt. — Der Seelsorger der Parochie Hohnstein, Herr Pastor Görner, schied am vorigen Sonntag ans dem Kreise seiner bisherigen Wirksamkeit, woselbst man ihn nur ungern ver missen wird. Von 61 Kindern, welche die Schule zn Weißig bei Königstein besuchen, sind zur Zeit 47 wegen Erkrankung an Blasern vom Schulbesuch abgehaltcn. Der Verlauf der Krankheit ist in vielen Füllen ein bösartiger. Dresden. Dem Vernehmen nach erfolgt die Abreise Sr. Maj. des Königs nnd Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg nach Sibhllenort morgen Sonntag. Der Aufenthalt daselbst, währenddessen mehrere große Jagden abgehaltcn werden, ist auf 8 bis 10 Tage berechnet. — Die feierliche Einweihung der Martin-Lnther-Kirche ward am 10. d. früh mit einem solennen Festzuge eingeleitet. Die Theilnehmcr desselben versammelten sich halb 9 Uhr in der Drcikönigskirchc, vor der sich alsbald ein äußerst reges Leben entfaltelc. Die ganze Be wohnerschaft von Dresden-Neustadt bekundete an dem freudigen Er eignis herzlichste Theilnahme. Dichte Menschenrcihen waren auf deu von dem Zuge berührten Straßen Zeuge der Feier. Die Königsstraße, Albertplatz, Aautzner-, Markgrafen-, Louisen- und MartiwLutherstraße, durch welche er sich bewegte, zeigte» reiche» Blumenschmuck. Ein Turnerzng mit Fahne, gefolgt von dem Musikcorps dep Pionnicre er öffnete die erste Abthcilung. Ihm folgten die Zöglinge des Ghmna- sinms zu Dresden-Nenst. mit zwei Fahnen, dann folgte» die Knabe»- constrma»den der -1. und 5. Bürgerschule, 4, 5, 19. und 15. Aezirks- schule nnd des Pestalozzistiftes, die Schüler dcS Nealghmnasiums mit der Fahne, die Mädchenconfirmanden der Anstalten des Herrn Dircc- tor Bochow, Frl. Schmid, Frl. Schmidt, des Frauenschuhes, der vor genannte» Volksschule» und die Schüler des Freiherrlich v. Fletcher- schen Scmmars. Im zweiten Zuge mit der Drachc'schen Kapelle schritten zunächst die Erbaner des Gotteshauses, die Herren Baurath Professor Giese und Architekt Weidner und die Werkmeister nnd Deputationen der Baugewerkc. Den anmuthigen Gestalten von 26 weißgekleideten Ehreustmgfrauen ging der Singechor voraus mit den Herren Eautor Römhild n. Organist Bruchmann au der Spitze. Nun mehr folgten die Herren Vertreter des Landesconsistoriums, der Kir- chen- nnd Schulmspectio», 42 Geistliche im Ornate, der Kirchenvor stand der Martln-Luthcr-Kwche, Vertreter der Kgl. und städtischm'.Be- hördeu und des Stadtv-rvrdnctencollcgiums, Vertreter der übrigen Kirchenvvrstande und zahlreiche Lehrer. Die dritte und letzte Abtheil- uug Mit dem Nchsche'sche» Musikchvr ward von Mitgliedern des Bür- gcrvcrcinS der Anlonstadl, dcS AczirkSvcrcinS rechts der Elbe, Haus vätern und sonstigen Gcmci»dcmitglicder» gebildet nnd von Tnmcrn geschlossen. Unter Glockcngclänte erfolgte der Abmarsch und Anmarsch des stattlichen F-slzuges, der die Blicke von vielen Tausende» vo» Zu schauer» auf sich lenkte, und den »och freundliche Witterung begünstigte. Vor dem Hauplportal der Martbiu-Lniher-Kirchc, woselbst die Herren Kultusminister Or. v. Gerber, Oberbürgermeister Nr. Stübcl, Bürger meister Bönisch, Geheimrüthe v. Charpentier und Häpe, Oberconsi- stvrialrälhe Nr. Franz und Litzkendorf, sämmtliche Stadträlhc, Geiierat- Icntnant z. D. Schubert, Generalmajor Schurig, Polizeihauptmmm Nchrhosf v. Holdcrberg und andere Würdenträger Ausstellung genommen halten, eröffnete allgemeiner, weithin tönender Gesang den Weiheact. Die Ucbergabe des Schlüssels gestaltete sich mit ergreifenden Ansprachen zu eiuem höchst feierlichen Moment. Herr Pastor Nr. Sturm erschloß im Namen Gottes des VatcrS, des Sohnes und des heiligen Geistes die nach dem großen Reformator benannte Kirche. Nachdem sich die geladenen Gäste, von den Fahnen umgeben, auf dem Altarplatz nieder gelassen hatten, begann Herr Nr. Dibelius mit: „Wie lieblich siud deine Wohnungen, Herr Zebaoth, Halleluja!" den Gottesdienst und vielt die ticscrgrciscndc Wcihrede, einzeln die Orgel, den Tansstciu, die Kanzel und Lesepult weihend, bis die Weihe der gaiizei, Kirche voll zogen ward. Der Rede lag daS Wort 1. Johannes 5, 7 zu Grunde: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." 'Nach erhebendem Vortrag deS Chores aus der „Nesormationskantate" vo» Aach „Ein' feste Burg ist unser Golt", verlas Herr ArchidiaconuS Rüger die Schristlcction (Offenbarung Johannes 23: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde" ic.s Von schöner Akustik getragen kam der Gesang der Gemeinde „Ein' feste Bnrg ist unser Gott" zu gewaltiger Wirkung. Punkt '/,!! Uhr bestieg Herr Pastor Ilr. Sturm die Kanzel zur Festprcdigt. Seine» vo» Herzen kommen den und zn Herze» gehende» Worten legte er 1. Brief Petri 2. Cap. VcrS ü zu Grunde, ausführend „die Martin Luther-Gemeinde baue sich zu eiuem Hause, wo Christus der Grund- und Eckstein und die Christen lebendige Steine und getreue Bauleute sind." Auf die Fest predigt folgte der weihevolle Chor auS dem Oratorium „Der McsstaS" vou Händel, der allgemeine Gesang „Unsern Ansgang segne Gott" und Scgenspendc. Jeder Theilnehmcr der beendeten Fcstversammlnng hatte den Eindruck, Zeuge einer überaus erhebenden Feier gewescu zu sein. (Dr. N.) — Die feierliche Eröffnung der Ständevcrsamnilnng erfolgte am 11. d. M. Mittag durch Se. Majestät den König im Throusaalc dcS königlichen Schlosses zu Dresden, nachdem Vormittags 9 Uhr in der evangelischen Hof- und Sophicukirchc der herkömmliche EröffnungögvlleSdicnst vor- auSgegangcn war. — Hauplvcrhandlung beim Königl. Landgericht gegen den am 26. Dcccmbcr 1871 zu Schöna geborenen, noch unbestraften Dienstknecht Hermann Otto.-Müller wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Die Vcrtheidignng führte Herr Referendar Or. Angcr-Coith. Müller winde im Jahre 1879 nach dem Tode seiner Eltern in daü BezirlSarmcn- hanS zu Zehista nnd im Jahre 1884 in dessen Filiale nach Gottleuba gebracht. Ostern dieses Jahres kam der jnngc Mann zu dem Sluhlbaucr Starke zu Gruna in die Lehre; gegenwärtig steht er bei dem Gutsbesitzer Fllßcl zu Schöna als Knecht im Dienste. Die Werkstatt des Stnhlbaucrö Starke befindet sich in dem Klemm'schcu Gntsgebüude zn Genua. Am Nachmittag deö 18. September d. I. brach in dem Stallgcbäudc des Klemm'schcu Gutes, worin zwei Meter hoch Stroh lag nnd Maschinen anfbcwahrt waren, Feuer auö, welches jedoch bald von der hcrbcigeciltcn Feuerwehr gelöscht wurde. Ursprünglich waren die Kinder Starkes verdächtigt, daö Feuer angelegt zu haben, später lenkte sich jedoch der Verdacht auf Müller, da derselbe bereits wiederholt auö der Lehre bei Starke gelaufen und jedesmal von seinem Vormunde wieder znrückgcbracht worden war. Der Angeklagte hat sowohl dem Gendarmen gegenüber, als anch gelegentlich seiner Vernehmung vor dem Amtsgerichte nnd der Staatsanwaltschaft nunmwnndcn zu- gestanden, daß er das Stroh in dem Stallgebäude mittelst Streichhölzchens angebrannt, damit die Werkstatt seines Meisters mit abbrcnnc nnd er ans diese Weise ans der Lehre komme. Es stellte sich aber heraus, daß Müller damals falsche Angaben gemacht, dieselben wurden von ihm in heutiger Sitzung auch widerrufen nnd mußte deshalb ans kostenlose Freisprechung erkannt werden. Das Seminar in Oschatz wurde am Dienstag Nach mittag wegen Ausbruchs einer Typhnscpidcmie geschlossen. Das königl. Schwurgericht zn Leipzig verurthciltc am 9. d. M. in seinen beiden letzten Sitzungen zunächst den Brancreigehilfen Jnlinö SoSna auö Polnisch Jauukc, welcher eines Spätabends im Jimi d. I. den Handelsmann Andrich an« Oschatz auf offener Landstraße bei Oschatz überfallen, mißhandelt und beraubt halte, zu 8 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Verlust der Ehrcurcchte und Polizeiaufsicht, da. nach aber den Torfgrubenarbcitcr Friedr. Hermann Panitz aus Großbothen, welcher am 26. September d. I. seine Ehefrau, angeblich weil dieselbe den Morgenkaffee nicht recht zeitig znbcrcitct, mit einem Beil am Kopfe tödtlich verletzt hatte, wegen TodlschlageS zn 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Verlust der Ehrenrechte. — Der Leipziger Micthcrvcreiu hat die Einrichtung getroffen, daß er seinen Mitgliedern nicht bloS wie bisher