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1887. den 5. November Schandau sowie hiesigen GcrichtSbrctt auö. an den Ufern des Kiruitzschbachcö innerhalb der Stadt sich zn schaffen machen, wäre doch zn Vermeidung derartiger Ünglücköfälle eine bessere Beaufsichtigung der Kinder sehr «I v r 24. IVovei» l- « r 18 8 7, Vormittags 11 Uhr als Termin zu Vcrkilndung dcö Vcrtheiluugsplanö anbcranmt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Raug- Verhältnisses kam, in der GcrichtSschrcibcrci des untcrzcichuctcn AmlSgcnchtS emgeschc» zu empfehlen. — Morgen Sonntag Abend 6 Uhr findet m hiesiger Kirche AbcndgolteSdicnst statt. — Auf daS heute Freitag Abcud 7'/, Uhr im hiesigen Schühcnhausc beginnende Militär-Concert (Slreichnmsik) sei hierdurch nochmals anfmcrksam gcinacht. — Eine sehr ansehnliche Sammlung von Hirschgeweihen, welche in die Erbschaft des Prinz-Regenten Albrecht von Braunschweig iibcrgcgangen nnd bisher auf dem schlesischen Schlosse Camcnz ausgestellt war, ist vor einiger Zeit von dem ReichStagöabgcordncteu Ernst Grumbt, Sägewerks- bcsitzcr in Dresden, käuflich erworben worden. Derselbe bot die Sammlung dem Herrn Finanzministcr v. Köuueritz zum Ankauf für den sächsischen Staat an, was jedoch Mangel« von Mitteln hierzu abgclchnt wurde. Nunmehr hat Herr Grumbt den grüßten Theil dieser Sammlung dcr Kgl. Forstakademic in Tharandt schenknngöwcisc überlassen. Sic ist dort passend nnd in zweckmäßiger Anordnung aus gestellt worden nnd dient dort jetzt als unterstützendes Lehr material. Sic ist sehr lehrreich namentlich betreffs des Elchwildes, von dessen Geweihen ganz besonders interessante Exemplare ins Eigcnlhnm der Kgl. Forstakademic Tharandt übergegangen sind. Die von derselben nicht beanspruchten Theile dieser Sammlung hat Herr Abg. Grumbt zum Schmuck seiner herrlichen StandeShcrrschast Schluckenau in Nvrdbühmen verwendet. Sic zieren die Vorhalle, Treppen nnd Eorridorc des von seinem gntdcntschcn Besitzer in ein Schmuckkästchen umgcwandelten böhmischen Stadtschlosscs von Schluckenau. — In Betreff der Vricfscndnug au Soldaten, welche im activcn Dienste stehen, ist eine neue Einrichtung gc. troffen worden. Die bisher übliche Bezeichnung „Svldatcu- brief. Eigene Angelegenheit des Empfängers", welche die portofreie Beförderung der Sendung zur Folge hatte, fällt weg. Statt dessen werden Soldatcnbricfe mit Briefmarken von gelber Farbe beklebt, welche an die Soldaten vcrtheilt und von diesen an ihre Angehörigen rcsp. an Personen, mit denen sic in Briefvcrkchr stehen, verschickt werden. — ES wird nicht viele alte Soldaten mehr gebe», die vor 74 Jahren in der Leipziger Völkerschlacht mitge- fvchtcn haben nnd so rüstig nnd munter ihren 92. Geburts tag antrcten, wie es am 26. October der Peusiouirtc Kammcrrath Henning in Schleiz that. Der Schleizer Militärvcrcin brachte seinem 92jährigcn Kameraden eine Morgcnmusik nnd auch der Fürst Neuß j. L. beglückwünschte durch ein Telegramm auö Gera de» alle» Veteranen n»ö den Befreiungskriegen. — Seinen höchsten Glanz als Morgenstern hat jetzt der Planet Venns erreicht; er leuchtet so wunderbar hell, daß cö wohl verlohnt, an einem schönen Morgen einmal eine Stunde früher anfzustchc», um den schönen Anblick zn genießen. Zum letzten Mal war Venus als Abcndsteru Mitte August im größten Glanze, machte aber damals wegen sehr nngünsligcr Stellung keinen besondere» Eindruck. Vo» der Grc»zc. Am Somitag »»d Moiitag fau- dc» sich die Mitglieder des „Vaterländische» Gebirggverei»s Saxonia" in nuferer Gegend ein und tmrchwcmdcrten trupp weise die Thälcr nud Schluchten. Gegen Abend fanden sich Amtlicher Theil MoiÄUA 'Ä,«»» v. von Nach«,. » Uhr ab nnd folgende Tage kommen im hiesigen Anctionölokal, Markt dir. 21 pari., eine größere Partie DelikatüsfenMd Materialwaren rc., als: . Büchsen und Gläser, Stangen- Schnittspargcl, pinge Erbsen, Ehanipignonö, Ananas, Lachs, Pnstxtcn, Oelsardincn, Marmeladen. Bohnen, Gnrkcn, Zwic- bclch Mixpickcl, Angelegte Früchts, Noth- nnd Weißweine. Essenzen, diverse Ligncnr?, Cigarren, Cigarrcllcn, Tabak, Rosinen, Sens, Sardelle», gebackene . Pflampc», Ocle ». a. S. mehr, gegen.sofoAige Baarzahlang,öffentlich .. , Ein speciclltv Verzeichnis Hierüber hängt am hiesigen GerichtSbrctt auö. Scha ädau, dciö4. ÄöbcillÜcr 1 Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Sächsische Clheilung. AmtsMtt für das MiaMie Aiiitsplilht nnd den Klndlrntt, gi Kchnndan, socnie siir den Klndlgenicindernth l» hshnßein. Einunddreißigstcr Jahrgang. ------ Die^Sächs^lbzeltN^ Sonnabend und ist durch die Expedition diese« Blattes Mark 2z Pf. Inserate unter Muf Zeilen w den » Uhr, sur das Lenaatm.dsNla.. spä.csteu« bl« Freitag f^h» Nh-g. Dresden und Leipzig die Annoncen werden mit bo Pf. berechnet, ^tabellarische oder co.nplicirle nach U-b-reinkunst., - Inserate snr die ElbzeMmg nehme» an n Hoh ste.n v " s I , v BiircauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mo,,c. Die Frage der Bewaffnung -er Armeen. Alü es im letzten Frühjahre bclauut wurde, daßDculsch- laud der erste Staat sei, welcher in seiner Armee durch Ein- führnng des zehn Schüsse ohne neues Lade» hintcriinandcr feuernden Magaziugcwchrcs einen bedeutcndcn Fortschritt in der Bewaffnung, erreicht hatte und dadurch auf einige Jahre hinaus die Heere der übrigen Staaten überflügelte, glaubte mau, daß diese Vervollkommnung dcö deutschen Ge wehres sobald keine ncnc »ölhig machen werde. So Zweifel- los nun aber auch die deutsche Armee hinsichtlich ihrer Be waffnung ans zwei Jahre hinaus den Heere» der übrigen Staaten überlege» sein wird, so sicher ist eö aber mich, daß wir in drei Jahren i» Bczng auf dic Lcistnngöfätngkcit dcr Gewehre vou allen größeren Nachbarstaaten überflügelt wor den sind, wenn sich die dcntschc Heeresleitung nicht zur Ein führung clncö Gewehres mit klcincrcm Calibcr entschließt. Der moderne ErfiudungSgcist, ausgerüstet mit einer Fülle technischer nnd wisseuschaftlichcr Hilfsmittel, hat sich bekanntlich der Frage der Vervollkommnung der Massen mit großem Eifer zngcwandl, weit in indnstricller Hinsicht mit neuen Erfindungen auf dem Wasfcngcbiclc kolossale Erfolge erzielt werden können, deshalb kann cö nicht auSbleibcn, daß immer ncnc Fortschritte auf dem Gebiete der Schußwaffen gemacht werden. Die neueste, die technische Prüfung be stände» habende Vcrvoilkommmmg in Bezug auf die Ge wehre, ist aber nicht das Rcpclir- oder Magazingewehr als solches, wie es die deutsche Armee besitzt, sondern sie besteht in dem Ncpclirgcwchr mit kleinerem Calibcr, welche« ein leichteres, mit einem Knpfcrmantcl überzogenes Geschoß schießt und mit Hilfe eines besseren Pulvers diesem kleineren Ge schosse eine rasantere, geradere nnd weitere Flngbnhn ver leiht. Infolgedessen ist das Ncpclirgcwchr mit klcincrcm Calibcr (ungefähr 8 Millimeter Dnrchmcsser) demjenigen mit großem Ealibcr (ungefähr 11 Millimeter Durchmesser) vorzuziehcn, denn da« Geschoß des crstcrcn hat eine viel größere Dnrchschlngkrast, schlägt durch Panzerplatten von 8 Millimctcr Stärke nnd besitzt auch eine bessere Trcff- fähigkcit, da seine Flugbahn einen geringeren Bogen macht nnd deshalb in mehr gerader und längerer Linie sich auö- dchnt, also bis über 2000 Meter noch trifft. Ein weiterer Vorzug des NcpctirgcwchreS mit kleinerem Calibcr bcstcht darin, daß dcr Soldat mchr Patronen bei sich tragen kann, da dieselben wesentlich leichter sind, als bei Gewehren mit größerem Calibcr. Auch fällt bci dcm Gcwcchrc mit klci- ncrem Calibcr das Ausstößen dcr mctallcncn Patronenhülsc weg, da dic Patrone mir eine Umhüllnng von einem Cclln- losestoff hat. Diese Umhüllnng fliegt beim Abfcucr» dcö Gewehres sammt dem Geschosse ans dcm Lanfc dcö Gc- wchrcö hinan«. In Oesterreich hat man sich dicserhnlb be reits entschlossen, das Mannlichcrgcwchr, in Frankreich dnö Lcbclgcwchr nnd in Rußland ein von Drcysc in Sömmerda eonstrnirlcs Gewehr, sämmtlich kleines Calibcr nnd dic ge schilderten Vorzüge besitzend, cinzuführcn, Deutschland muß also mit einer gleichen oder möglichst noch besseren Vervoll kommnung seiner Jnfantericschnßwnffe bald Nachfolgen. Es verdient nun hcrvorgchobeu zu werden, daß die Militär-Ingenieure und private Techniker Englands, Deutsch lands, Frankreichs nnd Amerikas sich bereits mit zwei wei- tcren Vervollkommnungen dcr Schußwaffen beschäftigen. Diese Vervollkommnungen bestehe», erstens in dcr Erfind- mig eine« SclbstspanncrS, wobei der Rückschlag der Patrone das Spannen des Gewehres ausführt, also dcr Schütze zehn bis fünfzehn Mal ohne Absehen hintereinander schießen kann, nnd zweitens geht die neueste Bestrebung der Waffcntechnik dahin, eine Art selbstthntige Feucrwaffc zu conslruirc», bci werden. Schandau, am 16. September 1887. Königliches Amtsgericht. Jhl-. land übertrumpft. Schließlich darf darauf hiugewicscu werde», daß daö bessere Gewehr a» sich nicht den Erfolg im Kriege bedingt. Das deutsche Zündnadclgcwchr war ii» Kriege gegen Frank, reich 1870/71 dem französischen Chasscpotgewchr z. B. be deutend unterlegen. Daö Cbasscpotgcwchr schoß schneller und viel weiter, aber die. Franzosen verstanden nicht damit zu schießen. Aber trotz dcr schlcchlcrcn Gewehre dcr dcntschc» Truppcn verstand eö dic dcntschc Hccrcölcitnng dennoch, stets dic Offcnsive zn ergreifen nnd den Franzosen gewaltige Niederlagen bcizubringen. Man darf also der Waffcnve» vollkommnnng keine maßgebende Bcdcntnng in dcr Schlacht beinicssen. T a g e s g c s ch i ch t e. Sachfen. Schandau. An dcu Tagen des 8., 22. und 29. November finden im hiesigen Amtsgericht Schöffen- gcrichlSsitznugcn stall. — Am Donnerstag, de» 3. Novbr. Nachmittags 1 Uhr wurden von dem Läudcrciauöschnß hiesiger Stadl und zwar durch die Herren Bürgcrmstr. Wieck, Sladlralh Apolhckcr Back, Sladlvcrordnctenvorsteher Schneider nnd Rentier Fritzsche die Grenzsteine zwischen Schandan und den Ge meinden Rathmannsdorf und Altendorf ausgesucht und dcm Auge wieder sichtbar gemacht, da dieselben grüßtcnlhcils mit Heidekraut überzogen waren, wo bci dcm Grenzstein 22 nebst dcm üblichen Kreuz noch die Jahreszahl 1687, bei dcm Grenzstein 29 dic Jahreszahl 1816 und bci dcm Grenz stein 32 dic Jahreszahl 1688 sich ciugcmcißclt vorfanden, mithin eine Ncgnlirnng dcr Grenze mit den erwähnten Gc. meinden vor zweihundert Jahren ersichtlich ist. Obengenannten Herren sei hierdurch für ihre Bemühung, was keine leichte Aufgabe war, der wärmste Dank gebracht. II. — In der am Donnerstag Abend stattgcfnndcncn Ver sammlung des Gcwerbcverciuö im Hegcnbarth'schcn Etablisse ment hatte Herr vr. tlmol. Schütz aus Hütten dic Güte, einen interessanten Vortrag über Kunst nnd Gewerbe zn ballen, welcher von der zahlreichen Zuhörerschaft mit gc- spauulcm Interesse verfolgt und nm Schluß dem Herrn Vor tragenden dcr Dank hierfür durch allgemein großen Beifall gezollt wurde. Außerdem kam noch eine Zuschrift vou dcr HandclS- und Gewerbckammcr in Dresden durch den Herrn Vorsitzenden zur Verlesung, in welcher dcr Wunsch anSgc- sprachen wird, cinc in Umlauf zu setzcudc nud später au dcu Reichstag abzuscudcndc Petition mit zu unterzeichnen, in dcr um Einführung von Arbeitsbüchern für Handwerksgesellen und sonstige Arbeiter gebeten wird. — Lant Bckcumtinachung in voriger Nummer d. Bl. findet Henle Sonnabend Vormittag 9 Uhr im Schützenhausc hierselbst die Herbst-Controlversnmmlnng statt, worauf dic Mannschaften der Reserve, dic Dispositionsnrlaubcr und die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen behufs ihres pünktlichen Erscheinens hierdurch nochmals aufmerksam ge macht werden. — In den NachmittagSstundcn dcö 3. d. M. fiel der Sohn des Hutmachermstr. Pönicke in den gerade des Flößens wegen hochgchenden Kirnitzschbach. Glücklicherweise befand sich dcr Baumwärtcr Schiller vom Rathmannsdorfer Plan Hans- 'und Gartengrundstück, Folium 13-^cö GrnndbuchS, M 20i. dcs Flurbuchs Rcinbardtödors, !,,, är groß, mit33„, Stcueremhcilcn belegt, aus 2700 ousgcucist llch geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist «Ivi 15. IV <» v v i» I» « » 1887, Vormittags 11 Uhr als Bcrsteigerimgstermin, Awangs DaS im Grnndbnchc auf den Name» Karl Gottlob Viehrig ciugclragcnc Nichtamtlicher Theil. welcher daö Laden ans dic einfachste Herbeiführung von Pa- an der Unglücköstclle, welcher ^ciier Ironcu rcducirt wird und durch einen kurzen Druck wenig- Lebensgefahr das Kmd vom Tode dcS Ertrinkens "ttete. stcnö zwanzig Schüsse in knrzc» Zwischcnpanscu abgcfencrt Da lcidcr schon oft werden können. Vielleicht gelingt eö dcr dcnlschcn HccrcS- mibcanfstchtigtc Kinder besonders wahrend dcö Holzflüßcns lciinng, in zwci odcr drei Jahren cin Gcwchr -inznführcn, """ welches bereits dic erwähnten neuesten Fortschritte aufwcist. Dadurch wären daun dic anderen Armeen wieder von Deutsch-