Volltext Seite (XML)
UMM «WM Sonnlag, den 23. August 1S3t 84. Jahrg Nr. ISS Mit Micher Sachkunde „oben" gerade diese allerwich- tigste Frage behandelt wird, geht aus einem Artikel der „Germania" hervor, di« als Sprachrohr des Kanzlers zur Zeit einige Bedeutung hat. In diesem Blatte wird in einem am 18. August 1931 auf Blatt 884, die Firma Otto Burkhardt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit dem Sitze in Schwarzenberg. Der Gesellschaftsvertrag ist am 8. Juli 1931 abgeschlossen worden. Gegenständ des Unternehmens ist der Betrieb der Kupfer- schmiederei und der Handel mit Erzeugnissen derselben, sowie die Herstellung und Handel mit Zentralheizungsanlagen und Es ist fürwahr an der Zeit, das; die Gemeinden gegen die in der Verallgemeinerung unerhörten Vorwürfe Stellung nehmen, die heute von reichs- und auch von staatswegen gegen sie erhoben werden. Wenn es schon heißt: den letzten beißen die Hunde, so kann es den Kommunen doch nicht verdacht werden, daß sie sich wehren. Seitdem ihnen di« Erzbergersch« Neichsfinanzreform das Rückgrat gebrochen hat, sind die Gemeinden und die mit Ihnen schicksalhaft ver bundenen Bezirke die Prügeljungcn jenes Systems, dessen Macht angeblich vom Volke ausgehen soll, von dem Volke, das zunächst die Vertretung seiner Interessen in den Urzellen des Staatsvrganismus gewahrt sehen will. Hier sind seit Jahren sträfliche Unterlassungssünden begangen worden. Wenn der grüne Tisch der Ansicht sein sollte, daß durch Diktate korrigiert werden kann, was von ihm in langen Jahren versehen wurde, so wird er sich täuschen. Und er mag sich in Erinnerung bringen, daß die Revolutionen immer von unten her gekommen sind. «»NIN«»»». »-«K-KI «u vii»«sd»u ft« Log« mch Soo»- IU>» stiftlain. v«, Dr«I» »« »4 mm dr«II« a»IoiM-«n»«I,n>«U« I» S,I«»I-IId«,!r» Ist IO lN-mME,.»,«« md 81«!««,«lut« »«dürft,« ,1>, «,-ürk " »' dl« » mm drUK PeM- A«dIam«,M, I», »»»»da» >«0. I»« bk 00 mm dr«U« «II. L-I-mIziII« >«««»» »§ ««I»vl»a»I». »»«-»«»»»„»> L«K0» irre«. «««««»»«^ir«.«»»««« «m. «r. «. Artikel, der offenbar aus der Gegend des Reichsfinanzmini' steriums stammt, kurzer Hand bestritten, daß das Defizit der Gemeinden (das übrigens nur mit 800 Millionen Mark angegeben wird, während es heute tatsächlich minde- stens das'Doppelte beträgt) fast restlos auf die Ausgaben für di« Wohlfahrtserwerbslosen zurückzuführen sei, und be hauptet, das Reich hätte diese Ausgaben in Form erhöhter Einnahmen (Dürgersteuer, Gemeindebiersteuer, Gehaltskür zungen usw.) Wiedererstattet. Die „Sachverständigen" im Reichsfinanzministerium haben, wie aus solchen Behauptun gen hervorgeht, nicht die rechte Ahnung von den Verhält nissen, wie sie tatsächlich liegen. Sie scheinen z. B. nicht zu wissen, daß die Finanznot der Gemeinden nicht erst seit heute existiert, sondern daß die Lasten, die eigentlich Sach« des Reiches sind, schon seit langem auf den kommunalen Haushaltplänen liegen. Auch müßten die Herren vom grünen Tisch sich eigentlich darüber klar sein, wie unter schiedlich die Defizits zu beurteilen sind. Es soll nicht be stritten werden, daß in einzelnen Kommunen, besonders Großstädten, mit sträflichem Leichtsinn gewirtschaftet worden ist, aber ebenso sollte anerkannt werden, daß die Mehrzahl der Gemeindevertretungen sich ihrer Verantwortung, wie weit sie in den Ausgaben gehen durften, immer voll bewußt ge wesen sind. Wenn heute das Schlagwort vor. einer „Aus- hungerungspolitik" gegenüber den Gemeinden Mode werden konnte und leichtfertig von „drakonischen Sparmaßnahmen" geredet wird, so sollte man nicht ganz vergessen, Laß der Schwerpunkt der Verantwortung gerade bei den untersten Instanzen der Staatsverwaltung liegt, und daß in den Kommunen die Sturmzentren sich bilden werden, welche leicht die grünen Tische in den Regierungen hinwegfegen. Rohrleitungen. Das Stammkapital beträgt 20 000 Reichs- mark. Zum Geschäftsführer ist der Kupferschmiedemeister Otto Burkhardt in Schwarzenberg bestellt. Die Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten. Es wird weiter bekanntgegeben: Der Gesellschafter Otto Burkhardt hat als Stammeinlage in Höhe von 15 000 Reichsmark sein Handelsgeschäft mit allen Aktiven und Passiven, ausgenommen das Grundstück und der Adler-Personenkraftwagen, eingebracht. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur Lurch den Reichsanzeiger, am 20. August 1931 auf Blatt 858 die Firma Kraußwerke Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Schwarzenberg betr.: Laß durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 15. Juli 1931 der Gesell schaftsvertrag (Aufsichtsrat betr.) abgeändert worden ist. 2 Reg. 239/31, 240/31, 249/31, 246/31. Schwarzenberg, den 20. August 1931. Das Amtsgericht. Sachverständigen L la Hilferding hätte entstammen können. Da der dramatischen Berichterstattung LaytoNs das Satyrspiel nicht fehlen darf, enthält sie am Schluffe, nachdem von dem „gegenseitigen Vertrauen als Vorbedingung jeder Lösung" die Rede gewesen ist, eine „ernste Mahnung an alle beteiligten Negierungen, in der Ergreifung der notwendigen Maßnahmen keine Zeit zu verlieren und unverzüglich eine Lage zu schaffen, die es ermöglicht, Finanztransaktionen durchzuführen, um Deutsch land und dadurch der Welt die so dringend benötigte Hilfe zu bringen." Ob dieser Mahnung wird der Herr Layton von gewissen, der Berliner Regierung nicht fernstehenden Zeitun gen in den Himmel gehoben. Es ist erstaunlich, mit welch' ge ringen geistigen Unkosten heute in der Welt Eindruck geschun- den wird. Im übrigen sollte der gescheite Amerikaner mal versuchen, das berühmte gegenseitige Vertrauen herzustellen. Daß dies bei der Einstellung der Franzosen eine Unmöglichkeit ist, weiß in Deutschland nachgerade jeder Hosenmatz, der eini gen Mutterwitz besitzt. Man sollte uns also mit solchen Be trachtungen verschonen, die dadurch nicht furchtbarer werden, daß sie auf dem geistigen Mistbeet eines amerikanischen Bank- clerks gewachsen sind. Streiflichter. Basel, -er vorläufige Schlußakt einer Tragikomödie. Der überflüssige Layton-Bericht Brünings neues Nolprogramm. Die Gemeinden sotten die Kunde beihen. Sie müssen sich gegen den grünen Tisch mehren» Jedenfalls hätte es nicht bedurft, die deutsche Regierung an die „Ergreifung" der notwendigen Maßnahmen zu er- innern. Das neue Notprogramm des Kabinetts Brüning wird alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen, auch ohne daß erst die Mahnung des Mister Layton notwendig gewesen wäre. Auf einmal können die einzelnen vorgesehenen Maßnahmen gar nicht verdaut werden, des- halb läßt man sie tropfenweise durchsickern. Der von reichs- wegen geplante 300proz«ntige Aufschlag auf die Bürger- steuer, von dem eben Mitteilung gemacht wurde, läßt ahnen, was dem geschundenen deutschen Volk« noch alles bevorsteht. Wie es scheint, hat das Kabinett vor, die sämtlichen Wohl- fahrtslasten den Gemeinden aufzubürden, ohne daß daran gedacht wird, ihnen di« bisher aus der Fürsorge schon erwachsene Schuldenlast zu erleichtern, geschweige denn abzunehmen. st« dl« E«I»n>d« «""»t 2«,«-«., Uhr in dn «oupij,schüft«, k-e«. 4»« L«4dr tür »I, Viifood«« »<r li»,a,«n «°<>r°«l<dkl«i>«nn, r-,« !«,« <m bestimm!« Slkll« F«» S-ü-d«,, «,» „ch, ftir di« «Ich«»»«« dn durch S»"1pr«<t« «ky«d«n«u ««,»«». — Für «Ich,-»« un. x«l«n,I Un,chmd!«r SchrML Übenümmi dl« Schrift. «Min« ihn« ««anlmorlun,. - Unl«br<chun,«n d«, S«. lchbftidlrirb«, ix,ründrn »„»««nsura».. »«I Jndlung«- «r»u, und «ondur, «in, Rud»«« ,1, nichl »««Induri. *SchwA*d«^'"'* kl «-«, Vdbni^ Schn-d«, und Die Baseler Bankierbesprechungen waren der vorläufige Schlußakt der Tragikomödie, die in Lhe- quers ihren Anfang genommen hatte. Ihnen ermangelt die befreiende Lösung, die sonst am Ende der Vorstellung das Publikum befriedigt nach Hause gehen läßt. Der eklige Pleite geier zieht nach wie vor seine Kreise Uber der Welt, und schon lockt Fäulnisgcruch seinen Art-Kollegen an, den Aasgeier. Die Beschlüsse des Stillhaltekonsortiums werden das Unheil nicht aufhalten, und der papierne Wall des Laytonberichtg auch nicht. Die Stillhaltestratcgcn haben, nachdem sie Deutschland mit der Nute der ausländischen Markguthaben noch ein wenig gestäupt hatten (ohne ein paar blutige Striemen durfte die Sache nach dem Willen des französischen Sadismus nicht abgehen), eine Empfehlung an die Gläubiger gerichtet, sechs Monate lang ihr Geld in Deutschland stehen zu lassen. Es steht also nach wie vor im Belieben der Gläubiger, ob sie diesen Rat befolgen wollen oder nicht. Was die Negierung Brüning machen wird, wenn einzelne ausländische Danken trotzdem Kredite zurück- ziehen steht dahin. Jedenfalls wird sie ihrerseits stillhalten müssen, d. h. sie wird ihre Politik so einrichten müssen, daß sie den Gläubigern gefällt. Wenn sie von den Mitteln, welche dem Schuldner gegenüber den Gläubigern zur Verfügung stehen, auch weiterhin keinen Gebrauch macht, sondern den ein zigen Ausweg aus der völlig verfahrenen Lage in dem Fest- halten an ihrer Deflationspolitik sieht, dürfte es bis auf weiteres aus sein mit der Selbständigkeit des Reiches. Dieses könnte dann die Unkosten eines eigenen Negierungs- apparates und einer Volksvertretung einsparen, und es könnte mit von P"ris aus v^waliet werden. Ob freilich die Fran- zosen Freude an ihrer neuesten Kolonie erleben würden, Ist zu bezweifeln. D--">n DcAschland befindet sich jetzt schon in dem Zustand Ler Verzweiflung, welcher der Auflösung vor- auszugehcn pflegt. De" Bericht des MisterLa^ion ".us Newyork gibt eine Uebersicht über die finanzielle Lage De.- schlands, ohne etwas Neues zu bringen. Interessant ist daran lediglich, daß der junge Mann des Bankgewaltlgen Wiggin zu einem durch- aus entgegengesetzten Ergebnis kommt wie seiner Zeit der unge Mann der Konkurrenzfirma Morgan, der famose Blut- chwären Parker Gilbert. Der Mann hatte jahrelang in leutschland schmarotzt und dann in seinem Abschieds-Gutach- ten «In Bild von der Lage seines Wirts-Landes gemalt, das in seiner rührenden Nosigkeit dem Pinsel «Ines deutschen sog. Aufgebot. Der Architekt William Junghans in Schwarzenberg als Verwalter des Nachlasses des am 9. April 1931 in Schwärzen- berg verstorbenen Steuerinspektors Friedrich Karl Henschel hat das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaßgläubigern beantragt. Die Nachlaßgläubiger wer- den daher aufgefordert, ihre Forderungen gegen den Nachlaß des verstorbenen Friedrich Karl Henschel spätestens in Lem auf den 16. Oktober 1931, nachmittags 3 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 10 anberaumten Aufgebotstermine bei diesem Gericht anzumelden. Die An meldung hat die Angabe des Gegenstandes und des Grundes der Forderung zu enthalten, Beweisstücke sind in Urschrift oder in Abschrift beizufügen. Die Nachlaßgläubiger, welche sich nichk' melven, könn?n (unbeschadet dies" Mchtes vor den Verbindlichkeiten aus Pflichtteilen, Vermächtnissen und Auf- lagen berücksichtigt zu werden) von den Erben nur insoweit . Befriedigung verlangen, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Ueberschuß ergibt. Auch haftet ihnen jeder Erbe nach Ler Teilung des Nachlasses nur für den seinem Erbteil entsprechenden Teil der Verbindlich keit. Die Gläubiger aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen ' Amtliche Anzeigen. In dem Verfahren, betr. die Zwangsversteigerung der den Erben Les verstorbenen Schlossermeisters Gustav Hermann Schick gehörenden ideellen Hälfte des im Grundbuche für Aue Blatt 129 auf die Namen der Firma Geschäftshaus, Ges. m. b. H. in Zwickau und des Schlossermeisters Gustav Hermann Schick (Erblassers) eingetragenen Grundstücks, wird der auf Sonnabend, de» 29. August 1931, vorm. 9 Uhr angesetzte Dersteigerungstermin hiermit aufgehoben. Amtsgericht Aue, den 20. August 1931. Za 4/31. Unter Nr. 37 Les Vereinsregisters ist am 20. Aug. 1931 der Arbeiter-Turnverein Lindenau (E. V.) mit dem Sitze in Lindenau eingetragen worden. Amtsgericht Schneeberg, den 21. Aug 1931. In das Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden: am 12. August 1931 aus P»att 604, Lie Firma Albert Groß in Beierfeld betr., daß die betriebene offene Handelsgesellschaft aufgelöst, daß Albert Kurt Groß ausgeschieden ist und daß das Handels geschäft von Karl Fritz Groß als Einzelfirma unverändert weitergeführt wird, am 13. August 1931 auf Blatt 765, die Firma Aktiengesellschaft C. Th. Landmann in Lauter als Vorstandsmitglied ausgeschieden und der Kauf mann Max Kurt Weber in Lauter, dessen bisherige Prokura erloschen, als stellvertretendes Vorstandsmitglied bestellt wor den ist. Die Vorstandsmitglieder können die Gesellschaft nur ge meinschaftlich oder einzeln mit einem Bevollmächtigten zeichnen, « enthaltend dir »mllich«» ««»«»»»mach»»,«» der Amlühauplmannschast und d« d Brurdsverbands Schwarzenberg, d« Amlrgerichl« In Au», Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenbug. d« Sladlräl, in Srünhain, Lößnitz, Nrustüdtrl und Schneeberg, du Slnonzäml« in Aue und Schwarzenbug. Er «udra außerdem veröfstM-ir Bekanntmachungen du Sladkrät« zu Aue uud Schwarzenberg und der Amlsgerlchl« zu Johanngeorgenstadt. Verlag T. W. Särlner, Aue, Sachfe«. SMilench«! »L WM «4» Scha«e»«r» ux «1» vr«u«lchrlft> veMft*»»» er»«l»-l«» und Auflagen, sowie die Gläubiger, denen die Erben unbe schränkt haften, werden durch das Aufgebot nicht betroffen. Amtsgericht Schwarzenberg, den 17. Aug. 1931. Ueber das Vermögen des Bäckermeisters und Kolonial warenhändlers Hermann Birke in Lauter, Siedlung 16 U, wird heute, am 20. August 1930, nachm. 3 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Otto Ulbrich in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 14. September 1931 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf 23. September 1931, vorm. 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz Hai oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 10. September 1931 anzeigen. K 28/31 Das Amtsgericht zu Schwarzenberg. Wegesperrung. Wegen Neubeschotterunq der Bockautalstraße längs Abt. 48 und 54 des Auersberger Staasforstreviers wird Lieselbe vom 26. August bis 5. September 1931 zwischen Zimmersacher und Wildenthal für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird auf di« Staatsstraße über Eibenstock verwiesen. Forstamt Auersberg. Der Gutsvorsteher. Städtische Sparkasse Lößnitz. Zur Sparkassenordnung der Stadt Lößnitz ist unterm 12. Juni 1931 ein 1. Nachtrag aufgestellt worden, der vom Ministerium des Innern Genehmigung fand. Dieser Nachtrag hängt im Kassenraum der Sparkasse aus und . gilt hiermit als bekannt "gemacht. Lößnitz, 20. August 1931. Die Sparkaffenverwaltung. Weitere amtliche Bekanntmachungen beiindcn sich im ersten Beiblatt.