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WWAlkAW» 84. Jahrg Nr. 190 Sonnlag, den 16. August 1S3l. Forst««» Eibenstocks Forstkaste Schwarzenberg d a legen ließ. ivrt s- m ^z- nd sen eit >gs «n SN i.oo > SN 1.45 ).0Z o.os »- ür en ich lule) llulirr). 3644. wesen, und die Beratungen wären der Auftakt der politischen Umgestaltung Europas, so schreiben die römischen Zeitungen. Das mag übertrieben sein, aber rein gefühlsmäßig herrscht auch in Deutschland der Eindruck vor, als ob die letzte Ncise die nLtzlich ste gewesen sei. Gefühlsmäßig — da die, durch die Revolution bekanntlich abgeschafftc, Geheimdiplomatir auch Minister ihre politischen Fahrten abgeschlossen haben. London und Paris und wieder London sind vollkommene Nieten im politischen Lotteriespiel gewesen. Dagegen soll, wenn man der italienischen Presse glauben darf, der Besuch bei Mussolini Die Erkenntnis, daß sie jeden Augenblick einfach auf Eis gelegt werden können, und daß der Burgfrieden mit der Rechten an Stelle des schwarz-roten Bündnisses (der König hatte sich verleugnen lassen) von großer Bedeutung gewesen sein. Die Uebereinstimmung der beiderseitigen Staats männer in den Fragen der NUstungsparität und der mora- v« «»>«,»»« «»lk»Nmm»- «rZL«c»I «M «U »n No» «» «««. SS» ««>»»,«. v« V«»» « »u »4 m« dr«u« «m M L0 (F-mINE,«»,«, md SIH«,«such« 15), «.»IN» >5. dl« «> mm drill, P«M. ««tlamiiUl» «o, «m»4rl, 100. sllr dl, « mm drill, <mll. 5«. mmlrt» »« ««1ch»»!«n»<«. lp»iikch<o-o»«t», Varzis «r. irre«. «»«, Nr. M. her Zuflucht zu der bei ihr üblichen Methode und versucht das Kabinett unter Druck zu setzen. Nachdem Herr Breitscheid mit seinem bekannten Alarmartike! im „Vorwärts" keinen Ein druck gemacht hatte, ist jetzt der Genosse Ministerpräsident Braun in eigener Person in die Arena des Berliner Sport palastes gestiegen, um dort seinen langsam verzweifelnden Anhängern neuen Mut einzuflößen und zugleich dem Kabinett und allen Nichtmarxisten zu zeigen, was eine Harke ist. Herr Braun hat dabei in einer Form, die an Demagogie nichts zu wünschen übrig läßt, u. a. seine Maßnahmen im Kampfe um den Volksentscheid zu rechtfertigen versucht, wo bei er sich, nebenbei bemerkt, einige Indiskretionen leistete, für welche ein weniger hoher Beamter disziplinarisch gemaß regelt werden würde. Den Entrüstungssturm in der Presse gegen das bekannte Attentat der Preußenregierung auf die Pressefreiheit glaubte Vraun mit der beleidigenden Be merkung abtun zu können, „es sei ihm gleichgültig, wenn einige journalistisch« Gouvernanten bis in die demokratische Presse hinein aus ihrem seelischen Gleichgewicht gebracht werden." Das können diejenigen Redaktionen oä notsm nehmen, in denen es bisher üblich war, dem Preußenzaren di« Stiefel zu lecken. Der Zorn des Gewaltigen entlud sich dann besonders über den Reichspräsidenten, der, wie erinnerlich ist, sich l. >e st >s t- Demgegenüber mußte etwas geschehen. Die rote Presse for- derte schon den Bruch mit dem Kanzler. Aber so leicht bricht es sich heutzutage nicht, besonders da die SPD. durch allerlei Verbrechen gegen ihren eigenen Ge.ist mit der Regierung Brü ning auf das engste liiert ist. Also schickte man den G enossen Breitscheid, das außenpolitische Gewissen der Partei, mit dem Papierdegen in den Kampf. Er ließ einen gar graus lichen Bühnendonner im „Vorwärts" vom Stapel, der in keinem Verhältnis zu dem wirklichen Einfluß der SPD. auf die politische Lage steht und demgemäß von niemandem ernst genommen wird. Besonders naiv mutet es an, wenn Herr Breitscheid damit droht, die „Arbeiterschaft" würde sich eine außen- und innenpolitische Reaktion nicht gefallen lassen. Das schreibt der Führer einer Fraktion, welche, die sozialistischen Grundsätze mit Füßen tretend, die Ausschaltung des Reichs tags und damit die Diktatur der Notverordnungen auf dem ach so demokratischen Gewissen hat. »im r Na«,». 313. freiheit einzusetzen und gegen die Willkür Brauns Stellung zu nehmen. Als Revanche zog der Genosse die.Person des Reichspräsidenten gegen Anstand und Gebrauch in die De batte, (man beachte: als preußischer Ministerpräsident in «inev öffentlichen Versammlung!) und scheute sich nicht, Hindenburg vor den Massen der Genossen mit folgenden Worten bloß-, zustellen. Die Presse-Notverordnung ist nun geändert und in ihrer Wirkung etwas abgeschwächt worden. Darüber wird an anderer Stelle noch gesprochen werden müssen, aber das eine möchte ich hier, heute mit aller Offenheit aussprcchen: Der Umstand, daß der Herr Reichspräsident Ehrenmitglied des Stahlhelms ist, verpflichtet mich nicht, mich und die preußische Regierung vom Stahlhelm und seinen Dolkscntscheidsgenossen, die ja vom Kreml in Moskau bis zum Braunen Haus in München reichen, ohne Widerspruch verunglimpfen und beschimpfen zu lassen. Ich bin im politischen Leben stets gewohnt, auf einen Schelm anderthalb« zu setzen . . . Das ist die unbeherrschte Sprache eines verärgerten Parteiagitators und nicht die eines Staatsmannes, für den manche Leute In der Umgebung des Reichspräsidenten den Ge nossen Braun' gehalten haben. Es ist wohl selbstverständlich, daß der Kanzler sofort eingreift, den Genossen Braun in seine Schranken zurückweist und dtn Schild über den Reichs- Präsidenten hält. Der Preußische Ministerpräsident provoziert -en Reichspräsidenten. treten kann, beeinträchtigt stark die „Sieges"freude der Genossen über den Ausfall des Volksentscheids. Auch, der V«rlauf des diesjährigen Derfassungstages war nicht geeignet, dem sozialistischen (Stanken einen neuen Impuls zu geben. Er hatte ganz und gar nicht den Charakter! eines Freudenfestes über den Wahlerfolg. Dom „Volk" war. nichts zu spüren, was schließlich kein Wunder ist, denn es ist Nicht jedermanns Geschmack, «ine Verfassung zu feiern, die von den Verfassungsparteien suspendiert worden ist. Im ganzen kann gesagt weiden, daß auf die Veranstaltungen das zutrifft, was der galgenhumorbegabte Berichterstatter einer demokratischen Zeitung über di« der Ferien wegen bereits vor Monatsfrist abgehaltene Verfassungsfeier der Berliner Hochschulen unter der Ueberschrift „Sin Akt stiller Beschaulichkeit" schrieb. Es hieß in dem Bericht u. a.: .. . Die Veranstaltung verlief nicht nur ohne jeden Kra wall, sondern in geraüezu unbeschreiblicher Ruhe. Mab koimk e» in der Stimmung dieser Feier fast al» symbo lischen Akt nehmen, als fünf Minuten nach Schluß ein Pedell Lie schwarz-rot-goldene Fahne auf der Universität niederholte,! mit einer Hurtigkeit, zu der nur das Bewußtsein freudig erfüll« ter Pflicht beflügelt. Es konnte einfach keinen Krawall geben, denn die Krawall», macher waren erwartungsgemäß überhaupt nicht erschienen. Aber selbst wenn st« zur Stelle gewesen wären, Hütten sie beim besten Willen keinen Anlaß gefunden, sich zu betätigen. Die Reichs farben waren nur auf dem Dach zu sehen, und der Reichsadler, der als einziges Symbol der Republik vor dem Rednerpult in der Neuen Aula angebracht war, konnte gewiß nicht als An griffs-Objekt dienen. Man saß also sozusagen „in vollster Deckung". Soweit ließ sich die Situation zur Not einigermaßen erklä ren. Völlig unverständlich aber war das Fernbleiben der studen tischen Gruppen, die sich sonst zur republikanischen Frontan den Hochschulen rechnen. Wenn diese Verbände sich in der Oeffentlichkeit überhaupt Geltung verschaffen wollen, so hätten sie bei dieser Feier, wenige Tage nach dem Hochschul- RaLau, ihre Geschlossenheit und organisatorische Disziplin erwei sen müssen. Ein solches Austreten hätte den papiernen Protest erklärungen der letzten Tagee erst den nötigen Nachdruck gege ben und den Willen zu persönlichem Einsatz fühlbar gemacht. Statt dessen die beschämende Feststellung, daß die republikanische Streiflichter. Mal eine nützliche Reife. Ihre Wertung durch die SPD. Eine fatale Angelegenheit. Der Dühnen-vnner -es Kerrn Dreitfcheid. Die Freude über -en Dolksentfchei- ist stark beeinträchtigt. Ein Akt stiller Defchaulichkeit. Kultur-okument. ILr »u «» ««»E« <rs4U>»d« «mm« »I, mmlldq« 9 Uhr I» »« LmtxLsHSstt, «m ,«,«»,««KE La,« s«N, « brtNm,«« Sir», A» E Iw»«. »Ich« ftlr Ur «Ich»,»«II »« durch »rrl<m«i Un-rtmtl« SchUMdch, «dwisnM dl« Schrlll- lrltu«, »Un «mmlworlm»? — Unlrrdnchmgn, d« »«. lchdflUdrtrlrd« b«,rikd«i> »In« »«sprach«. Sri Zahlung». o«r,«, md Sanlur» gilt«, Saba», al» »Ich« orrrlnbarl. -a»pt,«sch«ft,9«a«» dir Au«, Schimd«, m» Schwarz«» drrg. » wthaHwd die «»stich«» Bekannkmachnng«« der AmishaupimannschaN «nd des " Bezirksverband» Schwarzenberg, der Amtsgericht» in Au«. Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Sladträt« in Srünhain. Lößnitz, Neustödiel und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. E» werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Stadlritte ,u Au« und Sch«arr«dtrg und des Amtsgericht» -« Johanngeorgenstadt. Vertag L. M. Gärtner» Aue, Sachfen. A«rnk»r<ch«ri «« X m» »L «kni» «lml ««) 440, v«,«»«,, 1», v-»«r»m»«r, «1« vr«tl4»Mlli »«Mftrmd »>«s««l» Nutz- un- Brennholz-Versteigerung. Eibenstocker Slaalssorslrevier. Dienstag, den SL. August ist», im Gasthof „EarlsPos" in Schonheiderhammer r a) Nutzholz: von 9 Uhr an Fi. Stämme, geschnitzt, 33 St. IS—19 cm stark --10 lm, 12-16 m lg. 9 , 20-24 . , 5 . 13-19 , . Fi. snvtz«. geschnitzt, 1100 St. 7-14 cm stark -- 65 km, 2050 dgl. IS—19 cm stark --- 230 km, 670 dgl. 2Ü—24 cm stark — 130 km, 700 dgl. 25—29 cm stark — 190 km, 370 dgl. 30—pp cm stark --- 150 km, 3—5 m lang. b) Brennholz: von 11 Uhr an 15 rm st. Brennscheite und 150 rm si. Brennknüppel. Ausbereilet in. den Abt. 6, 22, 28, 40, 62, 65 (Schlag), 1-79 Einzelhölzer. nicht die geringsten Tatsachen durchsickern läßt, ist das Gefühl der einzige Gradmesser für die Ergebnisse von Nom. * Don der italienfeindiichen deutschen Sozialdemo kratie wurden die Besprechungen mit Mussolini besonders gewertet. Während der „Vorwärts" seine Unlustgefühle zwar nicht ganz verbergen konnte, aber sich wenigstens in der Form einigermaßen beherrschte, begleiteten die anderen Sprach rohre der Partei den Besuch in Nom mit hysterischem Geschrei. „Mussolini bleibt ein Verbrecher auch als Regierungschef. Grausamer Terror und bru tale Willkür hält das italienische Volk seit acht Jahren nieder. Für christliche Staatsmänner mag das kein Hin dernis für eine Freundschaft mit diesem Regierungschef sein — eine Freundschaft, zu der keine Staatsnotwendig keit zwingt — aber wenn Deutschland, wenn Berlin die Schande eines Besuchs Mussolinis er leben sollte — die deutsche Arbeiterschaft, die die stärkste Sozialdemokratische Partei der Welt geschaffen hat, würde diesem Mussolini zum Bewußtsein brin gen, daß sie in ihm den Sozialistenschlächter, den Mörder Matteottis verachtet." Das ist die wirkliche parteiosfizielle Auffassung der SPD., die in pharisäischem Hochmut gegenüber anderen Parteien sich auf ihre staatspolitische Haltung sonstetwas einzubilden pflegt, und deren Führer sich als die einzigen wahren Staatsmänner in den Himmel heben lassen. Da Berlin in dem sozialistisch regierten Preußen liegt und der Genosse Ministerpräsident nichts gegen eine derartige Polemik einzuwendcn scheint, könnte man es Mussolini nicht verdenken, wenn er die Neise nach Berlin absagen würde. Die Nervosität der Herren Obergenossen ist verständlich. Während die Besuche in Chcqucrs und Paris in erster Linie der Geldbeschaffung dienen sollten, kam dieser Zweck für Rom nicht in Frage. Was wollten also die deutschen Minister bei dein Duce anderes als eine politische Annäherung? Und bedeutet nicht- eine solche zwangsläufig die Abnäherung von den Franzosen, mit denen die deutsche SPD. die engste Seelenfreundschaft verbindet? Die Parteiinstanzen der SPD., gegen deren Willen die Neichsregierung bisher wenig stens kaum etwas von Bedeutung unternommen hat, dürften wohl ihren Segen zu der Fahrt nach Nom gegeben haben. Dabei werden sie bannt gerechnet haben, daß der Zentrums kanzler, schon mit Rücksicht auf die Hochspannung, die zwischen Mussolini und dem Papst herrscht, sich dort in die Nesseln setzen würde. Auch hielt man vielleicht Dr. Brüning, der vor seiner Abreise noch so nett gegen den Volksentscheid gesprochen hatte, für immun gegenüber den faschistischen Lockungen, vom Außen minister gar nicht zu reden. Nun hat die Neise ohne Zweifel «ine weitgehende Ueberein st immung zwischen dem italienischen Regierungschef und den deutschen Ministern er- geben. Gewiß «ine fatale Angelegenheit für die SPD., die dadurch noch eine besondere Note erhielt daß kurz nach der Rückkehr Brünings der 4^4-deutschnanrmale Parrri- Amtliche Anzeigen. Oessenlliche Sitzung tes Bezirksausschusses findet Mittwoch, den 19. August 1931, vorn». 9K Uhr im Sitzungssaale der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, obere Schloßstraße 17, Erdgeschoß rechts, statt. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 14. August 1931. Verban-s-San-ek- u. Gewerbeschule für Schwarzenbergu.il. Schulgeld betr. Das Schulgeld für das 2. Schulvierteljahr (1. Juli bis 30. Sept.) ist bis zum 5. September im Geschäftszimmer der Schule zu zahlen oder auf das Gemeindegirokonto des Zweck verbandes Handels- und Gewerbeschule für Schwarzenberg und Umgegend (Schwarzenberg Nr. 1375!) zu überweisen. Mit derReisenachNom dürften Kanzler und Außen- l führer vom Reichspräsidenten empfangen wurde. Außerdem " " ' sprach Brüning in seiner Derfassungsansprache davon, daß „alle ausbaufähigen und eingliederungsbereiten Kräfte zusam mengefaßt und zur Ueberwindung der Nöte und Gefahren die- ser Tage eingesetzt werden sollen", was die der Regierung nahe- stehende „Kölnische Zeitung" dahin auslegte, daß der Kanzler die Absicht habe, die Grundlagen seines Kabinetts nach rechts . ... .... ^.^... ... .. .. ... auszudehnen. Gleichzeitig faßte der Parteiausschuß des Zen- lischen Gleichberechtigung Her Nationen .sei. ..vollkommen- ge» strums esntzLntschlieHung. die sich, in ihrer ^Mehr-eutigkeit sehr wesen, und die Beratungen wären der Auftakt der politischen wohl gegen die bisherigen sozialistischen Bundesgenossen aus- Nach dem 6. September erfolgen kostenpflichtige Mah- nungen. Schwarzenberg, den 14. August 1931. Die Direktion. Stä-Nsche Sparkasse Der von der Sparkasse entworfene und vom Treuhänder geprüfte Teilungsplan für die anszuwertenden Marksparein- lagen liegt in der Zeit vom 18. August bi» mit 18. September 1931 während der üblichen Geschäftszeit bei unserer Kasse zur Einsichtnahme für die Gläubiger aus. Etwaige begründete Einsprüche der Gläubiger können da- selbst während der Auslegungsfrist schriftlich oder zu Protokoll angebracht werden. Lößnitz, am 15. August 1931. Die Sparkassen-Berwaltung. Die Sozialdemokratie glaubt, daß ihre innigen Verbin-t hatte, sich persönlich für die vergewaltigte Presse, düngen zur Neichsregierung in Gefahr sind. Sie nimmt da-