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Aktuelle Fragen -er Agrarpolitik. Luu-fuukre-e -es Ministers Schiele. Reichsernährungsminister Schiele sprach am Montag abend im Rundfunk über Agrarpolitik. Er führt« aus: Das deutsche Volk werde in dieser Krisenzeit erkennen, welchen Aktivposten die Landwirtschaft in der Wirtschaftsbilanz dar stell«. Seine Ernährung sei zu einem großen Teil aus seiner heimischen Scholle gesichert. Wenn die Regierung trotzdem auf Grund der derzeitigen Devisenlage der Reichsbank eine weit gehende Auflockerung der Devisenbewirtschaftung vorgenom men habe, so habe sie doch gleichzeitig das Dolk ermahnt, nur dann zur Auslandsware zu greifen, wenn der Bedarf aus eigener Produktion nicht hinreichend gedeckt werden könne. Mein von der Besonnenheit des deutschen Volkes werde die weitere Devisenregelung abhängen. Die Notwendigkeit, alle Produktions- und Absatzmöglichkeiten innerhalb der Volks wirtschaft voll auszuschöpfen, werde zu einer neuen Gleichge wichtslage innerhalb der Volkswirtschaft zugunsten der bisher benachteiligten Landwirtschaft führen. Die Landwirtschaft Wnne hieraus Hoffnu ngenaufdie Zukunft schöpfen. Im Augenblick gelte es für die Landwirtschaft leistungs- fähig zn werden und nicht zu versinken, bevor wir wieder festes nach den tieferen Ursachen, die das „Fiasko" der radikalen Parteien, von dem der Daily Telegraph spricht, zur Folge hatten. Man glaubt, daß die Mehrheit der preußischen Wähler vollkommene Klarheit über die eigentliche politische Bedeutung der Abstimmung besaß. — Der liberale News Ehronicle sagt, Las deutsche Volk habe sich wieder ein mal der Krise gewachsen gezeigt. Wie bei ähnlichen Gelegen- heilen in den Jahren 1919 und 1923 habe es seine Nerven behalten und sich für die Ordnung der Finanzen erklärt. Auch die übrige Presse sagt, daß der Fehlschlag der preußi schen Regierungsopposition sich nunmehr günstig auf die ver schiedenen Finanzzentren Europas und Amerikas auswirken dürfte. Man weiß, daß besonders die Pariser Banken Ler Abstimmung mit großer Nervosität entgegensahen. Auch hier in England gab es Kreise, die nach einem Erfolg Ler extre men Parteien eine neue Finanzkrise in Deutschland befürchtet hatten. Reuyork, 10. Aug. Das Ergebnis des Volksentscheides wirb hier mit Befriedigung ausgenommen. Herald Tri bune nennt die Abstimmung das freudigste Ereignis seit langer Zeit. Das Ergebnis sei ein ermutigender Sieg -er Brüning-Regierung. Das Ergebnis stärke auch die Hoffnung auf auswärtige Hilfe. Die internationale Bankwelt habe ge- rad« ein solches Zeichen deutscher Stabilität erwartet. * * M Das vorlLufige amtliche Ergebnis. Berlin, 10. Aug. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergeb nis betrug die Zahl der Stimmberechtigten zum Volksentscheid 26 553 837. Abgegeben wurden: Ja-Stimmen 9793603, Nein-Stimmen 389244, Ungültige Stimmen 243 329. Zusammen: 10426176. Die Drosselung -er Presse gelockert. Der Reichslnnenminister hat zu entscheiden. Das Beschwerde verfahren wird beschleunigt. Erst Verwarnung, dann Verbot. Von Pressefreiheit noch keine Rede. Berlin, 10. Aug. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräsident hat heute die Verordnung zur Aen - derung der Presse-Notverordnung erlassen. Die neue Notverordnung schreibt eine stärkere Zentralisierung -bei Ler Handhabung des Rechtes vor, von einer periodischen Druckschrift Lie Aufnahme amtlicher Kundgebungen oder Ent gegnungen zu verlangen. Das Verlangen kann nur noch von einer obersten Reichs- oder Landesbehörde ausgchen. Die bis herige Möglichkeit der Uebertragunq auf Nachgeordnete Stellen fallt weg. Eine weitere Einschränkung ist für solche Verlaut barungen der obersten Landesbehörde vorgcschrieben, Lie sich als Kundgebungen darstellen. Ihre Aufnahme kann nurimE in vernehmen mitdem Reichsminister des Innern verlangt werden. Um Len berechtigten Interessen entgegenzukommen, das die Öffentlichkeit und die von einem Verbot betroffene Z«i- tung an einer größtmöglich Beschleunigung des Bc s ch we r de ve r fah re NL haben, ist allgemein bestimmt, daß jede Beschwerde über ein Zeitungsverbot spätestens am fünften Tage nach ihrer Einlegung auf dem Instanzenwege der Stelle zugelcitet sein muß, von der aus die Beschwerde dem Reichsgericht zur Entscheidung vorzulegen ist. Wird die Frist versäumt, so ist das Verbot von der jeweils zuständigen Stelle, d. h. von der Stelle, die mit ihm bei oder nach Ablauf der Frist befaßt ist, ohne sachliche Prüfung sofort aufzuheben. Diese Vorschrift ist nicht auf Len Bereich der sog. Pressenotverordnung beschränkt, sondern gilt auch für Zeitungsverbote, die auf Grund der ersten Verord nung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Aus schreitungen vom 28. März 1931 und auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Republik ergehen. In den Ausführungsbestimmungen hat der Reichsminister des Innern sowohl für die Handhabung des Kundgcbungs- und Entgegnungsrechtes wie für den Erlaß von Presseverbotcn Richtlinien aufgestellt, Lie den berechtigten Wünschen der Presse entgegenkommen. Bei Kundgebungen und Entgegnungen soll ein Raum von 500 Worten nicht über schritten werden; überschießend« Zeilen sind zu bezahlen. Vor dem Erlaß jedes Verbotes einer Zeitung soll geprüft werden, ob der erstrebte Zweck nicht schon durch eine Ver warnung oder eine amtliche Entgegnung erreicht werden kann. In leichteren Fällen ist statt eines Verbotes zunächst lediglich eine Verwarnung auszusprechen, wenn Ler Verlag zur Veröffentlichung einer entsprechenden Wiedergutmachungs- erklärung bereit ist. * * * Breslau, 10. Aug. Die „Schlesische Zeitung" ist auf die Dauer von 14 Tagen verboten worden. Das Verbot wird mit dem am Sonntag erschienenen Leitartikel „Abrechnung" be gründet, in dem eine Herabwürdigung der gegenwärtigen Staatsform erblickt wird. Der Verlag hat Beschwerde einge legt. Land unter den Füßen hätten. Die agrarpolittschen Maßnah. men der Reichsregierung hätten infolgedessen tn erster Linie dem saisonmäßig im Dordergund stehenden Problem der Be- wegung und Finanzierung der Ernte gegolten. Die Landwirtschaft müsse trotz ihre bedrängten Lage ihr« Beson- nenhett bewahren und dürfe nicht zu Angstverkäufen schreiten. Beim Roggen stände einer Ernte von 7,2 Millionen Tonnen ein ebenso großer Bedarf und beim Weizen einem Bedarf von ca. 4,8 Millionen Tonnen eine Ernte von nur 4,5 Millionen Tonnen mit einem Einfuhrzuschußbedarf von 300 000 Tonnen gegenüber. Das betone er besonders, weil man die Landwirt- schäft mit Rücksicht auf die Getreidepreise zur beschleunigten Abwickelung der Ernte veranlassen wolle. Der Minister ging dann auf die Maßnahmen zur Ernte- finanzierung ein und gab Ler Hoffnung Ausdruck, daß es dem Zusammenwirken der einzelnen Maßnahmen gelingen werde, die Wirkungen der Geld- und Kreditkrise für Lie Landwirtschaft weitestgehend zu mildern und damit der Landwirtschaft Lie Wege für eine angemessen« Verwertung ihrer Ernte zu ebnen. Berichterstattung über die Rvmreise. Berlin, 10. Aug. Nach der Rückkehr des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers ist heute das Rei chska bi- nett zusammengetreten. Die Minister machten ausführliche Mitteilungen über ihre Bespre chungeninRom. Auch der Reichspräsident nahm anläßlich eines Empfanges den Bericht des Kanzlers über die Romreise entgegen. * London, 10. Aug. Times schreiben zu dem Besuch der deutschen Staatsmänner in Italien, schon die Tatsache, daß Mussolini di« Einladung, als Gast der deutschen Regierung nach Berlin zu gehen, angenommen habe, sei ein bemer kenswertes Zeugnis für den Erfolg der Bespre chungen, habe sich doch Mussolini während der letzten Jahre von allen internationalen Zusammenkünften außerhalb Ita liens ferngehalten. Berlin, 10. Aug. Zur Aufklärung des Eisenbahnatten- tats bei Jüterbog ist nunmehr eine Zusatzbelohnungvon 50 000 Mark für Angaben, die zur Entdeckung der Täter führen, durch die Reichsregierung ausgeschrieben wor den. Gleichzeitig hat auch die Reichseisenbahnverwal- tung die von ihr ausgeschriebene Belohnung auf 50 000 Mark erhöht, so daß eine Gesamtbelohnung von 100 000 Mark ausgeschrieben wird. Man hält es für wahrscheinlich, daß zwischen dem Attentat bei Jüterbog und den kommunistischen Krawallen, die sich am Sonntag abend in Berlin abgespielt haben, insofern ein Zusam menhang besteht, als das Attentat in Jüterbog den Auftakt zuekner größerenkommunistischen Aktion dar stellen sollte. Bei der Neichsbahndirektion hat sich inzwischen einArzt gemeldet, der in dem verunglückten Zuge mitfuhr und sich auch der Verletzten sofort angenommen hat. Er gibt an, er Habs zwei junge Burschen teilnahmslos in der Nähe der Unglücksstelle herumstehen sehen, die sich weder um die Verletzten gekümmert, noch sonst irgendwie Hand angelegt Hüt ten, so daß der Verdacht in ihm aufgestiegen sei, die beiden könnten mit dem Anschlag auf den Zug zu tun haben. Die Ueberwachungsstelle der Reichsbahn ist ersucht worden, sich mit dem Arzt, der eine genaue Beschreibung der Leiden Leute geben kann, in Verbindung zu setzen. Die bisherige Untersuchung hat ergeben, daß mehrere Personen an dem Attentat beteiligt waren. Beim Absuchen des Buschwerkes ent deckte man eine Lagerstelle. Die Verbrecher haben hier Zigaretten geraucht und beim Hin- und Hergehen den Gras boden zertreten. Von dem Lager aus konnten sie aber die Stelle, an der die Explosion erfolgte, nicht sehen. Man ver mutet, daß die Attentäter einen Signalposten ausgestellt hatten, der im geeigneten Augenblick ein Zeichen gab, worauf im Lager die Zündung gelöst wurde. Vermutlich bestand die Absicht, die Explosion direkt unter der Lokomotive erfolgen zu lassen. Der Posten hat offenbar aber das Signal um einige Sekunden zu spät gegeben; die Maschine hatte die Stelle bereits passiert und so explodierte der Sprengkörper unter einer Kup pelung. Die Untersuchung an der Unglücksstelle erstreckt sich auch auf die Art des Explosivkörpers, dessen sich die Täter bedient haben. Soweit sich erkennen ließ, müssen sie einen hochbrisanten Stoff zur Verfügung gehabt haben, der fest umhüllt war. Die Explosion erfolgte unter dem sechsten Wagen des Zuges. Galt der Anschlag den deutschen Ministern? Bisher sind 25 Zeugen von den Polizeibeamten vernom men worden. Fünf Personen wurden fest genom men. Es läßt sich aber bereits mit Bestimmtheit sagen, daß sich unter ihnen der Täter nicht befindet. Immer mehr ver dichtet sich bei der Untersuchungskommission die Meinung, daß es sich bei dem Anschlag um p o l i ti s ch e M o t i ve gehandelt hat. So unglaublich es zu sagen ist, nimmt die Annahme an Wahrscheinlichkeit zu, daß der Anschlag dem Neichskanz- l e r und dem Neichsaußenminister, die auf ihre Rück reise von Nom die Strecke Halle—Berlin im Münchener D-Zug passierten, gegolten hat. — Generaldirektor Dr. Dorpmüller hat einen Funkzug aus Belin entsandt, der auf dem Bahn hof Grüna eingetroffen ist. Es ist ein Funkzug mit eigenen Sendern und Antennen, der in der Lage ist, Funkverbindung mit sämtlichen europäischen Ländern aufzunehmen. Dem Funk zug angeschlossen sind Schlafwagen und Speisewagen, so daß die Kriminalpolizei und die Vertreter der Reichsbahn-!Sektion ihr Hauptquartier im Zuge selbst aufschlagen werden. Ein Augenzeuge erzählt. .. „Ler Zug hatte eben Jüterbog durchfahren und raste mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Stundenkilometer auf der schnurgeraden Strecke dahin, als plötzlich eine furchtbare Detonation ertönte. Im selbe» Augenblick geriet der Wagen in Schwankungen, so daß wir blitzartig erkannten, daß Ausgleich zwischen Bahn und Lu«. Durch Nokxrordnuns. Berlin, 10. Aug. Noch in dieser Woche werden für daS gesamte deutsche Verkehrswesen wichtige Ent scheidungen fallen. Am Freitag wird die RetchSregterung den Vertretern der deutschen Länder daS Gesetz über den Ausgleich zwischen Eisenbahn und Kraftwa gen vorlegen und dann wahrscheinlich durch Notverord nung in Kraft setzen. Gleichzeitig wird der Schenker vertrag über die Neuregelung des Rollfuhrwesens bei der Reichsbahn in seiner nunmehr geänderten Fassung voraussichtlich vom Verkehrsminister genehmigt werden. Ferner beabsichtigt die Reichsregierung, im Güterverkehr erhebliche Senkungen für die oberen Tarifklassen vor zunehmen. Die Emden-Gedenkfeier im Indischen Ozean. Berlin, 10. Aug. Der Kreuzer „Emden" veranstaltete unter Teilnahme des britischen Vermessungsschiffes „Iroquois" an der Untergangsstütte der alten „Emden" eine würdige Gefal lenengedenkfeier. Da wegen schweren Seeganges eine Lan dung nicht möglich war. wurde Lem Kommandanten des „Iro. quois" ein Grabkreuz übergeben, das an Land errichtet wer den soll. Nach Abschluß der Feier sandte der Kommandant der „Emden" an den Chef des Britischen China-Geschwaders ein Dank- und Abschiedstelegramm. Der Kreuzer befindet sich jetzt auf dem Wege nach Mauritius. Berlin, 10. Aug. Di« Deutsch-Evangelische Heimstätten- Gesellschaft (Devaheim) und die Deutsche Entschuldungs- und nie ungsaktion nicht mehr erhalten bleiben. Es ist daher der Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens ge- stellt worden. Dadurch wird nicht berührt das Bestreben, den Sparern, insbesondere Len Notleidenden unter ihnen, im Bereiche des Möglichen zu helfen. Berlin, 10. Aug. Der enger« Vorstand des Deutschen Städtetages hielt hier eine Sitzung ab, in der das Sanierungs- Programm für die Gemeinden vorbcraten wurde. Eine Depu tation begab sich zum Reichskanzler. Budapest, 10. Aug. Der Postanweisungsverkehr nach dem Auslande ist gänzlich eingestellt worden. ein Unglück geschehen sein mußte. Ich sprang instinktiv auf, klammerte mich am Gepäcknetz an und bemerkte gleichzeitig vor dem Fenster «inen kometenartigen Schweif grell die Nacht erhellen und im nächsten Augenblick wieder ersterben. Die Bremsen kreischten auf. Dann stand der Zug. Ich kletterte aus dem Abteil und sah gerade noch, daß die Lokomotive ent- gleist war. Mein nächster Blick galt meinem eigenen Wagen, von dem die Wand unmittelbar hinter mir samt den Puffern und dem Trittbrett weggerissen waren. Undurchdring liche Finsternis umgab mich, und, mich weitertastend, gewahrte ich, daß die übrigen Wagen fehlten. Im selben Augenblick er tönten auch schon aus der Fern« entsetzliche Schreie, denen ich mit noch einem Reisegefährten aus Bayern sofort nacheilte. Auf dem Bahnkörper rückwärts hastend, kamen wir an eine Stelle, an der die Schienen vollständig aus dem Unterbau herausgerissen und wie Drähte zerdrückt worden waren. Ein Netz von Hunderten von zerrissenen, wirr durcheinander liegenden Drähten hielt uns auf, durch das wir uns mühsam hindurcharbeiten mußten, während bereits ein Bahnbeamter mit einer Fackel herbeieilte. Die abgestiirzten Wagen lagen eng aneinander auf der Seite, waren aber nicht ineinander gefahren. Aus den zersplitterten Fenstern heraus konnten wir die nach ihren Kindern schreienden Frauen, Ver letzte und vollkommen Verstörte bergen. Ein Glück war es, daß an der Trümmerstötte kein Brand entstanden war, und daß die Wagen alle aus Stahl waren, sonst wäre das Ausmaß des Unglücks unausdenkbar gewesen, mußten wir doch vielfach erst mit Zangen das Gewirr der zerrissenen Telegraphendrähte zerschneiden, um die Wagentüren öffnen zu können. Bis in den grauenden Mögen hinein arbeiteten wir und machten dabei auch einen sensationellen Fund: Auf den Gleisen lag eine ziemlich vollständige elektrische Zündvorrichtung mit einem etwa 200 Meter langen Drahte — wir waren das Opfer eines planmäßigen, sorgfältig vorbereiteten Attentats geworden, und unmittelbar unter meinem Wagen mußte die Bombe explo- Organisierler Meuchelmord. Zu den Feuerüberfällen auf dem Bülowplatz. Berlin, 10. Aug. Daß der Mordüberfall vor dem Baby. lon-Kino ein wohlorganisierter Meuchelmord war, bewei sen auch die Aussagen des Oberwachtmeisters Willig. Die- ser hat wenige Sekunden vor dem Mord auf dem Pa trouillen gang gehört, wie hinter ihm jemand zu einem anderen sagte: „Zuerst kommt „Schweinebacke" dran, dann der Husar und dann der dritte." „Schweinebacke" war der Spitz name für den Neoiervorsteher Anlauf, Willig hieß in der Gegend „der Husar", und Lenk, dessen Person am Bü- lowplatz unbekannt war, wurde hier eben als der „dritte" be- zeichnet. Kaum waren diese Wort« gesprochen, da fielen auch schon die Schüsse. Von den Kommunisten, di« die Mörder deckten, sind nach den bisherigen Feststellungen einer getötet und 14 schwer verletzt worden. Im Anschluß an diese Vorgänge wurde gegen ^10 Uhr auch aus den Häusern 2 und 3 der Lothringer Straße auf Polizei beamte geschossen. Polizei drang unter Feuerschutz in die Häuser ein. Die Durchsuchung blieb er folglos. Für die Ermittlung der Täter ist eine Belohnung von 20 000 Mark ausgesetzt worden. In roher Weise haben Kommunisten den Grabhügel des am 29. Mai am Senefelder Platz erschossenen Polizei- Hauptwachtmeisters Zänkert, der auf dem Garnisonfried hof beerdigt liegt, geschändet. Man fand das Grab zer- wühlt und einen Marmorstein auf dem Grabe mit der In- chrift: „Ruhe in Gott, Rot Front lebtl" O Altona, 10. Aug. Die Sonderausgabe der kommunisti- chen „Hamburger Volkszeitung" und der „Norddeutschen Zei- ung" wurden beschlagnahmt, da die Altonaer und Berliner politischen Zusammenstöße entstellt wiedergegeben worden waren. Das Eisenbahnatlenlat — -er Anfang zu weiteren Terrorakten? Ivvavo Mark Belohnung. Die Lagerstelle mit Zigarettenresten. Ein Signalpvsten, -er um Sekunden zu spül winkt.