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Sächsische Mwilmuz. Amtsblatt für dns MiglW MtsgenG «ttd heil ru ZlhMdml, soivie siir heil Mhtgtiiltliiherlltl) zu Hohilßeill. Einnnddrcißijzstcr Jahrqung. Die „Sachs. Elbzcitnng" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Expedition dieses Blattes für I Mark 2S Pf. vierteljährlich zn beziehen. — Inserate für daS MMuwcholMM werden bi« Dienstag frust 8 »hr, für das LonaabeadoblaN spätestens bis Freitag früh 8 Uhr erbeten. — Preis für die gespaltene EorpuSzcilc oder deren Mm» 10 Pf., Inserate unter fünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinlunst.) — Inserate für die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen Büreaus von Haascnstein L Vogler, Jnvalidendank nnd Nnd. Mosse. Schandau, Mittwoch, den 10. August 1887. Amtlicher Theil. Wir erittttern an die Beobachtung der Vorschriften über die Mn- und Mbmeldung hier aufhältlicher bez. von hier wcgjichendcr Personen. Schandau, nm 2. Juni 1887. Der S t a d t r a t. Bürgcrmstr. Wieck. Das diesjährige 31. Stück des Reichs-Gesetzblattes ist erschienen, enthaltend: dir. 1742. Bckanulmachnng, betreffend Bestimmungen znr Ausführung des Gesches über den Verkchr mit Ersatzmitteln für Bntlcr, vom 26. Juli d. IS. liegt zu Jedermanns Ein sicht in hiesiger Natökauzlei aus. Schaudan, am 9. August 1887. Der Stadtrat. Brgrmstr. Wieck. Bekanntmachung. Die Ablieferung des zur Unterhaltung der Schandau-Neustädter-, Lohmen - Schaudaucr-, Uiruihschthal- nnd Hohnstcin-Schandaner Straße für die Jahre 1888 bis mit 1891 erforderlichen Deckmaterials soll am 1V. August dieses Jahres Vormittags 9 Uhr im Expeditionölokale des Forstrentamtes Schandau unter den im Termine bekannt zn machenden Bedingungen, welche auch von Henle an bei den nttlerzcichnelcn Stellen ciugesehcn werden können, verdnugen werden. Die Genehmigung des Kgl. Finanzministeriums und die Auswahl unter den Lici- tautcn bleibt Vorbehalten. Königliche Straßen- nnd Wafferban-Jnspectio» i zu Pirna und Forstrentamt Schandau, am 1. August 1887. Baurath Ilulinaiin. U,ü*vv. HekaIIn t m a ch u n g. Znr Unterhaltung der fiscalischen Straßen im Bezirke der Straßen- nnd Wasscr- bau-Juspcction Pirna I und der BanvcrwaUcrci Schandau ist die Muliefcruug des SteinmatcrialS in klargcschlagcucm Zustande aus den uachsteheudcu Bezugsquellen ans die Jahre 1888 bis 1891 zn vergeben, und zwar: Basalt: ans dem siscalischen Brnchc am Binscubcrgc für die 1., 2., 3. Abthcilnng der Schandan-Nenslüdtcr Straße, 2. Abthcilnng der Lohmcn-Schandancr Straße, 1. Ab- thciluug der Kirnihschthalstraße, ans dem Pilzschcn Bruche bei Thomasdorf beziehent lich Spihbcrg bei Neudörfel in Böhmen für die 4. Abthcilnng der Schandan-Ncn- städtcr Straße, ans dem forstfiScalischcn Brnchc am Hanöbcrgc für die 3. Abthcilnng der Kirnitzschlhalstraßc, ans dcm forstfiScalischcn Brnchc ans der Haakknppe für die 4. Abthcilnng derselben Straße nnd ans Hauswalds Bruche bei LohSdorf für die Hohnstcin-Schandaner Straße, ! Granit: ans dem straßcnbnufiöcalischcn Bruche am Karrcnberge bei Polcuz für die 5. Ablheilung der Schandan-dtenslädtcr Straße (lediglich Anfuhrc), aus dcm forst. fiöcalischcu Bruche am Warlcnbcrgc für die 1. Ablhciluug der Lohmcn-Schandancr Straße und aus dcm straßcnbanfiscalischcn Brnchc bci Station 4,4 der Kirnitzschthal- straße für die 2. Abthcilnng dieser Straße. Blanqnctö sind in dem Forstrentamtc Schandan, woselbst anch die Lieferungs bedingungen anslicgcn, gegen Erstattung der Schrcibcgcbiihrcu zn entnehmen nnd anSgefüllt mit der Anfschrift: „Submission ans Steinmatcrial-Aulieferung" bis zum 16. August dieses Jahres Nachmittags A Uhr , bei dcm vorgcnamUcn Forstrentamtc verschlossen cinznrcichen, woselbst zn dieser Stnndc i deren Erössnnng im Beisein etwa erschienener Bewerber stattfindcu wird. Die Genehmigung des Königlichen FinauzministerinmS, sowie die Auswahl uutcr dcu Bewerbern bleibt Vorbehalten. Letztere bleiben bis znni 3. September c. au ihre Gebote gebunden; die nach Ablauf dieser Frist unbeantwortet gebliebenen PreiSoffcrtcn sind als abgclehnt anznsehcn. Königliche Straße»- uud Wasserbau-Juspection > zn Pirua und Forftreutamt Schaudau, am 1. August 1887. Aanrath LSolinttiin. Bekannt in a ch n n g. Das Eittsattnnel» von Mreißelbeere» vor dem 18. Mugust -. I , ans den Staalsforslrcvicrcn Mittelndorf, Hi'nterhcrmsdorf, Ottendorf nnd Postelwch j wird bei Einer Mark Strafe und Eonsiöcation der gesammelten Beeren verboten. Bci wiederholter U-bcrtrctnng dieses BcrbotcS und bci Nichtablicferung der gc- sammelten Beeren wi oa^ Strafmaß bis zu Drei Mark erhöht werden. l)io liönigl. ."ÄltuiMN k/Iitielnsioi f, Hiniertiörmsllorf, Ottenllorf uinl ?08i6>Wlir, am 10. Anglist 1887. Schramm. Mlant. Ulbricht. i v. Bührdel. Politische Nundschau. Die Monarchcnbegegunng von Gastein steht sclbslvcr. stündlich zur Stunde im Vordergründe aller Preßbelracht- ungcn und soweit sich die vorliegenden Prcßänßcrnngcn, spccicll der deutschen nnd der österreichischen Blätter, bereits übersehen lassen, knüpft man allseitig anch an den hcnrigcn Kaiserlag von Gastein bestimmte Fricdcnöhoffnnngcn. Da neben wird der persönliche Charakter der Znsammcnknnft zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef betont, welche auch diesmal das zwischen den beiden erhabenen Monarchen bestehende innige Frcnudschaftövcrhällniß in klar- ster Weise hcrvortrctcu ließ, wie dies der intime Verkehr der beiden fürstlichen Frcnndc während ihres Beisammen seins am Sonnabend nnd Sonntag wicdernm bewies. Die erste Begrüßung fand nicht am Sonnabend Mittag, wie zuerst festgestellt worden war, sondern erst gegen 2 Uhr Nachmittags, unmittelbar nach der Ankunft dcö österreichi schen Monarchen in Gastein, statt. Letzterer hatte selbst diese spätere AnknnftSstnnde bestimmt, um die Arbeitszeit Kaiser Wilhelms, welche bis iu die zweite Nachmittags- stnude reicht, nicht zn stören. Kaiser Franz Josef erschien am Ankunftstage zweimal als Gast im Badcschlossc, dcm Absteigequartier Kaiser Wilhelms, zum Diuer und dann zum Thee; dcu Abend verbrachten die Herrscher in unge störtem Beisammensein. Kaiser Wilhelm crfrcnt sich fortgesetzt dcö allerbesten Wohlbefindens. Die von einer Anzahl ausländischer Blät ter letzthin über dcu Gesundheitszustand des Kaisers ver breiteten beunruhigenden Milthcilnngcn werden officicll als vollständig unbegründet erklärt, mit dcm Hinznfügcn, daß das Befinden Sr. Majestät vortrefflich sei. Dies geht anch daranö hervor, daß der greise Monarch am Donnerstag und Freitag seine weitesten Promenaden während seines dies jährigen Gastcincr Aufenthaltes machte uud zwar zu wieder holte» Malen und nach verschiedenen Richtungen hin. Wie nunmehr bestimmt fcststcht, beendigt Kaiser Wilhelm am Dienstag seine Nachkur und tritt nm Mittwoch Nachmittag die Heimreise an. Der deutsche Kronprinz wird nächster Tage diese Insel Wight verlassen und einen kurzen Anöslng nach Schottland Nichtamtlicher Thei l. unternehmen, um dauu nach Deutschland zurückznkchrcn, während seine Familie noch einige Zeit iu England ver weilen wird. Der Briefwechsel zwischen nnscrcm Kaiser nnd dem Papste aus Anlaß des bevorstehenden PrieslcrjubilänmS Leo XIII. zeigt anf's Nene, wie anögczcichuct sich gegen wärtig die Beziehungen zwischen Berlin nnd dcm Vatican gestaltet haben. Das kaiserliche Schreiben, welches der preu ßische Gesandte, v. Schlvzcr, kürzlich nebst der kostbaren Mitra, dcm Jnbilänmsgeschcnke Kaiser Wilhelms, dem Papste überreichte, Halle der hohen Befriedigung dcö erlauchten BricfschreibcrS darüber Ausdrnck gegeben, daß der Kaiser und der Papst noch in ihrem hohen Alter den religiösen Frieden hcrznstcllcn vermochten. Der Papst beantwortete alsbald dieses Glückwnnschschrcibcn mit einem eigenhändigen Schreiben, in welchem er seinen lebhaften Dank nnöspricht und sich den vom Kaiser geäußerten Gefühlen voll anschlicßt. Die Essener Stadtverordneten-Versammlung hat in pietätvoller Erinnerung dessen, waö die Stadt Essen dem verstorbenen Cvmmcrzicnrathc Alfred Krnpp Alles verdankt, einstimmig 60,000 Mk. zur Errichtung eines Dcnkmalcö für den Verstorbenen, welches ans dem Marktplätze errichtet werden soll, bewilligt. In derselben Sitznng der Stadt- vcrordnctcnvcrsammlnng gelangte eine Zuschrift von Herrn Friedrich Krupp, dcm Sohne von Alfred Krnpp, znr Ver lesung, worin Herr Friedrich Krnpp milthcilt, daß er der Verwaltung für gemeinnützige Zwecke 500,000 Mark znr Verfügung stelle. Gegen die Gebrüder Weisbach, deren Pnppcnfabrik in Embcrmonil die französische Ncgicrnng so Plötzlich schließen ließ, steht insofern ein ncncrSchlag bevor, als jetzt ihre Arbeiter mit Ausweisung bedroht werdcu; offenbar will man cö der Firma Weisbach hierdurch unmöglich machen, daS Geschäft wieder zu eröffnen. Inzwischen hat die Ncgicrnng sich znr Rechtfertigung ihres Vorgehens gegen die Gebrüder Weis bach anf ein Gesetz vom Jahre — 1791 berufen, wonach dieselben bci Gründung ihrer Fabrik cö unterlassen haben, bei der Zollverwaltung Anzeige zn machen. Damals ist aber der Firma seitens dcö Bürgermeisters von Embermünil mit- gethcilt worden, cr selbst habe die erforderlichen Formalitäten erfüllt, cS sei Alles in bester Ordnnng, anch hatte die fran zösische Ncgicrnng selber ausdrücklich die Erlaulmiß zur Er öffnung der Fabrik gegeben nnd die dieselbe revidirendcn Inspektoren fanden stets Alles in Ordnnng — nm so chi- cancnhafler nimmt sich jetzt das Vorgehen der französischen Ncgicrnng ans. Ob die deutsche Negierung beabsichtigt, in der Angelegenheit sich in'S Mittel zn schlagen, ist noch nicht bekannt. Das nm Sonnabend in Moskau statlgcfuudcnc Leichen begängnis; Kalkow'ö dürfte sich zu einer großen russisch- nationalen Knndgcbnng für den verstorbenen Pauslavistcn- führcr gestaltet haben nnd werden bci der Trancrfcicr wohl anch die österreichischen Slavcn vertreten gewesen sein. Da gegen wird sich die französische Bcthcilignng an dcu Mos kauer Lcichcufcicrlichkcilcn nur auf daö Erschcincu Paul Düroulödc'ö, des Abgesandten der Palriotcnliga, beschränkt haben. Der EnthnsiaSmuö der Franzosen für Katkow hat sich eben bedeutend abgckühlt, seitdem bekannt geworden ist, wie Katkow, der selber eine gediegene deutsche Bildung be saß, französische Cnltur und Literatur verachtete nnd daß cr zugleich ein ausgesprochener Ncacliouär war. Es ist daher die zuerst beschlösse» gewesene Entsendung einer Deputation der französischen Presse nach Moskau unterblieben. Ucbri- gcnö hat die Scction der Leiche Kalkow'ö ergeben, daß Kat. kow an stark vorgeschrittenem Magenkrebs, verbunden mit einem Herzfehler nnd Nicreuwuchermig, gelitten hat. Pariser Blätter halten die ebenso freche wie abgeschmackte Lüge ver breitet, Katkow sei von den Deutschen— vergiftet worbe»! I» de» vaticamschcn Kreisen muß die Erbitterung gegen die italienische Ncgicrnng cinc große sein. Hiervon zcngt n. A. der Umstand, daß daö Leichenbegängnis; des Minister präsidenten Dcprctiö der kirchlichen Begleitung entbehrte; anf ausdrücklichen Befehl des Cardinals Parochi mußte der Bischof von Tortona, zu dessen Diöcesc Stradclla gehört, das geistliche Geleit verweigern, waö in Italien großes Aufsehen erregt hat. — Nachdem dem Dahingcschiedcucn Stnalömannc nun die letzten Ehren erwiesen worden sind, wird jetzt die italienische Cabinetöfrage ihre definitive Lös ung erfahren müssen, zn welchem Bchnfc der König Hnm- bcrt ans der Sommerfrische Monza »ach Rom znrttckgckchrt