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Sächsische ClhntMg 1887. Schandau, Sonnabend, den 23. Juli 5». Die „Sächs. Elbjeltung" erscheint Mittwoch und Sonnabend Vlatt-s für 1 Mark dcccn werden bis Dicnstaa früh v Uhr, siir das LMundmdsUnU spätestens bis Freitag früh 9 Uhr "vc cn. ' Nüracrnistr. Hesse, m t 5?Ps Lchnei (iabellachch'e öder cwupiieir.e nach Ueberemkunst.) - Inserate siir di- Eibzeit.n.g "-hn.en an m B.irgern.str. H-s, MreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Vud. M0>>-. — AmlüdMt ßr das Königliche Amtsgericht nnd dm Stadtrath pi Schandau, sotvic siir den Iladtgetttcinderath m lplhHcin. Einunddrcifiigstcr Jahrgang. - , —. Ssnscratc siir daS MMnwchadlatt Rauui'w Pf., Inserate unter stins Zeilen , in Dresden und Leipzig die Annoncen Aintli ch ' Zwangsversteigerung. Die im Gnmdbuchc auf den Namen Mnx Scherz cittgelrageucn Gruuditückc, 1) Haus mit Hintergebäude und Wiese, Folinm 66 des Grundbuchs, Nr. 60 des BrnudkatastcrS und Nr. 396 dcS Flurbuchs für Allendorf, 16„ Ar gross, mit 10,«s Steuereinheiten belegt, ans 15000 Mark geschätzt, 2) Wald, Folinm 85 dcö Grundbuchs, No. 489 des Flurbuchs für Altendorf, 72„ Ar groß, mit 8,2, Steuereinheiten belegt, ans 2250 Mk. geschätzt, 3) Wiese, Folinm 71 dcö Grundbuchs, Nr. 3475, 347c und 347c! dcö Flur buchs für Mittclndorf, 41,2 Ar groß, mit 10,„ Steuereinheiten belegt, auf 700 M. geschätzt, sollen im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist <! v r 41. ^iig;«8t 1887 Nachmittags 3 Uhr als Vcrsteigcrungötermin, sowie ilvr O. 11 S t 1887 Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung dcö Vcrtheilnngöplans anbcraumt worden. Eine Ucbcrsicht der auf den Gruudstückcu lastenden Ansprüche und ihres Raug- Verhältnisses kann in der GcrichtSschrcibcrci des unterzeichneten Amtsgerichts Ungesehen werden. Schänd an, den 17. Jnni 1887. Königliches Amtsgericht. ' Ihr-- Bekanntmachung. Wege» Reinigung bleiben die sladträtlichcn Expeditionen am 2 3. und 2 6. d. M. geschlossen. Beim Königlichen Standesamt werden an diesen Tagen Vormittags von 9 bis 10 Uhr nur Anmeldungen von Sterbefälle» oder todt geborenen Bindern expediert. Schandau, am 19. Juli 1887. Der S t a d t r a t. Brgrmstr. Wieck. Vom diesjährigen Ncichö-Gesetzblatte ist das 25. nnd 26. Stück erschienen, ent haltend: Nr. 1735. Gesetz, betreffend die Unfallversicherung der bei Bauten beschäftigten Personen, vom 11. Juli ds. Js.; Nr. 1736. Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes, betreffend die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete, vom 17. April 1886 (Reichs Gcsetzbl. S. 75), vom 7. Jnli ds. Js.; Nr. 1737. Gesetz, die Besteuerung des Zuckers betreffend, vom 9. Juli dS. IS. und liegt zu Jedermanns Einsicht in hiesiger RatSkauzlci aus. Schandau, am 22. Juli 1887. Der Stadtrat. Brgrmstr. Wieck. r Thcil. W e k ann 1 m achun g. Stadt Spareaffe Königstein werden voi» 21. Ii.li «I. » "" wie bisher Wochentag von Nachmittags 2—4 Uhr Sparkasscngclder augcnommcn und zmückgezahlt. Königstein, am 15. Jnli 1887. , Der Sparcasscn-Ausschttp. Koose, Stadtrath. Bek a u u t m achun g. IVvn SV. »»«I 28. ^»Ii 188V- iedcn Tag von Vormittags 10 Uhr au, sollen folgende im OttviiiIoiLvl Forstreviere anfbcrcitctc Hölzer, alö: Mttv/oeli, l!en 27. lull >887, im Erbgericht zu Kichteuhain: 1546 Stück weiche Sparren, 10,2 und 11,» m lang, 1 ahornes Klotz, 16 cm Mittcnstärke, 9,» m lang, 27 Stück bnchcue ». wcißbncheue Klötzer, 17—39 cm Oberslärkc, 3,°, 3,4 »- 4,^ m laug, 2182 - weiche - 16—57 - - 3,4 - 4„ - - 618 - - - 16—22 - - 3,4 - 4„, - - 249 - fichtene Schlcisklötzcr, 10—15 - - 4,» - - 258 - weiche Stcmpelhölzcr, 13—15 - - 3,» - - 1426 - - Leiterbäume, 7,» m laug, 41 - - Baumpfählc, 8 cm Oberslärkc, 4,„ m lang, 400 - - Wciupfählc, 5-7 - - 2„ - - (Spanner), Oonnerstsg, klon 28. lull >887, i» der früheren Böhme'fchen Gaftwirthfchaft zn HertigSwalde: 1 rm aSpcne nnd 94 rm weiche Brenuschcite, 2 - buchene und aspcnc und 148 rm weiche Brcunkuüppel, 5 - buchene Zacken, 3 - tannene Brcnnrinde, 6 - buchene und 254 rm weiche Aeste, aufbercitct in den Schläge» der Abtheistmgc»: 8, 9 und 35, sowie im Einzelnen im ganzen Reviere — Hanplrcvier nnd Sebnitzer Wald — umher einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung nnd unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machcndcu Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werde». Creditüberfchreituttgen find «azttläfsig. Wer die zn versteigernden Hölzer vorhcr besehen will, hat sich an die untcr- zcichnctc Ncvicrvcrwaltnng zn Otteixlort zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldvrte zn begeben. «Köttigl. Forst rentamt Schandau nnd Bönigk. Forstrevierverwaktuug Otteu-orf, am 2. Juli 1887. Uü«v. Ullrriolit. Die Alters- und Jnvaliditäts-Versoraunq der Arbeiter. Es ist ein rühmliches Zcuguiß für das ziclbewnßte Streben der NcichSrcgiernng, daß sic auf dcm socialen Gc< biete mit positiven Reformen energisch vorwärts schreiten nnd nun anch die Versorgung altersschwacher und invalid gewordener Arbeiter gesetzlich regeln will. Nicht auf das Armenhaus oder den Bettelstab soll sich der erwerbsunfähig gewordene Arbeiter künftig mehr stützen, sondern er soll nach den Jahren der Arbeit eine gesetzliche Reute erhalten. Als der Reichskanzler Fürst Bismarck zum ersten Male mit diesem letzten seiner socialpolilischcu Neformplänc hervor- trat, da schrieen seine Widersacher nicht »nr, daß der Reichs kanzler selbst Socialist geworden sei, sondern ein bekannter Gegner der BiSmarck'schcn Socialpolitit meinte in seiner von wohlfeilen Witzen gespickten Rede auch: „Na, da laugt ja das ganze Tabakömouopol nicht, »m die Pensionen für die Arbeiter zu bezahlen!" — Aber anch nach der Verwerf ung dcö Tabaks- nnd Brauutwciumouopolcö, welche aller dings nach dem Plane des Reichskanzlers dazu dienen soll ten, die sociale Reform beschleunigen zu helfen, hat der uu- crmüdl chc Staatsmann an dem letzten nnd schwierigsten seiner socialrcformatorischcn Gesetzentwürfe festgchaltcn und wir erfahren aus guter Quelle, daß sich gegenwärtig der Reichskanzler mit dcm wiederholt umgcarbcitctcu Gesetzent würfe bezüglich der Alters- nnd JnvaliditätSversorgnng der Arbeiter beschäftigt nnd daß demnächst die Bundesregicr- migen diesen Entwurf begutachte» solle». Wie verlautet, beschränkt der Gesetzentwurf seine Auf gabe auf die Versorgung altersschwacher und invalider Ar- Nichtamtlicher Theil. bester nnd bleiben Wittwen und Waisen von dem Gesetze ausgeschlossen, weil dadurch der Gesetzentwurf sich zu schwie rig gestalten würde. Wittwen nnd Waisen verstorbener Ar beiter sollen nach wie vor Gegenstand der Versorgung durch die Armenpflege der Gemeinden bleiben. Die Altersversorgung der Arbeiter soll nun nach dem Entwürfe in Form einer Versicherung geschehen nnd soll die Prämie dieser Versicherung in drei gleichen Theile» vom Staal, vom Arbeitgeber »»d vom Arbeiter getragen werden. Dieses BcitragSverhältniß erscheint imS anßcrordcntlich glück lich gewählt, da auf diese Weise der Staal de» Arbeitern seine Fürsorge zeigt, ohne daß das Staatsbudget zu sehr belastet wird, ferner aber auch der Arbeitgeber, also der im Erwerbsleben bevorzugte Capitalist einen Beitrag gewährt nnd drittens auch der Arbeiter zu einem Beitrage herau- gezogcu nnd dadurch sein Bewußtsein als Staatsbürger ge weckt wird. Der Beitrag jcdcö Theiles beträgt ein Proceul des Arbeitslohnes; hätte also danach ein Arbeiter jährlich 10 Mark zu zahlen, so müßten sowohl der Arbeitgeber als anch der Staat je 10 Mark dazu zahlen und aus dieser Prämienzahlung von jährlich 30 Mark würde sich die Ver sicherung bilden. Die Carcnz- oder Eulbehrnugözcit soll im Allgemeinen eine zehnjährige sein, d. h. erst nach zehn Jah ren hat der betreffende Arbeiter Anspruch auf die volle Ver sicherungssumme, bcz. Reute. Die BerufSgcuossenschaftcu solle» auch die Träger der Altersversicherungen sein. Ar beiter, welche bereit« ans der Unfallversicherung eine Rente beziehen, erhalten aus der Altersversicherung nur dcu etwaigen Mehrbetrag. Die Renten, wie solche daö AlterSversorgnugö- gcsctz anstrcbt, bleiben znnächst in beschränkten Grenzen, und ist cs erst der späteren praktische» Erfahrung Vorbehalten, etwaige Erhöhungen der Neulen durchzuführen. T a g e s g e s ch i ch te. Sachse». Schandan. Die am 22. Jnli auögc- gcbcnc 13. Nummer der Kurlistc weist 719 Parteien mit 1654 Personen und 7785 Passanten nach. — Vom 9. März bis mit 16. Juli d. I. gelangten insgcsammt 4349 beladene Fahrzeuge beim hiesigen Haupt- zollamtc zur Abfertigung. — Wie uns- mitgctheilt wird, findet Sonntag den 31. dieses Monats die Einweihung der prächtigen Veranda nnd des von dem Herr» Zimmcrincistcr Sturm geschmack voll gefertigte» Musikpavillon ans dem Schützciihauöplatz statt. Beides wurde iu hochherziger Weise von dem Herrn Rentier Schmidt hier geschaffen und gereicht dcm Schützcuhaus zur Zierde. — Die bereits in den Zeitungen rühmlichst erwähnte Zigeuner-Capelle des Primas Bcnczh Gyula, welche im ver gangnen Jahre durch ihre großartigen Leistungen in Berlin, Breslau, Hamburg u. s. w. Aufsehen erregte und deren Conccrtc überall der allabendliche Sammelpunkt der feinen Welt geworden waren, wird auf der bcvorsteheuden Kunst- reife durch Deutschland auch nach Schandau kommen und Sonnabend den 6. August im Garte» des Schütze»hauses ei» Couccrt gebe». Wir mache» a»f das Conccrt ganz be sonders aufmerksam, da die gcnauutc Capelle in der That das Großartigste iu ungarischer Zigeunermusik leisten soll und ihre Leistungen auch für dcu BerufSmusikcr Juteresse