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der onen Mg - irtschaft. jrt. Bei rtei, des nderver- en Aus- hen ließ Neue englisch-japanische Auseinander setzungen London, 26. Juni. In großer Aufmachung berichtet die Londoner Morgenpresse über neue „Mißhandlungen" von Engländern in Tientsin, und die Tatsache, daß selbst Frauen sich der Untersuchung haben unterziehen müssen. In owatau sollen die Japaner die Blockade wieder verhängt und zwei britische Schiffe daran gehindert haben, eine Ladung für Hongkong an Bord zu nehmen. Um zwischen britischen Werften und britischen Mpsem in Swatau den Verkehr zu erschweren, soll nach dem „Daily Telegraph" rund um die britischen Werften Stacheldrahtverhau gezogen worden seien. Der Komman dierende der japanischen Flotte, Adnriral Kondo, hat bei den englischen Marinestellen einen scharfenProtest dagegen eingelegt, daß britische Handelsschiffe unter Beglei- >Mg eines englischen Kriegsschiffes in den Hasen von swatau eingelaufen sind. In dem Protest ist die Forderung gestellt worden, daß in Zukunft ein britisches Schiff erst nach Windiger vorheriger Anmeldung anlaufsn soll. Auch in Han kau ist es, englischen Zeitungsmeldungen zufolge, zu einem neuen Zwischenfall gekommen. Zwei eng- We Matrosen, die sich einer Untersuchung durch Japaner widersetzten, sollen „mißhandelt" worden sein. Der diploma- 'Ge Korrespondent der „Times" meint, daß die britische Legierung immer nach hoffe, daß sich eine örtliche Lösung linden lassen werde. In den weiteren Forderungen der Ja uner - nach Zusammenarbeit mit England bei der Jnva- d°n China - könne es keinen Kompromiß geben. r zufolge, ichina a" >e Forde- terrori- hen Ko"- gspolitih Banken, r Konzef- regungef, gegen die t" mel^ ren SW n in P"' Friede^ nspolitü bezeichn^ denn dal' ZewegM adern >>" rgeblich.es, ld Schilf erden ab fernen ngen vo» sich diese onsulate- cht. hat de- britische" es Eigen' mitgetew sammluN' ;ten. Db britischen ; sichtliM sse bring' ter Stelle wer wer ft in del eiten der rach Pie- oll durch und son- werdem vor nene ie Streit- > Armee- MUU Sommer- tgt sein^ nlich, für verbände r Ueb un- Eefecht o- Schwere Zusammenstöße zwischen Polizei und irischen Republikanern London, 26. Juni. Durch das kürzliche Verbot der iri schen rupublikauischen Armee im Irischen Freistaat kam es nn> Sonntag, dem Gedenktag für den irischen Patrioten olfeTonezu Spannungen, da Mitglieder der irischen republikanischen Armee einen geschlossenen Besuch am Grabe Mise Tones in Bodenftowu geplant hatten. Durch um- Wreiche polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen wurden der- Pbge Besuche verhindert. In Dublin hingegen kam es iu einem Zusammenstoß zwischen Polizei und Jra-Mitglie- Nnaus Belfast als diese zu einem Umzüge zu Ehren Mse Tones geschlossen mit ihrer Fahne auf dem Dubliner bahnhof eintrafen. Die Polizei versuchte, sich der Fahne zu "Mächtigen, wobei es zu einem Handgemenge zwischen ihr A den Ira-Mitgliedern kam. Ein Polizeibeamter wurde Wei verletzt, doch gelang es der Polizei nicht, die Fahne zu "Wagnahmen. In einem anderen Falle verbrannten Jra- Wte nach der Kundgebung vor dem Dubliner Hauptpast- Mt eine britische Flagge. In den späten Abendstunden kam "gestern in Irland zu weiteren schweren Zu- !Wmenstößen zwischen der Polizei und den Wichen Repubuplikanern, die zum Teil solches WWaß annahmen, daß Militär zu Hilfe gerufen werden Wie. Der schwerste Zusammenstoß ereignete sich in Fer- W m der Grafschaft Cork, wo die Republikanerdie Wlizei angriffen. In dem Handgemenge wurden Wrere Polizeibeamte verletzt. Daraufhin wurden Trup- N«us Cork und Kilworth in Panzerwagen zu Hilfe ge- W imschickt. In Listowel in der Grafschaft Kerry besetzten We Leute eine Schule und sandten von hier aus über WN Schwarzsender Mitteilungen der republikanischen Be- Wung. Die Männer konnten, als die Polizei das Gebäude Wüte, entkommen. Auch im Zentrum Londons veranstalte- W am Sonntag etwa 200 Iren unter polizeilichem Schutz Wen Umzug zu Ehren Wolfe Tones und forderten aus mit- Wlhrten Spruchbändern die Freilassung der von den Eng- W°ern verhafteten Mitglieder der Iva. Auf anderen Wnsparenten stand zu lesen, daß ein unfreies Irland nie- Mit England Frieden mache. ene K die Go- e?" ün zallcl Sie bat ,em alte' ie ander/ er ihres nur nN lach ne'" rden A, ch »ich«, ist dir Z" p sie Hine'"' m wolt"' m werd- fast scl sa^' stück übe' ;r mei" :r. Ass nan st Ä vaus sein." Zinlnre, sten L funkelt ^er b , lNd. Str wenn " am rasch ie er unW hren? rclte Äo/77Q/7 1^0/7 «Nachdruck verboten.) , Im Salon des ersten Stockes saßen Vilmar Fabrizius W Alexander Fürstner zusammen. Fürstner hatte lässig W Beine übereinandergeschlagen und rauchte eine Ziga- W. Aus seinem liebenswürdigen, gut geformten Gesicht W ein feines Lächeln, das sich selten verlor. Die Eleganz, W der er sich kleidete, wirkte unauffällig. Sie paßte zu W wie der charmante Tonfall seines Wiener Dialektes, W er nie abgelegt hatte, obwohl er nun schon viele ^bre in der Hansestadt lebte. . „Also Sie sind net so recht einverstanden, lieber Vil- WW Sie meinen, wir sollten uns net auf solche Ge- M<e auf weite Sicht einlassen? Ich muß schon sagen, WMlt Sache für günstig. Man darf doch net stehen- WWen. ^Sonst krebst man rückwärts, das wollen wir doch i. Bilmar Fabrizius kniff ein wenig die Augen zu- W'Men. Er fuhr sich mit der Hand über seine hohe Stirn, W der das Haar zurückgeflohen war. Er glich mehr Win Gelehrten als einem Kaufmann. Nun öffnete er W herben, schmalen Mund. „Wenn Sie erst mein Kom- Mnon sind, Alexander, können wir weiter darüber reden. W werde Niebühl mit dem Gedanken vertraut machen. , Wühl kennt das Geschäft besser als ich. Er war schon ' meinem Vater." y,. .-.'Ach, der Niebühl! Finden Sie nei, daß er ein bissel WM Vielleicht tut es ihm besser, wenn man ihn pen- W'M. Mein Wallowski ist ein junger, patenter Mensch. W.Ideen. Die braucht der Kaufmann heutzutage nötiger W le. Was meinen's. wenn wir dem Niebühl sein wohl- Wmentes Ruhegehalt geben? Ich furcht', wir werden >o rech» miteinander auskommen." Z- Fabrizius lehnte sich zurück. „Gewiß. Vielleicht haben W recht. Ich komme mir manchmal schon recht über- "r> vor, Alexander." n. Fürstner lachte hell auf. „Aber ich bitt' Sie, Vilmar! § veralte« — mit Ihren fünfundvierzig Jahren. Was denn sagen, ich bin knapp zehn Jahre jünger und "doch jetzt erst richtig anfangen, wie?" iw ^5 Lachen Alexanders schien Fabrizius in Rndemer Weise zu kränken. „Der alte Niebühl gehört e^Merem Hause..." Er vollendete den Satz nicht; wie seine Art war, wich er der Unannehmlichkeit, diese Eine Rede Chamberlains in Cardiff Friedliche Töne unter dem Eindruck der Schwierigkeiten in Moskau und FernofL Ministerpräsident Chamberlain hielt am Sonn abend in Cardiff eine Rede. Dabei erklangen — wie schon so häufig, bei ähnlichen politischen Konstellationen — Töne, die vom deutschen Volke auf Grund allzu vieler trüber Er fahrungen leider nur mit dem größten Mißtrauen entgegengenommen werden können. So sprach der britische Ministerpräsident wieder einmal im Hinblick auf das deutsch-englische Verhältnis von einem „Mißverständnis" und von der „Tragik", die in der Vergiftung der Zukunft Europas durch die Verbreitung eines „unbegründeten Ver dachts" bestehe, womit natürlich die britische Ein kreisung gemeint ist. Diese durchaus konkrete und täg lich offenbarer werdende planmäßige Aktion Großbritan niens wurde von Chamberlain erneut glatt abgeleug - n e t und es wurde mit Emphase versichert, daß das Ziel der britischen Außenpolitik jetzt, wie immer, im Aufbau einer „friedlichen Welt" bestehe, die große Aussichten für die Ex pansion der deutschen Industrie und Arbeit für den deutschen Arbeiter bieten werde (!). Es sind dies dieselben S i - renen klänge, denen das deutsche Volk einmal in schwacher Stunde vertraute und die es mit Jahren bitterster Entbehrungen bezahlen mußte. Chamberlain kam dann auf die „weitgehenden und ganz unzulässigen Forderungen", wie er sich ausdrückte, „lokaler japanischer Beamter zu sprechen, die eine AenLe- rung der britischen Fernostpolitik verlangten. Allerdings gab der Ministerpräsident auch bei dieser Gelegenheit nicht bekannt, wann und ob diesen Worten Taten folgen werden. Der Schluß der Ausführungen stellte ein neues „e i n - heutiges Bekenntnis zur Aufrüstung und zu dem von Großbritannien geschlossenen „Garantieabkommen" dar. Dieses erneute Bekenntnis zur Einkreisungs- politik, das in krassem Widerspruch zu den sanften Tönen am Anfang des außenpolitischen Teils der Rede steht, wurde natürlich mit den üblichen Phrasen umnebelt, daß die Rüstung niemanden bedrohe und daß die Abkommen die „Friedensfront" stärken sollten. Deutschland, auf das zweifelsohne auch diese Versicherungen gemünzt sind, er innert sich angesichts solcher „Friedensreden" mit den pein lichsten Gefühlen der britischen Friedensbeteuerungen, von denen bereits in den Jahren vor 1914 die Einkreisungs aktion Großbritannien begleitet war, und wenn Chamber lain in seinen Schlußworten von der „Geduld" spricht, die die Völker aufbringen sollen, so muß man ihn daran er innern, daß das deutsche Volk mit „Geduld" bereits zu schlechte Erfahrungen gemacht hat und deshalb die englische Politik nicht mehr nach ihren Worten, sondern ausschließlich rind allein nach ihren Taten beurteilt. Herr Chamberlain möge versichert sein; Jede Be mühung, die gegenwärtigen Geschäfte des Foreign Office als eine Politik der Verständigung und des Ausgleichs mit Deutschland erscheinen zu lassen, muß erfolglos sein.. Jahre der bittersten Not und eine Hungerblockade gegen wehrlose Frauen und Kinder haben das deutsche Volk eindringlich für immer gelehrt, weniger die rethorische Deutung diplomatischer Schriftstücke zu wer ten, als vielmehr die harten Tatsachen sprechen zu lassen. Wenn England schon nicht mehr der Einsicht und der Ehr lichkeit fähig ist, so sollte es wenigstens aus Gründen des guten Geschmacks darauf verzichten, militärische, politische und wirtschaftliche Allianzen contra Deutschland mit dem Namen „Friedensfront" zu belegen. Ob diese so genannte „Friedensfront" die Unabhängigkeit der Staaten zu schützen geeignet ist, werden am besten die Randstaaten zu beurteilen wissen, die man gegenwärtig in Moskau zum Objekt einer raumfremden Allianzpolitik gemacht hat. Wir sehen uns Heute vor aller Welt der Notwendigkeit enthoben, die Schuldfrage für ein Scheitern des Interessenausgleichs mit dem Empire erneut zu klären. Wir haben leider zu wenig die Taten übersehen können, die bisher gelegentlichen Friedensworten von jenseits des Kanals zu folgen pflegten. Das Reich hat durch die Unter zeichnung von Nichtangriffsverträgen durch die Tat seine Entschlossenheit zum Frieden gerade in den letzten Wochen wiederholt bekundet Und damit besser unter Beweis gestellt, daß es mit „vernünftigen Leuten vernünftig zu reden" ver steht als Herr Chamberlain das Gegenteil zu belegen in der Lage ist. Im übrigen enthält die Rede des britischen Minister präsidenten unvermittelt einige deutliche Hinweise auf die Möglichkeit einer wertvollen Zusammenarbeit mit Lem Reich, die bei uns den Verdacht aufkommen lassen könnten, Haß mit Rücksicht aus einen beängstigend hohen Kaufpreis der S o w j e t r u s s e n London für alle Fälle sich rückzuver sichern wünscht. Zumindest erscheint es verdächtig, solche Andeutungen in einem Augenblick zu hören, wo man i m Kreml den Sonderbotschafter des stolzen Empire demütig auf einen neuen Termin warten läßt. Wir wollen uns nicht über den Schlußakkord in Moskau die Köpfe zerbrechen. Aber wenn nicht alle Anzeigen trügen, dann wird das Ge schäft in Moskau keine Epoche, sondern lediglich eine Episode. Man möge in England wissen, daß deshalb die unter diesen Umständen gemachten friedlichen und verständ nisvollen Worte von Deutschland mit besonderem Argwohn betrachtet werden. Aus aller Welt * Raubüberfall auf Juweliergeschäft. — Inhaberin zu Boden geschlagen. In Königsberg wurde nur Svnnabend- nachmittag die 68jährige Witwe Margarethe Wietander, Inhaberin einer Uhren- und Goldwarenhandlung, in dem hinter dem Laden gelegenen Zimmer ihrer Wohnung auf dem Fußboden liegend mit schweren Kopf- und Gesichts- Verletzungen vorgefunden. Nach den bisherigen Feststel lungen der Kriminalpolizei handelt es sich um einen schweren Raubüberfall, verbunden mit versuchtem Mord. Die Frau schwebt in Lebensgefahr. Geraubt sind, soweit sich bisher feststellen ließ, die Ladenkasse und eine große Menge Gold- und Silberwaren sowie Uhren. Schwarzwalddorf von Windhose schwer heimgesucht. Der in einem Schwarzwaldtal gelegene kleine Ort Ober alpfen bei Waldshut wurde am Sonnabend von einer Windhose überrascht. Von den 100 Häusern des Dorfes wurden drei Viertel abgedeckt, auch ist der größte Teil der Bäume entwurzelt, lieber Menschenopfer ist bisher nichts bekanntgeworden. * Kraftwagenunglück bei Frankfurt a. d. Oder. — Zwei Tote, vier Schwerverletzte. Ans der Reichsautobahn unweit von Frankfurt a. d. Oder fuhr ein von Berlin kommender Personenkraftwagen mit hoher Geschwindig ¬ keit in eine Kolonne der Wehrmacht hinein und riß dabei sechs Soldaten um. Zwei Vvu ihnen wurden auf der Stelle getötet, während vier andere zum Teil lebensge fährliche Verletzungen davontrugen. Der Fahrer des Ber liner Wagens wurde sofort verhaftet. * 180 KdF.-Urlaub« in Bukarest. — Donaufahrt nach Rumänien. Sonntag früh traf eine aus 180 KdF.- Urlaubcrn bestehende Reisegruppe in Bukarest ein. Die Gruppe war von Wien aus mit dem Schiff auf der Donau nach Rumänien gekommen. Es ist das die erste KdF.-Ur- lauberfahrt auf der Donau nach Rumänien. Die Gruppe wurde in Bukarest von Vertretern des rumänischen Ar- beitsmiuisteriums, dem Präsidenten der Arbeitskammer, einer rumänischen Arbeiterabordnung, von Mitgliedern der deutschen Gesandtschaft und dem DAF.-Walter in Bukarest willkommen geheißen. Die KdF.-Urlauber werden die Internationale Ausstellung „Freude und Arbeit" und die Sehenswürdigkeiten der rumänischen Hauptstadt besich tigen. Eine Düsseldorfer Sportgruppe veranstaltete Sonn tag nachmittag aus dem Gelände der Ausstellung eine Sportvorführnng. * Fünfzehnjährig« mordet fünf Mitschüler. In der südbulgarischen Stadt Tschirpan hat ein 15jähriger Junge fünf seiner Mitschüler ermordet. Die Motive zur Dat sind unbekannt. Frage zu klären, aus. „Was sagen Sie dazu, daß Angelika morgen nach der Insel fährt? Meine Schwester meint, es sei nicht richtig. Das Wetter ist außerordentlich un günstig." Sehr lebhaft erwiderte Förstner: „Ist denn die Fahrt durchaus notwendig? Der alte Herr könnte doch ebenso gut hierher kommen. Aber, bitt schön, ich möcht mich net dahineinmischen. Aber ich persönlich halte die Idee der Reise für abwegig." Er zerdrückte seine Zigarette in dem Aschenbecher. Der Diener hatte die Tür zur Diele geöffnet. Frau Elisabeth und Angelika kamen herein. Obwohl Förstner mit dem Rücken zur Tür saß und daher das Erscheinen der Damen später bemerkte, war er viel schneller aufgesprun gen als Vilmar. Förstner eilte auf Elisabeth zu. Er führte ihre Hand zu einem flüchtigen Kuß an feinen Mund. „Also reizend, gnä' Frau, daß wir den Geburtstag Ange likas wenigstens mitfeiern dürfen." Er lächelte Angelika an. „Wirklich entzückend schaust aus." Unter seinen Blicken wurde Angelika befangen. Sic las aus seinen Augen die Bewunderung und ein offenes Gefühl der Zuneigung. Aber die Art, wie er sie ganz mit den Blicken erfaßte, indem er einen Schritt dabei zurück- trat, weckte ein Gefühl von Scham in ihr, das sie selbst nicht verstand, dessen sie aber nicht Herr werden konnte. Sie errötete und senkte die Lider. „Gefällt dir das Kleid Axel?" Ganz dicht trat er an sie heran. Seine schmale ge pflegte Hand fuhr ein paarmal über ihre Haare Das war seine Antwort. Angelika hob den Blick. Fast nachdenklich sah sie in sein Gesicht, das sie so sehr liebte. Sein offenes Lächeln schlug alle Verwirrung ihres Herzens nieder. „Ich freue mich, daß ich dir gefalle, Axel. Was meinst du, könnte mich Wohl mehr erfreuen?" „Nun, vielleicht, wenn ich dir erzähl, daß alles mit der Villa hinter dem Tor in Ordnung geht! Ich hab' heute mit dem Makler gesprochen. Am ersten Juli können wir einziehen. Und nun, mein Geburtstagsgeschenk. Dann ließ er ein Etui aufspringen. Der kostbare Schmuck glänzte in dem Licht des Zimmers, und die geschliffenen Steine strahlten in den Farben des Regenbogens In einer impulsiven Bewegung legte Angelika die Arme um seinen Hals. „Du verwöhnst mich, Axel Dn verwöhnst mich genau so. wie alle mich hier verwöhnen." „Ist das nicht nett? Verwöhn; werden, bedeutet ge liebt werden." In diesem Augenblick öffnete der Diener weit die Flügeltüren zum Speisezimmer. Förstner nahm Angelikas Arm unter den seinen und drückte ihn zärtlich. „Was ich dir alles wünsche, sag tch dir nachher." Vilmar Fabrizius war mit seiner Schwester voraus gegangen. Sie setzten sich an den mnden Tisch. Der Diener' trug auf silbernem Tablett die Tassen. Vilmar war schweig sam. Er überließ es Förstner, die Damen zu unterhalten. Und Alexander entledigte sich dieser Pflicht mit der über legenen gesellschaftlichen Sicherheit, die ihn überall beliebt machte. Als der Diener den Mokka serviert hatte, erhob man sich. „Musizierst du ein wenig, Elisabeth? Es würde mir Freude machen." „Gern, Vilmar." „Wir nehmen den Mokka mit an unseren Fensterplatz hinüber." Alexander schob seinen Arm unter den Arm Angelikas. Während Vilmar und Elisabeth in das Mustkzimmer gingen, das an das Eßzimmer stieß und nur durch eine geraffte Gardine von ihm getrennt war, führte Förstner Angelika zu dem Podest, das mit einer Balustrade abge schlossen, an den Fenstern entlangltef. Man hörte die Töne des Flügels hereindringen. Vilmar Fabriztus saß wie immer neben seiner Schwester und blätterte die Noten um. Alexander nahm sanft Angelikas Hände in die seinen. „Wenn du erst meine Frau bist, mußt du immer Weitz tragen. Ich wüsste keine Farbe, die so gut zu dir paßt." Durch die geschlossenen Fenster drang jetzt wieder das Leben des Hafens herein. Deutlich waren die Sirenen der Schiffe zu hören. Angelika dachte an den Weg, den sie vor hin gemacht hatte, sie beugte sich vor, um Förstner in die Augen zu blicken. „Weißt du, wen ich beute abend zu sehen gemeint habe? Die Charlotte Stephanus." Er saß eine Sekunde obne jede Bewegung da. Das Lächeln fror auf seinem Gesicht ein. Dann ballte sich eine Wolke des Unmuts auf seiner Stirn. ,,A' geh!" — sagte er abweisend — „wie kommst du auf so etwas?" „Ich ging hinter zwei Frauen her. Es war Nebel. Da sagte die eine Frau, die junge, ein paar Worte. Mir war, als könnte nur Charlotte Stephanus sie gesprochen haben." „Das ist doch Unsinn! Wie sollte die Stephanus hler- herkommen? Es wäre mir lieber, Angelika, du sprächst den Namen dieser Person überhaupt nicht aus." Er sprach zu ihr mit befremdender Vittcrtz' (Fortsetzung fotgu,