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Särkner, Aue, Sachse«. »<ml»r<ch«ri «« « «» »1, »»uitz l»ml Um) «9» Schar«»«r, 1», 0qwiv°«n, LSI» «»Nstimd «„«»»< ft, ft, „««ftft«« «schäum»« «»mm, ft, mr»«ft^ 9 u»k ft »«^vftftchLIft. stftl«. «m ««»»r ft, ft, «luft-ftm »„»«ift,« «« la,« ImU« « »Mmiftr 81,1« Mr» ft«! ,«,«d«^ «ch ftch, ft, dl, «!Äsl!ft! »« dun» yems^otrr Unzftam. — gar Rückgaft in. «nl-a«! fta,ft«ndt»r Schrlslstü» tftrnlmm! d!« Schrlft- Ifttuna »ft« vrraniwnriua,. — Unlrrbrrchmium dm Se- schSft»-,',«»«» ftzründm »«IniNnkrüch«. Lei gahlmg^ »rrzug mit Nondur, g,U« Rada», al, nicht mrftndaU. -«xtt,rschftt»ft«llni ft, ftu«, odßftt, Schn„drr, iwd Schwärzend«»,. Nr. 172. Amtliche Anzeigen. Ueber das Vermögen des Uhrmachers Johann Albert Wilde in Neustädtel wird heute am 24. Juli 1931 nachmittag K5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Prozeßagent Louis Colditz in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 13. August 1931 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung Uber die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie Uber die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten« denfalls Uber die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderun gen auf 21. August 1931, vorm. 10 Uhr Sonntag, den 26. Juli 1931. vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 60, Termin an« beraumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz Hai oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, fUr die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 31. Juli 1931 anzeigen. K 17/31. Das Amtsgericht zu Schneeberg. Wegesperrung. Der Höllgrundweg wird vom 3. August bis auf weiteres wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Alles Fahren und Reiten wird streng bestraft. Der Verkehr wird über Klöppelflügel. Höllensteinweg oder Altpöhlaer Straße — Cunnersbrunnweg verwiesen. Forstamt Oberwiesenthal, am 22. Juli 1931. 84. Jahrg. Slaalssorslrevier Bockau versteigert Mittwoch, ben 19. August 19S1,2 Ahr nachmittags im Fremdenhvs „Burg Mettin" in Auer Fi. «löher 3,5-4,5 m: 1953 S«. 7—9 cm --- 62 km, 1229 St. 10—14 cm --- 73 km, 674 St. 15-19 cm - 75 km, 577 St. 20-24 cm -- 103 km, 256 St. 25-29 cm --- 67 km, 285 St. 30—46 cm 114 km. Aufbereit«t, entrindet und gerückt: Plenterschläge Abt. 10 und 12, Bruch und Dürr. Abt. 1, 2, 3, 5-9, 11, 13-19, 25, 26, 28, 29, 30, 31. 33, 34, 35, 36, 47. Ein Jagdhund ist hier zugelaufen; Auskunft darüber erteilt die Polizeiwache. Falls er nicht bis 27. Juli 1931 mittag 12 Uhr abgeholt wird, werden wir darüber verfügen. Aue, 24. Juli 1931. Der Rat der Stadt. Streiflichter. Gin Asberblirk über -sn Verlauf -er letzten Ereignisse. Was nun? Der Ausweg -er Rnlerwerfung Dsulschlands kommt für -as nalionale Deutschland nicht in Frage. Wie ist -er finanzielle Zusammenbruch zu verhin-ern? Die Wirtschaft kommt vor -er Währung! Nachdem der Ausgang der Londoner Konferenz «inen gewissen — wenn auch negativen — Abschluß der internatio nalen Verhandlungen über die Weli-Finanzkrise gebracht hat, kann es nichts schaden, sich den in dem Wirrwarr der ver gangenen Wochen verloren gegangenen Ueberblick über den Verlauf der Ereignisse wieder zu verschaffen. Dies ist auch deshalb notwendig, damit an die Beurteilung der Dinge, welche im Wust der ZeitnngsmelLungen leicht durcheinander geworfen werden, der richtige Maßstab angelegt wird. In kurzen Zügen sei deshalb wiederholt, was vor sich gegangen ist. Die e r ste Etappe der letzten Geschehnisse wurde ein- geleitet durch die Aktion Hoovers, die zwar von autoritativer deutscher Seite als hochherziger Entschluß des Präsidenten gepriesen wurde, aber den rein egoistischen Zweck hatte, die in Deutschland angelegten amerikanischen und englischen Kapitalien vor einer drohenden Entwertung zu retten. Der französische Widerstand dagegen löste einen Ansturm des Auslandes auf den deutschen Kapitalmarkt aus, welchen die Reichsbank zunächst durch Krediteinschränkungen zu begegnen versuchte. Der Erfolg dieser die deutsche Wirtschaft stark ge fährdenden Mo ßn ah nie blieb aus. Darauf begab sich der Neichsbankpräsident aus seine bekannte Luftreise, um in London und Paris eine Anleihe zu erhalten. Die Engländer konnten (was eigentlich schon seit dem ländlichen Zwischen spiel in Chequers seststand), die Franzosen wollten dis Taschen nicht aufmachen. Der Mißerfolg Luthers wiederholte sich bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel. Dort wurde Dr. Luther mit einem Kredit abgespeist, der wie der Tropfen auf dem heißen Stein verzischte. Diese Fehlschläge hatten den längst fälligen Schalterschluß der durch gewagte Geschäfte bereits stark geschwächten und durch die Zurückziehung ausländischer Kredite nicht mehr zu haltenden Darmstädter und Nationalbank zur Folge. Das längst miß trauische Sparerpublikum begann nun den Run auf die Banken und öffentlichen Kassen, der im Wege von Notver ordnungen durch die Zwangsbewirtschaftung Ler Zahlungs mittel unterbunden wurde. * Am Beginn der zweiten Etappe stand der Beginn der Auswirkungen aller dieser Ereignisse in der Welt. In London kam der Geldmarkt in Unordnung, der durch die fortgesetzten französischen Goldankäufe schon stark in Mit leidenschaft gezogen war. Selbst die Pariser Bärs« reagierte mit Kursstürzen. Der englische Außenminister versuchte per sönlich in Paris, den Zug des Unheils, von dem sein Land besonders schwer betroffen wurde, aufzuhalten, unterstützt von dem eben dort cingetroffenen amerikanischen Außenminister Stimson. Die französische Regierung ließ sich herbei, Dr. Brüning und Dr. Curtius nach Paris zu zitieren, die Hals über Kopf der Aufforderung folgten, nachdem die deutsche Negierung durch die Drviscnverordnung und die Grenzsperre für Auslandsrei :n noch ein letztes Zeichen des guten Willens gegeben zu haben glaubte, Lie Verhältnisse, was an Ihr liege, zu ordnen. Für alle Fälle wurde eine weitere Notverordnung erlassen, welche die Kritik an der Regierung faktisch unmöglich machte und damit die Pressefreiheit weiter wesentlich ein schränkte. In Paris hatte man unterdessen Lurch Lie Presse die sog. politischen Bedingungen veröffentlichen lassen, welche die Voraussetzung der französischen Mitwirkung waren. Diese bedeuteten in ihrem Erfolg nichts weniger als eine Verschär fung des Versailler Vertrags und waren für die deutschen Minister mit Rücksicht aus die nationale Opposition - in Ler Heimat unannehmbar. Da Li« Franzosen von ihren Forde- rungen nicht abließen, sich auch zu keiner Einschränkung ver standen, verliefen die Pariser Verhandlungen ergebnislos. Um den Mißerfolg nicht zu groß erscheinen zu lassen, wurde in jenen Tagen viel von einer vollzogenen Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland geredet und geschrieben. Da die Tatsachen zu offensichtlich eine andere Sprache redeten, fanden solche Tröstungen keinen fruchtbaren Boden in Deutschland. Die Aeußerung Dr. Curtius', Paris sei ein französisches Chequers gewesen, wurde — entgegen der Absicht des Außenministers — nur dahin verstanden, daß in Paris ebensowenig praktische Politik gemacht worden war wie in Chequers. * Der dritte Akt des Trauerspiels war die Londoner Siebenmächte-Konferenz. Sie stellte sich, wie nach den Besprechungen in der französischen Hauptstadt nicht anders zu erwarten war, als eine Konferenz der Ohnmacht von sechs Mächten gegenüber der siebenten, eben Frankreich, heraus. Während die deutsche und französische Delegation gemeinsam nach London fuhren, begegneten ihnen Transporte, die englisches Gold für die Keller der Bank von Frankreich geladen hatten. Dieser Umstand sowohl, wie die „zufällige" Abhaltung britischer Fliegermanöver bei der Ankunft der Abordnungen auf englischem Boden, können als Beweis für die „Herzlichkeit" der englisch-französischen Beziehungen be wertet werden. Waren Brüning und Curtius mit Ler Hoff nung zu der Konferenz gereist, wenigstens einen mittelfristigen Dereitschaftskredit zu erhalten, so mußten sie bald erkennen, daß auch hier die Franzosen ihr Veto einlegten, gegen welches weder Stimson nach Macdonald etwas ausrichten konnten. Die Verlängerung des 200 Millionen betragenden Reichsbank kredits auf weitere drei Monate und die Vereinbarung über das Stillhaltekonsortium, das im Grund« nur den Zweck hat, einen geordneten Rückzug Ler englischen und amerikanischen Gläubiger — Frankreich hat seine kurzfristigen Kredite vor sorglich längst aus Deutschland abgezogen — durchzuführen, sind die kümmerlichen „Erfolgs" der groß aufgezogenen Kon ferenz. Ob die Gläubiger stillehalten, hängt im übrigen wieder ganz von den Franzosen ab, die es jederzeit in der Hand haben, das Konsortium durch Abzüge von Gold aus London und auch aus Neuyork zum Platzen zu bringen. » Was schließlich herausgekommen ist, steht also zu den diplo matischen Aufregungen der letzten Wochen im schreienden Miß verhältnis. Für Deutschland nicht nur, sondern auch für andere Mächte, erhebt sich nun angesichts der Tatsache, daß die Fran zosen di« Hand an der Gurgel der Weltfinanz haben, die Frage: Was nun? Mit einer moralischen Isolierung Frank ¬ reichs sind keine Blumentöpfe zu gewinnen. Cs müssen schon praktisch« Schritte getan werden, wenn man in Paris Eindruck machen will, nachdem die Goldreserven in der Dank von Frank reich das Rennen gemacht haben. Die einfachste Lösung wäre die Unterwerfung Deutschlands unter die politi schen Bedingungen der Franzosen. In Amerika beginnt man weich zu werden und auch in England, dessen Schwäche vor aller Augen liegt, ist eine Richtung, geführt von Henderson, für die sen Ausweg. Ihr beginnen bei uns die demokratischen und so zialistischen Zeitungen zu sekundieren. In ihnen kommt deut lich die Sehnsucht nach einem „innerpolitischenStille- haltungskonsortium" zum Ausdruck. Die Gruppen zwischen Hugenberg und Kaas, so meint z. B. die Ullsteinpresse, sollten den „neuen Start" der deutsch-französischen Zusammen- arbeit mitmachcn. Wenn man sich an frühere Vorgänge er innert, scheint es nicht ausgeschlossen, daß solche Stimmungen Oberwasser erhalten. / . * Das nationaleDeutschland,dasinder Erfüllung der französischen Wünsche mit Recht zwar das Ende der Selb ständigkeit des Reiches, aber für die Dauer keine Besserung der Wirtschaftslage sieht, hat also allen Grund, scharf Obacht zu geben. Es muß sich aber zugleich darüber klar werden, wie der finanzielle Zusammenbruch zu verhindern ist, der den politischen nach sich ziehen würde. Gegenüber der fran zösischen Finanzdiktatur wäre es das Vernünftigste, wenn Amerika, England und Italien sich zusammen mit Deutschland zu einer Front gegen Frankreich zusam menfinden würden, die von einem gemeinsamen wirt schaftlichen Generalstab geführt würde. Aber damit ist nicht zu rechnen, wenn auch die Stimmung der ehe- maligen Bundesgenossen gegen die Franzosen augenblicklich recht gereizt ist. Wir werden also auf uns selbst angewiesen sein. Es gibt da nur zweiWeg «, die jeder für sich, oder, wenn uns keine andere Wahl bleibt, zusammen zum Ziel führen können. Wir müssen uns nach der Decke strecken, die uns geblieben ist, und unsere Lebenshaltung so einrichten, daß wir mit dem auskommen, was der Allgemeinheit zur Verfügung teht. Dabei wäre es utopisch, auf eine vollständige sog. Autar kie hinaus zu wollen, d. h. auf eine völlige Ausschaltung frem der Märkte. Eine solche ist praktisch undenkbar, wohl aber ist ein Verzicht auf alle nicht lebensnotwendigen Bedürfnisse sehr wohl möglich. Die damit vorhandenen Entsagungen müssen von allen Teilen des Volkes gleichmäßig getragen werden. Die andere Möglichkeit hängt mit der Frage zusammen: soll ein Volk zu Grunde gehen, weil seine Zahlungsmittel nicht durch Gold oder Devisen gedeckt sind? Es gibt große Volkswirtschaft ler, die den Wert der Goldwährung niemals anerkannt haben. Heute ist das deutsche Volk vor die Frage gestellt: Währung oder Wirtschaft? Die Wirtschaft muß der Währung vor- gehen, darüber muß man sich klar werden. Wir haben gerade in den letzten Tagen erlebt, daß in Zeiten der Not vieles mög lich ist, was früher für unmöglich gehalten wurde. Man denke nur an die Maßnahmen gegen die Kapitalflucht oder an die "og. Bank- und Börsenfeiertage. Es wird in naher Zukunft noch manches möglich werden müssen, vor dem uns heut« graut oder grauen gemacht wird. Zu Zwischenlösungen jeder Art ist es zu spät, es muß schnell gehandelt und aufs Ganze ge gangen werden, wenn das Chaos nicht Hereinbrechen soll. Die Notverordnungen, auch das hat sich gezeigt, geben alle Wege frei. Es kommt nur darauf an, daß sie mutig und energisch be- schritten werden. Ob die Reichsregierung in ihrer heutigen Zusammensetzung und bei ihren Beziehungen zur Sozialdemo kratie das schwere Werk der nationalen Selbsthilfe du -chzufüh- ren vermag, dürfte freilich anzuzweifeln sein.