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Ottendorfer Zeitung : 12.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193904126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19390412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19390412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-04
- Tag 1939-04-12
-
Monat
1939-04
-
Jahr
1939
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.04.1939
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Zweierlei Ostern Al W M WllMW - Ml Alm M Wetzl« Türke MIMWM Ml lolleo «M-UOM» W «Nachoruck verboten.« 33, voi^ ^^ttx^kl-tLxxs^-r Amft« am Diens gestern ve Colijn ste eine unm Hollands sich hier n Trotz dies, ruhe und iditemalin Dipl, Land britisä Haus zui Morgenp: anzustelle lediglich 2 einmal rv rung e r die Tii Blätter i Jnspirati tische T Balkanst« land u fortgesetzt erwarten! merkensn Hang her englisch-i. Wa in der g> tung. O men, sch in groß, vymp > Der kons Annexio trennt h Haltung d liens, seir Adria zn r rung gezoi den Fried zu erba Königs siö oder eine gehörige Portion Frechheit zu der Behauptung Italien hätte Albanien auf deutschen Einfluß hin besetz' Zur Wahrung der Ehre und Würde unseres italienische'" Bundesgenossen möchten wir hier nur mit aller Deutlichst" feststellen, daß jede solche Version — die im Grunde genE men eine Art gegenseitiger Bevormundung vortäuschen sm — eitel Lug und Trug ist und ebenso in das Reich der FE gehört wie alle die anderen Märchen, die von den auW" blasenen Friedensaposteln wieder einmal in reichliche' Menge aufgetischt werden. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es ist t<ü sächlich so: Eine französische Zeitung hat sogar die DreiD' leit besessen, den spanischen Staatschef S" warnen. Franco solle sich ja nicht der aggressiven AM Berlin-Rom anschließen, man würde sonst — Spanisch-M rokko besetzen! Franco wird diese Drohung mit dem Zeige finger sehr gelassen hinnehmen, und er wird nur aufs Neue einen Begriff von der „Ehrlichkeit" der französischen Polst" bekommen haben, die unlängst eine so wohlwollende «">" freundschaftliche Geste an den Tag legte. Das „Gegacker der Demokratien", wie eine römW Zeitung diese österliche Angeberei sehr zeitgemäß betitel' hat, und die aufgeregte Haltung der plötzlich so aktiv gew^ denen Londoner und Pariser Diplomatie, die sogar schon Generalstäbler und die Flottenchefs angesteckt hat, kav» weder Deutschland noch Italien irgendwie in ihren klar» Zielen beirren und wankend machen. Im Gegenteil: Be'^ Staaten werden sich um so enger zusammenschliehen uff gemeinsam die Ideale «erfechten, für die sie von jeher e»>' getreten sind: Wahre Gerechtigkeit und dauerhaften Frieds Daran werden alle Machenschaften, mögen sie aus PE oder aus London kommen, nichts ändern können. Und E die Balkanstaaten werden das plumpe Manöver diM schauen, das die Westmächte mit vorgetäuschter Friedens sorge nach alter Uebung auch hier wieder durchexerziest" wollen, sich dann nämlich erst recht als Retter hinzustelleN' wenn sich eben nichts von diesen „Weissagungen" erfüllt M London aber auch Herrn Stalin und seinen Bolschewis mus patentieren und garantieren möchte, um einen Helfer gegen Deutschland und Italien zu erlangen, ist es wie es scheint, mit dem berühmten „gesunden Menschenverstand" an der Themse endgültig aus. Das Gegacker der Demokratien Der „Deutsche Dienst" nimmt gegen die von London und Paris ausgehende Hetze gegen Italien in Zusammen hang mit der Entwicklung in Albanien Stellung und schreibt: Es ist geradezu absurd, was man den „gefährdeten" Staaten alles weismachen will. „Man hat", so schreibt der „Temps" z. B. „den bestimmten Eindruck, daß es sich um eine erste Fußfassung Italiens auf dem Balkan handelt mit dem Ziel einer Weitergehenden Expansionspolitik über Al banien hinaus in Richtung Saloniki und auf das Aegäische Meer" (!) .— «Paris Soir" meint, das „italienische Ein- schllchterungsmanöver" richte sich gegen Jugoslawien und Griechenland, man wolle „den Balkan sprengen". Griechen land und die Tstrkei fühlen sich, dem „Paris Midi" zufolge, direkt bedroht. In diesem Ton setzt sich die Stimmungsmache durch den ganzen Blätterwald in Paris sowohl wie auch in London fort, wobei noch eine reichlich verdächtige Einheits front mit den Kommunisten festzustellen ist, die ihrerseits nach Kräften in dieses Geheul mit einstimmen,' es sei doch nun höchste Zeit, so meinen sie, daß sich Frankreich an die Spitze einer Bewegung für kollektive Sicherheit stelle, von der — natürlich — die Sowjetunion nicht ausgeschaltet wer den dürfe. LeonBlumhat sogar die Stirn gehabt, zu behaup- ren, kein anderer als der Führer hätte Italien zu seinem Unternehmen veranlaßt,' Italien hätte Chamberlain „eine massive Antwort erteilen" sollen. Herr Blum unter schätzt die Selbständigkeit, deren sich die beiden Partner der Achse Berlin-Rom trotz aller naturgegebenen Bindungen von jeher erfreuen. Es gehört eniweder große Dummheit Die Londoner Morgenpresse berichtet in langen Meldungen, daß sämtliche britischen Kriegsschiffe in französischen und italienischen Häsen Befehl erhalten hätten, ihre Besuche abzubrechen, und sich nach einem geheimgehaltenen Ort in See zu begeben. Der britische Einkreifungsfeldzug wird auch am Diens tag mit zahlreichen Meldungen aus Istanbul, Bukarest, Belgrad und Athen fortgesetzt, die in ihrer inneren Un wahrhaftigkeit und ihren widerspruchsvollen Kombina tionen die Erfolglosigkeit des Buhlens um Trabantendienst der Südoststaaten dartun. So wird behauptet, Rumä nien sei bereit, die südliche Dobrudscha an Bulgarien ab zutreten, was zur angeblichen Bereitschaft Bulgariens führen sollckder Einkreisungsfront beizutreten. Aus der türkischen Presse wollen die englischen Blätter ebenfalls die Bereitschaft der Türker zu einer Einigung herauslesen. Die Haltung Griechenlands wird als „wachsam" bezeichnet, wofür die Erklärung Me taxas' nach den gestrigen Besprechungen mit dem britischen Gesandten in Athen angeführt wird. Die Belgrader Korre spondenten der Blätter behaupten, daß bei den Kroaten eine starke antideutsche und antiitalienische Stimmung vor handen sei. .Auch die Pariser Morgenpresse setzt ihre Hetze fort. In einer Londoner Meldung der „Epoque" heißt es, daß ge wisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden seien, die sich aber im wesentlichen auf Malta und Gi braltar beschränken. Sämtliche Urlauber der britischen Kriegsschiffe, die in Malta vor Anker liegen, seien zurllck- Ank< «m Dien Außen Türkei o Welt i h ireu b Türkei < kleine Beziel Loyal Türkei v nichts tu könnte. Der Hang, da um selbst Eins rung un „Aber, ich bitte Sie, Gnädigste, das ist für einen ge übten Bergsteiger doch kein Kunststück! Es war mir nur peinlich, daß es noch ziemlich hell war. Wenn mich die Leute von drüben gesehen hätten, hätten sie gedacht, ich wäre ein Fassadenkletterer oder ich plante einen Selbst mord. Und das ist nun das letzte, was ich vorhabe!" Herr Möller ist in denkbar bester Laune. „Aber die Kastanie deckte mich ganz schön... Schade, daß wir nichts Trink bares hierhaben! Ich hätte Lust, den glücklichen Ausgang des kleinen Abenteuers mit Ihnen zu feiern!" Dazu hat nun Mara gar keine Lust. Der Schreck, so flüchtig er war, ist ihr doch in die Glieder gefahren. Sie möchte jetzt ins Bett und alle Türen verriegeln. „Was werden Sie jetzt mit Frau Voßhardt machen?" fragt sie mit nachdenklich gerunzelten Brauen. „Ja — richtig — das ist sehr lieb von Ihnen, daran zu denken! Ich weiß nicht, ob diese aufgeregte Frau so lange die Ruhe bewahrt, daß man vernünftig mit ihr reden kann, oder ob sie gleich zetermordio schreit. Dem möchte ich mich natürlich nicht aussetzen. Ich glaube, das beste wird sein, ich empfehle mich französisch! Ich werde ihr einen freundlichen Abschiedsbrief und die Miete für den nächsten Monat aus mein Zimmer legen; ich will nicht, daß das arme Weib außer dem Schreck noch einen Schaden hat, weil ich nicht rechtzeitig gekündigt habe. Glauben Sie, daß sie schon in ihrer Koje liegt?" „Ich habe noch keine Tür gehen hören; sie ist sicher noch hinten bei Lottchen." „Also, meine liebe Gnädigste, dann haben Sie herz lichen Dank, daß Sie mir so freundlichst Obdach gewährt haben ... Und lassen Sie sich's recht, recht gut gehen!" Er drückt ihr zum Abschied die Hand, und Mara ist sehr froh, als er draußen ist und sie die Tür absperren kann. Sie horcht ihm nach, weil sie eigentlich einen Ent setzensschrei erwartet, wenn Frau Voßhardt ihm begegnet. Aber es bleibt alles still. Eine leichte Nervosität ist immer noch in ihr. Als sic- im Bett liegt, kann sie nicht einschlafen. Ob die Geschichte wahr ist, die er ihr da erzählt hat? Warum eigentlich nicht? Er macht einen sehr aufrichtigen und glaubwürdigen Ein druck... Trotzdem hofft sie, daß er morgen früh ver schwunden ist. Sie möchte ihn nicht Wiedersehen. Und sie möchte auch nicht, daß die Boßhardt erfährt, daß er noch Der Sturm, den die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in Albanien in den Osterfeiertagen entfesselt hat, steht in einem grotesken Gegensatz zu der rechtlich und mora lisch wohlbegründeten Aktion Italiens. Man hat, wie es scheint, vergessen, welche zweideutigen Hinter treppeneinflüsse man von London aus bis in die letzten Tage in Albanien ausgeübt hat, und zwar mit dem einzigen Bestreben, den schmählich geflüchteten König zum britischen Geldempfänger zu machen und gegen das faschistische Italien auszuspielen. Dafür lautet jetzt die 'Parole: Mussolini ist an allem schuld! Er soll nach den Be hauptungen der englischen Hetzpropaganda das italienisch- britische Mittelmeerbkommen gebrochen haben. Ja, man streut sogar die Lüge in die Welt, daß sich die dringend not wendig gewordene Besetzung von Albanien im Grunde gegen Griechenland richte Das wahre Zeil sei Saloniki Aus diesem Grunde erfordere es das demokratische Gewissen, sofort auch die griechischen Interessen ähnlich wie die polnischen in britische Erbpacht zu nehmen und durch eine Garantieerklärung den „brutalen Okkupationsgelüsten Mussolinis" notfalls einen militärischen Riegel vorzuschieben. Um diesen neuen Schuldparolen das notwendige propa gandistische Echo zu verschaffen, ist der britische Ministerprä sident Chamberlain vorzeitig am Ostersonntag nach London zurückgekehrt, wo sein Außenminister LordHali- fax bereits Hölle und Himmel in Bewegung gesetzt hatte. Unter dem Einfluß der Opposition, die ein sofortiges Zu sammentreten des Unterhauses verlangte, vertauschte er die Angelrute des Friedens mit der Leimrute der Politik. Auch die Eeneralstäbe und die Minister der nationalen Verteidi gung wurden bemüht. Und ein ähnliches Ostereiersuchen begann auf dringendes britisches Ersuchen hin auch in Paris. Keine Gelegenheit für Protestschritte und Protest rufe wurde außer acht gelassen. Auch Herriot meldete sich zum Wort. Wenn man dieses ganze Geschrei in wenige Worte zusammenfassen will, so kann man sagen: London und Paris haben Ostern 1939 ihre Grenzen von der Weichsel jetzt auch nach dem Balkan verlegt. Sie gehen mit dem „Faschistenschreck" geradezu hausieren. Alle Mittel- meerprobleme werden künstlich auf neu frisiert. Und wenn nicht in den letzten Wochen eigentlich jedes Wort im Mund der demokratischen Staatsmänner eine Heuchelei und ein Bluff wäre, könnte man fast sagen, der Welt krieg stehe vor der Tür. Die britische „Generalabrechnung" mit den beiden europäischen Großmächten Deutschland und Italien soll so langsam vom Zaun gebrochen werden. Von dieser Aufregung der unbeteiligten Großmächte sticht nun freilich sehr deutlich die Haltung der wirklich interessierten Länder ab. Und hier ist vor allem die Hal tung derjugoslawischenRegierungzu erwähnen, die durchaus klar und ruhig ist und den starken Wirk lichkeitswert des italienisch-jugoslawischen Abkommens vom 27. März 1937 beweist. Die jugoslawische Regierung hat keinen Augenblick gezögert, die Berechtigung des italie nischen Schrittes gegen den vertragsbrüchigen Achmed Zogu anzuerkennen. Sie sieht in der Besetzung Albaniens durch Italien die „letzte Phase" der Beziehungen zwischen Italien und Albanien. Daß es zu einem solchen Schlußstrich kommen mußte, war unumaänglich geworden, nachdem Achmed Zogu die Millionen-Unkosten für seine und seiner Schwester Lebensführung und für seine Hochgeitsfeierlichkeiten durch einen Berrat an Italien und durch ein Einschwenken in die englische Einkreisungspolitik herbeischaffen wollte. Achmed Zogu ist damit in ein ähnliches Licht gerückt worden wie der nach London geflüchtete britische Schützling aus Abessinien. Genau wie dieser hat er die Gelder, die für seine Untertanen bestimmt waren, in sein neues Privatleben mitgenommen. Wozu also dieses ganze Geschrei? Die Antwort gab darauf eine französische Zeitung. Sie schrieb: „England hat in der Osterwoche neue schwere Schläge erhalten." Diese Schläge waren vermeidbar, wenn Großbritannien eine klügere und friedlichere Politik treiben würde. Seitdem gerufen worden und der Flugverkehr zwischen Malta ) Cicilien eingestellt. Man habe ferner die Küstenschutz' batterien und Flakgeschütze auf der Insel '" Kampfstellung gebracht. Gleiche Vorsichtsmaßnahmen stM inGibraltar getroffen worden, wo die Besatzungen de' englischen Kriegsschiffe, die sich aus Osterurlaub befan^- zurückberufen seien. Ungebetene „Schützer des Friedens" Die „Kölnische Zeitung" schreibt in diesem Zu jamme"' Hang: Wenn irgendwelche Zilvilstrategen in Frankreich in England eine „F l o t t e n d e m o n st r a t i o n" vo' Korfu und gar die Besetzung Korfus empfehle"^ um Griechenland für die englisch-französische Front geg'" Italien gefügig zu machen, so würde Athen solch eine Du'"' Maßnahme sicherlich als alles andere als eine Freundschaft geste betrachten. s So wenig seriös dieser Vorschlag ist, so ist er doch derum kennzeichnend für die Mentalität gewisser Kreise Paris und in London und für die Bedenkenlosigkeit ihres Methoden bei dem Schutz dessen, was sie den „Welffriede" nennen. Denn es versteht sich am Rande, daß sie auch jff' wiederum heuchlerisch vorgeben, durch die friedliche Aktie" Italiens sei der „Weltfrieden" gefährdet. Richtig ist demgegenüber, daß Italiens Einmarsch.'" Albanien der dazu bestimmt ist, die Ordnung in diese"' » Lande zu sichern und einen Unruheherd zu beseitig zu dem Albanien sicherlich wieder geworden wäre, weff König Zogu noch länger die Möglichkeit gehabt hätte, st"" zwei- und mehrseitige Außenpolitik fortzusetzen. Aus d« 34t „N wir un Poeschc komme« He am we litten l einmal W Zähl, h Dumm Angst ohne 4 ' Fl missari ihr Va ihrem die Zi Täters wird si nis km erdross Klage! Neues innen Brettsi ' A Furcht des ve A Zimm Hal nr sein m A entgeg Fenste Scheil ringer mern, ^m? den T „Allmächtiger —!" Frau Boßhardi sinkt hilflos " den Stuhl zurück, aus dem sie sich halb erhoben Hal"' „Keine Kette vor? Und Ihr Schrank ausgeräumt? Da''! war der Kerl doch noch in der Wohnung!" Und plötzst" schrei« sie auf: „Lottchen! Mein Lottchen!" Und sie Mi davon, wie von Furien gejagt. „Mein Lottchen, lebst noch?" Lottchen lebt noch. Sie schläft sogar noch; sic M nichts von dem ersten Schrei gehört und wird erst bx sehr unsanft aus ihrem Schlummer gerissen. Käseble'" und zitternd erscheint sie in ihrem Bademantel, von Fff, Boßhardi gestützt, gestreichelt, mit Tränen und Küssen l"" deckt So schlaftrunken sie ist — sie muß dabeisein, we" etwas vorgeht. So ziehen sie zu viert nach Herrn Poeschels ZimM und starren in den leeren Schrank. Die Flurtür w'!, einer Durchsuchung unterzogen; aber es erweist sich, daß" keineswegs aus raffinierte Weise von außen erbrochen ff Sie ist einfach von innen geöffnet worden, und der, ff das getan Hal, Hal aus Herrn Poeschels unverschlossen^ Zimmer alles mitgenommen, was ihm brauchbar ersehn'" Mara klink« vorsichtig Lias Tür auf und Überzelt, sich, daß die Kranke schläft und daß die Uhr und die 'M"!" wie gewöhnlich auf dem -Nachttisch liegen. . Kaum ist ff Wieder auf der Diele, als sie einen neuen Schreckens'" hört: Aus dem Büfettkasten fehlt das Silber, das eck'^ richtige, gediegene Silber, das Frau Voßhardt für L"" chens Ausstence znsammengehamsteri hat! Mara steht fröstelnd neben der jammernden Frau kommt sich vor, als sei sie die enappie Diebin. „Wir w" len mal in seinem Zimmer nachsehen!" sagt sie unbedao". „Vielleicht Hai er da etwas für Sie hinterlassen?" Beim" hätte sie gesagt: ,Er wollte doch die Miete für den nächst'" Monat hinlegen!' So ungeübt ist sie noch in der schwer" Kunst des Verstellens und Schweigens ., „Hinterlassen?" Weinert Frau Boßhardi. „Jawwff Seine Schulden Hai er hinlerlassen! Nicht einen Pstw'ff Miete Hai er bezahli, solange er hier wohni . Und dumme Gans habe mich immer vertrösten lassen aus ff Zeit, wo er seinen großen Erbschaftsprozeß gewinne sollte! Aber der Kerl konnte ja das Blaue vom Hin'"'.' 'runterschwatzen - und sah einem dabei noch ganz frech' die Augen und machte ein Gesicht wie das reinste 9' schuldslamm!" „Ja, das konnte er! denkt Mara und wickelt sich fest' in ihren Mantel, weil ein Zittern sie überfällt. tFoilseyuna totgi.« bet ihr gesessen har.. Plötzlich fällt ihr ein, daß in dem Aschenbecher noch die Mundstücke der Zigaretten liegen, die er geraucht Hal. Vielleicht kennt die Boßhardt seine Marke und zieht Schlüsse? Mara steht wieder auf und wirft brennende Streich hölzer in den Aschenbecher, bis die Aufschrift auf den Stummeln verkohlt ist. -Als sie wieder liegt und eben die Nachttischlampe ausgedrehl Hal, hört sie leise Schritte und leises Türengehen. Ob Herr Möller jetzt das Haus ver läßt? Nein, es ist die Boßhardt, die an ihrer Tür vorbei den Korridor entlangschlurft. Und sie Hal Herrn Möller noch nicht weggehen hören. So lange brauchte er doch nicht an seinem Abschiedsbrief zu schreiben! Wahrscheinlich packt er in aller Geräusch losigkeit seine Sachen zusammen? Na, dann wird ja die Begegnung doch noch erfolgen! Und Mara sitzt aufrecht im Bett lind wartet mit klopfendem Herzen... Und ge rade, als ste beschließt, daß sie sich jetzt zwingen muß, das Warten aufzugeben, wenn sie sich nicht die Nacht um die Ohren schlagen will, da hört sie den spitzen, gellenden Ent setzensschrei! Im Nu ist sie aus dem Bett, wirft den Mantel über und läuft nach dem Eßzimmer. Auf keinen Fall darf ste Frau Boßhardt jetzt allein lassen ... Im Eßzimmer brennt Licht. Frau Boßhardt ist noch völlig angekleidet und sitzt schreckgelähmt und entsetzens starr im Lehnstuhl, und vor ihr steht nicht Herr Möller, sondern Herr Poeschel. „Wie — wie — wie sind Sie denn hereingekommen?" stammelt Frau Boßhardt. „Na aber, Frau Boßhardt, ich habe doch an die Lür geklopft, weil ich das Licht noch habe brennen sehen — sonst hätte ich Sie ja gar nicht gestört — und da haben Sie gleich so fürchterlich gebrüllt... Da habe ich doch natürlich gleich aufgemacht!" Er lächelt freundlich und beruhigend. „Ja - ja —", Frau Voßhardt ringt mühsam nach Atem, das meine ich ja auch gar nicht Aber drau ßen — die Flurtür — ich hatte doch die Kette und den Riegel vorgemacht, und ich bin extra aufgeblieben, damit ich Ihnen gleich aufmachen könnte, wenn Sie klingelten Und dann bin ich wohl hier in meinem Stuhl ein bißchen eingedrusselt Und mit einmal klopf« es an die Tür „Nee!" Herr Poeschel schüttel« verwundert den Kops. „Da war keine Kette und kein Riegel vor! Und da wollte ich Sie bloß fragen, ob Sie vielleicht aus meinem Zimmer meinen Mantel 'rausgenommen haben und meine Anzüge — vielleicht zum Ausbürsten? Das kam mir nämlich so komisch vor: Mein ganzer Schrank ist leer .."
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