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Ottendorfer Zeitung : 14.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193903143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19390314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19390314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-14
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.03.1939
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fen werden ingen mii- r über die lusgeholren traßen vei- ter Sprech- )akenkreuz- r'", „Ho-H d Sonntag Hakenkreuz- ne weißen johlend in : Deutsches nahm, ab. Kreis ¬ hörige der schechischein i verhaftet ach OlmiH m worden. :f Mach be- e zahlreiche mgen aus- in der Slo- retär Mü- l Minister« a, daß von n der Slo« rstört wer- igt, wa tschen nichi ur endgiil- uppe. Das tevdriickung ; deutsche« :»e Provo- illens, den inen Rechte Hunderte rischen und r S i ede- Augenbli« ind zu vor- Sidor ver- ung zu be ug dürfte« kann nul ppt bend durch wird, sind ster, slowo- Mandanten te und eine n verhafte« der hinaus e. Tarl Sidot h dem Ver- rntagabend tungen und Freilassung rrschleppte« ir in Prag irgendwie men, beten en Verhak etwas da- 1 ich aber ä entweiht ! Hoffens' noch Ze>> wegzustcl« phört?" ein, es ist Herz stand un ja, alö uns dock n Teufel!' n können! würd ich rnze Woh' man ma> nbeaufsicd rechen sich n könnttw nrch schon, und das men Hab« > Bequeiw s ja do»' t gewesen ausgiebig Boßhard' te, die t? Wolle« >roße Be«' i zur Bel' Es wird srau Boß' lgcmeine« acht? D« Tschechenterror UeberfaH aus deutsche Heldengedenkfeier in Brünn Zahlreiche Verletzte — Tschechenpolizei untätig Reichenberg, 12. März. Im Laufe des Sonntags kam es in Brünn zu empörenden Zwischenfällen. Der tsche chische Pöbel wandte sich insbesondere gegen die deutschen Heldengedenkfeiern. Kurz nach 18 Uhr sammelten sich vor dem deutschen Hotel Hoffmann zahlreiche Tschechen an, die die Fenster einschlugen. Vielfach wurde versucht, Haken- lreuzfahnen herunterzureihen. Dabei wurde ein deutscher Feuerwehrmann mit unglaublicher» Brutalität angegrrf- fen, zu Boden gestoßen und durch Fußtritte in den Unterleib verletzt. Die Tschechen stießen Rufe aus: „Nieder mit den Hakenkreuzlern, Benesch kommt zurück und wird euch Deut schen zeigen!" Schließlich stimmten sie das berüchtigte deutschfeindliche Hetzlied „Hrom a Ceklo lBlitz und Hölle über die Deutschenj an. Einer der Volksdeutschen, der nicht den Hut abnahm, wurde niedergeschlagen und mißhandelt, desgleichen seine Frau. An einer anderen Stelle wurde ei» deutscher Stu dent vom Rad gestoßen und die Tschechen schlugen auf ihn ein. Die tschechische Polizei sah diesem Treiben völlig un tätig zu. Als aber eine Gruppe von Volksdeutschen in Be antwortung der unglaubliche» Provokationen das Lied der Bewegung anstimmte und die Deutschen die Hand zum Gruß , erhoben, ging die Polizei, die dem Treiben der Tschechen tatenlos zugesehen hatte, gegen sie vor und schlug ihnen die Hände herunter. Während von Verhaftungen der tschechi schen Ruhestörer nichts zu bemerken war, nahm die Polizei den Gemeinderat Rainer und de» Rechtsanwalt Dr. Tchwabe fest. Die Tschechen hatten schon am frühen Morgen nicht nur aus allen Vororten, sondern sogar aus weiter entfernt ge legenen Dörfern Verstärkungen in die Brünner Innenstadt geholt, um die Deutschen anzugreifen. Auf die Nachricht von den Vorgängen in der inneren Stadt eilten zahlreiche Deutsche aus anderen Stadtteilen zu ihren bedrohten Volksgenossen. Die Tschechen zerstreuten sich hierauf vor übergehend, während die Deutschen in der Innenstadt in Truppen gegen den Tschechenterror protestierten. Kochendes Wasser auf die Deutschen geschüttet lieber die ruchlosen Ueberfälle von teschischer Seite meldet die „Zeit" ergänzend, daß zwei Führer der volks- beutschen Fugend, die mit einem Motorrad durch die Stra ßen fuhren, vom tschechischen Pöbel mit Schlagringen nie- bergestreckt wurden. Zahlreiche VDF.-Fu.ngen wurden gleichfalls niedergeschlagen und blutüberströmt liegen gelassen. Die Zahl der Verletzten ist groß. Später kam es erneut zu zahlreichen Ueberfällen durch tschechisches Gesindel, Mehrfach wurde sogar kochendes Wasser auf die Deutschen aus den Fenstern geschüttet! Am Sonntagabend um 21 Uhr hielt der organisierte tschechische Massenüberfall auf die Brünner Deutschen immer «och an. Die Deutsche» halten in größter Ordnung in der Innenstadt zusammen. Der tschechische Mob unternimmt aber dauernd neue Ueberfälle und dringt aus den Vorstäd ten immer wieder in die Innenstadt ein. Die Polizei läßt sich kaum sehen und sympathisiert mit dem Pöbel. Die Lage der Deutschen ist außerordentlich ernst. Es besteht zur Stunde keine Uebersicht mehr darüber, wieviele Deutsche bei den Roheitsakten der tschechischen Angreifer bis jetzt ver letzt wurden. Entfernung der Hakenkreuzflaggen in Jglau Jglau, 1. März. Die deutsche Bevölkerung Jglaus hißte aus Anlaß des Heldengedenktages am Sonntagvormittag Hakenkreuzfahnen, Kurz danach gingen tschechische Polizisten von Haus zu Haus und zwangen die Besitzer unter Drohun gen mit hohen Geldstrafen — in einem Fall sogar mit einer Strafe von 20 000 Kronen —, die Fahnen zu entfernen und sofort die tschechische Fahnen auszuhängen. Zwisekensall auch in Prag Prag, 1. März. Am Sonnabendabend besuchten mehrere deutsche Studenten ein tschechisches Eastlokal. Ein junger Tscheche hetzte die Gäste gegen die Studenten auf, weil sie sich Deutsch unterhielten. Plötzlich stürmte eine Gruppe Tschechen auf die Deutschen ein, als Wurfgeschosse Biergläser und Aschsbecher benutzend. Ein Student stürzte schwer ge troffen blutüberströmt zusammen, einem anderen gelang es, auf die Straße zu kommen und die Polizei zu alarmieren. Benesch-Putsch in Prag geplant? Reichenberg, 12. März. Wie die „Zeit" aus Prag er fährt, werden in Kreisen der ehemaligen linksgerichteten Parteien Gerüchte von einem Linksputsch im Laufe dieser Woche verbreitet. Dabei soll eine Rückkehr von Benesch und seiner Gruppe stattfinden. An der Spitze dieser Putschpläne sollen die Legionärskreise und ein Teil des Generalstabes stehen. Der geplante Putsch soll auch auf die Slowakei über greifen, Chaotische Zustände in Madrid Tote bleibe» auf den Straßen liegen — Plünderungen der Lebensmittelgeschäfte Bilbao, 12. März. Madrid bot am Sonnabend einen grauenhaften Anblick. Die meisten Todesopfer der Straßen kämpfe blieben einfach liegen. Niemand kümmert sich um die Leichen. Auch der Abfall wird überhaupt nicht mehr fortgeschaft, da die städtische Straßenreinigung ihre Arbeit eingestellt hat. Die Verpflegung hat sich noch weiter verschlechtert. Nach drei Tagen wagte die Bevölkerung am Sonnabend zum ersten Male wieder die Häuser zu verlassen und Einkäufe zu ^sorgen. Die meisten Geschäfte wurden inzwischen jedoch von den Kommunisten geplündert. Fetzt werden die Läden polizeilich bewacht, etwa noch vorhandene Vorräte an Lebensmitteln werden jedoch für das Heer beschlagnahmt, «ine amtliche Verlautbarung kündet an, daß mehrere Tage anq Vrot fehlen werde, da die Kommunisten auch die Müh- "n geplündert haben. , Das „Kriegsgericht" in Madrid verurteilte 63 Kommu- "Ren, die sich gegen Miaja erhoben hatten, zum Tode. Man erwartet noch weitere solcher Todesurteile. Die Madrider -presse bekundet neurdings einmütig eine ausgesprochene antikommunistische Haltung und richtet schärfste Angriffe gegen die Sowjetunion, nachdem die gleichen Zeitungen lahrelang Sowjetrußland als den Retter Spaniens gepriesen haben. Auch weiterhin Kämpfe in de» Madrider Außenvierteln Burgos, 12. März. In Madrid dauert die Verwirrung fort. Der rote „Verteidigungsrat" Miajas beherrscht nach den neuesten Informationen das Stadtzentrum, wo zwangs weise auch der Verkehr wieder aufgenommen wurde. Im Stadtumkreis dauern die Kämpfe zwischen den Miajatrup- pen und den Kommunisten, die besonders in den nördlichen und östlichen Außenvierteln ihr Gewaltregiment weiter ausüben, noch an. Der Sender der Kommunisten behauptet den Uebertritt mehrerer Miaja-Bataillone. Schießereien i» de» rote» Schützengräben Bilbao, 13. März. Von den Fronten verlautet, daß es in den roten Schützengräben an verschiedenen Stellen zu gegenseitigen Schießereien gekommen ist. Die in den Schützengräben liegenden Abteilungen der Sowjet truppen haben sich nämlich teilweise zu Miaja geschlagen, während der anders Teil sich zu den Kommunisten bekannt hat. Die Fronten sind daher in bunter Reihe von Kommu nisten und Miajaisten besetzt, die sich gegenseitig wütend be kämpfen. — Wie verlautet, hat Miaja die Verfügung ge troffen. daß alle kommunistischen „Offiziere" aus den Schützengräben entfernt werden. Aus aller Welr * Todesurteil ds Sondergerichts München. Das Son dergericht München verurteilte den 19jährigen ledigen Al fred Kapper aus Graz, der im Juli 1938 einen Ärbeits- kämcraden ermordet und seiner Ersparnisse in Höhe von 152 RM. bera bt hatte, wegen vorsätzlicher und überlegter Tötung zum Tode. 'N.ichvruN oerboien., Mara stimmt z». Es ist hübscher und geräumiger als bei ihr, wo noch obendrein die nassen Sachen zum Trocknen herumhängen; Reinhold hat sich die Freiheit Mattet, die seinen ins Badezimmer zu schaffen. Zwar, die Loggia ist ziemlich überschwemmt, und sie müssen so gar die Tür schließen, um die feuchtkalte Luft abzuhalten, aber auf dem Sosa sitzt es sich herrlich, trotz einer ge sprungenen Feder, die bei jeder Bewegung einen kläglich guietschenden Ton von sich gibt. „Dars ich mich neben Sie setzen?- fragt Reinhold. »Die Stühle sind so hoch und so hart ... Wollen Sie noch ein Kissen in den Rücken? Seien Sie nicht eigensinnig! Das Sosa ist viel zu breit — Sie können sich sonst über- baupi nicht anlehnen. Ist Ihnen warm genug? Sonst kann ich Ihnen noch eine Decke geben!" Sie machen sich's so behaglich wie möglich, trinken nüi Genus; den guten Kaffee, essen auf, was sie noch an Vorräten haben, rauchen Zigaretten, lachen und schwatzen T und horchen manchmal auffahrend auf irgendein Ge räusch. Aber es bleibt leer und still in der Wohnung. Und als Mara, um ihr Gewissen zu beruhigen, das Kaffeegeschirr abgewaschen und weggeräumt hat, horcht Ist auch gar nicht mehr nach der Tür. Sie haben viel zu dringende, zu wichtige, zu interessante Gespräche — Ge- wtüche, wie sie sie auch unterwegs führen oder in einem vollen Bahnabteil; Frau Boßhardt könnte das Ohr an die Tür pressen — sie würde nichts erlauschen, was sie interessiert. Allmählich sinkt draußen die Dämmerung. Das Wein- laub vor der Loggia hängt wie ein tropfender dunkler Vorhang vor dem grauen Abend. Und allmählich ver sickert das Gespräch. „Ich glaube, es regnet nicht mehr", sagt Mara, nach dem sie eine Weile hinausgestarrt hat. „Soll ich Licht inachen?" „Nein, bitte, nicht! Wenn es Sie nicht stört —? Ich «ab gern so eine Schummerstunde ..." Eigentlich stört es Mara. Die Dämmerung hat so etwas Einlullendes und leicht Beklemmendes. Sie ist müde von dem langen Marsch, von dem Kampf gegen Wind und Wetter. Richt so müde, daß sie schlafen gehen möchte - nur sonderbar entspannt und aufgelockert. Sie könnte jetzt den Kops an seine Schulter legen und sehr glücklich sein, seine Hand aus ihrem Haar zu suhlen ... Eine scharfe Helle würde guttun, würde die zerslattern- den Gedanken wieder klar und straff machen ... Wenn er wenigstens reden wollte? Aber das Gespräch ist ab gerissen, und sie weiß nicht, wie sie es wieder anknüpfen soll. Er sitzt schweigend in seiner Ecke, anscheinend auch in ziellose Träumerei versunken. „Ich will doch lieber Licht machen!" sagt sie und ärgert sich darüber, daß ihre Stimme heiser klingt. Sie rückt den Tisch ein bißchen ab, um aufzustehen. Aber aus dem Dunkel greift eine große kräftige Hand nach ihr und schließt sich um ihr Gelenk: „Nein, Mara! Nicht!" Auch die tiese Stimme klingt rauh und ver schleiert. „Es ist schön so, im Dämmer zu sitzen." Mara kann ihr Handgelenk nicht frei machen ohne Gewaltanwendung. Sie setzt sich gehorsam wieder hin und sagt mit einem leisen, zitternden Seufzer: „Aber es hat doch keinen Zweck —!" „Kann denn nicht einmal etwas einfach schön sein, ohne daß es einen Zweck hat?" Das klingt beinah ver zweifelt. „Sie können mir ja auch gar nicht einreden, daß sie so ein Zweckmensch sind, wie Sie gern vor geben. Sie sitzen ja auch gern in der Dämmerung und träumen vor sich hin, wie schön es wäre, wenn — — Oder etwa nicht?" Mara drückt sich in ihre Ecke zurück, ganz steif und schmal. Aber die große, warme Hand liegt immer noch um ihren Arm. und es gehl ein Strom davon aus, der durch ihren ganzen Körper rieselt. „Ich kann es mir nicht leisten!" sagt sie so hart wie möglich. „Ich bin zu alt dafür - oder nicht alt genug. Ich bin zu arm dafür — oder nicht arm genug. Wenn man siebzehn ist, kann man träumen, oder wenn man siebzig ist. Wenn man sehr reich ist oder schon hoffnungslos verkommen. Aber ich—? Ich gehe wie aus einer schmalen Brücke - nicht bequem und nicht unbequem; sie führt nicht aus Bergesgipsel und nicht in einen Abgrund, sie führt immer gerade aus. Es ist kein Akrobatenkunststück, da zu gehen, aber man muß doch die Augen offenhalten ... Wenn ich anfange zu träumen, lieg ich unten ." Er streichelt leise ihren Arm: „Du kannst dich sogar ungewöhnlich gut ausdrücken ... Ich sehe dich da gehen, in einer langen, langen Reihe. Ich glaube, daß du Flü gel hast, ganz eng "zusammengefaltet, so eng, daß du * Sieben Jahve Zuchthaus für jüdischen Rassenschän der. Die Große Strafkammer beim Hamburger Landgericht verurteilte den 30 Jahre alten Juden Israel Laser wegen fortgesetzter Rassenschande zu sieben Jahren Zuchthaus und den 46jährigen „Betriebsführer" Alfred Müller, der das rassenschänderische Treiben begünpu^ yatte, zu drei Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverlust. Aus der Verhandlung verdient verzeichnet zu werden, daß der Jude Laser, der im November 1933 (!) eine Arierin ge heiratet hatte, diese durch seinen Ehebruch und seinen widerlichen Charakter zum Selbstmordversuch und zur ver suchten Tötung ihres drei Jahre alten Kindes getrieben hatte. * Berliner Lastwagenzug auf einem Bahnübergang ver unglückt. Die Nachrichtenstelle der Reichsbahndivektion Halle teilt mit: Am 12. März kurz nach 8 Uhr wurde auf dem unbeschrankten, mit Warnkreuzen versehenen Bahn übergang der Reichsstraße 87 am Kilometer 31,35 der Nebenstraße von Pratau—Eilenburg der Zugwagen eines Berliner Lastkraftwagens mit Anhänger von der Loko motive eines Güterzuges mit Personenbeförderung erfaßt, in den Graben gedrückt und zertrümmert. Der Anhänger wurde gering beschädigt. Bei dem Unfall wurden der Fahrer Wilhelm Goller und der Beifahrer Franz Poi- schem, beide aus Berlin, verletzt. Die Verunglückten be finden sich im Eilenburger Krankenhaus außer Lebens gefahr. Reisende im Zug sind nicht verletzt worden. Sie wurden ab Eilenburger Bahnhof mit dem Personenzug 2231 8 weiterbesördert. Die Erhebungen über die Schuld frage sind im Gange. * Ueberfall auf einen Autovermieter. In den Mor genstunden des Sonntags wurde auf einen Finsterwalder Kraftwagenbermieter ein Mordanschlag verübt. Von einem öffentlichen Fernsprecher bestellte der 25 Jahre alte Ml- helm Gerling aus Finsterwalde ein Taxi. Als der Ver mieter, der 70jährige Hermann Palavies. den Besteller etwa fünf Kilometer gefahren hatte, forderte dieser ihn auf, anzuhalten. Kaum stand der Wagen, versuchte Ger ling, den Fahrer mit einer Schnur zu erd o ieln, ivas ihm aber nicht gelang. Darauf schlug Gerling mit einem Stein auf Palapies ein, der so schwere Verletzungen davontrug, daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Ein hinzukommender Unteroffizier der Luftwaffe konnte den Verbrecher festnehmen. Gerling hatte die Absicht, den Fahrer zu berauben. Die Angelegenheit wird dem Sondergericht Berlin überwiesen und dürfte dort eine schnelle Sühne finden. * Ein Kind durch Hufschlag tödlich verletzt. Die acht Jahre alte Ruth Sander aus Oberlödla bei Altenburg erhielt, als sie mit mehreren anderen Kindern in der Nähe eines Pferdes spielte, das eben angespannt werden sollte, von dem Tier einen Schlag mit dem Huf gegen den Leib. Der Schlag traf so unglücklich, daß der Darm ver letzt wurde. Ein sofort von einem Altenburger Arzt vor- genommener operativer Eingriff konnte das Leben des Kindes nicht erhalten. Es starb am folgenden Tag. * Tu Lonau führt Hochwasser. Durch das starke An schwellen der Donau kam es in der Straubinger Niederung, dort, wo das Land noch nicht durch Dämme geschützt ist, zu Ueberflutungen. Die Donau ist von Donnerstag morgen bis Freitag abend um über 60 Zentimeter gestiegen. Ein weiteres Ansteigen ist aber nicht zu befürchten, von Regens burg her wird bereits ein Fallen des Wassers gemeldet. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Ortschaften Acholfing und Obermotzing. Hier bildet die Landschaft einen einzigen See, der sich weiter donauabwärts in dem Laber-Hochwasser fortsetzt. Auf der gegenüberliegenden Stromseite stehen große Mesenflächen unter Wasser. Der Ort Pittrich ragt nur noch wie eine Insel aus dem weiten See und ist von der Umwelt abgeschnitten. Noch weiter donauabwärts steht die Baustelle Zeitldorn unter Wasser. Bei Straubing wirkt sich das Hochwasser nicht so schlimm aus, da hier die Ufer zum größten Teil bereits mit Hochdämmen geschützt sind. * Fünfmal 2V Jahre Gefängnis in Manchester. In Manchester wurden am Freitag sieben wegen Sprengstofs- anschläqen angeklagte Iren zu längeren Freiheitsstrafen verurteilt. Fünf Angeklagte wurden zu je 20 Jahren Ge fängnis verurteilt. Während des Prozesses kam es in dem Gerichtssual wiederholt zu Demonstrationen, so daß die Polizei eingreifen mußte. Nach der Urteilsverkündung riefen die Angeklagten: „Gwt chü w JAand!" selber nichts davon weißt und sie wie eine Last aus dem Rücken trägst ... Aber du brauchtest sie nur zu entfalten, und du könntest auffliegen, mit weiten, rauschenden Schwingen, über alle andern hinweg, zu allen Gipseln hinaus und in alle Abgründe hinunter ..." „Ich will aber nicht!" sagt Mara zwischen Angst und Trotz. „Ich bin feige. Ich will aus meiner bescheidenen, sicheren Ebene bleiben!" „Sag mal im Ernst!" Er wendet sich mit einem Ruck ihr zu, stützt den Ellbogen auf den Tisch und zerwühlt mit den Fingern das Haar. Der letzte Lichtschein von draußen fällt aus sein Gesicht, aus dem seine Augen wie dunkle Flammen brennen. „Lohnt sich das? Muß es nicht furchtbar sein, alt zu werden und zu sterben, ohne überhaupt gelebt zu haben? Irgendwo im Norden sagt man, daß die Seelen, die als Mädchen sterben müssen, keine Ruhe haben; sie tanzen nachts aus ihren Gräbern, um das versäumte Leben nachzuholen ... Glaub mir, ich hab darüber nachgedacht. Ich bin nicht so leichtsinnig, wie es den Anschein hat. Du wirst mir zugeben: Ich habe mich die ganze Zeit sehr anständig benommen, zu rückhaltend, kameradschaftlich, obzwar — — na ja ..." Er sagt es so schüchtern und ausdruckslos wie nur mög lich: „Obwohl ich dich liebe. Beinah hält ich gesagt —", er lächelt schwach, obwohl wir uns lieben. Aber viel leicht liebst du mich gar nicht? Vielleicht siehst du wirk lich nur einen netten, angenehmen Kameraden in mir? Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen. Willst du das nicht wenigstens tun?" Er macht es ihr sehr schwer. Sie fühlt, daß die Trä nen in ihrer Kehle heraufdrängen. „Quäl mich doch nicht, Peter!" sagt sie mit einer ganz leisen, brüchigen Stimme. „Nein, das wirklich nicht. Aber du quälst mich auch. Du kannst doch ganz aufrichtig mit mir sein! Daß du weiter nichts vom Leben verlangst, als auf deiner lang weiligen Brücke weiterzugehen, das — das glaub ich dir eben nicht! Ich hab mir schon manchmal den Kopf dar über zerbrochen. Es kann ja sein, daß du eben erst eine Enttäuschung durchgemacht hast — oder daß du wartest: auf das wirkliche, große Gefühl, das dich so überflutet, daß alle Dämme reißen... Dann hast du recht damit. Mit kleinen Gefühlchen soll man sich nicht verzetteln. Nicht ein Mensch wie du Also: Wenn du mich nicht so lieben kannst, wie es für deine Begriffe notwendig ist, dann seh ich das vollkommen ein." (Fortsetzung solgt.)
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