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Ottendorfer Zeitung : 14.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193903143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19390314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19390314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-14
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.03.1939
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Völliges Durcheinander in Pretzburg Die Lage in Pretzburg war am Sonntag völlig ungeklärt. Es ist nun innerhalb 24 Stunden bereits d i e dritte Regierung ernannt worden, ohne datz bisher eine slowakische Regierung die Macht auszuüben im stande ist. Zuerst ernannten die Prager Zentralstellen am Sonn abend früh, um möglichst lange ihre Pläne ungestört und unter formeller Deckung durch eine slowakische Regierung durchführen zu können, den bisherigen slowakischen Schul minister der legalen Regierung Tiso, Dr. Sivak, der sich zur Zeit als Delegierter bei der Papstkrönung in Rom befindet und in Wirklichkeit gar nicht amtieren kann, zum Ministerpräsidenten und mehrere ihnen genehme Kreaturen, darunter den bisherigen Minister Teplansky, zu Staatsministern. Er ergab sich also das Unikum, datz der neue Ministerpräsident fein Ministerium gar nicht selbst zu sammensetzte, überhaupt nicht gefragt wurde und von seiner Ernennung erst auf Umwegen erfuhr. Dr. Sivak ant wortete sofort aus Rom, datz er den Auftrag nicht an nehmen könne. Drei Stunden später wurde die Welt am Sonnabend mittag durch die Ernennung einer neuen Regierung Tiso überrascht, der u. a. die Minister Teplansky, Sivak und der Landtagspräsident Sokol angehören sollten. Gleichzeitig wurde jedoch bekannt, datz Ministerprä sident Tiso in einem Pretzburger Kloster ge fangengehalten wird und die Ernennung dieser Regierung, in der praktisch der nach slowakischen Behauptungen von den Tschechen gekaufte Mini st er Teplansky die Macht ausgeübt hätte, lediglich dazu bestimmt war, den Anschein zu erwecken, als ob die legale Regierung Tiso mit einigen Veränderungen wieder im Amte sei. Da Tiso offensichtlich alles getan hat, um sich gegen diesen Mißbrauch seines Namens zu wehren, wurde am Sonnabendabend plötzlich dis Mitteilung verbreitet, datz auch die noch amtierenden Minister Sivak und Tep lansky vom Staatspräsidenten der Tschecho-Slowakei, Dr. Hacha, ihrer Aemter enthoben worden seien. Es sei eine neue Regierung Sidor auf Vorschlag des slowakischen Landtagspräsidenten Sokol ernannt worden. Dieser Regie rung gehörten an' Der Landtagspräsident Sokol, der bis herige Schulminister Sivak, der Abgeordnete Stano, der Abgeordnete Zatko, ferner Dr. Hrncjar und Dr. Frits. Nach dieser Erklärung hielt Abg. Sidor eine Rund funkansprache, in der er zum Ausdruck brachte, datz ihm bei dem Gedanken an die verhafteten Kamerden das Herz blute. Offenbar hat auch dieser Ministerpräsident nicht einmal die Macht, die von den Tschechen verhafteten slowakischen Füh rer und Abgeordneten zu befreien. So besteht also auch die Regierung Sidor nur auf dem Papier, ohne praktisch am tieren zu können. Wie von der Hlinka-Garde mitgeteilt wird, amtierte im Negierungsgebäude auch am Sonntag immer noch nur der von den Tschechen gekaufte Teplansky. Obwohl der Führer der Hlinka-Garde, Sidor, zum Ministerpräsidenten bestellt aus den benachbarten Jndustrieorten Königsfeld und Kun- rowitz Nachschub erhalten, so datz die Lage der Deutschen Schutzabteilungen stündlich bedrohlicher wird. Wie unter Benesch Deutsche Zunge» überfallen und verprügelt — Hetzflug blätter der Kommunisten Olmütz, 13 März. Am Sonntagabend wurde eine Gruppe von deutschen Jungen auf dem Masarykplatz von tschechischen Horden überfallen und verprügelt. Auf die Hilferufe der Jungen traf ein UeberfallkommaNdo der tsche chischen Staatspolizei ein, das, wie es unter dem Terror des Beneschsystems üblich war, die lleberfallenen verhaftete. — In Prostnitz in der näheren Umgebung von Olmütz haben Kommunisten am Nachmittag Flugblätter verteilt, die grobe Beleidigungen gegen das Deutsche Reich und seiner Führung enthalten und zu Terrormatznahmen gegen die deutsche Be völkerung aufhetzen Hakenkreuzfahnen besudelt und zerfetzt — Tschechische Polizei verweigert ärztliche Hilfe für einen Schwerverletzten Brünn, 13. März. Die Tschechen haben ihre> Maske fallen lassen. Üeber die unerhörten brutalen Drangsalie rungen der deutschen Bevölkerung und die Ausschreitungen gegen Deutsche in Brünn, die an die schlimmsten Zeiten des tschechischen Chauvinismus unter dem Beneschregime er innern, liegen jetzt nähere Einzelheiten vor. Ein Teil der Deutschen, die sich in den Straßen der Stadt zu disziplinierten Zügen formierten, wurde von der tschechischen Polizei gesprengt und nach Raschin zurück- gegrängt. Dort ritt die Polizei mitten in die Menge hinein und ging rücksichtslos mit dem Gummiknüppel vor. In der Rennergasse wurde eine Gruppe von 300 his 400 Deutschen von der Polizei eingeschlossen und mehrere Stunden fest- gehalten. Der deutsche Student Kresse wurde von tschechischem Mob überfallen, zu Boden geschlagen und schwer mißhan delt. Der Scharführer der Volksdeutschen, Stettke, wurde gleichfalls überfallen. Die Polizei schritt ein und verhaftete nach bekannter Methode den zu Boden Erschla genen. Vor dem Kapitol fand man am Abend einen Deut schen, der so schwer verletzt war, datz er von der Rettungs gesellschaft in bedenklichem Zustande abtransportiert werden mutzte. Von tschechischen Kommunisten wurden Hakenkreuz fahnen herabgerissen, mit Fützen getreten und zersetzt. Auch vor dem Kaufhaus Asso überfielen Tschechen einen Deutschen und verletzten ihn. Ferner wurde in der Rathausgasse ein Deutscher niedergeknüppel tund von fünf Tscheche» durch Fußtritte schwer mitzhandelt. Der deutsch- stämmige Rolf Kriwanek wurde an der Krönastratze von tschechischen Trupps niedergeschlagen und schwer verletzt. Bei diesem Ueberfall sah der Polizist Nr. 825 untätig den Mitzhandlungen zu. Nach Schluß einer Sondervorstellung für den Bund der Leibesübungen im Schauspielhaus wurden die heimkehren den Deutschen von tschechischem Pöbel überfallen und ge schlagen. Die Rettungsgesellschaft teilte mit, daß imPost - gebäude ein schwerverletzter Deutscher liege. Bisher hat die tschechische Polizei den Schwerverletzten jede ärztliche Hilfe verweigert. Ein Ueberblick über die Meldungen, die bis Mitter nacht ans Brünn vorlagen, ergibt das eindeutige Bild, datz es sich bei den Angriffen auf Hakenkreuzfahnen in den ver schiedensten Stadtteilen von Brünn um eine unter Mithilfe von tschechischen Kommunisten organisierte Aktion handelt. Die Kommunisten erklären ganz offen, datz sie das Hissen von Hakenkremfahnen unter allen Umständen verhindern wollen. Vielfach wurden deutsche Volksgenossen, die sich auf die behördliche Genehmigung zum Zeigen der Hakenkreuz sahnen berufen oder ihre Fahnen schützen wollten, miß handelt, mit Schlagringen traktiert und zu Boden geschla gen. Vereinzelte Versuche der Polizei, die fast überall un tätig zusah, einzugreifen, wurden von den tschechische» De monstranten regelmäßig mit dem Absingen der Staatshymne beantwortet. Die Polizei mutz dann jedesmal die Ehren bezeugung leisten und ist so nicht in der Lage, ihre Pflicht zu tun. Verschärfung in Brünn Ansturm auf die deutsche Turnhalle zurückgeschlagen Kommunistische Hilfstruppen der Polizei Brünn, 13. März. Aus Brünn werden am Sonntag abend neue schwere Ausschreitungen gegen Deutsche gemeldet. Es kam zu Auseinandersetzungen um die Turnhalle der deutschen Vereinigung, die ohne ersicht lichen Grund von der tschechischen Gendarmerie besetzt wer den sollte. Die Gendarmerie wurde bei ihrem Vor gehen bezeichnenderweise von einergroßen Menge tschechischer Kommunisten unterstützt, die, wie auf Kommando plötzlich zur Stelle waren. Als die An gehörigen des Deutschen Schutzkorps sich dem Ansturm der Tschechen widersetzten und sie zurückschlugen, zog die mehr als tausendköpfige Menge pfeifend und johlend zum Deut schen Haus und zum Gebäude des Zentralverbandes der Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaft. Dort, sam melten sich immer stärker werdende Gruppen von Tschechen. In den Abendstunden haben tschechische Kommunisten Die Sprechchöre der Brünner Brünn, 13. März. Zu den Brünner Ereignissen werdet von einem Augenzeugen noch folgende Ergänzungen mii- geteilt: Ein Zug der Volksdeutschen Jugend, der über die Lehmstätte ging, wurde von tschechischer Polizei aufgehaltet und in kleineren Gruppen in die anliegenden Straßen ver teilt. Die demonstrierenden Tschechen zogen unter Sprech chören durch die Stadt: „Möge Benesch über die Hakenkreuz ler kommen!", „Hoch Rotfront!", Hoch Stalin!", „Hoch Benesch!" Vor den deutschen Geschäften Till und Sonntag erzwangen die Tschechen die Herabnahme der Hakeukreuz- fahnen. Einem deutschen Studenten wurden die weißen Strümpfe ausgezogen. Die Menge schwang sie johlend in der Luft. Berittene Polizei drängte eine Gruppe Deutscher, die vor der Volksdeutschen Zeitung Aufstellung nahm, ab. Ueber 13V Hlinka-Eardisten in das Olmiitzer Kreis gefängnis geworfen Olmütz, 13. März. Mehr als 150 Angehörige der Hlinka-Garde, die von tschechischer Polizei und tschechischer» Militär in verschiedenen Teilen der Slowakei verhaftet worden waren, sind am Sonntagnachmittag nach Olmütz verschleppt und in das Kreisgefängnis geworfen worden worden sei, habe er nicht einmal seinen Staatschef Mach be freien können, der im tschechischen Gefängnis, wie zahlreiche andere Slowakenführer, gröblichsten Mißhandlungen aus gesetzt sei. Auch der Führer der deutschen Volksgruppe in der Slo wakei, Karmasin, der bisher als Staatssekretär Mit glied der Landesregierung war, ist in der neuen Minister lifte nicht mehr enthalten, ein deutliches Zeichen, datz vo« Prag aus nicht zuletzt auch die den Deutschen in der Slo wakei gewährte Külturautonomie wieder zerstört wer den soll. Die Ausscheidung Karmasins zeigt, wo hin der Kurs geht. Noch haben die Deutschen nicht vergessen, wie Prag die Vorbereitungen traf zur endgül tigen Entrechtung der sudetendeutschen Volksgruppe. Das Ende der Entwicklung war damals offene Unterdrückung und blutiger Terror. So wird der Versuch zur Ausbootung des deutsche« Staatssekretärs Karmasin in Pretzburg als offene Provo kation empfunden und als ein Ausdruck des Willens, de« Deutschen in der Slowakei die feierlich zugestandcnen Rechte zu nehmen. In Preßburg herrscht wegen der in die Hundert« gehenden Verhaftungen von Slowaken und Deutschen und der zahlreichen Toten und Verletzten eine bis zur Siede hitze gesteigerte Erregung, die jeden Augenblft zu einer neuen schweren Verschärfung der Lage und zu vor läufig noch unübersehbaren Folgen führen kann. Der von Prag benannte Ministerpräsident Sidor ver sprach, alles zu tun, um diese gefährliche Spannung zu be seitigen. Er erklärte aber, von seiner Regierung dürfte« keine Wunder erwartet werden. „Wunder kann nur Gott tun." . 25V Slowakenführer verschleppt Pretzburg, 13. März. Wie erst Sonntagabend dur^ eine Feststellung von slowakischer Seite bekannt wird, sim in den letzten Tagen nicht nur slowakische Priester, slowa kische Landtagsabgeordnete und zahlreiche Kommandante« der Hlinka-Garde sowie mehrere Bezirkshauptleute und ein« große Anzahl sonstiger Beamter von den Tschechen verhaft«! worden, sondern die Tschechen verhafteten darüber hinaus noch 250 führende Slowaken und verschleppten sie. Der von Prag eingesetzte Ministerpräsident Karl Sidot der noch am Sonnabendabend auf die Frage nach dem Ver bleib Tukas die Antwort schuldig blieb, hat Sonntagabend öffentlich in einer Rundfunkansprache die Verhaftungen und Verschleppungen festgestellt. Er verlangte die Freilassung der Verhafteten sowie die Zurückbringung der Verschleppt«" innerhalb von 48 Stunden und erklärte, daß er in Prag gegen die Verhaftungen Protest eingelegt habe. Sidor verwahrte sich gegen den Vorwurf, irgend«« an den Verhaftungen, die die Tschechen vornahyren, betei ligt gewesen zu sein. Er erklärte, daß er mit den Verhak tungen nicht das geringste zu tun habe. Wilder Terror -er Tschechen in Brünn Immer wieder werden Deutsche niedergeknüppelt und mitzhandelti t1s «Nachdruck verholen.« Mara sieht ein, daß er recht hat. Schon die Viertel stunde, die sie aus dem Bahnhof auf den Zug warten müssen, ist fast unerträglich. Die nassen Sachen kleben am Körper fest; wenn man sich nicht bewegt, fühlt man erst, wie kalt und schwer sie sind. Es muß eine Wohltat sein, das Zeug loszuwcrden. Ein bißchen enttäuscht ist sie allerdings, daß der Tag so früh abgerissen wird. Als sie nach Hause kommen, bemerkt Mara mit freu diger Erleichterung: Die Wohnung ist leer, still, wie aus gestorben. Keine Mäntel und Hüte hängen in der Diele; kein Kafseetisch ist im Durchgangszimmer gedeckt, an dem Frau Voßhardt sonst mit Sonntagnachmittagsbesuch sitzt. Lotte rekelt sich nicht am Fenster herum; das Radio ist nicht angestellt; die Küche ist leer und aufgeräumt. Als Mara in ihrem Zimmer etwas mühsam die durch die Nässe verknoteten Schuhbänder löst, hört sie Rein hold rufen: „Frau Voßhardt! Frau Voßhardt!" Sie läuft mit nassen Strümpfen an die Tür und macht einen Spalt weit auf: „Kann ich Ihnen vielleicht etwas helfen? Ich glaube, Frau Voßhardt ist nicht da!" „Davon wollte ich mich bloß überzeugen!" gibt er vergnügt zurück. „Ich finde es herrlich, datz sie nicht da ist! Wir werden uns jetzt trocken anziehen und uns dann einen Doppelmokka brauen, um unsere Lebensgeister auf zufrischen. Sagen Sie mir nur, wenn Sie so weit sind! Dann setz ich das Wasser auf!" Also ist der Tag doch noch nicht zu Ende. Mara freut sich — nur auf den heißen Kaffee natürlich. Ach, ist das gut, die nassen Strümpfe herunterzuziehen, die kalte Haut mit dem rauhen Tuch zu reiben, in trockene, warme Wäsche zu schlüpfen, und den Kops mit Alkohol zu massieren, bis er warn, wird! Aus der Küche dringt das behagliche Geräusch der Kasfeemühle, und gleich daraus flötet der Wasserkessel. Mara läuft hinüber, aber es ist nicht nötig; Reinhold ist schon dabei, den Kaffee anfzubrühen. „Man merkt, daß Sie ein alter Junggeselle sind!" sagt sie neckend. „Sie können schon allein Kaffee machen!" Sie schnuppert in der Luft. „Und ich glaube, er wird gut! Es riecht sehr vertrauenerweckend." „Natürlich wird er gut!" Er ist ganz stolzgeschwellt. „Es mutz mir nur keiner dazwischenreden. Frau Botz- hardt erlaubt ja nie. datz ich einen anständigen Kaffee braue." „Hat sie Ihnen auch etwas zu erlauben?" lacht Mara. „Eigentlich nicht. Aber wenn ein Mensch daneben- steht und mir die Bohnen in die Mühle zählt und zu jeder Bohne eine weise Ermahnung gibt: daß ich ein sinnloser Verschwender bin und datz ich mir Herz und Nerven ruinieren werde und daß der Kaffee auf diese Weise nicht ordentlich ausgenutzt wird und daß ein biß chen Gerstenzusatz den Geschmack verbessert und ihn be kömmlicher macht ... Nein, das verdirbt mir den Spaß! Das können Sie mir doch nachfühlen? Da trink ich schon lieber das Gesöff, das sie für gut hält, mir vorzusetzen!" „Na, und ob ich Ihnen das nachfühlen kann! So geht es mir doch seit Jahren! Und wenn eine Wirtin zwanzig Jahre lang vermietet und alle Zimmer ver mietet — die ganze Wohnung gehört ihr dock). Die Boß- Hardt ist noch eine der Erträglichsten. Aber sie hat auch ihre Eigenheiten. Dreißigmal habe ich den Nachttisch vom Bett abgerückt, weil ich mich an der Marmorecke an den Kopf stoße, wenn ich mich umdrehe. Dreißigmal hat sie ihn mir wieder rangerückt. Ich hab sie gebeten, ihn stehen- znlassen, ihr lange Erklärungen dazu gegeben. Sie lächelt abwesend ..." „Ja", lacht Reinhold dazwischen, „sie lächelt immer abwesend!" „Sie verspricht alles — aber ich hab mir's abgewöhnt, Wünsche zu äußern." „Glauben Sie. ich hält mir die Wände mit meinen Bildern tapeziert, weil ich sie so schön fände? Ich hab's nur getan, damit kein Nagel frei bleibt! Was meinen Sie, was da alles hing an Buntdrucken und Famtlien- photographien! Lottchen als Säugling und die Groß tante als Silberbraut und der Vetter im Einsegnungs staat - und ein rosa Mädchen auf der Schaukel zwischen Blütenzweigen und eine Dame im plissierten Kleid, mit Seerosen im Haar, und eine hingestreckte Schöne, von Amoretten umgauke!i - ich glaube: ,Traum am Hoch- zeitsmorgen' stand darunter ... Na, ich hab alles runter genommen und gesagt, ich brauchte Platz für meine Bil der. Aber was meinen Sie? Wenn ich nach Hause kam, solange noch ein Nagel frei war, hing doch schon wieder irgend so eine Scheußlichkeit da ... Jetzt hab ich alles - so voügehängt, daß sie sich nicht mehr traut, etwas da- zwischenzupslastern!" Mara geht an den Schrank. „Jetzt nehm ich aber die besten Tassen! So ein Göttertrank darf nicht entweih! werden durch eine Tasse mit gezacktem Rand! Hoffent lich kommt sie nicht so früh, damit ich nachher noch Ze" habe, sie abzuwaschen und unbemerkt wieder wegzustel len ... Dal Allmächtiger! Haben Sie nichts gehört?" Reinhold horcht an der offenen Tür. „Nein, es ist nichts ... Dachten Sie, es käme jemand?" „Ja, ich dachte, die Flurtür ginge. Mein Herz stand still!" „Na, wenn schon!" lacht Reinhold. „Sie tun ja, alö wären wir dabei, einzubrechen! Wir werden uns do« wohl noch Kaffee machen dürfen?!" „Ja, aber die ganze Gemütlichkeit wäre zum Teufel!' „Schade, daß wir nicht die Kette vorlegen können! Das müßte ein herrliches Gefühl sein! Dann würd i« das Radio anstelle» und mit Ihnen durch die ganze Woh nung tanzen — bloß vor Freude darüber, daß man m« Alleinherrscher ist!" Sie sind glücklich wie Kinder, die man unbeaufsich tigt in der Wohnung gelassen hat. Sie zerbrechen st« gerade den Kops, ob sie nicht irgend etwas tun könnte« das ihnen sonst verboten ist. Aber es genügt auch scho« den Kaffee aus eigene Art gemacht zu haben, und dad Wasser dazu kalt aufgesetzt und nicht dem warmen Hab" entnommen — etwas, das Frau Botzhardt aus Bequem lichkeit und Sparsamkeit immer tut, weil „es ja do« kochen muß, also wozu muß es da vorher kalt gewest« sein?" Dagegen haben sie Kanne und Tasse ausgiebM mit heißem Wasser ausgespült, was Frau Boßhard! immer für überflüssig hält. Mara ergreift das Tablett wie eine Beute, die st' in Sicherheit bringen müsse. „Wohin nun damit? Wolle« wir uns ins Eßzimmer setzen?" Das Eßzimmer ist das immer halbdunkle große Ber liner Zimmer, das notgedrungen allen Mietern zur Ver fügung steht, da es der einzige Durchgang ist. Es wird aber von niemand benutzt; nicht einmal von Frau Boß- Hardt, wenn sie nicht gerade Besuch hat: im allgemeine« itzt sie mit Lotte 'n der Küche. „Um Gottes willen — in der düstern Pracht? D« fürchte ich mich! Ich denke, am besten bei mir " i^onjepunp iotgl. Tsch. Ue R kam es chische Helden dem d« die Fe Ireuzsa Feuern fen, zu verletzt Hakenk Ichen z über di Ei wurde Frau, dent vi ein. D tätig z: antwol Beweg, erhöbe, tatenlo Hände ichen N den E Echwal Di aus al! legenen geholt, von bei Deutsch Volksgl übergel Trupp« Ue meldet deutsche Ken ful bergest; CI Tote bl ISl B als bc Trockn gestatt die Lo gar di aber c sprung guietsc »Die Z «in Ki Das L Haupt kann ü Si mit G; Vorrat - und rausch. llr Kasfeec be auck dringe, ivtüche, vollen die Tü 'Nteress , All taub v> Vorhan sickert d . „I dem sie Machen' . "N hab ge, Eik etwas Müde v Wind u Bi grauen! kämpfe die Lei sortgesä eingeste . Di« drei T< ersten S besorge: von der Polizei! Lebens: Tine ai lang B: len gep Da Wen, i erwarte Presse antikom gegen d lahrelar haben.
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