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Wasserfluken und Wafferfchüden im oberen Erzgebirge. Von RobertIahn, Johanngeorgenstadt. Engelschall berichtet in seiner Chronik von Jo hanngeorgenstadt Teil II, XXV, ZZ 5—9 über Wetterschä den, Lehmann in seinem Historischen Schauplatz V.XVII, Seite 277 von Wasserfluten im Gebirge. Das Berg männische Journal vom Jahre 1788, Bd. II, Seit« 224 schöpft seine Wasserberichte aus Lehmann und Engel schall. Die Postakten von Johanngeorgenstadt, Abt. B, 12 a, schreiben über den Postort in Punkt 8 von besonderen Naturereignissen und berichten über Unwetter aus den Jahren 1890 und 1908. — Die Unwetterkatastrophe vom 6 .Juli veranlaßt uns, einen kurzen Rückblick bis zum Jahre 1661 zu geben. Am 8. 8. 1908 wurde durch «inen in Steinbach, Wil- benthal, Larlsfeld niedergegangenen Wolkenbruch Hochwas ser verursacht, daS u. a. die aus Bruchsteinen gewölbte Straßenbrücke bei Erlabrunn gänzlich zerstörte. Am 7. 8. 1890 erhob sich nach 10 Uhr abends ein über 3 Stunden anhaltendes Unwetter, wie solches von niemandem erlebt worden ist. Der Regen fiel wolken- druchartig nieder, zerriß Wege und Schleusen innerhalb der Stadt Johanngeorgenstadt, verwüstet« di« niedrig ge legenen Fluren von Witttgsthal und das Schwarzwasser tal entlang. Die weit und breit mit Wasser und Schlamm bedeckten Wiesen und Felder boten am 8. 8. «in trostloses Bild. Der Bahnhof (1883 errichtet) war von einer Seite unzugänglich. Mehrere Brücken über das Schwarzwasser waren zerstört oder weggeschwemmt. Anstelle der Bahn verbindung mit Schwarzenberg trat eine tägliche zwei malige Fahrpost ein. Welch« «rast die Wassermassen hat. ten. maa damuS erkannt werden, daß die Brücke bet Erla brunn, über welche täglich 8 Lisenbahnzüge fahren und die ein Gewicht von 1000 Zentnern hat, auf die Wiese geworfen wurde. Anno 1721 kam wegen heftigen Regens ein solches Gewässer, das nicht nur viel Zimmerholz und unbearbei tete Bäume mit sich fortriß, sondern auch alle Brücken und Stege mitnahm, ja große Berghalden vom Grund htnwegspülte. Ein kleines Häuschen am Hammerwerk Wit- tigsthal wurde fortgeschwemmt. Etliche Zechen wären er säuft und die Wetgelische Mühle ruiniert worden, wenn man nicht beizeiten alle mögliche Hilfe und Rettung ge bracht hätten. Anno 1711 den 25. Aug. schlug der Blitz aE kalter Schlag in den Kirchturm von Johanngeorgenstadt. Des Kirchners Bruder, DaleriuS Oeser, der in einem Fenster des GlockenbodenS saß und auf eine „Leiche" achtgab, da mit zur rechten Zeit geläutet würde, wurde rückwärts durch den Luftdruck «ingeworfen, daß er einige Zeit nicht hören und reden konnte. Anno 1694 merkten in der Nacht zwischen dem 13. und 14. Juni etliche Bergleute aus Sosa am Steinbach unter der Säu-Schwemme an der Iohanngeorgenstädter Holzung ein Regen- und Donnerwetter. Als sie sich in ihre Kaue saldieren wollten, sahen sie im Grunde nach Breitenbrunn «inen großen, wie Schwefel stinkenden Dampf aufsteigen. Sie hörten einen schrecklichen Sturmwind auS der Erden ausbrechen mit großem Krachen und Präs- sein, also, daß er ganze Stücke der Erde mit allen daraus stehenden großen Bäumen etliche Stuben hoch in di« Lust führte. 8 Tage darnach spürte man zu Eibenstock «ine große Erschütterung der Erde. Anno 1692 ereignete sich ein Donnerwetter mit so «inem gewaltigen Platzregen, daß es die Glashütte in Böh men von Grund aus hinwegrtß und viel Vieh ertrank. Der Blitz schlug in Johann Georg Hassens HauS ein, tö tete ein Kind am Tische, betäubte Vater und Mutter, und im gegenüberliegeirden Hause wurden der Nachbar und die Magd an den Beinen beschädigt und verbrannt. Anno 1691 entstand unvermutet bei sonst heiterem Himmel ein Donnerwetter, daß beim Heumachen des Stadt richters ii Sohn betäubt wurde. Da er wieder gesund wurde, errichtete er an dem Orte einen Stein mit der Inschrift: Laudabo nomen Domini in aeternum — Ich will den Herrn loben allezeit. Tim 8. Aug. 1687 entstand in der Nacht ein solches Unwetter, daß das Schwarzwasser heftig anschwoll. Aus der Zeche St. Georg lief das Wasser 212 Lachter bis vor Ort. Die Arbeiter mußten sich auch eine Strosse retirieren. Am Morgen hatten viele Bergleute das verschlämmte Mundloch zu öffnen und den Sand beiseite zu schaffen. Die bisher arrestterten Bergleute konnten glücklich gerettet werden. 1671 schlug am 13. Juli der Blitz in Caspar Preiß- lerS Haus, wo jetzt die Apotheke steht. 1 Kuh, 1 Lamm und 2 Ziegenböcke wurden getötet. Am 3., 4. und 5. Aug. 1661 wütet« das Schwarz- Wasser in erschrecklicher Weise. Es hatte von Eottesgab an biS aus die Platte den kostbaren Berggraöen für 400 Taler Schäden verschlämmt und abgerissen, alle Pochwerke daran verdorben, ferner von der Platte an bis Johann georgenstadt die Räum«, Wiesen, Gärten, Mahl- und Farbmühlen zerbrochen, Bäume ausgerissen, Vieh und wilde Tiere ersäuft und mit sich genommen, auch die starke Brücke unter der Stadt, die von kläfterigen Tragbäumen erbaut war, weggeführt. Der Grund stand 12 Ellen hoch in Wasser. Dieses hatte das Breitenbach« Hammerwerk und nicht ferner davon das Witttgsthal fast ganz ruiniert und so zerrissen, daß der Schaden über 1000 Daler ge schätzt wurde. Aue, 9. Juli. Unger und der 5O ^Ql.ll' ,'und — Frau Sonn«! it Spur verjage - Sommer-Tag«. ** Stollberg. Im hiesigen Bezirk sind fünf Licht spieltheater, die die hohen Spesen und Steuern nicht -- . ' anlage im Grundstück de» Fleischermelfwr« Erich Lana in Navi um bad VL«rschl«ma, Ortsl. Nr. 49 S. — Dann folgt nichtöffentliche Sitzung. Jubilar eine Glückwunschadresse überreicht. Wir wünschen dem treuen Abonnenten unserer Zeitung ein herzliches Glückauf! Strandgut. Aus Zwickau wird gemeldet: Durch die Unwetterkata strophe ist viel gutes, brauchbares Nutz-, Brenn- und Abfallholz abgetrieben worden, wodurch den Besitzern großer Schaden, der in einzelnen Fällen bis zu 40000 Mark und mehr beträgt, zugefügt wurde. Gin großer Teil des Holzes wurde unterwegs von Leuten aus dem Wasser gefischt und noch im Laufe der Nacht in ihr« Behausung gebracht. In den südlichen Gemeinden ist die Wahrnehmung gemacht wor den, daß man teilweise mit Pferdewagen den Abtrans. Port dieses Holzes bis in die Morgenstunden des Dienstag burchgeführt hat. Die Leute scheinen nicht zu wissen, daß solches Strandgut fremdes Eigentum ist und als Funbqeqenstand bei der zuständigen Behörde angezeigt werden muß. Die Polizei warnt deshalb, sich an dem zu vergreifen, was die Mulde an Merten anspült. Der Dauer mäht und schafft im Schweiß, Bis spät die Sonn« sinket, Das Eisen glüht, dem Amboß, heiß, Des Waldes Schatten winket — Der Menschen Herzen labend Am linden Sommer.Abend. Noch tönt Gesang von Dusch und Rain, Verhallt ist das Getümmel; Es glänzt des Mondes Silberschein, Das Auge sucht den Himmel, Und bald umschwebt uns sacht Der Traum der — Sommer-Nacht. WilhelmPShler, Au«. Kein Gas, kein Wasser. Di« Direktion der Gasversorgung Erzgebirge- West erließ folgende Bekanntmachung: „Durch die Hochwasser- Katastrophe sind auch durch Aufbruch der Straßen die Gasfernleitungen nach Johanngeorgenstadt gebro- chen. Wir sind deshalb bis auf weiteres nicht in der Lage, Gas nach Johanngeorgenstadt abzugeben. Der geringe Behal- tervorrat ist bereits erschöpft worden. Wir ersuchen alle unsere Gasabnehmer in Johanngeorgenstadt, die Leitungen möglichst am Haupthahn zu schließen, damit keine Explosionen eintreten, wenn das Gas wieder gefördert werden kann/ — Me wir uns selbst überzeugen mußten, war, wenigstens am Dienstag, die Wasserzuführung in der Bahnhofsgegend ebenfalls unterbrochen. Schneeberg, 9. Juli. Der „Schneeberger Beobachter*, jener kommunistische Kämpferersatz, der es weder mit der Wahr heit, noch mit der deutschen Sprache genau nimmt, ist jetzt vom Amtsgericht der Lüge überführt worden. Sein „ver antwortlicher Redakteur" Bretschneider wurde wegen Deleidi- gung und unwahrer Behauptung zu 20 RM. Geldstrafe ver- urteilt. Das Urteil hängt im Rathaus aus. NeustSdtel, 9. Juli. Das Ehepaar LouisMarkert be ging am Dienstag das Fest der goldenen Hochzeit. Seit 50 Jahren ist das Jubelpaar Abonnent des „E. V/. Lößnitz, 9. Juli. Auf der Staatsstraße nach Raum in der Nähe des Gasthofes Schönburgisches Haus verunglückte kn den heutigen Mittagsstunden der Lastkraftwagen der Firma Max Eismann in Zwickau. Durch Bruch der rechten Vorderfeder verlor der Führer die Gewalt über bas Fahrzeug und fuhr in den Straßengraben, wobei zwei Straßenbäume entwurzelt wurden. Der Wagen selbst wurde durch den An prall am Chassis stark beschädigt. Er mußte abgeschlevpt wer den. Führer und Beifahrer kamen mit dem Schrecken davon. Lößnitz, 9. Juli. Das Standesamt hatte im Juni 3 Se- bürten und zwar 2 Knaben und 1 Mädchen, 3 Aufgebote, 6 Eheschließungen und 1 Sterbefall zu verzeichnen. Schwarzenberg, 9. Juli. Der Veteran von 1870/71, Hr. Ferdinand Gehlert sen., im Stadtteil Neuwelt, feierte jüngst seinen 84. Geburtstag. Reichspräsident v. Hin- denburg übermittelte Glückwünsche und kameradschaftliche Grüße und ließ dem Veteran sein Bild mit Unterschrift zu gehen. Hr. Gehlert ist in Neuwelter und Beierfelder Militär- vereinen Ehrenmitglied. In Neuwelt selbst ist er der älteste Mann. Dem hochbetagten Abonnenten des „E. B/ auch un sern Glückwunsch. Eibenstock, 9. Juli. Das 30jährige Berufsjubiläum be- ging dieser Tage Tanzlehrer Louis Baumann, Brühl 12. Der Jubilar wurde an der Tanzakademie Dresden unter Wil- " Atzch »er KrN-aurfchuß z« Zwickau nahm in sein« Sitzung von dem Unwetter im Erzgebirge Kenntnis. DaS Ausmaß lasse sich noch nicht übersehen. — Für di« Severbeabteilung für Körperschaften Im Fi- nanzamtSbezirk Au« war die Wahl von zwei Mit- gliedern und zwei Stellvertretern vorzunehmen. Man wählte Generaldirektor a. D. Schlabtng-Aue und Bür germeister a.D. Tetzner in Radiumbad Oberschlema als Mitglieder, während Fabrikbesitzer Uhlig in Schönheide und Bürgermeister Ziegler in Au« aS Stellvertreter be stimmt wurden. AE Vorschuß auS dem Lastenausgleich für baS Jahr 1929 haben einige Gemeinden Ueberweisungen erhalten, über die Oberregierungsrat Dr. Nitzsche oerich- tete. Nach seinen Angaben hat Auerbach 7 871 Mk., Fal kenstein V S44 Mk., Oelsnitz i. V. 6359 Mk. und Schwar zenberg 4747 Mk. erhalten. Der Berichterstatter führte vergleichsweise an, daß Au« 7836 Mk., Werdau 7 247, Mk. und Zwickau 30472 Mk. überwiesen erhielten. Man nahm von den Vorschüssen Kenntnis. Der Austritt Johanngeorgenstadts aus dem Zweckverband „Erz gebirgs-Verkehr", Gemeindeverband zur Hebung des Frem denverkehrs im Erzgebirge, bildete den letzten Verhand lungsgegenstand der öffentlichen Sitzung, wurde jedoch von per Tagesordnung abgesetzt. SommerNeü. Nun komm, du mild« Sommertraum! Di« Aehrenfeld« wogen, Die Früchte reifen Baum an Baum, Es steigt der Regenbogen; Dahin entflichn Ke Sorgen Am frühen —Sommer-Morgen. Helm Jehrwitz' Leitung ausgebildet. Er ist bereits 42 Jahre ortsansässig. Eine stattlich« Anzahl von Scholaren aus Eiben- stock und Umgebung hat seit 30 Jahren unter Baumanns ge- wissenhafter Leitung das Tanzen erlernt. t. Hartenstein, 9. Juli. Ein in dieser Zeit wirtschaftlicher Not und geschäftlicher Zusammenbrüche seltenes Jubi läum konnte hier der 1849 geboren« Schieferdeckermeister Paul Lemnitzer sen. feiern. Dor 60 Jahren begründete er sein Geschäft. Der Name Lemnitzer hat in den Kreisen des Schieferdeckerhandwerks seit hundert Jahren einen guten Klang, denn der Vater des Jubilars, Christian Lemnitzer, 1813 in Thüringen geboren und hier 1828 eingewandert, machte sich nach einigen Jahren Gesellenarbeit 1835 hier selbständig. Der Jubilar hat seit nunmehr 50 Jahren seinem Handwerk in Hartenstein und weiterer Umgebung treu gedient. Er hat 1870/71 tapfer mit gekämpft für Deutschlands Größe und Ein heit und besitzt zahlreiche Auszeichnungen. Alle Söhne des Hauses Lemnitzer stehen seit Jahrzehnten im öffentlichen Le- den, als arbeitsfrohe, ideal und vaterländisch gesinnte Men- I schen im Dienster der Turner, Feuerwehr, Sänger, Schützen. Die Dahn führt bereits wieder? Das Reichsbahn-Derkehrsamt Zwickau teilt uns mit: Auf der gesperrten Strecke Schwarzenberg—Johanngeorgenstadt wird der Betrieb zwischen den Bahnhöfen Schwär- zenbergundErla voraussichtlich heute, Donnerstag, mit Zug 3118, ab Schwarzenberg 18.34 Uhr, wieder ausgenommen werden. Der zwischen Schwarzenberg und Erlabrunn-Johann- georgenstadt eingerichtete Krastwagenverkehr bleibt daneben be- Der Eisendreher Christian Oswald Hobler Hans Weiß feiern heute ihr 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Ernst Geßner, U.-G. Die Jubilar« wurden von der Direktion und sei- tenö ihrer Arbeitskollegen in der üblichen Waise geehrt und beschenkt. — Der Kolonialwarenhändler Riedel, Louis-Fischer-Straße 11, feiert heute in völliger körperlicher und geistiger Frische sein 25jähriges Geschäftsjubt- läum. Von der Gewerbekammer Plauen wurde dem Da singt der Vöglein Thor im Wald Und alles jauchzt Ler Wonne, In Feld und Flur mein Aufenthalt: Mach uns gesi Der Krankheit Am heißen — Auch der MitjubNar, Hr. Paul Lemnitz« sun. wwm«r an Stadtverordneter sein« ganz« Kraft dem Gemeinwohl. Möge dem alten Schieferdeckevgeschlecht der Lemnitzer noch eine lange, ersprießliche Tätigkeit in jenem Berufe beschteben, dem Va«r Paul sen. al» geistig rüstigen Arbeitsveteran «in sonniger Lebensabend im Kreis« seiner Kind« und Enkel beschieden sein. kl. Nakumbab OberM«««, 9. Juli. Dom 1. Juli ab gel ten für die Fremdenmeldung neue Bestimmungen, die in d« Landesmeldeordnung verankert sind. Di« bisherigen weißen Fremdenzettel sind ungültig geworden. An ihre Stell« sind neue in ander« Farbe (rosa) und ander« Einteilung ge treten. Die Vermiet« von Wohnungen für Kurgäste wollen künftig ausschließlich die neuen Fremdenmeldezettel verwen- den. Die Formulare sind bei der Gemeindeverwaltung zum Selbstkostenpreis zu haben. Das frühere Durchschreibeverfah- ren ist weggefallen. Der Vermieter hat jetzt ein Fremdenbuch zu führen. Nähere Auskunft erteklt die Gemeindeverwaltung. Zschorlau, 9. Juli. Kommenden Sonntag abends 7 Uhr findet in d« Methodistenkirch« ein« größere Ge- sangsaufführung zum Besten der Ortswohlfahrtskasse statt. Alle Gesangs- und Musikchöre der Gemeinde, sowie d«r Männerchöre der Methodistengemeinde in Laut« haben ihr« Mitwirkung zugesagt. Die Festrede hält Prediger von Dohr aus Bremen. Alle Freunde geistlichen Gesanges werden auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. Der Eintritt ist frei. Wberna«, 9. Juli. Der Steppmeister Alfred Boch mann feierte mit seiner Gattin die silbern« Hochzeit. Di« Chöre der Landeskirchlichen Gemeinschaften beehrten Las Paar mit musikalischen und gesanglichen Darbietungen. Bockau, 9. Juli. Die Volksbücherei wird bis auf weiteres geschlossen, da die sämtlichen Bestände in Leipzig ge reinigt und neu geordnet werden. Diese dringend nötige Reinigung wurde ermöglicht durch die Zentralstelle für Dü- chereiwesen in Leipzig, der auch unsere Bücherei seit 1926 an geschlossen ist. Die Wiedereröffnung wird öffentlich bekannt- gegeben werden. Raschau, 9. Juli. Wer in den letzten Wochen pn dem Turnplatz des Turnvereins von 1868 (DT.) vorbeiging, konnte fessstellen, daß di« Arbeit des Vereins gut gedieh. Seit 1929 haben die Mitglieder in eigener Arbeit 3600 cbm. Erde abgetragen und an anderer Stelle ( aufgeschüttet. Nun ist di« Arbeit abgeschlossen. Der Platz hat eine Größe von 90 mal 100 Meter. Für Fuß- bzw. Handballspiele und für den Geräteturnbetrieb ist genügend Raum vorgesehen. Auch eine große Sprunggrube mit An laufbahnen ist vorhanden. Ebenso bestehen Möglichkeiten kür Stoß- und Wurfübungen. Auf hoher Böschung bil det eine junge Dornhecke die Grenze. Dort stehen auch Bänke für die Zuschauer, und eine breite Treppe führt auf den Platz. In mühevoller Arbeit ist ein tiefer Brun nen gegraben worden, der allen Anforderungen entspricht und ein ausgezeichnetes Trinkwasser liefert. Lewer konnte der Verein seinen langgehegten Wunsch, «in eigenes Turner heim zu besitzen, infolge der schlechten Wirtschaftslage noch nicht in die Tat umsetzen. Ein großes Zelt wird jedoch zur Platzweihe, die hoffentlich zahlreichen Zuschauer gegen Sonne oder R«gen schützen. Dem Verein wäre zu der Platz weihe vom 11. bis 13. Juli ein starker Zuspruch zu gönnen. Für den 11. Juli ist abends 8 Uhr ein Begrüßungsabend vorgesehen. Die Vorträge und Auf führungen werden seitens Mitglieder des Turnvereins und des Gesangvereins „Orpheus" bestritten. Der Sonntag beginnt mit Weckruf, dem sich vormittags der Empfang der Vereine, sowie turnerisch« Wettkämpfe anschließen. Um 13 Uhr wird sich der Festzug durch den Ort bewegen, woraus die Weihe des Festplatzes durch Gauvertreter Lange, Aue, vorgenommen werden wird. Schaufechten und Hand ballspiel« der Turner und Turnerinnen werden den Nach mittag ausfüllen. Den Abschluß bildet der Festball im Hotel „Bad Raschau". Am Montag nachmittag folgen die Kinderwettspiele und ein Fackelzug.