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IM Schandau, Mittwoch, den 16. Februar TächWje Clbzcitung Amtsblatt kür das MiMe MitsPliiht mid den Aadttath M ZOtidmi, sowie für den AMgcmemdcrMH ;u Hoiwsicin. " Einunddreißiststcr Jahrgang. ^7-^^^>s^lb^eitm^^^rsch-ittt^Nttwöch »«d ist durch die Expedition dieses Blattes fiir I Mark 2S Pf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserate iür das MtUwochsblaU io rden biS Dienttaa früh V Uhr, für das Aounabcndoblait spätestens bis Freitag früh 0 Uhr erbeten. - Preis fiir di-gespaltene CorpuSzeilc oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter fünf Zeilen mit M Ni bc^chnct ftabcllarische oder coniplicirtc «ach Ucbcreinkunft.) - Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Aiirgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig di- Annoncen werden MN VN ps. ocr-n-ncr, i BiireanS von Haasenstcin L Vogler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Reichstaaswahleu betreffend. Der mttcrzcichncte Wahlcomuiissar wird die Ermittelung dcö Ergebnisses der am 21. dieses Monats stattfindcndcn Ncichötagswahlcu ilii VIII. Wahlkreise dcö Königreichs Sachsen . l^rvitnA, «I«i» 25. «Iiv8v8» von Vormittags IO Uhr an im Bcrhandlungssaalc der hiesigen Königlichen Amtöhanptmannschaft vornehmen, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wird, daß der Znlritt zn dem Locale jedem Wähler offen steht. Gleichzeitig ergeht an fämmtliche Herren Wahlvorsteher >m >HI. Ncichötagöwahlkrcisc unter Hinweis nnf 8 25 dcö Wahlrcglcmcntö vom 28. Mal 1870 (Seite 275 dcö Bundesgesetzblattes) hiermit die Aufforderung, zn Umgehung eigener Vcr- nntworlnng die Wahlprotokollc mit sämmtlichcn zugehörigcii Schriftstücken fofort nach Beendigung der Wahl, mindestens aber so zeitig an den Untcrzcichuctcn cinznrcichcn, das; sic spätestens im Laufe dcö dritten Tages nach dem Wahllcrmine, also am 24. dieses Monats, in seine Hände gelangen. Pirna, am II. Februar 1887. Der königliche Wahlcommiffar für den V1L1 NeichötagSwahlkreis. I .ö ktlsi8lrö, Amtöhauplmann. Bchm. Für den vormaligen Rcstanratcnr Illnx früher in Allendorf, jctzt unbekannten AnfcnthnltcS, ist der Schmicdcmcistcr Carl Gottfried Wendischfähre als Abwcscnhcilsvormnnd bestellt worden. Königliches Amtsgericht Zvkanclau, den 11. Februar 1887. H»I«. Freiwillige Grundstucksversteigernug. Auf Antrag der Erben des Gartcnnahrungöbcsitzcrö Ernst Friedrich Wilhelm Miillvr iu Altendorf sollen die zn dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, als: I) die Gartennahrnng Fol. 30 dcö Grund- und HhpMhekc»bnchö für Alten dorf, umfassend das Hanö nebst Hofrani» Nr. 57 der Brand-Cat. nnd die Flur stücke dir. 83d, 84, 86e, 86cl, 250, 266, 401, 435, 435a, 463 und 542 dcö Flurbuchs für diesen Ort — insgcsammt 3 Iia. 48.« n. oder 6 Acker 86 sAN. um. fassend, mit 124,g« Stcncrcinhcitcn belegt nnd ortögcrichtlich auf 8025 ./el gc- würdcrt —, 2) das Wiefengrundstück Fol. 19 desselben Grund- nnd Hhpothckcnbnchs nnd Nr. 85 des Flurbuchs — Im 9,„ :r oder — Acker 49 s^R. nmfasscnd, mit 6,^^ Stcucrcinheitc» belegt nnd ortögcrichtlich ans 600 -// gcwürdcrt — samnit dem vorhandcncn lebenden nnd tobten Inventar unter de» vorher bekannt zn ma chenden Bedingungen an Ort nnd Stelle nm das Mcistgcbot — nntcr Borbchalt der Auswahl unter den Bieter» — öffentlich versteigert wcrdcn und ist hierzu vom unterzeich neten Amtsgerichte Termin ans «Ivi» 2 <». I?vl»r«»«»i 1887 Vormittags 10 Uhr anbcraumt worden. ErstchnngSlnstige wcrdcn hiermit geladen, zu gedachter Zeit im Grundstücke Nr. 57 dcö Brand-Cat. zn Altendorf sich cinzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich anözn- wcisen nnd dcö Weiteren gewärtig zn sei». Bis znm 23. Fcbrnar 1887 können Kanföoffcrtcn bezüglich dcr Grundstücke per sönlich oder schriftlich bei nntcrzcichnctcm Amtsgerichte angebracht werden, woselbst über die KanfSbedingnugcn »nd die Hhpothckciwerhnltnissc Auskunft erthcilt wird. Sch an dan, am 11. Fcbrnar 1887. Königliches Amtsgericht. HMe. Politische Rundschau. Die beiden Jacobini'schcn Schreiben vom 3. nnd 21. Januar haben in dcr Presse aller Parteien eine wahre Sturmflnth von Commentaren hcrvorgernfcn, in denen über wiegend die Frage erörtert wird, wie sich nnnmchr daö Centrnm diesen wiederholten Knndgcbungcn dcö PapstcS sür daö Septcnnat gegenüber verhalten werde. Liest man die Auslassungen hervorragender katholischer Prcßorganc über diese für die Partei Windthvrst gewiß höchst fatale Affaire, so müßte man zn dem Schlnß gelangen, daß die päpstlichen Wünsche nnd Knndgcbungcn da mir geringen Eindruck ge macht haben. So schreibt z. B. die „Köln. Bolkszcitnng": „Wir sollten meinen, die Stellung der CcntrnmS Fraction nnd Centrnmspartci zn dem Septcnnat sci klar genug: Die Fraction hat einstimmig für das Tricnnat gestimmt nnd so die dann zweifellose Anflvsnng des Ncichötagcs herbei, geführt, nnd die Centrnmspartci und CentrumSprcsse haben diese Haltung cinmüthig gebilligt. In allen Wahlkreisen dcr Centrnmspartci sind die früheren Abgeordneten, soweit sie ein Mandat wieder annehmen wollten, anf'ö Nene anf- gestellt worden, wodurch die Zustimmung zu ihrer Haltung gleichfalls auf's unzweideutigste auögedrückt ist. Es ist in- zwischen nichts geschehen, was eine veränderte Stelluug- Jndcm wir ergangener höherer Anordnung gemäß nachstehend eine Gcucralverord- nnug dcr Königl. Krciöhanplmannschaft Dresden, die rechtzeitige Entfernung dcr Leichcn ans dem Stcrbehansc betreffend, hiermit wiederholt zur Kenntnis dcr hiesigen Einwohner schaft bringen, wird deren Befolgung von Jedermann erwartet. Zuwiderhandlungen wcrdcn nnnachsichtlich znr Bestrafung gezogen werden. Schandau, am 15. Februar 1887. Der S t a d t r a t. Brgrmstr. Wieck. Generalverordttung an fämmtliche Molizeiobrigkeiten und die Heveen Bezirköärzte des Dresdner Regierungsbezirks. Die rechtzeitige Entfernung dcr Leichen aus dem Sterbchausc betreffend. Bei Verhandlungen einer Plenarversammlung dcö Königlichen Landes-Medizinal- Collcginm ist nnf die in mauchcn Gegenden dcö Landcö, namentlich ans dem platten Lande, herrschende Sitte, die Leichen, insonderheit zn Ermvglichnng eines solenneren Be gräbnisses an den, ans den TodcStag nächstfolgenden Sonn- oder Festtagen, überlang in dem Slcrbchause znrückznhaltcn, hingcwicscn worden. In dessen Folge hat daö Königliche Ministerium dcö Juueru aus den sich geltend machcudcn, sehr bedeutsamen Rücksichten auf die öffentliche Gesundheitspflege augcordnct, daß bei Vermeidung cincr Geldbuße bis zu 100 Mark für jedcu einzelnen Coulravcn. linuöfali alle Lcichcn, an welchen dcnlliche Zeichen von Fänlniß wahrnehmbar sind, nicht über den vierten Tag (4 Mai 24 Stunden) von dcr Stunde des cingctretcucn Todcö an im Stcrbehansc belassen werden dürfen, sondern aus dem letzteren spätestens mit Ablauf der gedachten Zcitfrist entfernt werden müssen, um entweder beerdigt, oder den Todtcnhallcn übergeben zn wcrdcn. Dresden, den 8. November 1877. Königliche Kreishnuptmannschaft. von Einsiedel. Hübler, S. Nachdem die Herren Kaufmann IInx Hliillvi nnd Bankier hier als Nalsmitgliedcr anf Zeit wicdcrgcwählt nnd verpflichtet worden sind, Ersterer auch zmu Stellvertreter des unterzeichneten Bürgermeisters ernannt nnd als solcher von der Königl. Krciöhanplmannschaft zn Dresden bestätigt worden ist, so wird dies andnrch in Gemäßheit § 22 dcö Ortsstatnts zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Schandau, nm 14. Fcbrnar 1887. Der S t a d t r a t. Brgrmstr. Wieck. Daö diesjährige 5. Stück dcö Ncichö-GesctzblattcS ist erschienen, enthaltend: Nr. 1699. Verordnung, betreffend die Militär-TranSport-Ordnnng für Eisenbahnen im Kriege (Kricgö-TranSport-Orbnnng), vom 26. Jannar dö. 9ö.; Nr. 1700. Bckannt- machnng, betreffend den Militärtarif für Eisenbahnen, vom 28. Jannar dö. IS. Vom diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblatt für daö Königreich Sachsen ist das 1. Stück erschiene», enthaltend: Nr. 1. Bekanntmachung, die Festsetzung des Betrags dcr für dic Natnral-Vcrpflcgnng der Truppen im Jahre 1887 zu gewährende» Vergütung betreffend, vom 29. Dezember 1886; Nr. 2. Bekanntmachung, eine Anleihe dcr Stadl Leipzig betreffend, vom 4. Jannar dö. Jö. Dieselben liegen zn Jedermanns Einsicht in hiesiger Ratökanzlei aus. Schandau, am 14. Februar 1887. Der S t a d t r a t. Wieck, Bürgermeister. Nichtamtlicher Theil. nähme irgendwie rechtfertigen könnte. Praktische Bedeutung hat znr Zeit innerhalb der Centrnmspartci die ScptcnnatS- frage nnr in denjenigen Wahlkreisen, für welche nenc Can- didatcn zu suchen sind. Und da muß als selbstverständlich betrachtet wcrdcn: Kein Candidat wird von dcr Ccntrnmö- partei ausgestellt, welcher nicht iu dcr bcstimmtestcn Weise erklärt, daß er sich völlig anf den von dcr Ccntrnmö-Frae- tion in dcr Scptcnnntöfrage eingenommenen Standpunkt stellt." Daö klingt gewiß recht stramm und znversichtlich, aber das Kölnische Ccntrnmöblatt glaubt wohl selber nicht, daß dies dic Mcinnug der gcsammlcn Partei ist. Eö liegen ja eine ganze Menge offenkundiger Thatsachcu vor, welche nnf den Zwiespalt der Ccntrnmspartei — sowohl der par lamentarischen Vertreter, als dcr Partei im Laude — iu dcr Scptcuuatsfragc hiuwciscu und die wir hier nicht noch mals anführen wollen, welche aber offenbaren, daß man in einem erheblichen Theile der katholischen Wählerschaft das Septcnnat wünscht. Die beiden Schreiben des bisherigen Cardinal-Staatösccretär haben diese scptcnnatsfrcundlichc Stimmung nur verstärkt nnd mit letzterer wcrdcn die Cen- trnmsführcr wohl odcr übel rechnen müssen. Die Münchener „Neuesten Nachrichten" lassen sich ans Nom melden, daß der Papst dnrch dic Widerwilligkeit der Ccnlrnmsführer auf's Schmerzlichste bewegt wordeu sci und er in dem Fehlschlägen seiner Vorstellungen geradezu ein Shmptom für den Verfall seines Einflusses erblicke. Dcr lügenhaften Behauptung gewisser Agitatoren, daß dic Annahme dcö ScptcnnatS dic Herbeiführung cincr sie benjährigen activcn Dienstzeit dcr Militär-dienstpflichtigen bcdente, wird im Großherzogthnm Weimar durch Anschlag re« gicruugöscitig cntgcgengctrctcu. Da diese Lüge sehr ver breitet wordeu zu sein scheint, so dürfte sich auch in anderen Bundesstaaten ein amtliches Vorgehen hiergegen empfehlen. Unter der gar nicht mehr zn bewältigenden Fülle dcr Wahlnachrichtcn ist die Ncdc des Statthalters Fürsten Hohenlohe anf dem Diner des clsaß lothringischen Landeö- anöschnsseö als eine ganz besonders bcmcrkeuöwerthc Kund gebung hcrvorznhcbeu. Dic Rede des Statthalters liegt nnnmchr in ihrem Wortlaute vor, aber derselbe kann nur dcu Eindruck verstärken, den bereits der telegraphische Aus zug dcr Rede machte, demzufolge sie sich als eiuc bchcrzi- genöwcrthe Mahnung au unsere StaiumcSgcnosseu zwischen Rhein nnd Vogesen darstcllt, zu bedenken, wie schwer ihr diesmaliges Votum in'S Gewicht fallen wird. Der Statthalter hob namentlich hervor, daß ein sich gegen die Negierung mid das Septeunat kehrender Ausfall