Volltext Seite (XML)
Bürgermeister Wieck. Sächsische Mittung «iinialillie MtsgeriHl den ZlMMH l« ZHondau, slnvie für de» ZtMMMmttj >u H°h»ßcin. sllk ÜllS WNlAttlye Einunddreißittstcr Jahrgang. die Expedition dics-S BlatteS siir 1 Mark 2S Pf. Vierteljährlich zu beziehen. - Inserate für daS Miltwochsblatt Mittwoeü und Sonnabend m d I g erbeten. - Preis für di-gespaltene CorpnSzeile oder deren Raum IO Pf, Inserate unter fünf Zeilen Die „Sachs. Ez * i g i / Sonnabendsblatt spastuS Fr t gl > „chmen „n j„ Hohnstein Herr Mrgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncm- W°L °b°r eon.Plicir.e nach Mosse. - Schändau, Mittwoch, den 5. Januar 1887. °-N - - , wegen Neinignng der Trottoirs von Schnee und Eis in Wer Zeit nicht allenthalben nachgcgangen worden ist, bringen wir dieselben zur Wer. KLM Dev Stadtrat. Bürgermeister Wieck. Der S t a d t r a t. Bürgcrmeistr. Wieck. Herr Hotelbesitzer LonNiA, - Hauptzollamts'Assistcnt Rink, - Schnhmachermcistcr 86lrioktg.nskzx, - Dampfsägcwcrkbcsitzer Hasss z'un., - Destillateur LoNllsiNor, - Schiffseigner August LoNmiNd, - Schmiedcmeistcr Hcrmann liiornak. Herr Apotheker Laok, Lorstchcr, - Goldarbciter 8c:krv6nks, - Schlossermcistcr LoNlniät, - Maler Hockmann, - Handschuhmacher Horin^', - Buchbindcrmcistcr Lswudn, - Tischlermeister LsoNalvr, - Zimmermcistcr Roisolis, Solches wird hierdurch zu öffentlichen Kenntnis gebracht. Schandan, den 3. Januar 1887. Bei der im vorigen Monat in hiesiger Stadt vorgcnommcncn Blaß- nnd Gcwichtsrcvision und Revision der Schankgefäße sind bei verschiedenen Bcrkäufcrn und Ncstan- ralenrcn nnrichtiac oder nngcstcmpcltc Maaßc, Gewichte, Waagen und Schankgefäße vorgcfundcn worden. ., . , ES werden daher die bclrcffcndcn Besitzer dieser Gegenstände hierdurch nufgefordcrt, solche ungesäumt an cm konzcssiouirtcs Erchamt zur Berichtigung bcz. Abstempelung cinzuscudcn nnd die über den Erfolg ausgestellten Scheine des Eichamts bis längstens znm 28. Februar - bei dem unterzeichneten Stadtratc vorznlcgen, damit kontrolirt werden kann, ob der gegenwärtigen Bcrfügnug allenthalben uachgegangcn worden ist oder nicht. . . . ,. , „ . s)iach Ablauf obiger Frist wird alsdauu eine dinchrevision vorgeuommcu werden und haben sich Diejenigen, bei welchen noch ungestempelte oder unrichtige Maaßc, Ge wichte n. s. w. vorgcfundcn werden, unnachsichllich ihre Bestrafung sowie der Wegnahme der Letzteren zu gewärtigen. Schänd au, am 3. Januar 1887. Meka n n t m a ch u n g. N-chd.m d-r 14. D-...».- ». »1- H.N-N Dampssägcwcrksbcsitzcr Susdav Hasso z'un., Destillateur 0. 8oknoic1si', SchiffScigucr ^.u^. 8oUrnic1b, Schmicdcmcistcr Hormann llromas . , „ - , . Politische Rundschau. Anläßlich des achtzigjährigen militärischen Dicnstjnbi- läumS dcö Kaisers waren am Ncnjahrslagc sämmtliche commalidircndc Generäle des deutschen Hccrcö in der Neichö- hauptstadt versammelt, um dem allerhöchsten Kriegsherrn zu seinem Ehrentage die Glückwünsche der Armee darzu- bringcn. Besondere Festlichkeiten haben anläßlich dcö Dicnst- jubilänmS nicht stattgcfnndcn. Der herkömmliche Ncnjahrö- Enipfang am kaiserlichen Hofe wurde mit der Gratnlalionö- eour der Generäle vereinigt. Die große schwebende Tageöfrage der inneren Politik, die Militärfragc, ist ans dem alten Jahre in das neue mit hinüber genommen worden, ohne daß sich über ihre Lösnng etwas Endgiltigcö sagen ließe. Indessen dürfte die Ent scheidung im Parlamente nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn der Reichstag hat diesmal mir kurze Wcih- nachlSfcricn gehalten nnd tritt daS Plenum bekanntlich an diesem Dienstag, die Commission für die Vorbcrathung des ScplcnnatsgcsctzcS am folgenden Tage zusammen. Am Dienstag halten das Ccntrnm wie die dcmschfrcisinuigc Partei Fractionösitzungcn ab nnd cö steht zn erwarten, daß hierbei die Stimmung in den Wählcrkrciscn beider Parteien gegenüber der Militärvorlage ihre volle Berücksichtigung finden wird. Weder Herrn Windthorst noch Herrn Richter dürfte eö verborgen sein, daß auch in der CentrnmSpartci nnd in der dcutschfreisinnigcn Partei sehr viel Leute den Gcldpunkt als nicht ausschlaggebend iu der Militärfragc betrachten und die genannten Partcichcfö werden diese Stimm ung wohl oder übel berücksichtigen müssen. Was die fer nere geschäftliche Behandlung der Militärvorlagc nnbclangt, so erwartet man, daß die Commission noch am 5. Januar zur zweiten Abstimmung schreiten wird nnd soll der gcdrncktc CommissionSbcricht etwa am 8. Januar vcrthcilt werden, sodaß das Plenum spätestens am 12. Januar zur zweiten Lesung schreiten kann. Die letztere könnte als Spccial- dcbatte über die vcrhältnißmäßig kurze Vorlage ganz gut an einem 4.agc erledigt werden — wenigstens würde eine wettere Verschleppung dieser so hochwichtigen Angelegenheit ui wetten Kreisen der Nation peinlich empfunden werden. Die Meldung, daß die Verhängung des kleinen Bc- lagernngSzustandcö über München beabsichtigt sei, wird jetzt ofslciüscrseitö demcntirt. Dem Prinzen Lndwig von Bayern, dem ältesten Sohne des Prinz-Regenten ist vom deutschen Kronprinzen ein präch tiger Ehrensäbcl znm Weihnachtsgeschenk gemacht worden. Die freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen dem dcntschcn Kronprinzen nnd dem Erben des bayerischen KönigSlhroncS bestehen nnd welche besonders seit der Thcil- nahme dcö Prinzen Lndwig an den vorjährigen Kaiscr- manövcrn im Elsaß nnd seinem bald darauf folgenden Be suche am Berliner Hofe hervortratcu, haben durch diese Widmung eine neue erfreuliche Illustration erhalten. Der französische Handclsministcr, Herr Lockroy, hat jüngst eine recht seltsame Rede gehalten. In der Syudi- catökammcr der Pariser Bauhnndwcrkcr erklärte cr n. A. sehr gelassen: „Für die französischen Interessen darf cö auf dem Gebiete des Handels kciucn andern Feind geben, als das Ausland." Ist cö schon seltsam, daß Herr Lockroy in seiner Eigenschaft als Gcncralcommissar der Pariser internationalen WcltanSstcllnug für das Jahr 1889 sich eine derartige Acnßernng gestattet, welche für das die Ausstellung beschickende Ausland gerade nicht besonders schmeichelhaft lautet, so muß sein Ausspruch um so verwunderlicher cr- schciucn, als sich Lockroy demnächst mit der Erncncrnng verschiedener Handelsverträge zn beschäftigen haben wird. Wenn der französische Handclsministcr in einer solch' cigen- thümljchen Weise für die Wcltanöstcllnng in Paris Propa ganda macht, so dürfte die schon jetzt sehr mäßige Bereit willigkeit der Völker, die Ausstellung zn beschicken, sich wohl noch erheblich verringern! Die bulgarische Rundreise-Deputation ist am Mittwoch Nachmitttag von dem Leiter der englischen auswärtigen Politik, Lord Jddcölcigh, empfangen worden. Der officiösc Telegraph weiß zu berichten, daß dieser Empfang sehr herz lich ausgefallen sei nnd daß Lord Jddcölcigh hierbei die Sympathien Englands für Bulgarien betont habe. Nun, Sympathien sind so billig zn haben wie Brombeeren, aber mit bloßen Sympathien wird der bulgarischen Deputation schwerlich gedient sei» und wenn sic von dem cdlcn Lord hinterher cingcl'adc» wordcu ist, sein Schloß bei Exctcr zn besichtigen, so dürfte mit dieser Jnspcction den Interessen Bulgariens wohl auch wenig gedient sein. Von.London auö will sich übrigens die Deputation doch noch nach Paris be geben. General Kaulbars ist znr Verfügung des Obcrcommnn- dlrendcn der russischen Gardctruppcn nnd dcö Petersburger Militärbezirks gestellt worden. Eö scheint dies die Belohn ung des Generals für die „schneidige" Ansführnug seiner bulgarischen Mission zn sein nnd wäre hicranö zu schließe», daß das gauz Europa mit Entrüstung erfüllende Auftreten dcö Generals in Bulgarien an allerhöchster Stelle in Pe tersburg doch „befriedigt" hat. Nun, die Geschmäcker sind eben verschieden. Gleichzeitig wird gemeldet, daß der Ver treter der Pforte in Sofia, Gaddau Effendi, znr Bericht erstattung nach Constautinopcl berufen worden ist. Gad- ban Effendi hat sich, wie erinnerlich, berufen gefühlt, die Nolle des Generals Kanlbarö nach dessen Abreise von Sofia fortznspielen, allerdings mit demselben Ungeschick, und wie alsdann sein Bericht über die Lage in Sofia auSfallcn wird, kann man sich ungefähr denken. In der Herzegowina soll das Ränder-Unwesen wieder in Blülhe stehen. Die Bande» sind a»s Montenegro hcr- übcrgckvmmcn, nnd werden sie wohl nach Verübung vcr- schicdcntlicher Raub- nnd Mordthatcn wieder in den „schwar zen Bergen" verschwinden. Officiell weiß man natürlich von solchen Vorgängen in Ccttinjc nichts, heimlich lacht man sich daselbst aber in's Fäustchen, daß Montenegro dem österreichischen Nachbar durch dcu Schutz oder auch mir die Duldung solcher Bande» eine» kleinen Schabernack spiclc» kann! T a g e s,q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandä». Bei hiesiger Sparkasse wur den im Monat Dcccmber v. I. 339 Einzahlungen im Be trage von 31785 Mk.. 29 Pfg. gemacht, dagegen erfolgten 212 Rückzahlungen im Betrage von 41165 Mk. 20 Pfg. — Vom 19. Fcbrnar bis mit 31. December 1886 ge langte» insgcsammt 8560 beladene Fahrzeuge beim hiesigen Hanpt-Zoll-Amtc znr Abfertigung. — Die am verflossenen Sonntag Abend in Hcgcnbarth's Etablissement statlgcfundcnc öffentliche theatralische Abend- Unterhaltnng, welche der Gcwcrbcgchilfen-Fortbildmigsverein „Union" znm Besten dcö Fonds zur Gründung der „Her berge znr Hcimath" iu löblicher Weise veranstaltet hatte, verlief bei bester Durchführung der Rollen Seiten der Mit- wirkcndcn in gewünschter Weise, was anch von den zahl reich Anwesenden lohnend anerkannt wnrde. Das Resul tat der Gcsammteiuuahmc ergab erfreulicherweise 123 Mk. 70 Pf., so daß 83 Mk. 70 Pfg. de- genannten Fonds überliefert werden konnten.