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Ms -en Gemeiaöeparlamenten. «»«d-httel. 8n der Gemeindeverordnetensitzung führte Gv. Bauunter» Schmer Gustav Riedel unter Bezugnahme auf fein früher etngevetchte» Rücktrittsgesuch au», daß « «» nicht deswegen «ingereicht habe, weil er über 60 Jahve alt sei, sondern weil er tatsächlich mm einigen Mitgliedern seiner Fraktion bekämpft worden sei. Es sei ihm bekannt, daß di« Erreichung dieser Altersgrenze allein keinen Grund für den Austritt aus der Körperschaft bild«. Go. Fritz Unger wie» den Vorwurf der Bekämpfung für sein« Person zurück, ferner beantragte er, den Punkt 12 der Tagesordnung, Bürgermetster-Wl«. Lerwahl betr., au« der nichtöffentlichen tn die dffentliche Sitzung zu verlegen. Dieser Antrag wurde mit 8 gegen 4 Stimmen abgelehnt» Der Borsteher gab bekannt. daß an den Schulbezirk Eibenstock für Berufsschulunterricht im Rechnungsjahre 1930/31 t/und 1680 RM. Umlage gezahlt werden müssen. Dem Kolle gium ist dieser Betrag zu hoch. Gs wurde beschlossen, wegen Herabminderung des Betrages zu verhandeln. — Dem zu gründenden Verbände zur Vorbereitung eines Wasser Ver sorgung averbanoe« Talsperre Weiterswiese will man nach einstimmigem Beschluß nicht beitveten. — Di« Verbands- steuern für di« Frei«. Feuerwehr wurden auf Ansuchen der Wehr für das Rechnungsjahr 1980 und die folgenden Rech nungsjahre auf di« Feuerlöschkaff« Übernommen. — Dem Waldarbeiter Ernst Bochmann (36) wurde für di« Ueberlaffung seines Steinbruch» in der sogen. Fichzig zu Schuttabladezwecken ein jährliches Bezeigungsgeld von 5RM. bewilligt. Der in der letzten Bauausschuß-Sitzung gefaßt« Beschluß wegen Ab- grenzung des Schuttabladeplatzes soll nunmehr durchgeführt werden. — Von einem Rundschreiben des Beztrksfürsorgever- Landes betr. Erwerbslosenschulung nahm man Kenntnis und billigte die vom Bürgermeister hierzu bereits getroffenen Maß nahmen. — Ein weiteres Rundschreiben des Bezirksfürsorge- verbände» betr. Pflichtarbeit und Arbeitsfürsorge für Aohlfahrtserwerbslose wurde vom Vorsteher bekanntgegeben. Man beschloß, für ein« Pflichtarbeitsstunde den höchstzuläffigen Betrag von 28 Dfg. für Kleiderabnutzung usw. zu zahlen. — Wegen der Unfallversicherung des Fleischbeschauers und Trichinenschauers hat die Gemeinde die Mitgliedschaft Leim Unfallversicherungsverband Sachs. Gemeinden und Ge- meindeoerbande — Reichsunfallversicherung — tn Dresden er- werben müssen. Der Bürgermeister gab hierzu bekannt, daß er der billigeren Prämiensätze halber auch die gemeindlichen Tiefbauarbeiter, bei diesem Verbände vom 1. Januar 1SS2 ab versichert und di« Mitgliedschaft bei der Tiefbau-Berufsgenos- senschaft in Berlin^Dilmersdorf zum gleichen Zeitpunkte ge kündigt habe. Das Kollegium erteilt Zustimmung. — Die staatliche Straßenbauverwaltung hat den Plan für di« Gevadel«gung der Staatsstraße Schneeberg—Auerbach zwischen Kw 6,565 und 7,215 in Hundshübel ausgearbeitet. Dieser Plan wird von der Amtshauptmannschaft der Gemeind« »Ur Stellungnahme vorgelegt. Man erhob gegen die genannt« Planung gemeindlicherseits keine Bedenken. Kenntnis nahm man: o) von der Mitgliederversammlung der Kreditanstalt SLchs. Gemeinden, di« von hi«r aus nicht besucht wurde, b) von dem Ergebnis der Nahrungsmittelunter- suchung am 28. Mai, e) von einer fernmündlichen Mitteilung der Amtsstrahenmeisterei Eibenstock wegen Anbringung von Degewetsertafeln, d) von der Zuweisung einer Beihilfe au» der schlüsselmäßigen Verteilung des Lastenausgleichsstockes, r) von dem Detriebsergebnl» für di« Kraftwagenlini« Aus- Rothenkirchen bi- 15. Mai 1981 und für di« Kraftwagenlini« Eibenstock—Hundshübel für 1.—SO. Mat 1031, f) von der durch das Oberverwaltungsgtricht erfolgten Derwersuna der Berufung des Landmesser» Günther in Auerbach in der Streit sache des letzteren gegen die hiesige Gemeinde. — Anschließend folgt nicht öffentliche Sitzung. Mittweida. In -er Gemeindeverordnetensitzung nahm man zunächst Kenntnis vom Eingang von Steueranteilen, vom Nack- tragsabkommen der Krastpostlini«, vom Ergebnis der Sano wirtschaftskammerwahl im 5. Wahlkreis, von der Verfügung des Dezirksverbandes Schwarzenberg wegen einer bedingungs- weisen Zuteilung von Aufwertungssteuermitteln, von der Ein ladung der Kreditanstalt^Ur diesjährigen Hauptversammlung, von der Verfügung des Dezirksverbandes, Wohnbarack« betr., von der Abrechnung des Landespensionsverbandes für 1030, vom Stand in der Beschwerdesache wegen Aufnahme «ines Darlehns bei der Gemeindekammer, von der Beendigung des Konkurses der Firma Gebr. Bley, von einer amtsbauptmann- schaftlichen Verfügung, Eingriffe in die Giro- und Sparkasse betr., vom Jahresbericht des Handels- und Gewerbeschulver bandes Schwarzenberg und von der Verfügung der Amts- Hauptmannschaft, Lastenausgleichstock betr. — Den Bericht über die am 0. Juni 1931 stattgefunden« unvermutete Revision der Gemeind«, und Girokasse gibt der Vorsteher wörtlich bekannt. Beanstandungen waren nicht zu verzeichnen/ Die Mitglied- schäft beim Oesterreichisch-Deutschen Dolksbund wird mit Rück sicht auf die finanzielle Lag« der Gemeinde aufgegeben. Die UmlagebeitrSge zur Reichsunfallversicherung und für den Schwarzenberger Kaffenprüfungsverband werden bewilligt. Dom Haushaltplan der Klöppelschule Oberscheibe für 1931 erhält das Kollegium Kenntnis. Man genehmigt eine einmalige Beihilfe in Höhe von 80 RM. — Im Zusam menhang mit einem Finanzausschußbeschluß beschließt man, all« von den einzelnen Vereinen vorliegenden Gesuch« um Ge währung einer Beihilfe bewenden zu lassen, ohne daß Bei hilfen gewährt werden. Gv. Tröger beantragt noch, in den Haushaltplan für diese Zwecke «inen gewissen Betrag einzu setzen und jedes Gesuch mit nur 5 RM. zu bedenken. Nach Erschöpfung der haushaltplanmäßig eingesetzten Mittel sollen oll« eingehenden Gesuche abgelehnt werden. Der Antrag findet einstimmige Annahme. Das Gesuch der Sachs. Dlinden- erholung wird entsprechend behandelt. — Ueber den Verlauf und die gefaßten Beschlüsse der kürzlich stattgefundenen Ver sammlung des Stromversorgungsverbande» «r- stattet Bürgermeister Bretschneider eingehenden Bericht. Man erhält Kenntnis von einem Schreiben vom Ai. JE'M wie vom Zweck de» Stromversorgungsverbande». Beschlaffe werden hierzu nicht gefaßt. Wegen der Einführung de» Gn» heitstarift» gibt der Vorsteher «in« Aufklärung ve» «AO. übe, den «in»u führen den Einheitstarif an H<md »er» schieden«« Fäll» aus der Praxi, und di« Stellungnahme de« Stromversorgungsverbande» dazu bekannt. Das Kollegium vertagt die Angelegenheit bis -um Borliegen de» Ergebnisse» der Verhandlungen zwischen Werk und Stromversorgung»»«« ! band. — Die Verhandlungen mit -er Landesforiwtrettion hin sichtlich der Gewährung eines Zuschuss«» zu den Unterhaltungs kosten der Hammerstraße haben dergestalt zu einem Er gebnis geführt, als die Landesforstdirektion bereit ist, zu den jeweiligen Unterhaltskosten für di« Zeit vom 1. Oktober 1980 bi» 81. Mär- 1032 25 v.H. und vom 1. April 1082 ab 20 v.H. zu zahlen. Da» Kollegium erklärt sich mit diesem Vorschlag» einverstanden. Es sollen aber vor Ablauf des Rechnungmvhi res 1031 nochmals Verhandlungen mit der Forstdirektimp wegen Erhöhung de» Beitrage» angestrebt werden — Auf Vor schlag des Gv. Tröger beschließt man einstimmig di« Sper rung der Dorsstraß« für sämtlichen Kraftstzbrzeugvem kehr. Mit Rücksicht auf «in Vorkommnis auf dem Feuerwehr» platz beschließt man weiter, diesen ebenfalls für allen Fahrver. kehr zu verbieten. — Die Dermögensoilan- für > März 1031 wird genehmigt, sie soll den einzelnen Gemeinde- , verordneten zugestellt werden. Der Fehlbetrag aus dem ; Jahre 1020 soll durch Beihilfen au» dem Lastenausgletch und L durch Darlehnsaufnahmen gedeckt werden. Der im Entwurf' x vorliegend« 25. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung, Li» r DÜrgersteuer und di« Festsetzung eines Zuschlages betr^ z wird einstimmig abgelehnt. Der Bürgermeister erhebt gegen 8 diesen Beschluß Einspruch, da er einen schweren Nacht«» füvi 8 di« Gemeinde bedeut«. Gr wünscht, daß s«tn Einspruch al» L letzter Punkt der öffentlichen Sitzung behandelt werd«. De» 26. Nachtrag zur Gemelndesteusrordnung, der Vorsicht, daß die Hundesteuer künftighin in einem Termine zur Einhevung gelangt, wird debattelos genehmigt. Das Kollegium erhält weiter Kenntnis davon, daß noch keine Bezirtsgemeind« die Einführung von Dauabgabeen beschlossen hat. Mm» lehnt deshalb abermals ein diesbezügliches Ortsgesetz ab. — DM > Haushaltplan 1031/32 wird kpptlelwetse vorgetragens und durchberaten. Nach einigen Abänderungen wtrd er «i» der Hauchaltplan der Wafferwerkskass« einstimmig an«- h nommen. — Hinsichtlich der Einführung -« Dflichtarbeit 6t» E Wchlfahrtserwerbslos« wird ein« Verfügung des Dezirksfür« Z sorgeverbandes Schwarzenberg bekanntgegeben. Hierzu lag L ein Dringlichkeitsantrog des Erwerbslonmau»-/ 8 schusses vor, der der Verfügung des BezirksfÜrsora« verbau de» entgegenlaufende Forderungen enthielt. Gv. Solbrig b«an* D tragt, daß bei Deschäftiaung von Wohlfahrtserwerbslosen «iw « Stundenlohn von 50 Pfg. gezahlt wird. Sv. Tonar stellt d«N D Antrag, daß di« bisher geleistete Pftichtarbeit Im Sinn« de» N Antrages Solbrig entlohnt werden soll. Beide Anträge wer» V den angenommen, während der Dringlichkeitsantrag des Er« ! werbslosenausschusse» mit 0 gegen 2 Stimmen abgelehnt wurde.. H — Hierauf wurde der Einspruch des Gemeinderates gegen, K di« Ablehnung der DÜrgersteuer -Handelt, der owe«! A abermals einstimmig der Ablehnung verfiel. Die Angelegen-i A heit wird nunmehr die Aufsichtsbehörde beschäftigen. — Ess , folgt« nichtöffentliche Sitzung. kk> D Konzerte, Theater etc. R M Aus dem Gerichtssaat. D Wegen öffentlicher übler Nachred« Radiumbad Oberschlema, 1. Juli. Am Sonnabend 4. ds. M. abends 8 Uhr, findet eine Wiederholung des Kirchenkonzertes vom Zwickauer Kammerchor statt. Der Eintrittspreis beträgt für all« Plätze einschl. Prp'- gramm 50 Pfg. Schwarzenberg, 1. Juli. Ein neuer Erfolg der Volks bühne war die Aufführung der „Först erchr ist el" auf Affalter, 1. Juli. „Die Sonn' erwacht, mit ihrer Pracht" erscholl es am Sonntag in unserm stillen Dörfchen. Bei leuch- tendem Sonnenschein hatte sich früh 6 Uhr der Gesang verein der Firma Bruno Neukirchner versammelt, um, wie tausend andere Vereine des Deutschen Sängerbund«, den Lie- dertag zu begehen. Don vielen geeigneten Stellen aus erklang in reiner Morgenftische so manches schöne, alt« Volkslied,, von den Sängern begeistert und klangschön vorgetragen. Da auch in Streitwald gesungen wurde, so war es dem Verein unter Leitung seines Liedermetsters Gruner möglich, den reichen Schatz an deutschen Volksliedern der lauschenden Ein- wohnerschaft zugänglich zu machen. Der Zweck des Liedertages dürft« erreicht worden sein: Es wurde gezeigt, daß in unserem Volke noch so viele prächtige Volkslieder leben, die besonders gern noch von den Gesangvereinen gepflegt und gesungen werden. * -««dshübel, 1. Juli. Zur Feier -es Deutschen Adder- tage» am Sonntag brachte der Gesangverein Lieder tafel* bereit» am Sonnabend argen SA Uhr unter Leitung seines bewährten Dirigenten, Lehrer Häntg aus Zschorlau, unter freiem Himmel einige MSnnerchör« zu Gehör. Dörge- tragen wurden: 1. Sanctus v. Fr. Schubert. 2. Hymne an die Nacht v. Ludwig van Beethoven. 3. Des Liedes Heimat v. Ad. Prümer«. 4. Uebermut v. G. Wohlgemuth und 5. Innsbruck, ich muß dich lassen v. Heinr. Isaach in der Bearbeitung von H. Jüngst. Di« zahlreich erschienenen Zuhörer nahmen di« woL- klingenden Gelanasvortcäge sehr beifällig auf, Hundshübel, 1. Juki. Bürgermeister Paul Rie- o«l, der seit dem 1. April 1928 hier amtiert, wurde in der Semeindeverordnetrnsitzung mit 10 Stimmen bei 3 Stimmen- enthaltung bereits für die nächste Wahlperiode, d. i. vom 1. April 1934 bis 31. März 1940. wiedergewählt. — Der von der Staatl. Landesstelle für Pflanzenschutz bestellte Bisamjäger Biesold hat in den Gewässern der hiesigen Ortsflur am vergangenen Sonnabend eine Bisamratte und am darauffolgenden Montag neun Bisamratten mittels Fallen er legt. * ** Bärenstein. D«r 75 Jahre alte Ernst LouiS Wei ser erlitt, als er im Gasthof „KSnigslust" sein Mittags- mahl einnehmen wollte, einen Schlaganfall, der sei- tten Tod herbeiführt«. Der Verstorbene war im gesamten oberen Erzgebirge «ine bekannte und beliebte Persönlich keit. Er wurde allgemein der „Schwämmekönig" ge nannt. ** Mittelfrohna. Line geschmacklose Tat wurde nachts am Ehrenmal verübt. Dort hatte die Ortsgruppe der NSDAP, zu Ehren der im Weltkriege 'Gefalleneu Nnen Kranz niederlegen lassen. Diesen Kranz haben Unbe kannte gestohlen. ** GöpperSvorf. Abends fuhr ein mit zwei Mann besetztes Motorrad mit Beiwagen an der Kreuzung Burgstädter und Beethovenstraße gegen ein Pferde geschirr. Beide Fahrer wurden schwer am Kopfe ver letzt und mußten ins Krankenhaus eingeliesert werden. Don den Pferden wurden zwei verletzt, daS dritte wurde er- schosfen. Der Führer des Motorrades soll betrunken ge wesen sein. ** Freiberg. Eine größere Staatskommission ber UdSSR., die aus führenden Mitgliedern d«r höch sten geodätischen und topographischen StaatSinstttute der Sowjetunion bestand, besucht« di« Werkstätten für wis senschaftliche Präzisionsinstrumente der Max Hildebrand G. m. v. tz., um M über instrumentelle Fortschritt« auf dem Gesamtgebiet der Denness ungstechnik zu unterrichten. Hildebrand-Instrument« sind im Rußland der Vorkriegszeit seit langen Jahrzehnten führend gewesen und sind «S im Bereiche der UdSSR, heut« wieder. DaS wurde von den Mitgliedern dieser Regierungskommission besonders betont. ** Dresden. Der Etat der Stadt ist von den Stadt verordneten mit einem Defizit von 17 Millionen verabschiedet worden. Steuervorlagen des RateS zur Dek- kung deS Fehlbetrags wurden abgelehnt. Nunmehr wird die Gemeindekammer oder ein von der Regierung auf Grund der Notverordnung einzusetzender Staatskom- missar daS letzte Wort über den Etat zu sprechen Laben. Man rechnet damit, daß Oberbürgermeister Dr. Külz av LtaatSlogMissjar eingesetzt wird. die Christel der Marta Bill. Wie sie bald, himmelhoch jauchzte, bald zu Tode betrübt war, ergriff tief. Neben ihrer überragenden Leistung bestanden auch alle anderen Spieler in Ehren. Da sind zu nennen Yans Dönch als Kaiser, Tr. Koßwitz (Josephine), die Hofdame der I. Hey den, der Franz La Tours, di« Hofherren (Kernien, Becker, Felsen, Neelsen), nicht zu vergessen M. Ramsayer als För ster und Gerdt Schulze als Walperl. Ein Aonderlob ge bührt dem Orchester und seinem Führer! tz.B. n ü ! -... die Aufführung der „Forsterchristel« auf in Tateinheit mit Beleidigung verurteilte das AmtSge- ß der wunderschönen Naturbühne durch das Kurtheater aus gericht Schwarzenberg den 54 Jahr« alten Lisch» dem Radiumbad Oberschl«ma.DasLrlebnts des A endswar i lermeister Max W. In Pöhla zu 30 Mk. Geldstrafe, Auch wurde dem Beleidigten, dem Bürgermeister Fr. ne Pöhla, die Deröffentlichungsbefugnis zugesprochen. Ge» i gen dieses Urteil wurde vom Nebenkläger Fr. und von» i Angeklagten Berufung eingelegt. Der Angeklagte, der mit dem Nebenkläger schon fett Jahren schwer verfeindet h ist, ist fett dem 6. Januar v. I. Gemeindeverordneter und § Vorsitzender des Bauausschusses. Weil ihm der Bürger- t meister gewisse Akten zur vorherigen Einsicht nicht in die i Wohnung schickte, wie er eS den Worgängern W.'S gegen» I über getan hatte, ließ dieser im Einverständnis mit den I Ausschußmttgliedern ein« schon einberufene Bauausschuß» I sitzung wieder absagen. Als ihm deshalb« in der am LS. I Juli v. I. stattfindenden öffentlichen Gemeindeverordneten» I sitzung Vorhalt gemacht wurde und «r daraufhin dem » Bürgermeister den Grund darleate. entgegnete ihm dieser: s „Wer bürgt mir denn dafür, daß die Akten nicht ver schmiert und verdreckt und mit Fettflecken besudelt werden, s und daß sie auch vollständig zurückkommen?" Erst dann ! bezog er sich auf einen Paragraphen der Gemeindeordnung. I W., der — wie in Pöhla allgemein bekannt ist, einen kin» I verlosen, außerordentlich sauberen Haushalt besitzt — fühlte sich durch den Ausspruch deS Zeugen schwer beleidigt. Er sprang auf und erwiderte: „Also, daß ist der Grund, ; daß Sie mir die Akten nicht aushändlgen. Gl« denken wohl, ich mache es wie Sie, und behalte amtliche Schrift» j stücke zurück und händige sie nicht aus oder unterschlage d sie, oder wie man daS sonst nennt?" Mit dieser Ani- s wort spielte «r auf ein Vorkommnis von 1022 an. Da mals handelte er nebenbei mit Kohlen und Briketts. Ein» ! mal, als ihm von d«r KohlenvertetlungSstelle zwei Be zugsscheine zugesprochen worden waren, war ihm nur einer auSgehändigt worden, mit der ausdrücklichen Begründung, eS sei nur einer eingegangen. Ueber d«n andern Waggon« , Kohle hatte der Bürgermeister, ohne den Zeugen davon« zu verständigen, anderweit verfügt, wozu er, berechtigt war, wie di« Beweisaufnahme in Zwickau ergab, Dem» '« Nebenkläger und dessen Beistand, Rechtsanwalt Beck- stein aus Lauter, erschien die Straf« von 30 Mk. für den Angeklagten, der nicht nur daS Bewußtsein, sondern auch die Absicht gehabt habe, zu beleidigen, viel zu gering. Die , 2. kl. Strafkammer veS Landgerichtes Zwickau war ü aber anderer Ansicht. Sie willfahrte dem Antrag« Daß Verteidiger-, Rechtsanwalts Dr. Stöß, und sprach W. ,