Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 13.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194102139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19410213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19410213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-13
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.02.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rückkehr zur „alten Ordnung" Englands Kriegszielpropaganda ist ebenso unsicher, sprung haft und nervös wie seine gesamte Kriegsführung. Wir haben diese Feststellung schon oft in der Gegenwart treffen können, aber sie drangt sich gerade wieder in der Gegenwart auf, wo ein deut liches Abrücken von den alten Stichworten in der englischen Pro paganda zu spüren ist. Man hat fast den Eindruck, als ob sich in London von Zeit zu Zeit die verantwortlichen Männer und Be rater der Churchillschen LLgenzcntrale zusammenfinden, um sich über das Ergebnis ihrer Arbeit Rechenschaft abzulegen und neue Pläne und Programme auszuhecken. Das Ergebnis dieser inter nen Besprechungen aber erscheint meist in einer außerordentlichen Niedergeschlagenheit und Unzufriedenheit zu bestehen. Man er kennt, wie wenig Erfolge man mit der gerade zuvor gestarteten Propaganda erzielt hat, man sieht die Fülle der Bedenklichkeiten und der Ablehnungen, die durch sie ausgelöst wurde. Da aber der Knüppel beim Hunde liegt und ein Leerlauf bei den bri - tischenLLgenoffensiven allzu gefährlich ist, brütet man schnell ein neues Schlagwort aus, das nun auf Anweisung von oben systematisch in alle Zeitungen Englands, der Dominien und der USA. hineingepumpt wird. Hieß es gestern: Die militärische Lage Englands ist besser und der Berlust an Schiffen geringer, als selbst die größten Pessimisten erwartet haben, so heißt es heute: Nur schnelle Hilfe kann England retten. Wenn die USA. nicht in wenigen Wochen ihre ganze Macht in die Waagschale werfen, so sind wir auf der Insel verloren. Aehnliche Gedankensprünge, oder besser Luftsprünge der wildesten Gedankenlosigkeit, vollzieht man bei der Propaganda für die englischen Kriegsziele. Da der so laut zur Schau getra gene Hatz gegen Deutschland und die immer neu wiederholten Androhungen von dessen völliger, irgendwann einmal zu er zielender Bernichtung nicht mehr durchschlagen, mutz man von Zeit zu Zeit auch einmal einige konkrete Angaben in den salz- und schmalzlosen Kuchen der britischen Zukunftspropaganda mit hineinrühren. Da überbieten sich plötzlich die englischen Zeitun gen mit Beteuerung der großen Pläne, die in Zu kunft das Leben auf der Insel mnd in der Welt zu einem wahren Paradies menschlichen Glücks gestalten sollen. Regt sich die Kritik an diesen vagen Versprechungen, so versichert man sofort mit düster niedergeschlagenen Augenwimpern: Nein nein, wir wollen uns nicht besser machen als ivir sind. Wenn es uns nur gelingt, die unendlichen Schäden und das soziale Elend, das wir selbst und unsere Väter und Großväter im englischen Königreich ver schuldet haben, nach dem Kriege wieder gutzumachen, so wäre schon viel erreicht. Aber dieser Versuch einer schüchternen Selbst erkenntnis hält dann meist auch nicht lange an. Sofort regt sich wieder die britische Arroganz. Man beginnt mit der Größe und Heiligkeit der angelsächsischen Mission auf dieser ihr von Gott geschenkten Erde zu prahlen, bis auch diese Grammopohonplatte zerspringt und nach der nächsten Besprechung der britischen Propagandahelden ein neuer Sprung aus dem Lüqensumpf versucht wird. So ist man allo einmal ..modern", soweit es nur irgend geht. Man scheut sich nicht, dem Nationalsozialismus seine schwer er kämpften Wahrheiten zu stehlen und sie sozusagen im Schotten röckchen der Welt als typisch britisches Produkt anzupreisen. Auf der anderen Seite ist man aber ebenso reaktionär und konser vativ. Man ereifert sich mit der Hysterie einer alten Jungfer über die Menschen und Gott verderbenden Parolen, die so auf- lührcrikch. so gewalttätig aus der europäischen Mitte aufklingen. Man stöbnt über die Beunruhigung, die dadurch für alle Völ ker und Staaten mit einer freundlichen und zur Harmonie ver anlagten Normalgesinnung entstehen. Und man entwirft nun Bilder, einer nach rückwärts in die Vergangenheit gerichteten Sehnsucht, nach einem sentimentalen und besseren „Es war ein mal". Man siedelt seine Wünsche wieder Jahrzehnte vor dem Weltkrieg an, wo es dem Empire noch ach so glänzend ging und wo kein Mensch ahnte, was einst das Jahre 1941 Sen bie deren Engländern bescheren würde. Gegenwärtig ist diese rührselige Platte konservativer Rück erinnerungen wieder einmal als neuester Schlager auf das eng- liübe Vroraaanda-Grammovhon auGeleat worden. Es darf des halb nicht verwundern, wenn plötzlich die englischen Zeitungen beteuern: Wenn wir sigen, wird alles wieder so, wie es früher war. Selbstverständlich werden die Deutschen in die Schwäche des Versailler Schandfriedens zurückgestotzen. Selbst verständlich werden alle Nazis aus Deutschland ausgerottet und in ein besseres englisches Jenseits befördert Selbstverständlich werden die armenJuden wiederin den deutschen Eroß- städte zu Macht und Ansehen gebracht. Sie erhalten mit Zins und Zinseszins bis auf den letzten Pfennig zurück, was sie auf ihrer „schrecklichen" Flucht aus dem so ungastlichen Lande verloren haben. Selbstverständlich darf es keine eigenen deutschen Zeitungen, keine deutsche Wirtschaft und keine deutsche Politik mehr geben. Selbstverständlich werden wir in den Schulen der in unzählige kleine Ländchen aufgeteilten europäischen Mitte nach dem Rechten sehen und dort nur noch englische und amerika nische Ladenhüter geistiger Impotenz dulden. Und so in diesem Stil des Selbstverständlich fort, solange nur die Nadel hält und die Grammophonplatte nicht vor Ekel an ihrem eigenen Papa geiengekreisch zerspringt... Golo der Narr Roman von Walter Fritz Dietrich Pcrlricüsrech« bei: Central-Bureau für die deutsche Presse <8«bH„ Berlin SW 68, Friedrichstraße 10 28t «Nachdruck verboten.» „Nach Hamburg", kam es leise von den Lippen Dor rits „Danke sehr!" brachte sie noch mühsam hervor; dann ging sie mii müden, schleppenden Schritten zum Aufzug, um sich aus ihr Zimmer zu begeben Jetzt wußte sie, daß sie Fred von Bergen nicht Wiedersehen würde, sühlte auch, daß sie niemals die Krast haben würde, das Kommende zu ertragen Weder Mittag noch Abend war sie imstande, auch nur einen Bissen zu genießen; sie lag nur immer aus- gestreckt aus ihrem Bette und starrte zur Decke, stumm und tränenlos Ihr Fühlen und Denken schien ausgeschaltet, eine ungeheure Müdigkeit und Gleichgültigkeit lähmte sie, daß sie nicht einmal an ihren Vater dachte, der besorgt mehrmals an ihre verschlossene Tür klopfte, um sie zu be wegen, zn ihm zu kommen und etwas zu genießen Gänz lich unempfindlich auch gegen seine Angst und sein Drän gen, gab sie nur mit wenigen gequälten Worten immer wieder die gleiche Antwort, daß sie sich nicht Wohl fühle und nur Ruhe brauche. Der Abend kam und Dorrit hatte das Zimmer noch immer nicht verlassen. Golo rief sie nochmals an und sagte ihr, daß er jetzt zur Vorstellung müsse, aber sofort aus dem schnellsten Wege nachdem wieder ir»8 Hotel käme; er hoffe sie dann zu sehen. Sie antwortete nur: „Ja, Vater!" Sorgenvoll begab sich der alte Clown in den Zirkus. An diesem Abend wurde es ihm so schwer wie in den Tagen des großen Unglücks seines Lebens, den Leuten seine Späße vorzumachen. Eine Unruhe hatte ihn gepackt, die er nicht mehr loswurdc Bei seinem letzten Auftritt glaubte er, wahnsinnig werden zu müssen, so peinigten ihn Angst und Sorge um sein Kind Mitten in seiner letzten Szene fühlte er plötzlich einen schmerzhaften Stich in der Brust Ein Angstschrei entrang sich ihm, und er grifs mit beiden Händen nach dem Herzen Und das Publikum lachte! Konnte es denn ahnen, was in dem armen Spaßmacher vorging? Alles, was er tat, konnten ja nur Scherze sein. Noch einmal riß Golo sich zusammen und führte seine Arbeit in Pflichterfüllung bis zu Ende durch, dann wankte er, vom Beifall umbraust, aus der Manege nach seiner Garderobe. Ord« Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt, Oberstleutnant Mölders errang seinen 56. Luftsieg. Wie soeben bekannt wird, sind im Lause des Montags in der Nacht zum 11. Februar noch weitere fünf britische M zeuge abgeschossen worden, und zwar vier Kampfflugzeuge uk! ein Jagdflugzeug. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Montag durch die deutsche Luftwaffe vernichteten britischen M schinen auf 38. * Unterseeboot versenkte 21566 BAT- Feindliches 7ÜNV-VRT.-Hande!sschiff durch Kampfflugzeug o.n nichtet — Einflugversuch an Ler Kanalküste mit vier AvschiW abermals zuriickgeschlagen — Tonnageergebnis des FernkaM angriffes auf einen Geleitzug weiter erhöht Verlrn, 12. Februar. Das Oberkommando Ler Wchnna* gibt bekannt: Ein Unterseeboot versenkte 21 086 VNT. feindlichen Handel schifssranms. Bei erfolgreichen Angriffen gegen Schisfsziele im Secgebi" um England versenkten Kampfflugzeuge ein Handelsschiff 706V BRT. und beschädigten zwei weitere Schiffe schwer. Ein Versuch des Feindes, gestern am Tage in das besetzt Gebiet an der Kanalküste einzusliegcn, mißlang wiederum. N' Gegner verlor hierbei vier Flugzeuge, und zwar zwei im LB kämpf, eins durch Flakartillerie und eines durch Marineartillerie Der Feind warf in der letzten Nacht in Nordwest- E Mitteldeutschland eine kleinere Zahl von Spreng- und VrE bomben aus Wohnviertel. Außer einer geringen Zahl Toü unter der Zivilbevölkerung entstand mir leichter Sachschaden. Genaue Feststellungen haben ergeben, daß bei dem 10. Februar gemeldeten Angriff von Fernkampfflugzeugen ge^' einen britischen Eeleitzug westlich der portugiesischen Küste iA gesamt sechs Schiffe mit 29 506 BRT. feindlichen Handel schiffsraumes versenkt worden sind. G Ror do,, > berichte: W, "ssgcsamt L'm Gebie nicht wc seiri,. sn crwc Ai He« MWii des kW SvWules der w Massenkundgebung der DAF. — Eine einzigartige Demonstration kampfesfrohel Siegeszuversicht — Abrechnung mit Churchill " das W, -bAr -Uciche ft Laü daß b »»zweifelt lüg !Nlü, die deins an, weiß nllmi uninteressant, > tischen Regier» ionnationSmin gibt, was die f Im Gegen nien nicht a» London Gozet «on mii einem tagend die Net Nguyen und s dech, cs: „Bei adits demdard Htvierigsicn U: base np oliz -Haupwtz der Achädigien G drang und sein, fallenden 2 e- ein güinzeni Lo» einen "Tie Deüimlag Morden. Bei > tNti Lrandbomt Nbüudc vor d eines Sch!« Während eines M ihrem Boe Nie Schiffe an Noch anfsc! ^rdcnsanszeich Md, das, in c ^irätc dun sind. So < ^Zeichnungen Londoner Dock- Wns, Brandi Mr ans Han "lande in Dov nllinejse Berni Edoner Docks ^dicnmg eim Mge Panich ^bcngelnet, „e Öligen und di ,se Erplosion t Mere Brand Me». öahlcnakr bn,.?Mn-EH»i Wischen Volk die Äugen Wirklichen c >7 «WNNtgNb V iws Willi Min votldrin 'd Atwtotcvs! z dehaupi m^bruar end An» Tienb >^">t worden ^Dr als der : ' un vergamv solchen . »der Sen Nm. . Sinn ^ie. dann ,n eZ trgendeiner OEleitkafte j Mrm das e L" löm mehr bei ^Wahrheit ^gen nur Berlin, 11. Februar. Der Berliner Sportpalast war am Dienstagnachmittag die Stätte einer einzigartigen, wahrhaft grandiosen Kundgebung des Kampfeswillens und der Siegeszuversicht unseres Volkes, einer Mani festation der Schaffenden der Reichshauptstadt, die in ihrer wuch tigen Geschlossenheit die rechte Antwort aus das theoretische Siegesgeschrei der Plutokraten jenseits des Kanals darstellte. Der Berliner Gauleiter, Reichsminister Dr. Goebbels, war es, der als Dolmetsch dieser inneren Haltung der Massen mit dem großsprecherischen Churchill abrechnete. Wieder spiegelt sich wie einst auf den Gesichtern der 18 000 oder 20 000 Männer und Frauen, die Kopf an Kopf hier sitzen, eine eiserne, ruhige, trotzige Zuversicht. So oder so, das Ziel wird erreicht! Heute wie damals resultiert dieser unantastbare Stolz aus Leistung und Mitarbeit. Jeder einzelne von den Tausenden hier ist ja, wo immer er seine Pflicht in harter Tagesarbeit er füllt, ein Streiter für unsere Freiheit nach außen. Sie alle be finden sich ja an diesem oder jenem Platz mitten in dem unge heuren Arbeits- und Rüstungsprozeß, der ein ganzes Volt in gleichem Schritt dem gleichen Ziel zustreben sieht, in einem Schaffen, das die Voraussetzung für die ersten unvergleichlichen Siege unserer Wehrmacht schuf und das ebenso auch als festes Rückgrat der kämpfenden Front zu seinem Teil den Endsieg ge währleistet. Mit Recht kann sich jeder von ihnen als wichtiger Mithelfer an einem Werk betrachten, das wie keines zuvor von historischer Größe und Mission ist. Hier und da hört man einen Brocken aus den Gesprächen der Massen. Immer wieder ist Churchill die Zielscheibe des Volks spotts. Die Berliner haben nichts wie eiskalten Hohn, nichts wie souveräne Verachtung für oen geschlagenen „Helden von Dünkirchen" übrig. Wohin man hört: Hier gibt es nur eines, das weniger in Worten als in den Mienen zum Ausdruck kom mende Vertrauen auf die geniale Feldherrnkunst des Führers, von dem wir wissen, daß er früher oder später dem schon wanken den Feind den tödlichen Stoß versetzen wird. Was wahre Siegeszuversicht ist, davon hätte sich Winston Churchill in dieser Volkskundgebung belehren lassen können. „Wtzlich st N?le laiu o armer für do ü °"ke an vor blj>ey Pater einer ^'.^er cs hj, Mann, anzü Ztuud »"E Kann Mdcl Uebe: >rg 'M Gefiel Ira, ur >1 lAe Emst, °khUtt Pera <7? könnt , Lik k°Mb nehetzl '">0 A"ung. , Oku N Ms,.?" Wei, v 'Äer lauschte Mrgrü Hl b^Mnte, ! N. Paie ,:!!'erk-?uk>re- Berlin, 11. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bewaffnete Aufklärungsflugzeuge erzielten Bombentreffer in den Hafenanlagen einer Stadt an der englischen Ostküste. Kampsslugzenqe griffen in der letzten Nacht britische Flug plätze an, zerstörten elf und beschädigten weitere feindliche Flug zeuge am Boden. Die Verminung englischer Häsen wurde fortgesetzt. Im Mittelmeerraum richteten sich erfolgreiche Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen militärische Anlagen auf der Insel Malta und gegen einen Hafen an der Küste der Cyrenaika. Luft aufklärung stellte im Suezkanal zwei gesunkene Handelsschiffe als Ergebnis des Einsatzes von Kampfflugzeugen fest. Versuche des Feindes, am Tage mit Kampfflugzeugen unter Jagdschutz in das besetzte Gebiet an der Kanalküste einzusliegcn, brachen unter der starken Abwehr durch Jäger und Flakartillerie zusammen. Außer einigen Opfern unter der Zivilbevölkerung entstanden nur geringfügige Schäden in Wohnvierteln Bei diesen Einflügen verlor der Feind sechs Flugzeuge im Luftkamps und drei durch Flakartillerie. In den Abend- und Nachtstunden wiederholte feindliche Angriffsversuchc waren erfolglos. Britische Kriegsschiffe, die in der Nacht die flandrische Küste beschossen, wurden von Kiistenbatterien des Heeres zum Einstellen des Feuers und zum Abdrehen gezwungen. Der Feind warf in der Nacht zum 11. Februar an neun Stellen Norddcutschlands, darunter auch Hannover, vorwiegend Brandbomben. Entstandene Brände konnten schnell gelöscht wer den. Wirtschaftlicher oder militärischer Schaben entstand nicht. Der Angriff förderte jedoch eine Anzahl Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Die Nachtabwehr erwies sich als besonders wirksam. Nachtjäger schossen acht und Flakartillerie vier der an- greisenden Flugzeuge ab. Marineartillerie brachte an der norwegischen Westküste ein feindliches Flugzeug zum Absturz. Die Eesamtverlustc des Fein des betrugen demnach gestern und in der vergangenen Nacht insgesamt 33 Flugzeuge. Die Fahne», von Werkscharmänner» i» langer Kolonne tragen, ziehen ein. Schon bilden sie eine leuchtende Front A festlich geschmückten Halbrund ,iiber dem die Worte stehen: unseren Fahnen ist der Sieg!" ein ungeheurer Jubelsturm c» fängt den Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels. Nach Eröffnung der Massenkundgebung durch den KreE mann und Worten des Gauobinanv.es gab Reichsminister Goebbels in seiner immer wieder durch stürmische KE gedungen des Beifalls und der Zustimmung unterbrochenen dem unerschütterlichen Siegesbcwußtsein der Nation AusdE Was noch nie zuvor ein Volk in Europa errungen habe, E das Reich heute in festen Händen' Gemeinsam mit dem ihm kündeten und befreundeten Italien beherrsche es den KontiE Aber Deutschland habe nicht nur die Tatsachen der "E Macht aus seiner Seite. Seine Soldaten seien Träger ci« neuen Weltanschauung. Sie rümpften für ein großes Ziel, am siegreichen Ende dieses Krieges stehen werde, für den E bau des ersten großen Sozialstaates der Erde. Was aber sei Krieg siir die englische Plutottatie anders als die Verteidig""., der unberechtigten Privilegien einer besitzenden Oberschicht, 'N nicht begreifet! wolle, daß die Herrschaft des Geldes endgültig' Ende gehe. „ Unser Voll wisse aus der Geschichte, daß die Kräfte jnE Ideen, verkörpert in der soldatische!! Macht eines großen VoE immer noch den zerfallenen Machtgebilden einer alten Welt n» , legen gewesen seien. Deshalb gehe heute Deutschland mit rmB. Entschlossenheit, in grenzenlosem Vertrauen auf den sME seinen Weg zum Siege. Welch ein Glück bedeute es für "E Volk, in dieser Zeit zu leben und Vollender eines geschichtlE Auftrages zu sein, den eine Nation in Jahrhunderten nur mal vom Schicksal gestellt bekomme. j, In späterer Zeit würden die Mühsale und Strapazen, Opfer und Entbehrungen, die der Krieg nun einmal der NoE auserlege, vergessen sein. Dann werde man erkennen, daß »E Volk in der letzten Auseinandersetzung mit England stark reif geworden sei für seine Führungsausgaben in kommender ck' 38 Engländer abgeschossen Mölders errang seine» 56. Luftsieg Von sinnloser Angst gepackt, jchmintte er sich nur not dürftig ab. ritz sich die lächerlichen Lnmpen vom Leibe, zog sich um und ries in maßloser Erregung vor dem Zirkus eingang einen Wagen heran, der ihn schleunigst ins Hotel bringen sollte. Wieder die stechenden Schmerzen tn der Brust, schleppte er sich mit äußerster Kraslanstrengung zu den Zimmern, die er mit seiner Tochter bewohnte. Fast getraute er sich gar nicht, bei ihr anznklopfen, so hielt ihn die grenzenlose Angst gepackt. Endlich tat er es doch. Keine Antwort. Dorrit war wieder noch nicht zurück. Wo mochte sie sein? War ihr etwas zugestoßen? Er mußte wissen, wann sie weggegangen war und ob sie vielleicht etwas hinterlassen oder angerufen hatte. Kaum war er imstande, sein Zimmer aufzuschließen und Licht anzudrehen. Eine Nachricht an ihn lag nicht aus dem Tisch wie sonst, wenn sie etwas »«gehabt hatte und später nach Hause zu kommen gedachte Er ries den Portier an; aber auch der konnte ihm nur sagen, daß er das gnädige Fräulein schon vor zwei Stunden habe aus dem Hotel gehen sehen Golo litt unbeschreibliche Qualen, und es wurde ihm immer mehr zur Gewißheit, daß irgend etwas mit seinem Kinde geschehen sein mußte. Stunde um Stunde verging, Dorrit kam nicht! In seiner Verzwciflnng ries Golo die Polizei an, aber man konnte ihm auch dort keine Auskunft geben Man sagte ihm, daß Unglücksfälle in den Bezirken erst am Morgen nach der Zentrale gemeldet würden nnd er sich bis dahin gedulden müsse. „Gedulden!" stöhnte er. „Eine ganze Nacht gednlden! Wie soll ich das denn ertragen?" Völlig angekleidet blieb er die ganze Nacht in einem Sessel sitzen An Schlaf war nicht zu denken Am liebsten wäre er durch die dunklen Straßen gelaufen, um Dorrit zu suchen; aber was hatte das für einen Sinn? Er hatte doch keine Ahnung, wohin das Mädel gegangen sein konnte nnd wo es sich vielleichi anfhiett! So blieb ihm nichts anderes übrig, als in dieser qualvollen Angst und Sorge den Morgen abzuwarten, Diese Nacht wurde die schlimmste seines Lebens. * Dorrit war ohne Ziel durch die Straßen geirrt und auch ganz absichtslos zum Zirkus gekommen, in dem eben der Vater arbeitete. Der Anblick des großen Gebäudes weckte das unalückliche Mädchen aus seiner Teilnabms- i losigkeil. Dorrit erinnerte sich der Zeiten, als sie den zum Zirkus begleitet und ihn auch meist nach der DA stellung abgehott hatte. Gedachte ihrer eigenen SehnstE Artistin zn werden. Warum war sie es nicht geworden? Dann würde wahrscheinlich jetzt mit ihrem Vater dort drinnen zuiE men arbeiten, liefe nichl draußen herum in dieser Not E Verzweiflung! Sie sah in Gedanken die Manege, sah E Publikum, die strahlende Beleuchtung, die spielens Scheinwerfer, hörte den Beifall der Menge und säb^- Vater bei seiner Arbeit. Wie schön war das doch all" , wie wundervoll konnte das Leben sein, und für sie E es abgeschlossen! Sie sollte noch jünger sterben als arme Mutter, die so schrecklich geendet hatte, aber E bei ihrer Arbeit in der Manege! War das. so fnrchtbarH auch immer gewesen sein mußte, nicht immer noch beE als so ganz allein, heimlich und im Dunkel der Nacht, A letzten Weg zu gehen? § Der Gedanke, aus dem Leben scheiden zu müssen, für sie untragbar geworden schien, hatte sie schon ME mals erfaßt; jetzt bohrte er sich in bas überreizte, krE Hirn des Mädchens ein und blieb darin haften. Nur p"' Wie war ihr noch nicht recht bewußt. Vor dem Zirkus überfielen sie Gedanken, die sie Weile festhielten. „Soll ich wirklich schon fortgehen E der Welt?" fragte sie sich. „Habe ich denn gar nichts «E zu hoffen, wo ich doch noch so jnng bin? Vielleicht alles viel leichter vorbei, als ich fürchte! Soll ich E-s lieber noch versuchen, Fred zu finden? Kann er denE? schlecht, so mitleidlos sein, mich jetzt im Stich zu laß'!,. Er muß sich doch um mich kümmern, hat doch die Pw" da es doch sein Kind ist!" . Aber dann kamen wieder die düsteren Gedanken gewannen die Oberhand. „Nein! Ich habe nichts E,; zu erwarten! Ich muß meinen Fehltritt büßen! DE, Mann hat mich aufs schmachvollste betrogen, und nun ließ er mich in meiner höchsten Not! Was bleibt mir deres übrig, als mit meinem Kind forlzugehen? würde mir nicht so schwerfallen, wenn mein armer DE nicht wäre! Hat er das um mich verdient? Ist er auch ein unglücklicher Mensch? Mutter ging so früh " ihm, und nun auch noch sein einziges Kind!" (Fortsetzung folgt.) ' iM!7 MOE Z
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)