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Ottendorfer Zeitung : 25.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194101252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19410125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19410125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-25
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.01.1941
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Was ist aus Frankreichs Gold geworden? Enthüllungen um echt englische Raubmanöver/Reynaud als Helfershelfer/Das Geheimnis von Dakar Paris, 24. Januar. Was ist aus den 100 Milliarden fran zösischen Goldes geworden? fragt die Korrespondenz „Inter- France" am Donnerstag in einem Artikel und erinnert zunächst an die Worte des Generals Petain dem Korrespondenten der „New Port Times" gegenüber, daß Frankreich ohne Gold und Devisen sei' Die Tatsachen seien folgende: Noch 1940 habe Frankreich 115 Milliarden in Gold besessen. Es sei unmöglich, daß diese Summe in der Zeit vom Mai bis Juni in nichts zerflossen sei. Die Käufe im Ausland könnten das Verschwinden des Goldes nicht erklären. Wie kommt es aber, daß Frankreich im Mai 1940 noch 100 Milliarden Gold besessen habe und heute nichts mehr? Man wisse zwar, daß das Gold aus dem Mutterlande abtrans portiert wurde, und daß ein Teil davon wahrscheinlich nach Dakar gekommen sei. Damit könne man auch den Angriff der Engländer aus Dakar erklären. Ein anderer Teil des Goldes aber, der in die USA. ge gangen sei, hätte doch das Eigentum Frankreichs bleiben müssen. Hier berühre man die französisch-englischen Beziehungen und die von dem früheren Ministerpräsidenten Reynaud, als er noch Finanzminister Daladiers war, England gegenüber ein gegangenen Verpflichtungen. Habe er, so fährt die Korrespon denz fort, das Gold Frankreichs unter der Bedingung an die USA. gegeben, daß England jetzt seine Einkäufe in Amerika mit dem französischen Golde machen könne? Es sei noch lange nicht alles klar über die Abkommen zwi schen Reynaud und Großbritannien vom 12. Dezember 1939 und dem 28. Mai 1940. Reynaud habe eine gemeinsame Einsetzung der wirtschaftlichen und finanziellen Hilfsquellen der beiden Länder vorgeschlagen. Der offizielle Text erwähne nicht die Verschiebung des französischen Goldes. Es könne jedoch die Möglichkeit bestehen, daß Eeheimklauseln in diese Verträge ausgenommen wurden, die bisher nicht zur Kenntnis der französischen Oeffentlichkeit kamen. Man könne noch weiter gehen und fragen, ob Großbritannien sich nicht ganz oder teilweise das Recht über die Verfügung des französischen Goldes gesichert habe. Wenn es so sei, dann könne man die Worte Petains begreifen, daß Frankreich weder Gold noch De visen besäße. England hält den geraubten Parthenon- Marmor fest Auch einem verbündeten Griechenland werden gestohlene Kunst schätze nicht zurückgegeben Berlin, 23. Januar. Nach einer Meldung des englischen Nachrichtendienstes fragte die konservative Abgeordnete Miß Lazalett im Unterhause an, ob der Premierminister einen Ge setzentwurf einbringen werde, um die Rückgabe des Marmors von Elgin bei Beendigung der Feindseligkeiten" als Zeichen der Anerkennung für den großartigen Widerstand Griechenlands gegen die Aggression" zu gestatten. Attlee erteilte hierauf den schriftlichen Bescheid, daß die Regierung sich nicht vornehme, einen Gesetzesvorschlag zu diesem Zwecke 'einzubringen. Bei dem in Frage stehenden Elgin-Marmor handelt es sich um eine kostbare Sammlung von Skulpturen aus der Blütezeit der griechischen Plastik, die von dem englischen Diplomaten Thomas Elgin, als er um die Wende des 19. Jahrhunderts bri tischer Gesandter in Konstantinopel war, auf einer Reise durch Griechenland „entführt" wurde. Dieser geschäftstüchtige Ab kömmling Albions hatte es dann verstanden, seinen wertvollen Raub, unter dem sich Eiebelfiguren und Teile des Parthenon frieses und eine Kore des Erechtheion befanden, für teures Geld in London loszuschlagen, wo er seit 1816 im britischen Museum aufbewahrt wird. Diese Geschichte macht es verständlich, daß die Anfrage von Miß Lazalett im Unterhause als äusterst pein lich empfunden wurde. Ihr wurde, wie zu erwarten war, die ent sprechende Antwort zuteil. Denn noch nie hat ein britischer Mi nister daran gedacht, einen Verbündeten für die England ge leisteten Dienste zu belohnen, noch viel weniger daran, einen einmal in Sicherheit gebrachten Raub freiwillig herauszugeben. Im vorstehenden Fall hätte es sich übrigens nicht einmal um eine Belohnung, vielmehr nur darum gehandelt, einen vor langer Zeit verübten Raub „wieder gutzumachen". Aber auch dazu sind die Engländer auf Grund ihrer Mentalität nicht ein mal imstande. Zäh und tapfer gegen fünffache Uebermacht Rom, 24. Januar. Die italienische Garnison von Tobruk, die die Aufgabe, hatte, den Marsch des Feindes aufzu halten, hat sich zäh und tapfer gegen eine fünffache Ueber macht geschlagen. Sogar die englische Propaganda mußte, wie der diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Stefani erklärt, in einer Radiosendung darauf Hinweisen, daß die Italiener noch zäher als bei Bardia gekämpft hätten. Durch den heroischen Widerstand der italienischen Soldaten, schreibt Stefani weiter, seien die weit überlegenen eng lischen Streitkräfte über einen Monat aufge halten worden. Hinzu komme noch, daß der Vorstoß der Eng- länder nach Westen nicht die gleiche Bedeutung habe, wie der italienische Marsch nach Osten gegen die Ziele des Nildeltas und des Suezkanals. In westlicher Richtung liege kein Objekt von gleicher Bedeutung. Die Einnahme von Tobruk ändere auch an der durch die kürzliche Luft- und Seeschlacht im Kanal von Sizilien ge schaffenen Lage nichts. Infolge der bei diesem Gefecht erlittenen sehr schweren Verluste der englischen Flotte scheine die Londoner Admiralität sich ent schlossen zu haben, keine Eeleitzüge mehr durch das Mittelmeer zu schicken, sondern diesen kurzen aber gefährlichen Weg jenen über sechs Wochen längeren Umweg um Afrika vorzuziehen. Italien führt, wie „Giornale d'Jtalia" erklärt, die ihm im gegenwärtigen Augenblick des Krieges obliegenden Aufgaben, das Schwergewicht der Streitkräfte des bri tischen Imperiums, dem sich noch „freie Franzosen" zur Verwendung stellten, auf sich zu kehren, mit Entschlossen heit, Energie und hohem Kampfgeist durch. Tobruk habe weit länger als die ihm von den britischen Meldungen zugebilligten zwei bis drei Tage nach dem Fall von Bardia gegen eine mehr als fünffache Ueberlegenheit standgehalten. Nach dem Verlust von Bardia seien die Ereignisse von Tobruk zu erwarten aewesen und erwartet worden, die. jedoch auf den Verlauf des Krieges ebenso wie auf die Kampfkraft und Kamvfentschlossenheit Ita liens ohne Einfluß seien, da Italien mehr denn je fest ent schlossen sei, den Krieg zum Ende siegreich durchzusühren. Neue infame Verleumdungskampagne der Briten Nom, 24. Januar. Auf einem von den Engländern genom menen italienischen Flugplatz in Nordafrika wollen die Eng länder nach Reuter Abzeichen sowie Verspannungsteile gefunden haben, die zu einem britischen Flugzeug gehörten. Es lag auf der Hand und hätte im übrigen von der britischen Luftwaffe auch auf Grund der vorangegangenen Luftgefechte jederzeit fest gestellt werden können, daß diese Gegenstände von einer Ma schine der RAF. stammten, die wenige Tage vorher von den Ita lienern in der Nähe dieses Flugplatzes abgeschossen worden war. Für die britische Propaganda aber bildete diese Entdeckung ein gefundenes Fressen, um durch Reuter eine Verleum dungskampagne gegen die italienische Luft waffe zu beginnen und ihr zu unterstellen, sie tarne bei Feind flügen die italienischen Flugzeuge als englische Maschinen. Diese infame Beschuldigung steht auf der gleichen niedrigen Stufe, wie jene Verleumdung, daß die deutsche Luftwaffe mit Rote-Kreuz-Flugzeugen Aufklärungsflüge über der Festung Malta geflogen sei. Das in der deutschen und italienischen Luft waffe verkörperte Soldatentum verbietet von selbst, auf diese ofsenbar ganz planmäßige Hetze näher einzugehen. * Tausende von Pionieren und Jnstandsetzungstrupps in den Londoner Trümmergebieten tätig Stockholm, 24. Januar. Mit Tausenden von Pionieren und Jnstandsetzungstrupps versucht man jetzt in London, wie der Kor respondent von „Svenska Dagbladet" meldet, einigermaßen Ord nung in die Trümmerhaufen von London zu bringen. Straßendecken würden ausgebessert, Vombenkrater mit Erde auf geschüttet und leichter Eebäudeschaden soweit als möglich repa riert. An vielen Stellen, wo die Bomben Kanalröhren, Wasser rohre und andere unterirdische Leitungen völlig zerstörten, habe man, da eine schnelle Wiederherstellung unmög lich sei, große Brücken in den Straßen errichten müssen, auf denen sich jetzt der Verkehr über den tiefen Bombenkratern ab wickelt. Vielfach würden ferner Verkehrsumleitungen durchge führt, da zahlreiche Straßen so stark zerstört sind, daß sie un passierbar bleiben. Große Löcher seien in den Häuserreihen zu sehen. Viele Gebäude müßten ganz und gar niedergerissen wer den, da sie nur noch ein großes Durcheinander eiser ner Träger, Balken und Mauerreste seien. Der Ver kehr der Londoner Untergrundbahnen sei an vielen Stellen in den Außenbezirken unterbrochen. Das Telefonnetz, das sich als einer der verwundbarsten Lebensnerven der Stadt gezeigt habe, könne nur langsam wieder hergestellt werden. Die „begeisterten" Holländer seit Monaten planmäßig vornehmen. beständen Belgisch-Kongo abzuzweigen. anlagen erfolgreich mit Bomben belegt. verletzt. Jagdflieger schossen gestern zwei feindliche Flugzeugs ein drittes wurde durch Marineartillerie zum Absturz geb^ Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Todesstrafe bei besonders schweren Fällen der Preistreiberei Berlin, 24. Januar. Der Reichsjustizminister hat eine ü" fügung erlassen, die den Preistreibern verschärften Kampf sagt. In besonders schweren Fällen kann auf Todesstrafe kannt werden. schon anerkannt. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung versenkte ein Kak» slugzeug westlich Irland ein Handelsschiff von 3500 VRT. AE dem wurden ein Hafen an der Südostkuste Englands und In überseeischen Gewässern weitere 31V0V BRT. versenkt 3500-BRT.-Handelsschifs durch Kampfflugzeug vernicht Kriegswichtige Ziele an der britischen Ost- und Südostkiis^ bombardiert Berlin, 23. Januar. Das Oberkommando der Weists gibt bekannt: j Ein in überseeischen Gewässern operierendes KriegÄ hat weitere feindliche Handelsschiffe mit zusammen 31000 B>»' versenkt. Seine früheren Erfolge von über 100 000 BNT. WtM „ Unter bei Zusamn Inders geei L"n°n befind Auwelt eine- ihren tech KM ist oft k Mnner. Er ?r-r, mit der » Zunahme der Rattenplage in London Neuyork, 24. Januar. Der Londoner Berichterstatter „New Pork Times" meldet, daß die starke Zunahme der Rat/ plage in ganz England Beunruhigung auslöse. Die RattenM habe besonders seit dem Beginn der Luftangriffe erschre// an Umfang gewonnen. Viele Gebäude, die früher diese M nicht kannten, seien von Ratten direkt überschwemmt, da / Ungeziefer durch eingedrückte Fensterscheiben, Türen usw. übe/ hingelangen konnte. Adi? Ehikago, - Miet ! 7 der Annah, Bomber Verweise An r°Mgne Sou »ne ang Aich die Gr Dd gNO S Uert sehen b, V, warur ,Men sollten Kin besten Als der f A Bautrupp Sucher gefrw M auch tat Mbataillone Äderen auch betont ist. Z Millone, abi / Ihre K "kd nur notdi Ad bedingt Aubataillon überall verwe , Schon der auf baute 'egt. Die P M°risierten Mchen könn U ihre Komi !3°ln Diese Z Mandsetzen fraßen, Besei zerstörten Men Bauba 'Mungsbaut Ut gesagt if Endlichen Fe Endete und Eisernen A zwar oft ">er Etellunc Madrid, 24. Januar. Der Londoner Rundfunk versteigt/ zu der wahnwitzigen Behauptung, aus Briefen aus den Nich landen gehe hervor, daß die holländische Bevölkerung nachts / den Deichen stehe, um mit Begeisterung nach britischen M zeugen auszuschauen. — Mit derselben Begeisterung dürste^ holländische Volk wahrscheinlich auch den nächtlichen engliM Bombenabwürfen auf Städte und Dörfer in den NiederlaB- zusehen, die Churchills Piloten aus den von dem emigrier/ holländischen Herrscherhaus freundlichst gestifteten Flugzeug Also 46000Pfund (etwa 6 00000 RM.) brachte plutokratische England für den notleidenden von ihm in// englischen Krieg gehetzten Bundesgenossen auf. Die Höhe djE Summe wird erst recht deutlich, wenn man die Ergebnis der WHW. - Opfersonntage in Deutschland / Vergleich stellt. So brachte z. V. der 1. Opfersonntag in dE Jahr in Berlin über 1,59 Millionen Mark. Das ist das DiE von dem, was die Herren Plutokraten zusammen für die leidenden in Griechenland aufbrachten. Offenbar fand auch englische Regierung diese 46 000 Pfund für zu kläglich. Des»/ hat sie, um mit Attlee zu sprechen, trotz zahlreicher NotwE Inne Arb ketten beschlossen, 25 000 Pfund (300 000 RM.j dem SrE lr Gesandten in Athen zur Unterstützung der griechischen Bev»/ in dc rung zur Verfügung zu stellen. Diese Summe schlügt erst / dem Faß den Boden aus. Es dürfte übrigens der englischen./, der gierung nicht sehr schwer gefallen sein, diese paar lump/ leiba« Pfund aus den erst „vertraglich" geraubten Gold- und Dev'"' Iwerstandlr Wahrhaft plutokcatifche Opfer für Griechen!^ Berlin opferte an einem Sonntag das Dreifache Berlin, 24. Januar. Die Herren Plutokraten haben, / Reuter meldet, wieder einmal ganz „großzügig" in ihre Tas/ gegriffen. So jedenfalls will es der Herr LordsiegelbewaP Attlee mit seinem llnterhausgerede nicht nur seinen Zuhör/ sondern vor allem der „notleidenden tapferen griechischen / tion" weismachen. Großsprecherisch posaunt er in die Welt, / 46 000 Pfund Sterling für den griechsichen Hilfsfonds gezeM worden seien. ZLÄL E wäh 4 N °ufg MEhrenma es, daß .z > Besuch a In der letzten Nacht griffen einzelne Flugzeuge verschiß tz''kdlich^ A kriegswichtige Ziele an der britischen Ostküste an. . ^Kellüge mi Der Feind warf in den gestrigen Abendstunden in E ist übe deutschland wenige Spreng- und Brandbomben. Kriegs«""!/ tz "Vs aus Ziele wurden nicht getroffen. Der entstandene Sachschade/! L.Me jüdif gering. Eine Zivilperson wurde getötet, drei weitere sind m k, wung genc Toten der "ei einer . Golo der Narr Roman von Walter Fritz Dietrich Vertriebsrecht bei: Lcnlral-Burcnu für die deutsche Presse GmbH., Bertin SW 68, Friedrichstrasse 16 12s lNachdruck verboten.! Aber es hals alles nichts. Der Clown hatte wohl auf gehört zu weinen, aber er schüttelte zu ihren Aufforderun gen den Kopf und stöhnte nur: „Laßt mich! Laß! mich doch nur!" Da gingen die Kollegen spöttelnd wieder zu den Feiernden zurück und berichteten, was sie gesehen und ge hört hatten. Alle lachten darüber, denn sie waren schon in froher Stimmung und konnten Loko nicht verstehen. Das Hochzeitspaar allein verstand diesen großen Schmerz, und Golo sagte leise zu seiner strahlenden Braut: „Ist es dir recht, Maja, wenn ich ihn hole? Ich denke, mit mir wird er kommen, wenn ich mit ihm rede." Maja sah ihn lächelnd an und erwiderte eifrig: „Das ist recht von dir, Georg, daß du dem armen Kerl nicht mehr zürnst. Aber ich denke, es ist besser, wenn ich ihm selbst zurede, sich nicht weiter auszuschlietzen. Aus mich wird er ja wohl hören!" Georg stimmte zu, und Maja erhob sich unauffällig, um Loko aufzusuchen. Loko sah nicht aus, als er Majas Schritte hörte; dachte er doch, daß es eine der anderen Frauen sei, die zu ihm kamen. Er hatte den Kops in die Hände gestützt und starrte aus den Boden. Da legte sich eine kleine Hand auf seine Schulter, und eine warme, Helle Stimme klang wie aus einer anderen Welt zu ihm: „Aber, Loko! Warum verdirbst du mir diesen Tag? Was habe ich dir denn getan, daß du so häßlich bist und nicht an meiner Freude teilnimmst?" Der Clown war bei den ersten Worten zusammen gezuckt. Das war ja Majas Stimme! Sie sprach zu ihm, war zu ihm gekommen! War denn das möglich nach dem, was er ihr angetan hatte? Ja, sie war ein Engel, zürnte ihm wcht, sondern bai ihn sogar noch, an ihrem Ehrentage teilzunehmen! Diese Güte und ihr Erscheinen erschütterten den armen Menschen aufs neue, und er schluchzte laut aus „Nimm dich doch zusammen, Loko! Sieh, ein Mann wie du muß doch vernünftig sein, muß einsehen, daß er sich einer Hossnung hingegeben hatte, die unerfüllbar war! Kannst du dir denn nicht vorstellen, daß ein so junges Ding wie ich einen ebenso jungen Mann ersehnt? Du bist mir immer ein lieber Kollege gewesen nnd sollst es auch weiter sein. Auch Golo trägt dir nichts nach, denn wir zwei ver stehen dich, deinen schmerz und die große Enttäuschung. Hast du sie dir aber nicht selbst bereitet? Man soll sich nicht etwas wünschen, was man nie bekommen kann, und das mutztest du dir doch wirklich selbst sagen!" Da Loko kein Wort zu erwidern vermochte, fatzte sie ihn unter den Arm und bemühte sich, ihn hochzuziehen, indem sie weitersprach: „Sei ein Mann, Loko! Die an deren Kollegen lachen ja doch über dich Das soll und darf ein Mann nicht zugeben! Komm mit mir und tue mir die Liebe, mitzufeiern; du wirst sehen, wenn du erst tüchtig gegessen und getrunken hast, wird dir leichter ums Herz werden. Wer weiß, wie du noch einmal darüber lachen wirst, wenn du erst siehst und hörst, daß Golo eine kleine Teufelin zur Frau hat und du deine Ruhe hast." Sie lachte bei diefem Gedanken hellauf. Dieses Lachen brachte Golo zu sich. Er sah zu ihr auf und mutzte über ihre letzte Bemerkung selbst ein wenig lächeln. „Du bist gut!" stieß er hervor „Ich danke dir!" „Unsinn!" lachte sie nun vergnügt, als sie sah, daß sie Erfolg hatte. „Ich will nur nicht, daß du allein dich aus- schlietzt, wo du doch so gut wie die anderen zu uns und der Feier gehörst. Also, los dann, und keine so traurige Miene aufgesetzt! Heute mußt du mit uns lustig sein!" „Lustig sein? Wie kann ich das denn?" Mit qual vollem Gesicht sah er sie an, da wurde sie böse und schalt: „Nun ist es aber genug mit dieser unmännlichen Jam merei! Schäme dich, Loko! So benimmt sich kein Mann, wenn er einmal nicht bekommt, was er sich wünschte!" Sie ließ ihn los und machte Anstalten, davonzulaufen Da be sann er sich endlich doch und sagte kleinlaut: „Ich komme, Maja, ich komme ja! Aber fröhlich sein, das kann ich nicht!" „Wirst es schon werden!" meinte die junge Frau und nahm ihn wieder beim Arm, um ihn mit sich fortzuziehen. Lautes und zustimmendes Hallo begrüßte die beiden an der Festtafel, und Golo reichte seinem Partner erfreut und versöhnt die Hand „Ist schön von dir, daß du dich nicht länger ausschließt, Loko! Hättest uns wirklich die ganze Freude verdorben! Wir gehören nun einmal alle zusammen, sind eine große Familie und allesamt die Kinder unseres verehrten Direktors Ernani." Darauf reichte er dem Clown ein gefülltes Glas und rief: „Unser hochverehrter Direktor und väterlicher Freund l dH "Tichei doch an! "Das kai A de» Brit . ..Wii ofch für sichren, r A wie wi Me von Afig ein ^träges diesem Mre aus Mailich ^i-lnng, Mehi - Das An ^"nehme" „js dann al M ihren ! "'e er mu "hAun. » S ^Nrlcbsrech >3j Die Nu Mner Edlich uu '/ beiden ju hing Eines l Mich über Lesen i muß jo , Golo sal A „Und ol M hier dr lebe hoch!" Jubelnd stimmte die ganze Gesellschaft / und auch Loko mußte mit Ernani anstoßeu, der ihm u' munternd zunickte. . Maja aher zog ihren alten Verehrer auf den P/ neben sich und sorgte dafür, daß er reichlich aß und mehr trank. Loko schien sich auch wirklich im Alkohol/, trösten und wurde sogar am Ende lustig, wie er es niemals gewesen war. Niemand, selbst Maja nicht, ab/, daß es eine gespielte Lustigkeit war. Als die HochstimWÄ vorüber und allgemeine Ermüdung eingetreten war, g/ der Direktor Feierabend. Man ging in dem Bewußt" einen schönen Abend verlebt zu haben. Das junge Paar zog sich ebenfalls in seinen ÄE« zurück, froh darüber, daß auch Loko das Hochzeitssest gefeiert hatte. Nun waren sie restlos zufrieden und ko" ten sich ihrem Glück voll und ganz hingeben. Am nächsten Morgen war Loko verschwunden. * Das Leben im Zirkus ging weiter. Man hatte Clown Loko überall gesucht, aber er wurde nirgends/' funden. So stand also fest, daß er über Nacht die TlE, verlassen hatte. Der erste Tag in ihrer jungen Ehe w»' Maja und Golo durch diese Gewißheit getrübt. W/) doch Golo aus eigener Erfahrung, wie es ist, allein / der Landstraße zu wandern und niemals zu wissen, man leben und wo man nächtigen soll. Wenige Tage nach der Hochzeit verließ der Zirkus G Städtchen, wo er gute Geschäfte gemacht hatte, und Wagen rollten dem nächsten Gastspielort zu. Proben zur weiteren Ausarbeitung ihrer Nun/x und ihr verständnisvolles Zusammenleben füllten die so aus, daß dem jungen Paar die Tage im Sturm!// dahineilten. Ebenso aber eilte der Ruf der kle'/ Truppe, die nach dem Urteil der Presse über den // Clown der Welt verfügte, in die Orte und Städte vo/,, und alle Vorstellungen waren ausverkauft. Der ZM hatte es nicht mehr nötig, nur auf die Dörfer und i/^ kleineren Orte zu gehen, sondern er wurde von uns"/ gen Städten verlangt. Ernani mutzte seine Trupps deutend vergrötzeru, um ein entsprechendes Progra'.) zu bieten, denn der Star und seine Partnerin ko»" schließlich nicht stundenlang allein arbeiten. (Fortsetzung folgt.)
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