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Letzte Rachrichte» Arbeitsbeginn m Lvnlsnne Lausanne. 16. Juni. Im Hotel du Chateau fand Wittwochnachmittag eine informelle Besprechung der sechs einladenden Mächte stakt, an der deutscherseits der Reichskanzler und dec Reichsautzen minister teilgenomemn haben. Lie Besprechung galt im we sentlichen den technischen Fragen der Konferenzvorbereitung. Heute vormittag findet eins öffentliche Eröffnungssit zung statt, bei der der schweizerische Bundespräsident Motta und der Präsident der Konferenz Ansprachen halten werden. Es wird allgemein angenommen daß der Konferenzvorsitz MacDonald als dem Vertreter de: Macht zusallen wird, die die Konferenz angeregt hat. Im Laufe des Donnerstag findet dann eine Fühlung nahme der einzelnen Staatsmänner untereinander statt, während für Freitagvormittag die erste Sitzung mit mate riellem Gegenstand anberaumt ist. Bei dieser (Gelegenheit wird der Reichskanzler sprechen. Das Problem der Lausanner Konferenz betrifft nicht nur die Frage der endgültigen Beseitigung der Reparationen, sondern es geht hier um den Gefamtfragcnkomplex, der Eu ropa und die Welt betrifft und durch die Schwere der Welt wirtschaftskrise klargelegt wird. Die Welt erwartet Taten und nicht Konferenzen mit neuen Vertagungen und Ver sprechungen. Die-Lage verträgt eine solche Behandlung nicht mehr. Die deutsche Haltung wird den nationalen Interessen entsprechen unbeeinflusst durch den auffallend optimistischen Ton, der in den letzten Tagen besonders von Paris aus der Behandlung der bevorstehenden Konferenz zuteil geworden ist. Ls ist sicherlich die Erkenntnis allgemein burchgedrungen, datz wir nicht mehr leistungsfähig sind; aber bis zur Aner kennung der Konsequenzen ist ein weiter Weg. Die jüngste Notverordnung, die ja keineswegs in irgendeinem inneren oder äußeren Zusammenhang mit der Lausanner Konferenz steht, gibt eine drastische Illustration zur Lage in Deutsch land. Die Weltwirtschaftskrise ist ohne Bereinigung der Repa- ralionsfrage nicht möglich, aber sie ist auch damit allein noch nicht gelöst. Vielleicht wäre es möglich gewesen, wenn an- schlietzend an den Schritt des Präsidenten Hoover im Vor jahre eine großzügige Reparationsiösung erfolgt wäre, die Krise anzuhalten. Ob dazu die Reparationsregelung noch ge nügt, scheint mehr als fraglich. Das ist im wesentlichen auch der Inhalt der Ausfüh rungen gewesen, die bei einer Pressebesprechung gestern abend vom Reichskanzler, vom Neichsaußenminifler und vom Reichsfinanzminister dargelegt wurden. MitrnMd Dinslaken, 16. Juni Der Maurerpolier Wallnau wurde in seiner Wohnung erschossen au gesunden. Man nahm zu nächst Selbstmord an, doch traten bei der polizeilichen Unter suchung verschiedene Momente hervor die aus Mord deu teten. Dec verdacht richtete sich gegen den jüngsten, 24 Zahre alten Sohn des Erschossenen, dessen Frau das Geständnis ablegte, datz der Sohn den Vater erschossen habe Der Täter ivurde verhaftet. Zerrüttete Fanülieuverhättnisse sollen die Ursache dieses Valermordes sein. Kommerzienrat von Guilleaume erschossen Remagen, 16. Juni. Der 66jährige Geheime Kommer zienrat Max von Guilleaume, Mitinhaber der Kabelwerke Fellen L Guilleaume Larlswerk A.-G., Köln-Mülheim, wurde auf seinem Sommersih Haus Calmuth bei Remagen erschossen aufgefunden. Allem Anschein nach war Herr von Guilleaume mit seiner Iagdbüchse beschäftigt gewesen. Er hatte kurz vorher mit seinem Förster eine Fahrt zum Anstand aus der Iagd verabredet. Dit Staatridee der Nationalsozia lismus Berlin, 15. Juni. Nachdem der Rundfunk allen Parteien mit Ausnahme der Kommunisten zugänglich gemacht worden ist, sprach ge stern abend der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Gregor Strasser auf der Deutschen Welle über „Die Staatsidee des Nationalsozialismus". Der Vortrag wurde über eine ganze Anzahl deutscher Sender verbreitet. Strasser sagte u. a.: Wenn ich hier als erster National sozialist im Rundfunk über Wesen und Inhalt der national sozialistischen Staatsidee spreche, so erwarten Sie von mir weder rätselhafte theoretische Darlegungen, noch erwarten Sie von mir eine scharfe Polemik über Vergangenes und ge gen politische Gegner. Was heute in erster Linie zu klären ist, ist die Untersuchung der Voraussetzungen, unter denen in wenigen Jahren gegen alle herrschenden Gewalten nach einem verlorenen Krieg mitten in der Resignation des Zu sammenbruchs eine Bewegung entstand, die im Gegensatz zu allen Einstellungen von heute Millionen Deutscher in ihren Bann zieht. Der Nationalsozialismus ist letzten Endes nichts anderes als der politische Ausdruck der seelischen Nöte einer grotzen Epoche. Wenn wir den Nationalsozialismus als die Forderung nach staatlichen Maßnahmen zum Schutz des ge samten Volkskörpers vor Gefahren durch die feindliche Um welt bezeichnen, so geben wir Nationalsozialisten zu. daß der unbedingte Nationalismus der Freiheitskriege in der dann folgenden dynastischen Politik und später in einer reinen Wirtschafts- und Konzernpolitik verfälsch! wurde. Gegen diese Entwicklung und als Protest gegen die Ma schinisierung des Lebens entstand — vollauf berechtigt — die deutsche Arbeiterbewegung, die wir anerkennen und ihren tiefsten Inhalt bejahen. Denn wir verstehen unter Sozialis mus die staatlich durchgeführten Maßnahmen zum Schutze des Einzelnen oder einer größeren Gemeinschaft vor jeglicher Ausbeutung. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen, die Kom munalisierung der Trambahnen, der Licht- und Gaswerke, die Bauernbefreiung des Freiherr« vom Stein, die Einglie derung des Ständesystems in den Organismus des damaligen Staates, das Leistungsprinzip des preußischen Berufsoffi ziers, des deutschen unbestechlichen Berufsbeamten — das alles ist Ausdrucksform jenes deutschen Sozialismus, wie wir ihn auffassen und fordern. Dieser Gedanke eines staatlich garantierten sozialen Selbstschutzes hat nichts zu tun mit jenen Gedanken, welche der Marxismus in den deutschen Sozialismus einzuführen verstanden hat, nichts mit Jnter- nationalsmus, Pazifismus und Klassenkampf. Der Nationalsozialismus verwirft die Frage vom Indi vidualismus, der die innere germanische Freiheilsauffassung in eine wirtschaftliche innere Hemmungslosigkeit verfälschte. Der Nationalsozialismus tm Besitz der Staatsgewalt wird seine Aufgabe darin sehen, das deutsche Volk zurückzu- führen zu seinen echten und lebenswahren Anschauungen und organischen Formen. Politik heißt sür uns Dienst am deut schen Volk und Staatswohl. Die Staatsform ist für uns Nationalsozialisten kein Problem, das einer kräftezerstörenden Diskussion wert ist. Der Inhalt des Staates ist tausendmal wichtiger al, sein« äußere Aufmachung. Heber die Staatsform möge da, deutsch« Volk dann entscheiden, wenn es sich die äußere Freiheit wie- dererworben hat und wenn im Innern Arbeitsmöglichkeit und natürliches Auskommen gesichert sind. Wir Nationalso- sialisten wollen keine Reaktion sondern Gesundung. Wir Nationalsozialisten wollen keine Judenverfolgung, aber wir fordern eine deutsche Führung ohne jüdischen und fremden Geist, ohne jüdische Hintermänner und ohne jü dische Kapitalinteressen. wir wollen keinen neuen Krieg. Wir scheuen aber auch einen Krieg dann nicht, wenn er einmal das letzte Wittel sein sollte, um die deutsche politische und soziale Freiheit zu verteidigen. Wir wollen keine Konfessionshetze und keine Verfolgung der christlichen Kirchen. Wir wollen von den Seelsorgern keine Parteipolitik. Wir wenden uns mit aller Kraft des Geistes und des Herzens gegen den Wakel der Kriegsschuld. Mr treten nicht etwa, wie man uns immer vorwirft, für ein sinnloses Auf rüsten um jeden Preis ein. wir verlangen aber von den an- deren Völkern, daß sie die so oft beschworenen Versicherungen aus Abrüstung endlich zur Tat werden lassen. So lange die anderen Völker ausrüsten, verlangen wir sür das deutsche Volk ebenfalls das Recht, sich für den notwendigen Schuh seiner Interessen bereitstellen zu können. Das Vertragswert von Versailles ist in seiner heutigen Form als unsittlicher Vertrag vor dem Sitlengeseh der ganzen Kulturwelt ungül tig und nichtig. Er beruht auf Irrtum und Vergewaltigung. Ebenso klar ist unsere Innenpolitik. Für uns ist die Lö sung der sozialen Frage die Existenzfrage der Gegenwart überhaupt, die sofort von neuen Wannern in Angriff zu nehmen ist. Die Verfassung des Reiches und die Verfassungen der Länder finden zu allen Zeiten unsere Achtung. Wir ver langen aber von diesen Verfassungen, daß sie sittlich sind und sittlich wirken. Unser nächstes Ziel ist die Beseitigung des Leerlaufs der deutschen Wirtschaft, und zwar erstens durch Ueberwinduna der Arbeitslosigkeit und Gesundung der Landwirtschaft, zwei tens durch Lösung der Frage des gerechten Arbeitslohnes, und drittens durch sinngemäße Einschaltung unserer Leld- wirkschast in den Rahmen der kommenden Nationalwirtschaft. Der Nationalsozialismus fordert nicht nur die Arbeitsdienst pflicht, sondern er fordert darüber hinaus die Proklamation der allgemeinen Wehr- und Arbeitspflicht. In den deutschen Bauern sehen wir bei der kommenden Gestaltung unserer Wirtschaft mit der Tendenz zum geschlos senen wirtschasksraum die Voraussetzung unseres wirtschaft lichen Daseins, wir sehen im deutschen Bauern den Ursprung unserer Erneuerung überhaupt. Den Geist unserer Rechtspflege wollen wir aus der Vor stellungswelt des römischen Rechtes in die unterbrochen« kette germanischen Rechtsempfindens umdrehen. Die Staatsidee des Nationalsozialismus ist nichts an deres als das Bekenntnis zum Leistungsprinzip, das Be kenntnis zum Wanneslum, da« Bekenntnis zum Gemein schaftsgedanken. kreise Vinken kur 5 »linnten «opkrerbreekenr läktoich leichter krisisrsn.vauer-.V/asserZvellenu.Oncku- Vaassen ZiesichimkschAeschsktkostenlosckenerklärencken IationImltenbes»eruncklLN8er.„I^sarxIanr"entlckltkeine V Lroapekt „Kops 2erbrochsnl"xsbenl Lr ist xieichreitlx kettenclenöestanrlteileunck ist ärztlich emvkoblen. „k-I»ar- X emv^exveiser2uxssunckemschönen!-l2aräurch„t'lLLr- vlanr" iiext jsäem Leute! Zchvarrkopk-ächaumpoa Lei. I xlanr", ciie Vervollkommnung mocisrner llaarpklexe. v^eiLs Packung 20 ?kg.» grüne O I „blaarglanr" macht clas iiaar vunckervoll glänrencl, es unä Lxtra-8lon6 mit Lchaumbrille 27 MWMKe Lonlllltz. Sonntag, den IS. Juni, von nachmittag an Fortsetzung (lez^ogel-Zeblelsen verbunden mit Garten-Konzert, Tanz im Freien und Belustigungen aller Art. Zu zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein km Oen SekIMrbeami KrisLoräuer, Sodnelldetter, lieber l-ovkor, SodreidrouKe Ll«8«bäLt8büvb6r in Polio Huurl L»886diivder, Lezinttzrdiivdtzr, Lriok- klamwern, LüronLÜeln, SiogollLoK. Zu haben in der LuchhaMlung Hermann Mie. luftdichtes Verschließen UÜM tßlhNZli h aller Emlegebüchsen durch Mico-Gachaut Z Lellhaut . Haushalt - Garant Z Mtimvcel Pergament Z Wirksamstes Mittel gegen Pilz- und Schimmelbildung. In Packungen und Rollen billigst zu haben in der WuchHandtung Hermann Rühle, j üorgeMmte Kleider u. ZeMren für erwachsene unü Waer. 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