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Ottendorfer Zeitung : 28.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191808287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180828
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-28
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 28.08.1918
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e er dir is parla« rcn Ent- !, wonach e Ver- in ist er w. 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Millionen Portwncn an Esten wurden auSg Viele ausgegeben. in großem Stil verübt. In den Großstädten mit über eine halbe Million Einwohnern entfielen im Jahresdurchschnitt auf 100 Emwohner täglich 10,9 Portionen, in den Städten zwischen 250 000 und 500 000 Einwohnern 7,3, die Zahlen sinken dann in den keiner«» Größen klassen auf 6,7 Portionen, 6,1 und 6,2, und nur in den keinen Städten mit über 10 000 bis 25 000 Einwohnern steigt die Zahl wieder aus 7,3. Vorsicht bei Teecrsatz. Bei dem Wegfall de» aus dem Ausland« emgeführten echten Tees setzte eine üderfluiung des Markte- mit zum Teil recht fragwürdigen Ersatzstoffen ern. Nicht nur dis früher schon verwandten Brombeer und Erdbecr- blättcr, Waldmeister und Pfefferminze wurden als „Deutschec Tee" verkauft, sondern man mischte ihnen alles mögliche bei So ermittelte die Ehemtsche UntersuchungSanstalt der Stadl Leipzig noch a!S Bestandteile der angeprieienen Teearten: Flieder-, Allee-, Orangen-, Rittersporn-, Huflattich-, Gmster-, Malven-, Primel-, Wollblumcn-, Wundtce- und Schasgarbenblüicn, Bickdeerenblätter, Schlehen-, Fenchel- und Edereschensrüchle, Bockshorn-, Anis- und Leinsamen. — Vorsicht ist den sonderbaren Mischungen gegenüber jedenfalls am Platze. k)Lnäel unä Verkekr. Bargeldloser Zahlungsverkehr. Da« all gemeine Interesse fordert den Verzicht auf über flüssige Barzahlungen zugunsten veredelter Zahlungs sitten mit Rücksicht auf die Verringerung des Noten umlaufs. Wer Noten, Kassenscheine oder Hartgeld zu Hause aMstapelt, unnütz mit sich herumträgt oder zu Zahlungen verwendet, die besser Lurch Scheck oder Überweisung geleistet werden lönnicn, schädigt sich selbst, denn er setzt sich der Gefahr von Ver lusten aus und büßt Zinsen ein. Errichtet er sich hingegen ein Konto bei einem Geldinstitut und bei der Post, so vermeidet er diese Nachteile und hat die Möglichteil, noch nach Jabren aus den Büchern dieser Jnwtule seine Zahlungen Nachweisen zu können. Die Vorbedingungen für die Ausbreitung des bargeldlosen Zahiungsverkehrs sind in Deutsch land in weitestem Umsange gegeben. Die Nelchs- bank, die Post, die Banken, die Sparkassen, die Gc- nossenschasten, die Gememdegirokassen laden jeden dazu ein, bei ihnen ein Konto zu nehmen, dort das zurzeit nicht benöngie Geld einzuzahlcn und sich V oLksimi'tlcdaMickes. Der Umfang der Masscnspcisungcn wäh rend deö Krieges geht aus einer Darstellung des statistischen Reich-amtS hervor, die bis zum Ende deS JohreS 1917 reicht. Es wurden alle Massen- speisungseinrichmngen in Gemeinden über 10 000 Einwohnern gezählt. ES ergab sich eine Zahl von 2828 Kriegskücbcn. Davon entfielen 1497, also über die Hälfte, auf die allgemeinen Kriegsküchcn, nur 121 auf die Mitlelstandslüchen, 629 auf die Fabrik küchen und 581 auf sonstige Küchen. Die Preise schwankten zwischen 20 Pfennig bis 1 Mark und darüber für ein Liter Esten. Neuerdings sind die Kn andern Gegenden werden am HochzeitS- Hen über die Braut eine Handvoll Roggen- Iw ausgestreut. Ein „Glücksbrot" ist auch IPflugbrot, da? man vor dem Ackern im Illing den Zugtieren zu fressen gibt. Bis- ^n wird auch ein Brot zwischen die Näder Muges gelegt, damit der Acker reiche Frucht t und dies Pflugbrot, wahrscheinlich ein les Speiieopser, dann an die Armen verteilt. I Ausziehenden wird ein Stück „Abschieds- r mitgegeben, damit ihn das Heimweh nicht »ehr quäle. So spricht das Schwarzbrot, Iman wohl auch eine Art geheimen Lebens lagt, das nicht leichtsinnig angestochen werden I weil es sonst blutet, das abends sorgsam linnen gehüllt wird, damit es „schlafe", bei I Schicksalen des deutschen Bauernhauses ernster und gewichtiger Stimme mit. Wehe I der eS nicht heilig hält! die älteste deutsche Dorfgeschichte, die Er- I-ng von „Meier Helmbrecht", bietet dafür lis ein bezeichnendes Beispiel. Der unge- te Bauernsohn, der feinen Stand verachtet, lct dem mahnenden Vater: „Ich will auch Izu meinem Tod von Weizenmehle essen ." Für diesen Übermut wird er schwer erst; die Bauern hängen ihn, der zum per geworden ist, auf und stecken dem varzbrotverächter ein Stückchen schwarzer in den Mund, ein Symbol deS Schwarz- ls, das ihn vor dem Höllenseuer schützen Weißbrotes: „Man ißt solange weißes Brot, bis man nach schwarzem verlangt." So ist denn im deutschen Volksbrauch, auch wo es nicht ausdrücklich gesagt wird, mit dem Ehrentitel des „Hausbrotes" stets das kräftige Schwarz brot gemeint; nur dieses erhält das schmückende Kosewort das „liebe Brot", und Roggenbrot, „schwarz und heilig wie die nährende Erde", spielt eine Hauptrolle bei allen Gebräuchen des deutschen Bauernhauses. Die Heiligkeit des Brotes wird schon beim Backen dadurch gekennzeichnet, daß die Bauern frau dem frischen Laib drei Kreuze aufzeichnet. Das Kreuz muß auch beim Anjchneiden das Brot heiligen, indem man das angeschnittene Stück quer über den Laib legt, so daß beide ein Kreuz bilden, oder beim Anschneiden das Zeichen des Kreuzes macht. Sodann verlangt die Sitte, daß man das Brot an der rechten Seite anschneidet; wer das Brot nicht gleich mäßig herunterschneidet, ist ein falscher und lüg nerischer Charakter. Andererseits verheißt das Sprichwort: „Wer will werden reich, schneid' das Brot fein gleich." Unglück bringt über Haus und Herd, wer das Brot verkehrt oder „auf das Gesicht", d. h. auf die obere Sette legt. Dann „weinen die Engel, Glück und Frieben fliegen zum Haus hinaus". Brod an» schneiden und Brot ausleilen ist eine wichtige Handlung, das alleinige Vorrecht des Haus vaters und der Hausmutter, und besonders darf „lein Lediges" dieses Ehrenamt sich ungestraft anmaßen. Von diesem Neckt des BrotgebenS schreibt sich seit uralter Zeit die Gliederung der deutschen Hausgenossenschast her, an deren Spitze der Brotgeber steht, während das Gesinde als Brotgesinde oder Kumpamchait (aus demMitlel- laiemischen oom-panium d. h. Mil-Brotessei) be zeichnet wird. Die Spende des Schwarzbrotes ist das Symbol der Gastfreundschaft; nie darf der Fremde ein angebolenes Stück Brot aus- schlagen; denn „heilig sind Brot und Gast- freund". Das angeschnittene Brot ward im altdeut schen Haus in einem besonderen Korbe auf be wahrt, und hier wurden ave Brotreste sorgfältig gesammelt. Daher rührt die Redensart „den Brotkorb höher hängen", wenn man jemand knapper hatten will. Dem Armen wurde als edelste Gabe ein Stück Schwarzbrot gereicht, und noch Henie wird auf größeren Bauernhöfen in Süddeutichland beim Brolbacken ein über- zähler „Spcndelaib", in der Oberpfalz „Golles- laibl" genannt, zur Verteilung an die Armen mttgebacken. Der Sttle liegt der Glaube zu grunde, daß ein Stück Schwarzbrot der Anfang aller Wohlhabenheit ist, und dieser Gedanke drückt sich auch im Hochzeitsbrauch aus, wenn der Braut denn Einzug in die neue Wirtschaft ein Stückchen Brot gereicht wird. ,, Wo die Butter bleibt. Der ,Schles. wird geschrieben: In einer oderschlesifchen ^"ft bestehen vielleicht 20 bis 25 geheime Aensabiiken. Jede Fabrik bezieht wöchentlich bis drei Zcnmec Buller zur Verarbeitung, M eiwa 40 bis 50 Zentner in der Woche, M 200 Zentner im Monat. Nno das bei Adrigster Berechnung! Aljo 200 Zentner monatlich werden in einer Sladt der j'Merung entzogen, um zu minderwertiger, ? Keiundheitsichädlicher Seife verarbeitet zu Mden. Gewissenlos im höchsten Gradel Aber gewinnbringend. An dem einen Zentner ^ier zu 1800 Mark werden 5000 Mark ver- Das Geschärt lohnt sich, mögen dabei M Volk:crnühnmg und Volksgesundheit in Brüche gehen l Vier Knaben erstickt. In Sinfeldingen " Württemberg stiegen vier Knaben im Aller ^,acht bis zwölf Jahren in einen sogenannten ?ttslemrichter. Der Deckel klappte zu und die 'dr Kinder fanden jo den Erstickungstod. » Überschwcmmungselend am Kanton- Wie einer Haager Meldung zu entnehmen ' stt der östliche Arm des Kanionflusses über j M U'er getreten. Infolge der Überschwemmung M Tamende von Menschen obdachlos und eine ^ttelmillwn ohne Nahrung. Das amerikanische M Kreuz leistete die erste Hilse. » Wasserleitung in Jerusalem. Die heilige Mt yar bisher unter einem gewissen Mangel ^ Wasser gelitten. Die Bevölkerung war auf Ncgenwasser angewiesen, das in Zisternen Minmelt wurde, von denen mehrere schon am 30. Mai ein Glückwunschtelegramm M Ibbenbüren aufgegeben, das erst am > d. Mis. dem Empfänger zugestellt worden 5 Es hat also 75 Tage zur Beförderung ge bucht. Eine seltsame Anzeige. Folgende An- IM liest man im ,Tr. Volkssr.': „Die Bsr- Miichen Anna Hnber, Brückenstraße 30, »C'cck, „nd meinem Mann, dem Wachlmeister M Venz, erkläre ich hiermit sür aufgehoben. 'M Alida Benz, Berlin, zurzeit Trier." „.Kampf mit Eiscnbahnränbern. Zwischen ^»bahnbeamten und Eijenbahnräubern auf ^'Bahnhof Niederhone bei Kassel hat ein .Mps auf Leben und Tod flattgefunden, wobei den flüchienden Eiieubahnräubern, die von ,',^r großen Menfchenmenge verwlgt wurden, Alle 30 Nevolverschüffe abgegeben wurden. Mei wurde der Eijenbahnrangierer Bachmann einen Schuß tödlich verletzt. Die Menge folgte die Räuber, kreiste sie ein, schlug sie , Mr und verletzte sie schwer. Es sind zwei Burlchen im Atter von 20 Jahren. Sie Mn Enenbahnranbe in Hessen, Thüringen '^0 Sachsen Edelste seines Wesens erschloß sich in ihrer Mgenwart. Wesen glücklich zu machen, e er ja ein Barbar sein müssen, um es rlafsen, und Roland war durchaus kein Wahrlich, wo - ein holdes Wc h Und auch ihre Wangen erblühten höher, ihre ^gen strahlten Heller, fie fühlte sich nicht mehr Mam, seit Noland ihr seine aufmerksame und "ttttihlende Freundschaft widmete. . Nie hatte sie einen so herrlichen, klaren, ZWdervollen Sommer erlebt, nie hatten die Mel so lustig gezwitschert, die Blumen so N geduftet, nie war die Welt so schön, das dfben so köstlich gewesen und, was sie seit ihrer Mfen Mädchenzeit nicht mehr getan, sie sang glückcrfüllter Brust alle die alten lieben über, an welchen das deutsche Herz so reich ist. Sie fragte sich nicht warum, fie dachte nicht, O. es so bleiben könne, nicht einmal aushören fie lebte, sie atmete, fie sog mit unge- O-er Wonne eie neue Lebenslust ein und cnt- sich wie eine verkümmerte Sckattenpflanze, O. sich im längst ersehnten Lichlstrom baden d/F wie eine matte Blume, die in frisches, Mondes Erdreich versetzt wird. h>! Noland wußte, wie sehr er fie beglückte, reich sie durch Freundlichkeiten gemacht tie ihn so wensi, kosteten; er hätte ja kz d s^n müssen, um cs nicht zu sehen. Und tz Mr so angenehm, in solcher Weise ein wenig schling zu spielen, Göttergeschenke miszn- i^Mjmitsreudigem Aufleuchten so schöner Augen k°!"ßt, mit wwmem Danlcsblick entlassen zu . es so geringer Dinge Er war aber auch kein Mann, der viel über die möglichen Folgen seiner Handlungsweise nachzudenken pflegte. Seine Natur glich dem leicktbeschwingten Vogel, der heute eine Blüte umflattert, morgen eine Beere nascht, auf schwankem Zweige eine Weile ausruht, vor dem Fenstersims einer Schönen sein Liedchen singt, dann wieder die Flügel hebt und in die Lüfte schwirrt. Dis leise, oberflächliche Anziehung, welche Noland für Linda bei der ersten Begegnung empfunden hatte, wäre bald verwischt gewesen, hätte er fie unter gewöhnlichen Verhältnissen als Gattin seines Professors wiedergesunden; ihre eigentümliche Lage umkleidete fie ihm mit einem Nimbus, welchen ihre Persönlichkeit an fich ihm schwerlich vorgezaubert hätte. Als er dann durch häufigen Verkehr sie naher kennen lernte, empfand er ein aus Dankbarkeit für eben diesen Verkehr wie aus Achtung vor ihrem stillen Heldentum entstandenes Interesse sür sie, das gleich weit von konventioneller Höflichkeit wie von unerlaubter Leidenschaft entfernt war. Das Frische, Ursprüngliche, was in Linda, nachdem der unnatürliche Truck von ihr ge wichen, zutage trat und nur durch ihren un gewöhnlich eingezogenen, abgeschlossenen Lebens gang erklärt werden konnte, war sür Noland neu und überraschend. Sie hatte gar keinen Begriff von der Wirklichkeit des Lebens, kaum eine Ahnung von den Freuden und Genüssen der Welt, und kannte sogar von den land schaftlichen Schönheiten ihrer Heimat nur das Nächstliegende. So war sie empfänglich für jede Mitteilung, und was jeder Frau be ¬ kannt und alltäglich erschienen wäre, ihr war es amüsant und voll ansprechenden Inhalts. Vielleicht opferte Noland der jungen Frau sogar zn viel von seiner Muße. Zwar ver nachlässigte er seine Pflichten keineswegs. In langen Semmertagcn läßt sich vieles schaffen, zumal wenn man Frühaufsteher ist, und Roland fand neben seiner Berufstätigkeit noch reichlich Zeit zu plaudern, weite Spaziergänge Zu machen oder seinem Vergnügen nachzugehen. In den Augen des eissrnfleißigen Professors Crusius mochte dies jedoch nicht ganz das Richtige sein, wenigstens ließ er, wenn er zu fällig einmal Roland bei seiner Frau traf, wohl eine Bemerkung fallen, die, obgleich Halo scherzhaft, dies doch zu beweisen schien. „Schon Feierabend, Herr Doktor?" oder „Schwüles Wetter heute, schmeckt daS Arbeiten wohl schlecht?" oder „Keine Ausdauer, mein lieber Doktor, was? Das macht die Jugend! Wird schon noch kommen'" »und dergleichen mehr. „Doüor," sagte er eines Tages, seinen Arm unter den seines Assistenten schiebend, „sind Sie ein Dawenmann?" „Ein Tamcnmann, Herr Professor?-' „Ja, ein Mensch, der um dis Weiber hsrum- spriugt, Ästhetische Kränzchen besucht und auf Landpartien die Umschlagtücher trägt." „Ich habe allerdings alte diese Sünden ge- legeuttich einmal begangen." „Kann ich mir denken, aber ich wollte wissen, ob Sie dergleichen Tinge aus Liebhaberei üben." „Das kommt darauf an." „Sie scheinen wirklich heute etwas schwer von Begriff zu fein, ich will mich also deut ln weticstkm Umfange der modernen ZahlungSwels« zu bedienen, der Zahlung durch Überweisung oder Scheck. HerrcblsbMe. Danzig. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Bureauasststerten Bruno Kunz aus Danzig zu vier Jahren Gefängnis und süns Jahren Ehrverlust, weil er die Landwirtschaftliche GroßhandelSgesellschast um 103 000 Mark durch Vernichtung von Dokumenten und Büchcrfälschungen geschädigt hatte. Die Näherin EtSbeih Schulz aus .Danzig, die dar Geld mit durchgebracht hatte, wurde wegen Urkundenfälschung und Hehlerei zu neun Monaien Gefängnis verurteilt. Posen. Die Strafkammer verurteilte den Land wirt CMauS Mizgalski tu JosesShof wes«; unbe fugten Verkaufs von beschlagnahmter Gerste und .Überschreitung drr Höchstpreise zu 7500 ur-d 20 400 Mark Geldstrafe. Vermischtes. Tomaten-Tabak. Es gibt nun bald keine Blattart oder kein Kraut mehr, die nicht den notleidenden Rauchern als Ersatz empfohlen worden wären. Ein französischer Apotheker will nun entdeckt haben, daß die Tomatenblättcr wirklich einen vollkommenen Ersatz für den Raucher darstellen. Die Tomatenblättcr, be hauptet er, haben einen Geschmack, ein Pariüm, die geradezu verführerisch sind. Ich habe Ver suche damit gemacht. Es genügt, die Pflanze im Schalten zu trocknen, und man kann sie dann sür die Pfeise oder Zigarette verwenden. Vielleicht ließe sich eine Zurichtung erfinden, die ein noch weit besseres Ergebnis hätte. Man wird jedensallS Versuche damit machen. Ein Platanenblatt als Postkarte. Ein französischer Soldat hat kürzlich der Feldpost ein Platanenblatt anvertraut, das auf der rechten Hälfte die Adresses seines Vaters trug, aus der linken die Mitteilung, daß es ihm gut ginge. „Das Erstaunliche," so fügt ein fran zösisches Blatt dieser Meldung hinzu, „ist nicht etwa diese seltsame Verwendung des Platanen blattes, denn der Mangel an Briefpapier an der Front hat bereits schon manchen merkwürdigen Postkartenersatz hervorgerufen, das überraschende ist vielmehr, daß diese Postkarte an ihrem Be- stimmungsort angekommen und mit dem richtigen Poststempel versehen ist. Es gibt aljo wirklich noch Augenblicke, in denen die Feldpost Geschick beweist." Diensteifrig. In einem französischen Militärbüro, das sich in einer eleganten und ruhigen Straße in Paris in prächtigen Räumen eingerichtet hat, stellle sich neulich, so erzählt der ,Cri de Paris', ein Offizier vor, überreichte seine Karte und bat, den Dienstleiter sprechen zu dürfen. Ein Unterleutnant kam eilfertig herbei: „Zu spät, leider zu spät... Es ist 5 Uhr, drr Herr Kommandant empfängt Montags und Freitags nur von 2—4 Uhr." „Aber es handelt sich um eine dringende Angelegenheit," erwiderte der Offizier. „Ist denn niemand sonst im Dienste?" Da antwortete der Unier- leutnant, der dye Ruhe des Hauses zu behüten bestimml war, mit schlichler Offenheit: „Zu dieser Stunde ist niemand außer mir da, und ich bin über nichts unterrichtet." Berauschte Tiere. Brillai - Savarin hat in seiner „Psychologie des Geschmacks" behauptet, in der Tierwelt sei das Gelüste nach Gegorenem unbekannt. Das ist aber, wie S. Scherte! schreibt, durchaus nicht richtig. Die sogenannten bierbrauenden Bäume, wie Eichen, Eschen, Ahorne, Birken, Pappeln, Weiden und andere, sondern im Juni an Frostrissen, Bohrlöchern, Astnarben einen schaumigen, in alkoholischer Gärung befindlichen Säst ab, mit dem sie eine Menge Gäste anziehen — HiUchkL'er und andere Käfer, Ameisen, Schnecken, Würmer, Schmetter linge, weiche samt und sonders nach einiger Zeit alle Anzeichen schwerer Bezechung kund geben. Der Paradiesvogel von Neuguinea wird durch sein Gelüst durch Pnlque gefangen, die Pferde und Hunde bevorzugen das Bier, dec Elelant den Arrak, dec Bär den Branntwein, und der Affe ist sämtlichen Nackotilen, welche der Mensch liebt, zugänglich. licher ausdrücken. Ich habe Sie ein paannal in Gesellschaft meiner Frau dabei angetroffen, aus Goldschnittbüchcm allerlei schönen Unsinn vorzutragen, auch finde ich hin und wieder ein mal einen Blumenstrauß' oder derartige söge- nannte Aufmerksamkeiten vor. Treiben Sie dies, weil eS Ihnen Vergnügen macht, so ist das ja Gsschmacksache, tun Sie es aber, weil Sie glauben, dazu verpflichtet zu sein, da meine Frau meine Frau und Sie mein Assistent sind, so wollte ich Ihnen bemerken, daß ich der gleichen Rücksichten ganz und gar nicht l 'aw spruche." „Aber werter Herr Geheimrat —" „Schon gut, Sie haben mich hoffevistch verstanden. Macht es Ihnen Freude, den Liebenswürdigen zn spielen, so folgen Sie immerhin, Ihrem Höslichkeilsdcangs, obschon Sie meiner Ansicht nach Ihre Zeit bei weitem bess r verwenden könnten, im andern Falle tun Sie sich nm Gotteswillen keinen Zwang an. Guten Morgen, lieber Doktor!" „Wunderlicher Kauz," murmelte Roland. „Was soll man davon eigen^ich hatten?" Daß einem Menschen der Umgang mit Linda tatsächlich Vergnügen machen könne, schien diesem' Mann einfach nicht denkbar. Hatte er denn, gar kein Äuge für ihre jetzt so irisch aufbtähendc Ju'mdschönheit, kein Verständnis für den Liebi reiz, der fie umfloß? Seltsam und unbegreif lich, dock ließ die Tatsache sich nicht leugnen, daß der Prozessor seit jener barbarischen Invasion seines Zimmers eine krankhafte Gereiztheit, wen» nicht Abneigung gegen seins Frau verriet »i» Ciortfetzimg soluuz
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