Volltext Seite (XML)
Wann kommt die Revision? Besuche in Berlin. London, S. Juni. Die deutschen Minister haben bei ihrem englischen Besuch ihre englischen Gastgeber zu einem Gegen« besuch in Berlin eingeladen. Macdonald und H«N4 derson haben diese Einladung mit Dank angenommen. Deo Besuch wird voraussichtlich im Juli stattfinden. Für August ist ein Besuch des amerikanischen StaatdsekretÄs S ti m'so n in Berlin vorgesehen. Mn Jnslattonsplan Lor- L'Abernons. London, S. Juni. Reichskanzler Brüning hatte gestern eine Unterredung mit dem früheren Berliner Botschafter Lord d'Abernon, bei der ihm der Lord wohl seine Pläne Uber die Heilung der internationalen Wirtschaftskri'e mitgeteilt haben dürfte. Lord d'Abernon hatte vor einiger Zeit kn einem Brief an die „Times* den Vorschlag gemacht, die Zentral-Notenbanken der wichtigsten Wirtschaftsländer, der Vereinigten Staaten, Englands, Deutschlands und Frankreichs, ollten, um di« stockende Kaufkraft zu vermehren, gemeinsam eine Art Inflation durch internationale Vereinbarung ns Werk setzen. Bei dieser „Inflation* sollten die Währungs paritäten Ler einzelnen Länder in ihrem Verhältnis zuein ander unberührt bleiben. Die Zentral-Banken sollten ihren Re- gierungen in großem Ausmaß ungedeckte Kredite geben, die non den Negierungen zu gemeinnützigen Arbeiten verwandt werden sollten. Die internationale Inflation sollt« gestoppt yerden, sobald die wichtigsten Rohstoffe wieder den Preisstand rreicht hätten, den sie von 1926 Lis 1928 ipnehatten. mal nach dem Kriege, so heißt es weiter, zwei deutsche Kabi- nettsmitglieder empfing, ist ein erfreuliches Ereignis, das hoffentlich ebenso wie das zwanglose Wochenende in Ehequers dazu beiträgt, das deutsche Volk davon zu überzeugen, daß die britische Regierung allen fremden Ländern gegenüber gleiche Freundschaftlichkeit empfindet und nichts sehnlicher wünscht, als die Beseitigung alter Trennungslinien. Dieser Eindruck wird noch verstärkt'werden durch die Mitteilung, daß Premier minister Macdonald und Außenminister Henderson binnen kurzem Berlin besuchen werden. Ist die Hoffnung zu gewagt, daß die gegenwärtigen Besuche den Grund für eine kommende Neuerwägung der internationalen Kriegsschulden bereiten wer- den? „Times* fährt fort, was unmittelbar interessiere, sei die Wirkung des Besuches des Reichskanzlers auf s eine ei gene Stellung in Deutschland. Der erste Eindruck scheine nicht ungünstig zu sein. Die gemäßigten Kreis« hätten keine großen Erwartungen gehegt und seien, daher nicht enttäuscht darüber, daß keine ko ngreten politischen Ergeb nisse erreicht worden seien. Aber Lie fetzige Reichsregierung sei gleich vielen anderen Regierungen Europas eine Minder heitsregierung, und ihre Stellung sei sogar noch schwieriger als die der meisten anderen. Das Blatt sagt weiter: Es sind Zeichen erkennbar, daß die Zuneigung der öffentlichen Meinung zum Nationalsozialismus di« Mehrheit der deutschen Jugend in eine Partei zieht, die für den Sturz der jetzigen Re- gierung und für die Zurückweisung der Reparationszahlungen eintritt. Ist die Regierung von heute ein« Vertreterin des Deutschlands von morgen? Findet die deutsche Nation ihre Lasten tatsächlich so unerträglich, daß sie den verzweifelten Schritt ihrer Verleugnung durch eine Revolution erwägt? Bis her ist kein endgültiges Beweismaterial dafür erbracht worden, daß Deutschland tatsächlich außerstande ist, die jährlichen Re- parationszahlunaen fortzuführen, zu denen es sich vor etwas mehr als einem Jahr im Haag bereiterklärte. Es ist zu hoffen, daß Deutschland sich den maßvollen Ratschlägen und Ler weisen Führung seines jetzigen Kanzlers anschließen wird. Wegen Reinigung der Diensträume werden Montag und Dienstag, den 15. und 16. Juni 1931, nur dringliche Sachen erledigt. Amtsgericht Schneeberg, den 10.' Juni 1931. ... Was -er Kanzler vorhak. Aus der Regierung nahestehenden Kreisen wird mitgeteilt: In politischen Kreisen beschäftigt man sich lebhaft mit der Frage, welch« Stellung der Reichskanzlergegenüber den Wün schen nach einer Abänderung der Notverordnung einnehmen wird, die von verschiedenen parlamentarischer Seiten laut geworden sind. Soweit wir. unterrichtet sind, if nicht damit zu rechnen, daß Kanzler und Kabinett solchen Forderungen nachgeben werden. Das hat seinen Grund vor allem darin, daß ein Entgegenkommen an die Parteien insofern den Bestand der ganzen Notverordnung gefährden kann, als niemand weiß, wo die Aenderungen auf hören sollen. Nach der Auffassung, die in Ler Regierung nahestehenden Kreisen herrscht, würde ein Nachgeben die Reichsrogierunq auf eine recht abschüssige Bahn führen. Dazu kommt noch, daß die Forderungen der Sozialdemokratie und die des rechten Flügels der Regierungskoalition nicht nur aus- tinandergehen, sondern sich gegenseitig widersprechen, so daß also praktisch kaum ein Weg zu einer Verständigung über die Abänderung gegeben sein würde. Unter diesen Umständen hält man es für richtiger, die Notverordnung s.o zu lassen, wie sie nuneinmalaussieht. Dabei wird darauf hingewiesen, daß die. Reichsregierung die Absicht hat, die viel kritisierte Krisensteuer nur solange zu erheben, wie es unbedingt notwendig ist. Die Kritik an der Notverordnung . dürfe nun nicht dazu führen, daß die Regierung in der Kam - pagn'e um die Revision der Tributlasten behindert werde. Der Kanzler wird bei den Besprechun- gen, die er nach seiner Rückkehr mit Len Parteiführern haben wird, zweifellos mit allem Nachdruck auf diese in diesem Sinne tinwirken. Nachdem sich das Kabinett voraussichtlich am Don nerstag mit der Situation befaßt haben wird, wird er am Freitag nach Neudeck zum Reichspräsidenten reisen, um Bericht zu erstatten, und dann werden sich in Lie nächste Woche hinein diese Besprechungen mit- den Parteiführern an- schließen, soweit nicht schon am Donnerstag ein« Reihe von Aufklärungen an sie gegeben worden sind. Auch in den Krei- sen der Reichsregierung ist man sich durchaus bewußt, Laß der nächste Schritt in der Neparationsfrage nicht in Irgendwelchen platonischen Erklärungen bestehen kann, daß die Reichsregierung vielmehr mit ganz bestimmten Vor- schlügen und Forderungen herauskommen muß. Ls ist anzunehmen, daß der Kanzler Len Parteiführern erklärt, Laß er für die notwendigen Vorbereitungen etwa drei Wochen braucht, daß aber noch End« dieses oder Anfang nächsten Monats entscheiLende Schritte- unternommen werden. Don dieser Ankündigung wird die nächste politisch« Entwicklung beherrscht sein. Nach Auffassung gut unterrichteter Kreise werden die Parteien, auf die es jetzt in erster Linie ankommt, sich der Argumentation des Kanzlers kaum entziehen. Das würde also bedeuten, daß die Gefahr (I) einer Reichstagseinbe rufung nicht sehr akut ist. Die Regierung dementiert. Berlin, 9. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Gegenüber Meldungen, nach denen die Reichsregierung in den nächsten Tagen bereits Beschlüsse bezüglich der Ankündigung eines Transfer. Moratori ums treffen würde, wird von zu ständiger Seite festgestellt, daß diese Mitteilungen jeglicher Begründung entbehren. Die Reichsregierung hat keinerlei Beschlüsse gefaßt. Sie wird sich auch durch derartige . Meldungen, nicht zu voreiligen Handlungen drängen lassen. Es kann allerdings nicht verschwiegen werden, daß Informa tionen solcher Art geeignet sind, die Reichsregierung in ihrer Handlungsfreiheit zu beeinträchtigen und Schaden anzurichten. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendss Recht hah muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri genfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 11/31 Schneeberg, den 8. Juni 1931.Da» Amtsgericht. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Schneeberg Blatt 1112 auf dm -kamen des Zigarrenmachers Wilhelm Max Daütenhahn in .Schneeberg eingetragene Grundstück soll am Freitag, den 14. AiMst 1981, vormittag» 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden: Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 11,5 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 12 500 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 16 200 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GÄDl. S. 72). Das Grundstück liegt in Schneeberg am Greif- berg, ist mit einem eingeschossigen Wohnhaus bebaut, das die iOrtslisten-Nr. 374 0 führt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 41). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 20. Mai 1931 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermin« vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bet der Feststellung des geringsten Ge- bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Der Nachruf -er „Limes". London, 10. Juni. „Times* schreibt, der Besuch von ning und Curtius sei zweifellos ein großer persönlicher Er- Drian- lehnt Revision erneut ah. Part», 9. Juni. In b«r heutigen Kammersitzung verlangt« der Äbg. Lorin Li« baldige Besprechung seiner Interpella, tion über die Breslauer Stahlhelm-Kundge« bung, di« eine Provokation dargestellt habe und an bei sogar, der Kronprinz, der Kandidat für die Nachfolge Hinden. ' bmgs sei, deilgenamweuhahe. ..... . Äugen Minister Briand sagte, in Ässkau, wo übrigens nicht 150000, sondern nur 50—60000 Teilnehmer gewesen seien, seien in Anwesenheit von Marschällen, Generälen und Prinzen besonders bedauerliche Worte gefallen. Er habe sich oft gefragt, ob der in Deutschland zu beobachtende Mangel an psychologischem Verständnis eine Voreingenommenheit bedeute, die ihn entmutigen müsse. Er glaube es nicht. Die Zukunft beider Völker lieg« in einer Zusammenarbeit. Man müsse . unaufhörlich die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung auf derartigen Kundgebungen lenken und sie bitten, mitalIen verfügbaren Mitteln einzuschreiten, um ein« öftere Wiederholung derartiger Kundgebungen zu verhindern. Die Reichsregierung sei aus einem Wahlkampf hervorgcgangen, ' der Politiker in Len Vordergrund habe treten lassen, die chau- vinistischer seien als di« Stahlhelmleute. Es wäre für Frankreich nicht gut, wenn die Reichsregie rung durch die Nationalisten gestürzt würde. In Frankreich würde das allerdings keine ernste Gefahr be deuten. Frankreich könne allen Ereignissen ruhig entgegen, sehen. Die Nationalisten bildeten nicht di« Mehrheit, sie seien nicht in der Regierung, sie seien nicht die Herren der Lags. Solange nicht bewiesen sei, daß es unmöglich sei, die Friedens politik mit Deutschland genau wie mit den anderen Ländern fortzusetzen, glaube er, Laß es in Frankreichs Interesse liege, bei dieser Politik zu bleiben. Nach dieser Erklärung ging Briand auf das Repara tionsproblem über und auf den Besuch der deut schen Minister in London. Er Hobe befürchtet, daß Deutschland seine Verpflichtung zur Zahlung der Reparatio nen verleugnen könne. Es sek möglich, daß Deutschland bei den Londoner Besprechungen versucht habe, seine schlecht« Wirtschaftslage geltend zu machen. Das sei sein gutes Recht. Frankreichs Recht sei es, wenn man ihm irgend etwas vor schlage, was den Interessen des Landes zuwiderlaufe, Nein zu sagen. Es sei nicht möglich, «ine Frage wie diese ohne Frankreichs Zustimmung zu regeln. Der Poungplan sei erst kürzlich in Kraft gesetzt worden. Es könne nicht die Red« sein, ihn zu revidieren, da «r «inen definitiven Charakter trage. Ey enthalte in sich Möglichkeiten für Deutsch land. Deutschland werde davon vielleicht Gebrauch machen. Das sei sein Interesse. Don dort aber bis zu dem Schritt, ihn völlig umzugestalten und von einer neuen internationalen Konferenz über di« Schuldenfrage zu sprechen, s«i ein weiter Weg. Bisher habe man sich an den französischen Außenminister noch nicht in diesem Sinne gewandt. Die Kammer könne sicher sein, daß er sich nicht hineinziehen lassen werde. Beschluß. Ueber den Nachlaß des am 9. April 1931 in Schwarz««- berg verstorbenen Steuerinspektors Fredrich Karl Henschel in Schwarzenberg wird auf Antrag der Erben 1. der Anna Minna verw. Henschel geb. Süß in Schwarzen berg, 2. der Frieda Dora verehel. Herrmann geb. Henschel in Frohnau bei Annaberg, 3. des Lehrers Horst Henschel in Schwarzenberg die Nachlaßverwaltung angeordnet. Zum Nachlaßverwalter ist der Architekt William Junghans in Schwarzenberg bestellt. H. Reg. H. 15/31 Schwarzenberg, den 8. Juni 1931. Das Amtsgericht. Wegen Reinigung sind unsere Geschäftsräume am Mon- tag und Dienstag, de« 15. und 16. Juni 1931, nur für drin gende Angelegenheiten geöffnet. Für Geburts- und Sterbe fallsanzeigen ist das Standesamt am 15. Juni von 10—12 Uhv geöffnet. Das Bestattungsamt amtiert am Montag, den 15. Juni, von 10—12 Uhr. Di« Sparkasse und die Stadtbank sind an beiden Tagen für den Verkehr offen. Aue, 8. Juni 1931. Der Rat der Stabt. Gras-Versteigerung. Sun-shübler Slaalssorslrevier. Die diesjährige Grasnutzuna van Wiesen des Hunds hübler Forstreviers soll gegen sofortige Bezahlung unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen an Ort und Stell« versteigert werden, und zwar: am Freitag, den 19. Juni 1931, ganz oder teilweise: Wernerwiesen, Albertraum, Riedelraum, Wapplerraum, Marienwiesen, Bauermühlenwiesen, Leistner« mühlenwiesen, Decherwiesen, die Brunnenwiese, Rohrbachwie« sen, Haselgrundwiese, die unteren Weißbachwiesen, Löscher« wies«, die oberen Weiß- und Gaidenbachwiesen, Kunstwiess an Abt. 56, Mauselochwiese, die Mädlerwiese, Klötzer- und Leistnerwiesen, Wiese an Abt. 59/61, die Hoheraumwiese, Friedrich-Geierwiese, Teil vom Flurstück 525 und Flurstück 488 und 493. Zusammenkunft: vormittags 8 Uhr am Kunstteich in der Marie. Geldeinnahme: 1. Forstwartei Hundshübel. 2. Wapplers Gasthof in Hundshübel Forstamt Hundshübel. Forstkaffe Schwarzenberg. Donnerstag, den 11. Juni 1S3l. 84. Iahrg. Nr. 133. Tageblatt - »ud Schwärzend«-. d« SladtrSi« iu^Grünhain Lößnitz, N«ujM«l und Schntürr-, d«r Finan-ömt« in Au« und Schwar-«nd«rg. Es wird« autzerd«« veröfstnilichit B«danntmachung«n der eiadlröl« m Au« und Schwan«nd«ra und des «mtsgrrichl, zu Sohanngeorgenstadl. «erlag S. «. varlner, Aue, Sachse«. »1 «d 1, WM MM «4» 10, Schn»,«»«, «1» vwricmwafl! Uw«d»» giftln» st, »« ,4 mm »MI, I» «»VIN»» 1»>, «wolrl, SS. Nr Ur « mm UM. van- «rU«w,«N« «», »00, NN dl, « mm K»U» «u. «» «m»aa» 6, PeSsch.«-».»«» < vap»i« vr. irr«. «»». «»<«» >r. -a-e w» Nm»«»n«LÄ «i, »w UMLU. ymUUchen,»«»«, i>, «w,