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Zrauen-Zeitung Beseitigung der SSHlichkeit durch Ehtrurgie. Der Gründer und Vorsitzende der ftanzöfischen Gesellschaft Für plastische und ästhetisch« Chirurgie, Loui- Dartigues, fchreLt: Aesthettsche Chirurgie ist «in verhältnismäßig neuer gwEH, der Wissenschaft, der noch nicht in allen Ländern ge pflegt wird, da sein« Bedeutung nicht richtig erfaßt ist. Die öffentliche und gerichtliche Meinung geht dahin, daß ein ope rativer Eingriff erst dann gemacht werden darf, wenn «in Leben gefährdet ist. Großes Interesse erregt« vor «inigen «in Prozeß, in dem. d«r Angeklagt« «in berühmt«, und d«r Kläger einer seiner Patienten war. Cs sich dabei um folgendes: Ein« junge Dam« kam zum Chirurgen und wollt« gerne ihre Fußgelenke dünner haben, da zu ihrem neuen Beruf«, der Leitung eines Modegeschäfts, unbedingt schön« B«ine ge- Härten. Der Arzt erklärte sich zu der Operation bereit, nahm bse Patientin in seine Klinik auf und erwähnte nichts von Bezahlung. Es stellte sich dann heraus, daß die Behandlung sehr schwierig war, di« Patientin bekam Brand, und um ihr das Leben zu retten, mußt« «in.Bein abgenommen werden. Das Gericht sprach dem Chirurgen wohl Redlichkeit, Uneigen nützigkeit und Berufstüchtigkeit zu, verurteilt« ihn aber doch, 206 000 Franken Schadenersatz zu zahlen, da er gegen das Ersetz gehandelt habe, nach dem «in« Operation nur zulässig fti, wenn sie zwecks Heilung erfolge. Dieser Prozeß erregt« das größte Erstaunen unter den Aerzten. Di« Medizinische Gesellschaft bat mich, eine Urkund« über das Recht ästhetischer Chirurgie abzufaffen, di« von allen französischen Aerzten unterschrieben wurde. Dann gründeten wir die Französische wissenschaftliche Gesellschaft für plastische upd ästhetische Chiurugie. Eine gleich« Einrichtung gibt es npr noch in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Dies« Wissenschaft, der vor dem Krieg« nur w«nig Beachtung ge schenkt wurde, erlangt« während des Krieges eine große Be- deutung. Die Menschen fingen an zu begreifen, daß Gesichts- entstellungen moralische Folter sein können, di« Pessimismus und Neurasthenie zur Folg« haben. Die Männer, di« entstellt aus dem Krieg zurückkamen, litten nicht nur körperlich, son dern auch moralisch. Dazu kommen noch di« Menschen, die schon entstellt geboren werden. Diese Unglücklichen brauchen nicht mehr zu verzweifeln. Die Medizin konnte ihre Hilse nicht verweigern. Di« ästhetisch« Chirurgie beschäftigt sich hauptsächlich mit Beseitigung von Gesichts-, Glieder- und Drustentstellungen. Heutzutage können wir ohne jegliche Gefahr abstehende Ohren und Hakennasen schön machen, Säcke unter den Augen weg- nehmen, «in zu starkes Kinn verbessern und jedem Menschen einen hübschen Mund geben. Neben der Gesichts- spielt die Brustoperation «ine große Rolle. Gefahrlos kann man übermäßigem Wachsen Ler Brust, einer Krankheit, die man oft bei jungen Mädchen zwischen 18 und 20 Jahren findet. Widerstand leisten. Die verschie- Lensten Methoden werden dafür angewendet. Ich persönlich habe mehrere entdeckt, «ine davon ermöglicht es, die Brust vollkommen zu entfernen. Nach drei oder vier Tagen kann die Patientin dos Bett schon verlassen, ohne Schmerzen verspürt zu haben. Mit Hilfe von Experimenten an Tieren habe ich ifeftgestellt, daß «in Entfernen von Drüsen «ine Frau nicht daran hindert, Mutter zu werden, allerdings kann sie ihr Kind dann nicht mehr nähren. Sie behält jedoch diese Fähig keit, wenn nicht die Drüsen, sondern nur das übermäßige Fleisch und Fett entfernt werden. Die Chirurgie beschäftigt sich immer mehr damit, di« Folgen von Schwangerschaft und Geburt zu beseitigen und Len jungen Frauen ihre Schönheit wiederzugeben. Alters- erscheinungen, wie zum Beispiel Runzeln, können auch ent fernt «erden. B«nn es auch wahrscheinlich unmöglich sein wird, den Menschen ihr« Jugend ganz zurück zu gewinnen, so kann die ästhetische Chirurgie doch für einige Zeit die Vor zeichen des Alters und einig« Leiden, di« damit zusammen, hängen, verschwinden lassen. Narben unsichtbar zu machen wird die große Aufgab« der nächsten Zukunst sein. Wenn diese Kunst auch während der letzten Jahr« schon sehr weit fortgeschritten ist, so lassen sich kleine Narben noch immer nicht gänzlich vermeiden. Diel Arbeit liegt noch vor uns, bis das Endziel erreicht ist. Dieses wird aber nicht darin bestehen, jede Frau zur Venus und jeden Mann zum Adonis zu machen, sondern in der Beseitigung der Häßlichkeit. Die nächste Generation wird bestimmt hübscher als di« jetzig« s«in. Di« Wissenschaft fängt an, die Gesetz« der Eugenik zu begreifen. Die Zeit, in der sie dies« vollständig verstehen wird, ist nicht mehr fern. Dann, aber auch nur dann, wird es möglich sein, die Entwicklung des Embryo zu beeinflussen und Häßlichkeit zu verhüten. In der Zwischenzeit können wir nur di« Schönheitsfehler beseitigen. Ist -ie Frau eine geborene Kausfrau? Der Mann ist trotz so vieler Beweise des Gegenteils, die wir heute besitzen, noch immer der Ansicht, daß jede Frau sich durch eine geheimnisvolle Veranlagung zu häuslichen Beschäf tigungen hingezogen fühlt und durch eine nicht minder ge heimnisvolle Gabe befähigt ist, diese Tätigkeit besonders gut auszuführen. Eine englische Schriftstellerin, E. M. Delafield, behauptet aber, daß nichts von der Wahrheit weiter entfernt sei als Liefe Ansicht. „Gewiß gibt es Frauen", schreibt sie, „die gerne kochen, nähen, Kinder warten und den Haushalt in Ordnung halten. Aber es gibt auch andere, die diese Arbeiten aufs äußerste ver abscheuen, sie schlecht und unwillig verrichten oder mit Auf bietung aller Kräfte doch dabei höchstens Durchschnittliches er reichen. Der Glaub« an die „geborene Hausfrau" Ist nur ein seit Jahrtausenden eingewurzeltes Vorurteil, das von den Männern zu einer Art Gesetz erhoben wurde. Infolgedessen duldet noch heute eine erstaunliche Anzahl von Frauen bewußt oder unbewußt, daß diese Ueberlieferung ihr Leben beherrscht. Sie gestehen sich selbst nicht zu, daß die einfache Tatsache, daß sie als Frauen geboren wurden, sie noch nicht zu idealen Haus frauen macht, sondern sie mühen sich ab, diese Fähigkeiten, die man von ihnen verlangt, in sich groß zu ziehen, mag es ihnen auch noch so schwer fallen. Aber auch die Frauen sind keine Menschengattung mit vorherbestimmten und dauernd einge prägten Anlagen, sondern sie sind Individuen mit verschie denen Talenten, Neigungen und Fähigkeiten. Merkwürdig ist es nur, -aß die meisten Männer und so viele Frauen dies immer noch nicht zugeben wollen. Selbst in der. Kinderstube ist es durchaus nicht so fest- tehend, wir man annimmt, daß nur die kleinen Mädchen gern mit Puppen spielen und die Knaben den Ball oder die Sol daten bevorzugen. Das kommt nur daher, daß man den Jungens keine Puppen in die Hand gibt ;aber oft nehmen sie le ihren Schwestern weg, weil auch sie eine Neigung dazu hin- zieht. Jeden Tag beweisen Frauen, daß ein großer Teil von hnen zu ganz anderen Betätigungsfeldern sich hingezogen Mit und daß sie vollkommen Befriedigung in Berufen finden, )ie mit der Häuslichkeit nichts zu tun haben. Die Welt muß ich erst von diesem eingewurzelten Vorurteil befreien, um der Weiblichkeit wirklich freie Bahn zur selbständigen Gestaltung ihres Lebens zu gewähren." Kauswirtschaftliches. DI» «erstell»»- vo» «»llerereme. , Man unterscheidet vier Arten Buttercreme. Die beste A len«. der man ein« Eimasse htnzusetzt. Die Limass« besteht auS 500 Gramm Zucker und 18 ganzen Liern, die » «lm BiSkuitmasse auf gelindem Feuer erst warm, dann kalt geschlagen wird. Hierdurch sind Lie Eier gar geworden und schmecken besser, als wenn man sie roh zusetzt. Lin« zweite und dritte Art erzielt man durch Auf- schlagen von Eiweiß und Zucker. Einmal kann man 20 Weißeier mit 500 Gr. Zucker aus dem Feuer «rst warm, darauf wieder kalt schlagen, oder man kocht den Zucken bis zum Flug« und rührt ihn unter die gleich« Menge zu Schnee geschlagenen Weißets. Auch diese Masse muß, ehe sie unter di« Buttermasse gerührt wird, wieder kalt! geschlagen werden. Man nennt diese Art Creme häufig „Schnellbuttercreme". Vielen ist sie freilich zu süß. Das älteste Verfahren ist eine abgekocht« Vanillen- creme unter die Buttermasse zu rühren. Diese Erem« ist auch nicht so fett wie die vorhergehenden, schmeckt aber ausgezeichnet. Will man nun die Geschmacksmasse der Buttercreme zusetzen, wird der bestimmte Teil Grundbuttercreme in ein Gesäß gebracht, der betreffend« Geschmack hinzugegeben und das Ganze nochmals tüchtig verrührt. Ist di« Butter creme durch Stehen etwas steif geworden, so kann man diesem Uebel dadurch abhelfen, daß man die Schüssel mit dem Inhalt für einige Augenblicke in den Bratofen oder auf gelindes Feuer bringt, kräftig durchrührt und dann den entsprechenden Geschmack hinzufügt. T. * ' ü n/ WaUSn-er BasanenlSrlchen. Man schneidet einige abgeschälte Bananen in Würfel und vennengt sie, und zwar zwei Teile Bananen mit einem Teil Ananaswürfel. Nun streicht man auf den Boden der Torteletts etwas Zitronencreme, häuft darauf die Würfelmischung, bestreicht sie abermals mit der Crem« und bringt darüber eine dünne Marzipandecke, die sich leicht aus dieser Masse, mit Hilfe eines scharfen Messers, zurechtschneiden läßt. Das ganze wird nun noch mit einer heißgemachten Fruchtmarmelade bestrichen und serviert. M. Sind die Nickelgegenstände sehr unansehnlich gewor den, so bereite man eine Flüssigkeit von einem Teil Schwefelsäure und 30 Teilen reinem Spiritus. In diese Flüssigkeit legt man die betreffenden Stücke fünfzehn Mi nuten lang. Darauf werden sie gründlich in heißem Wasser gespült und nochmals in reinen Spiritus gelegt. Mit einem weichen Lappen werden die Stücke darauf trocken abgerieben und zum Nachtrocknen in Sägespäne gelegt. Dieses Verfahren ist besonders bei stark mitgenommenen Schlittschuhen anzuwenden. / Will man die Kleiderbürsten dem Wasser nicht aus- etzen, so lassen sie sich tadellos auf folgende Weise reind- zen. Man nimmt «inen Bogen starkes weißes Papier und legt ihn über die Tischkante. Darüber hin streicht man mit der BüWe und rückt das Papier von Zeit zu Zeit ein Stückchen weiter. Die Stellen, auf der die Bürste abgerieben wurde, sind völlig schmutzig geworden. Dieses Verfahren setzt man so lange fort, bis das Papier sauber bleibt. Zu spül! Die Geschichte einer ungleichen Ehe nehmer Ablenkung förmlich sehnte. Selten empfing ihn daheim ein ihn aufrichtendes Lachen, eine froh« Unterhaltung oder eine den Alltag verdrängende Ueberraschung. Abgespannt von Arbeit und Sorgen, Lie in kritischer Zeit doppelt fühlbar waren, mußte er. sogar di« Gespräche anregen und bei ihrem Versagen äufwallende Regungen unterdrücken. Sagte er jedoch in solcher Mißstimmung einmal ein herbes Wort, so waren Tränen oder heftige Vorwürfe die Folge. Den Glauben an «in trautes Heim hatte Direktor Haber mann im Laufe der Jahre aufgegeben; ihn erfüllte nur noch die schwache Hoffnung auf häuslichen Frieden. Er fühlte sich nicht vermählt, sondern vereinsamt! Und als er die Vierzig überschritten hatte, nahm ihn auch noch die Sehnsucht nach eigenen Kindern, die ihm seine Frau nicht schenken konnte, gefangen, so daß ev schließlich einem seelischen Zwiespalt an heim fiel, dessen Auswirkungen ihn immer mehr zermürbten. Sein« Schaffenskraft erlahmt« zuw«ilen gerade dann, wenn «r sie am meisten benötigte; der Betrieb ging zurück, und sein« Umgebung mahnte ihn vergebens, endlich mehr an sich selber zu denken. Gr fühlt« sich eben zu sehr mitverantwortlich für diese ungleiche Ehe, die er mit Rücksicht auf feine Frau nicht zu lösen vermochte. Sogar Li« wenigen ihn aufrichtenden Stunden, di« er d«m frohen G«müt «in«s jüngeren Mädchens verdankt«, wurden hinterdrein von übertriebenen Selbst, vorwürfen überschattet. Und Loch hätte er sich sagen dürfen, daß im Verhalten feiner Frau die eigentliche Ursache Les gwie- spalt» lag: sie hatte die Erfahrungen einer GH« hinter sich, war um zwölf Jahre gereifter als er und mußte insbesondere wissen, ob sie «in mehr berufliches Dasein mit einem nur heimischen Wirken einzutauschen vermochte; ob sie also über- Haupt «in solches Wagnis zum glücklichen Gelingen führen konnte. Leider entsprach «s aber nicht ihrer Veranlagung, diese Erwägungen in den Vordergrund zu stellen und von sich aus eine Lösung d«t ungleichen GH« zu veranlass«»; vielmehr fühlte sie sich als «ine unglücklich« Frau, die von ihrem überlasteten Mann Nicht genügend umworben wurde. So verdunkelten die tragischen Folgen eines geduldeten Irrtums das Dasein zweier Menschen, Li« sich durchaus nicht zuwider warm, deren Lieb« aber zu abwegig blieb, um «in echte» VxrbunLensei» fördern zu können. Sie waren beide stark genug, um dieses Nebeneinanderleben zu ertragen, jedoch zu schwach, um di« Qual durch einen annehmbaren Ausgleich zu Als Walter Habermann mit bereits vierunddveißig Jahren dank seiner Tüchtigkeit Teilhaber und Direktor eines bekannten süddeutschen Unternehmens geworden war, heiratet« er ein« zwölf Jahre ältere Witwe. Lbr er oftmals beraten- zur S«ite gestanden und die er schließlich lieb gewonnen hatte. Angesichts Les umgekehrten Altersunterschiedes erschien Liese Ehe vielen Bekannten als so ungewöhnlich, daß sie ihre Bedenken nicht verhehlten. Die Liebe überwog jedoch alle Einwendungen. Direktor Habermann hatte im persönlichen Verkehr schon immer gereift« Menschen bevorzugt; obendrein befürchtete er, ein« junge Frau würde zu viele Ansprüche an seine Zeit stellen und ihn von der oft übermäßigen Arbeit ablenken. Bei einer älteren Witwe aber setzte er von vornherein genügend Ver ständnis für sein Schaffen und sein« Eigenarten voraus. Martha schien diesen Erwartungen zu entsprechen-; sie offen- barte während der Derlobungszeit ein so anheimelndes, gütiges Wesen, Laß sich Direktor Habermann während seiner Feier stunden in ihrer Nähe wie geborgen fühlte. Das still« Häuschen am See war daher mit glückseligen Hoffnungen erfüllt, als die Vermählten nach ihrer Hochzeits reise dort «ingezogen warm. Doch nur zu bald umlagerten das Heim sichtbare Schotten. Martha, die in ihrer ersten Ehe ein« rege berufliche Beschäftigung gewohnt gewesen war, langweilte sich, wenn d«r Gatte zu lange in dem nah« gelegenen Werk o-er daheim am Schreibtisch arbeitete. Verkehr mit anderen Frauen oder sonstige Ablenkung suchte sie nur feiten. Um so häufiger weilten ihr« Gedanken Lei ihrem jüngeren Bruder, der in der Heimatstadt das Geschäft ihres verstorbenen Mannes führte und in dieser kritischen Zeit ihre einstige Mithilfe sehr vermißte. Andererseits erschien ihr die äußerliche Behaglichkeit ihres jetzigen Heims angenehmer als die früheren häuslichen Verhältnisse; sie war frei von materiellen Sorgen und konnte ihrem Bruder sogar» manchen Zuschuß zukommen lassen. Aber di« Zufriedenheit fehlte! Wär« sie «ine jener beneidenswerten Frauen gewesen, deren Frohnatur und mildes Gemüt sich allen Lebenslagen anpassen, so hätte si« sich selbst und ihren Gatten beglücken können. Doch gerade ihr Wesen war, im Gegensatz zur erwartungsvollen Verlöbungszeit, weder aufmunternd noch ausgleichend; es wurde schließlich empfindlich und launenhaft, um dann sprunghaft wieder, freundlicher zu werden. Diese Unsicherheit blieb ihrem Mann um so weniger ver borgen, weil er «ährend feiner Feierstunden sich nach ange- beenden. Ihr« gegenseitige Rücksichtnahme auf das einstig« ^«versprechen wurde unbewußt ein« zukunftsverleugnend« Rücksichtslosigkeit. Einer von beiden mußte angesichts dieser ungleichen Ge- meinschaft sich zur völligen Entsagung entschließen! Direktor Habermann kämpfte lange zwischen persönlicher Neigung und angeblicher Pflicht, bis er sich gewissermaßen selber opferte: er lenkte sich ab durch unermüdliche Arbeit, übersah daheim alle Schattenseiten, war freundlich und gesprächig, machte mit seiner Frau gelegentlich Reisen und erwies sogar ihrem be- drängten Bruder geschäftliche Hilfe. Martha konnte zwar ihrem Mann keinen Ersatz für die ihr mangelnd« Frohnatur und jugendlich« Hingabe bieten, aber sie fühlte sich zufriedener und betrachtete schließlich diese Scheinehe als «inen auch ihren Gatten befriedigenden Dauerzustand. Daher entging ihr im täglichen Zusammensein Ler fortschreitenL« Kräfteverfall ihres Mannes, -er nach dem Ausscheiden seines Teilhabers das große Werk allein leiten und all« Sorgen der, Notzeit auf die eigenen Schultern nehmen mußte. Auch ahnt« sie nichts von seinem heimlichen seelischen Schmerz, Len Ler Quell unerfüllter Hoffnungen unausgesetzt nährte. So verleitete ihre Gewißheit sie am zehnten Hochzeitstage, den sie im kleinen Kreis« festlich begingen, sogar zu der etwas schelmischen Bemerkung: „Siehst Du nun «in, Walter, wie töricht mancher Deiner früheren Wünsche war?" — Der Gatte nickte nur und trank ihr zu. Er geriet schließlich in Zecher,- laune und wankte förmlich um zwei Uhr ins Bett. Dort fand man ihn am nächsten Morgen tot. Ein Herz schlag hatte seinem erst vierundvierzigjährigen Dasein ein allzu frühes End« bereitet. „Unmöglich, unmöglich!" rief Martha an seinem Lager verzweifelt und immer wieder aus. „So jung noch und schon tot!" meinte sie klagend zum alten Sanitätsrat, der als Haus arzt herbeigerufen war und nun erschüttert vor dem Heim gegangenen stand — unfähig, «in Wort des Trostes zu sagen. zAber so sprechen Sie doch... Es kann -och nicht sein...", wandt«, sich Martha hilfesuch«»- an ihn. Da legte der alte Herr, feierlich die Hände des Toten ineinander, nahm tränenden Blickes von ihm Abschied und sprach, im Hinauggehen sich noch einmal nach ihm umwenden-, still die vielsagenden Worte: „Du starbst am... gebrochenen Fassungslos starrte Martha vor sich hin. Ein Schleier zog sich von ihren. Augen. Dann brach sie schluchzend am Lager des Verblichenen zusammen und stammelte immer wieder die un- sagbar trostlose Erkenntnis; „Zu spät... zu spät..." F. H.