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I»m» «I .seiner außenpolitischen Interessen Haven kann als Briand.' Range einer Konferenz erhebt, obwohl die Engl^ nicht daran denken können und wollen, sich in entscheidende Be Niemand versteht es so gut wie er, die Welt im allgemeinen und die Deutschen im besonderen an der Nase herumMführen. Der Plan der deutsch-österreichischen Zoll union, der als einer der Hauptpunkte auf dem Genfer Programm stand, war mit dem Augenblick erledigt, in dem die Pariser Gläubiger der Kreditanstalt, dem angesehensten Bankinstitut Oestexreichs, den Fang gaben. Briand hatte die Aufgabe, mit vielen Worten den Tatbestand zu verschleiern und jeden Widerstand, mochte er sich in Berlin, Rom oder London regen, im Keime zu ersticken. Man muß zugeben, daß ihm das glänzend gelungen ist. Selbst Mussolini hat vor der französischen Drohung mit den goldenen Kugeln einen schnellen Rückzug angetreten. Ob es ihm gelingen wird, das Verhängnis auszuhalten, das seinen Plan einer mitteleuropäi- schen Drücke von London nach Rom mit den Zwischenpfeklern Berlin und Wien bedroht? Oesterreich ist jedenfalls auf dem besten Wege, eine Finanzkolonie Frankreichs zu werden und damit seine politische Unabhängigkeit zu verlieren. sprechungen mit den Deutschen einzulassen. Es wird sich um eine höfliche, aber durchaus unverbindlich« Wochenendplauderei zwischen dem englischen Premier und den deutschen Ministern handeln, an deren End« keineswegs das große Wunder stehen wird, auf das optimistische deutsche Politiker hoffen. Weniger Leichtgläubig« geben schon längst nichts mehr auf die vielge- priesenen „Gespräche von Mensch zu Mensch". Diese haben seit Locarno und Thoiry doch erheblich an Kurs verloren. vielen Unbegreiflichkeiten der sog. Politik des Brüning-Kabinetts. Wir haben Herrn Dr. Eurtius niemals für einen geeig neten Außenminister gehalten, meinen aber, daß es ungerecht ist, w«nn ihm allein die Schuld an der Kette Ler Genfer Fehlschläge ausgehalst wird. Vielmehr tragen das Kabinett in seiner Gesamtheit und die Parteien, welche es stützen, die Verantwortung. Sie haben nichts dagegen getan, daß das Volk in den Glauben versetzt wurde, die Verhandlungen in Genf würden diesmal die Isolierung Frankreichs und einen vollen Erfolg Ler deutschen Politik bringen. Das Gegenteil ist eingetreten: Deutschland ist seit dem Kriegsende politisch noch nie so vereinsamt gewesen, wie heute. Und wenn die französische Rechte Briand den Vorwurf macht, er habe sich in Genf überrumpeln lassen, so ist das eine alberne Spiegelfechterei. Natürlich sind auch Lie Leute um Franklin- Bouillon der Ansicht, daß Frankreich keinen besseren Vertreter Nun, nach der Niederlage von Genf, setzen gewisse Kreise hre ganze Hoffnung auf die bevorstehenden Besprechung en ' o n Chequers, welche die Berliner Linkspresse bereits zum Der Helle Sonnenschein, der über der Pfingstwoche lag, stand im krassen Gegensatz zu der politischen Finster nis der vergangenen Tag«. Genf ist «in vollkommener Miß- erfolg für Deutschland gewesen. Unter Lem Jubel der Be völkerung hielt Briand seinen Einzug in Paris, während der deutsche Außenminister sang- und klanglos am Pfingstsonntag in Berlin „eintraf". Nicht einmal von einem noch so be scheidenen Empfang wußten die Gazetten zu melden. Die Regierung mit dem Kanzler, an der Spitz« schnitt Herrn Dr. Curtius. Erst am Mittwoch hat sie seinen Bericht entgegen genommen und „gebilligt", d. h. den Bericht als solchen, nicht aber die Einzelheiten, die ihm zugrunde lagen. Dis waren bereits in dem bekannten Artikel der „Deutschen Allgem. Ztg." in Grund und Boden kritisiert worden, eines Blattes, das als halbamtlich anzusprechen ist und außerdem der Partei des Außenministers nahesteht. Das sagt allerlei. Vielleicht ist auch Deutschland nicht mehr weit von diesem Schicksal entfernt. Wenn die Reichsregierung Bedenken hat, das heiße Eisen der Tribute anzufassen, so kann dies nur seinen Grund darin haben, daß sie mit finanziellen Zwangs maßnahmen Frankreichs rechnet. Zweifellos würde das einen Schlag für di« deutsch« Wirtschaft bedeuten, dessen Auswir kungen aber von Tag zu Tag schwerwiegender werden. Denn die Blutsauger haben leichtere Arbeit, je entkräfteter der Kör per eines Volkes ist. Jedenfalls hätte die Regierung dem Volke längst die Augen über -en Grund ihrer Zauderpolitik öffnen müssen. W»-mm sie Lao nicht vetav 't, ist «ine der Kanzler und Außenminister haben sich noch schnell den Segen des Vorstandes und der Reichstagsfraktion der SPD. auf den Weg zu dem Arbeiterpartei!« Macdonald mitgeben lassen. Nützen wird auch das nichts, denn die englischen Ar beiter pfeifen bekanntlich in allen Tonarten auf di« internatio nalen Anbiederungen, besonders wenn es sich um die roten Habenichtse aus Deutschland handelt, mit denen gar, keine Bilder herauszustecken sind. Die Herren Genossen machen mit ihren Aufplustereien nur noch bei der Reichsregierung Ein- druck. Für den Kanzler im besonderen scheinen außer seinen Parteifreunden überhaupt nur noch die Herren Crispien, Breitscheid usw. zu existieren, obwohl deren Partei immer pleiter wird. Die Herren haben auch die neue radikale Not verordnung mit den ungeheueren Belastungen des Vol kes bereits geschluckt. Di« graue Masse der Parteigenossen aber erfährt Genaueres erst nach d«m an diesem Sonntag stattfindenden Parteitag, damit die Bonzen bis dahin keine unruhigen Nächte zu haben brauchen. Kann man sich ein größeres A ffenth^eat«r vorstellen, als das, welch« in der SPD. eben gespielt wird? Streiflichter. Finsteres Pfingsten. Die Vereinsamung Deutschlands. Französische Frnanzkolonien Vage Koffnungen auf Ehequers. Affentheater. Jahrmarkt in Schneeberg Sonntag und Montag, 7. und 8. Juni 1981. Die amtlichen Dekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Trzaebirgischrn Dolksfreunds" in Aue. Schneebera, Lößnitz und Schwärzender« rlnaesehen werden. N»»»ah»» »« To,« »ach «nm. g«ftk»<». »« »rat» ftr dl» i« mm br»II« «otoml-ei»,«!,,»,<«, I« «»»«»Iw»,!,» Ist so »Id SKI»»,»!»«, 0ed»rl«»r »»>, -«-Sri» >» st' die « mm diUK PNU- Nedlamezetl« 00, m,wirst 100. str dl» 00 mm drill« «stil. Tolon«1zUK anewürst «5 ?k!«»p!»nalg. , oupzl» Ur. irr«. O«»»I» d»^ !'»-«»»>» > «»«. Sachs»», str. W. 30. Mai 1931 im Rathaus. Radiumbad Obtrschlema, 30. Mai 1931. , . , Der Gemeind«rat. - - - - ' , N eef) Bürgermeister. 1001^ ^ Beschluß des Landgerichts Hpickau vom 9. April ist der Rentenempfänger Richard Paul Auerswald in Lößnitz wegen Trunksucht entmündigt worden. Lößnitz, den 29. Mai 1931. Das Amtsgericht. 2,. Mittwoch, den st. Iup, 19Y1 vorm. 11 Uhr, sollen in' Zschorlau l Sprechapparat, 1 «lavier, 1 elektr. «lavier öffent-! lich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Treffpunkt der Bieter: Gastwirtschaft ,Lum Roß" in, Zschorlau. , .' Lie Bollstreckungsstelle de» Finanzamt» Aue. WWWAWM Tageblatt. -«.«M»-» »« LE,. Mill. g« 8ml M westen M: am 1.: Gemeindebiersteuer für Mai 1931, am 5.: Aufwertungs<Metzins-)Steu«r für Juni 1931, am 18.: Gewerbesteuer- und Gemeindezuschlagssteuer-Voraus- zahlungen 1. Termin für das Rechnungsjahr 1931/32. Die Vorauszahlungen «inschl. der Gemeindezuschläge sind um 20 v. H. gesenkt. Es sind also nur 80 v. H. des aus dem letzten Steuerbescheid ersichtlichen Betra- ges zu zahlen. am 15.: Röhrenwafferzins, am 15.: Laaszins, am 15.: Feldpacht. Erinnert wird nochmals an die sofortige Entrichtung der am 15. Mai 1931 fällig gewesenen Airchensteuer-Abschlagszäh- lung 1. Termin 1931 nach N der endgültigen Kirchensteuer für 1930. Bei der Zahlung ist der Kirchensteuerbescheid für 1930 vorzulegen. Nach Fristablauf muß das Deitreibungsverfahren auf Kosten der Säumigen eingeleitet werden. Lößnitz, den 30. Mai 1931. Der Rat de, Stadt — Steurramt. «s wird« außerdem veröffenllichtr B.dannlmachungm der Slablräl« ,u «ue und Schwanmbera und des Amtsgericht zu Johanngeorgenstadt. ^«»rzmverg Verlag L. M. Särlner, Aue, Sachse«. s»n<l>n-«! st« »e Md X, «Kitz «lml«»») «w, 0ch«,m«r, 1», «1» onstiastenfir st»a»d»m»««l»chs« Amtliche Anzeigen. Die kn Nr. 83 des Erzgeb. Dolksfreundes bekanntgegebene Sperrung der Staatsstraße Annaberg—Schneeberg in Lauter wird bis 27. Juni 1931 verlängert. Wegen Ausführung von Wegearbeiten wird die nachge- nannte Straße gesperrt. Straße Schneeberg—Karlsbad zwischen km 10,3 und 13,7 in den Fluren Eibenstock und Wolfsgrün vom 8. bis 30. Juni 1931 für alle Fahrzeuge mit Ausnahme der Stellwagen der «rastverkehrslinien. Umleitung über Küchleithenweg—Neidhardtsthal—Mul- denhammer. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Ziff. 10 des Reichs strafgesetzbuchs in Verbindung mit 8 60 der Reichsverordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 15. Juli 1930 (RGBl. S. 276) bestraft. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 29. Mai 1931. Das im Grundbuche für Neustädtel Blatt 215 auf den Namen der Maria Martha verehel. Wilde geb. Hahner in Neu städtel eingetragene Grundstück soll am Freitag, den 17. Juli 1931, vormittags 1t 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 11,1 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 4900 NM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 5210 RM ; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18., 3.1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt an der Gartenstraße und ist mit einem Wohnhaus älterer Bauart mit Keller und 2 An bauten bebaut. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden.Nachwellungen, ins- besMdKs 'ver Schätzungen, ist jedem WestMet- fMmmer M. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 30. August 1930 ver- lautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Verstcigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Dersteige- rungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri ¬ genfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 3/31. Schneeberg, den 28. Mai 1931. Das Amtsgericht. Ueber den Nachlaß des am 8. März 1931 in Lauter ver- storbenen Steinsetzmeisters Gustav Eduard Weißflog in Lauter, wird heute, am 29. Mai 1931, vormittags 9 Uhr das Konkurs- verfahren eröfnet. ' Der Rechtsanwalt Deckstein in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 22. Juni 1931 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten ober die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 1. Juli 1931, vormittags 1t 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Suche und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 18. Juni 1931 anzeigen. K 22/31 Das Amtsgericht zu Schwarzenberg. Ueber das Vermögen des Gastwirtes Iohannes Alwin Alfred Schönherr in Antonsthal, Post Bermsgrün, Rest. Forst haus, wird heute, am 29. Mai 1931, vormittags 1t 9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Prozeßagent Max Decher in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 22. Juni 1931 bei dem Bsi-ehattpuL h«, ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über bie im 8 132 der'Konkursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 1. Juli 1931, vormittags 1t 10 Uhr vor dem unterzeichneten Geriete Termin anheraumt. " Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter >is zum 18. Juli 1931 anzeigen. K 23/31 Das Amtsgericht zu Schwarzenberg.