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Vr. 125 Slraßensperrung NeM-kl. Neustädtel, den 1. Juni 1931. Der Stadtrat. w»»« r«»-a »« »r«t» » »4 MW »n«, «»«I.avv» »« «,N»lMqU» « »« O-»»-«»««,« — «MßVV, «-»»rM», ««»I» »« Nr dl, SO mm dk«, V«. »«««»«U. »». -»»«» 1»». ft!r d>. «> mm »nti, —n. rokn^M, «».«««»«« e>»sktz«»«»»w > LÄ»>, Nr. irr«. «»'. e-Ä«. Nr. ». Die Forststratz« vom Gasthof Schweizerhaus dis Gasthof Deutsches Haus ist wegen größerer Wasserleitungsarbeiten von Dienstag, oen 2. Juni bis Sonnabend, den 6. Juni 1931 für jeden Fährverkehr gesperrt. Als Umleitung wird für oben ge nannte Zeit die Stiftstraß« freigegeben. Amtliche Anzeigen. Dienstag, de« 2. Juni 1931, vor«. 10 Uhr, sollen in Lauter 1 Radio-Apparat mit Lautsprecher, 660 Damenyandkörb«, 5009 Spankiirbe, 1 Schnellwaage, 1 Plüschsasa, 1 Grammophon, 1 Wäscheschrank sowie versch. ander« Möbel öffentlich meistbie tend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 5772/31 Sammelort der Bieter: Fremdenhof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenderg. , Di« amtlichen Bekanntmachungen Amtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» .Hrzaebiraischen Bolksfreunds' in Au«. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg Ungesehen werde». Lagebla« . »ud Schwarzenberg, der eiabtrat« in Grünhain, Lötzny. ««ostädttl >mb echo«eberg. b«r Ftnan-ünü« !ti> Aue und LchwalgAebergi E« werden aotzerde« oervffeniüchtr «Ganntmachung«, der SiadtrSl« «»AM Schvarzenberg und des «misgerichls zu Johanngeorgenstadt. —- -» Verlag L. «. Särlner» Aur> Sachse«. emftnch«« «kee«« «» X, «zm« «am «ech «so. Sch«,^n§ 10, S4»«v»»«r, »na omsiaesenlk WeMtz««» 84. Tahrg. Anh- UN- Drennhotz-Derstsiserukg. Äaü ssorslreoier Anlenviesemhal. «Mwsq, de« 17. Jsn« 1«1 »«M. '/. 1« Ahr i« »er Lahnhosswirischafi ia ««naderg. Fi. AUitzet (3,0 bis 4.0 m lg.) 7—s VW aem. — LS km, 10—14 cm — s? km, 13—19 cm gem. 1L3 km, LS—L4 cm aem. --- iso Im. LS—LS cm gem. --- 11s km, 30—34 cm gem. — 6S km, SS—pp. cm gem. -- S0 km. F«. Derdslangenr VS Sick. Kl 3, ft. «eisstanainr 263 St». Kl. 7. Fi. Brennholz r 1L0 rm st. Bemmschetle. Lrm st. Brenalmüppel, 4S rm st. ZaMe«, L rw st. Brennäfle. AusbereUet t. d. Abt. LS (Aahlschlag), S. 11. 14. 16. 24, 31.34 u. LO (Dorentn.) 41 (Amg) 48 (Bruch). Forslaml Anlerwiesenihal. Forflkafl« Schwarzeader,. Dienstag, den 2. Juni Ml. gMWe MloenMelMW!»S»«eed«i Donnerstag, de» 4. Juni 1931, adends 7 Ahr. Tagesordnung hängt im Rathaus aus. Vertagte Krise am Wochenende. Am vergangenen Wochenende schien es, als ob di« la- tente Krisis, die wie das Schwert des Damokles über dem Kabinett schwebt, ernstere Formen annehmen würde. Diesmal war es nicht ein Gegensatz der Meinungen, in deren Mittel punkt Nebenfiguren wie Schiele, Curtius oder. Schätzel zu stchen pflegen, sondern die Sache war insofern gefährlicher, als st« den Reichsfinanzminister betraf. Dr. Dietrich gehört bekanntlich mit Brüning und Stegenvald zu dem engeren, sog. direktorialen Kreise der Reichsregierung. Wenn, wie -er Erz gebirge? sagt „das Mard", da hineinkommt, dann ist es „weit nei dies". * Es hat also ein paar Stunden sehr wackelig gestanden um die Herrlichkeit Brünings und seiner Kollegen. Der Vorstoß „kam «an. ter westlichen SchweriAhMxiK, M- ,«lne?LM,M sich nicht einfach hinwegschieben läßt und allerhand hinter sich hat. Daß er endgültig abgeschlagen ist, ist nicht wahrscheinlich. Schließlich müßt« ja ein Minister, der so enttäuscht hat wie Dietrich, längst verschwunden sein. In der Zeit der Monarchie wäre er seit langem unmöglich gewesen. Aber in solchen Fragen ist die parlamentarische Demokratie weitherziger als der ,Laib absolutismus" von früher. Was für Dietrich gilt, gilt natür lich ebenso für die anderen Minister, soweit sie nicht Fach minister sind. Die Solidarität, di« das Kabinett zeigt, hat also seine tiefen Gründe. Wenn der Mantel fällt, muß schließlich der Herzog nach. , Natürlich werden der „Nebendiplomatie" von der demo- tratischen Presse die sachlichen Gründe für ihren Angriff gegen die Regierung von vornherein abgesprochen. Es wird ihr vorgeworfen, „soziale Reaktion" zu treiben. Und das ausge rechnet in der Zeit, wo SPD. und Demokratie Notverordnun gen zur Welt bringen helfen, die voll von sozialen Rückschritten sind. Dabei ist es doch für jeden vernünftigen Menschen ab solut klar, daß nach der ununterbrochenen Reih« d«r Nieder lagen auf allen Gebieten das Vertrauen zur Regierung futsch ist, und daß der Wunsch besteht, die durch Verschulden Les jetzigen Kabinetts notwendig gewordenen letzten Rettungs- versuche von neuen Kräften durchführen zu lassen. Ob der von d«r Westindustrie als Finanzminister vorgesehene frühere Staatssekretär und jetzige Essener Oberbürgermeister Bracht, der übrigens Katholik ist, mit oder ohne Verbindung mit Schacht das Zeug hat, den Karren aus dem Sumpf zu ziehen, entzieht sich freilich unserer Kenntnis. Schlimmer, als unter Dietrich kann es wohl aber nicht werden. * Daß Herr Dr. Schacht mit im Mittelpunkt der Aktion gegen die Regierung Brüning steht, ist längst bekannt. Bei Ullsteins steht man an der Klagemauer und beschwert sich bitter, daß „in Berlin Privatpersonen von Rang aber ohne amtlichen Auftrag und ohne Verantwortung sich berechtigt halten, Diplomatie auf eigene Faust zu treiben, bei Len Bot schaften fremder Mächte vorzusprechen und ihnen eigene Vor schläge für die Lösung internationaler Probleme, auch das der Reparationen zu unterbveiten". Das geht in erster Linie gegen den ehemaligen Reichsbankprästdenten. Nach den Erfahrungen, Lie wir mit Ler jetzigen Reichsregierung gemacht haben, kann man es dem Dr. Schacht nicht verdenken, wenn er alle Möglichkeiten ausnützt, die er zur Rettung des Vater landes für notwendig hält. , Die Aktivität der „Nebenregierung" ist dem Kabinett so kn di« Knochen gefahren, Loß «s plötzlich „den Wunsch hat, etwa End« Juni, nach der Konferenz von Lhequers, den Reichstag für etwa acht Tage einzuberufen". Natürlich ist durch die Oeffnung des parlamentarischen Ventil« eine Besse rung Ler Lag« nicht zu erwarten. Aber es dürfte Loch Ler ins Rollen gekommen« Stein «inen solchen Stoß erhalten, daß er nicht mehr aufzuhalten ist. G» Das Kabinett berät weiter. BerN«, 1. Juni. Me wir erfahren, wird das Reichs, kabinett heute mittag um 12 Uhr wieder zusammentreten, um die Beratung der geplanten Finanzsanierungsmaßnahmen fortzusetzen. In politischen Kreisen wird erwartet, daß die Reichsregierung heute di« Aussprache über die Not verordnung zum Abschluß bringt. Deutsche Dotkspartet und Notverordnung. Berlin, 1. Juni. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Dolkspartei ist für heute nackmittaa.zu einer Sitzung einberufen. Man nimmt an, daß dre Fraktion sich nicht in allen Punkten mit dem Sanierungsprogramm der Reichsregierung, wie es itt der Notverordnung zum Ausdruck kommt, einverstanden erklären wird. Die Fraktion dürste viel mehr ein eigenes Programm vorlegen, in dessen Mittelpunkt gewisse Monopolvorschläge stehen, di« nach Auffassung führen, der volkspärtätlicher Kreise geeignet sein sollen, dem Reiche in absehbarer ^it erhebliche Mittel zuzuführen, Der große FrontsoldakH- Appell. In Gegenwart Mackensens» Seeckts und des KrvNPrtuze«. Generaloberst Keye Front formierte sich der Landesverband -um Vorbeimarsch, den der König von der Freitreppe des Schlosses aus abnahm und ' der etwa Stunde dauerte. Am Abeyd fand dann unmittelbar vor dem Schloßportal ein Fackelzug mit Zapfenstreich statt. 160000 Stahlhelme» in Front. Dl« Ansprachen der Bundesführer. Der Sonntag brachte den Breslauern den mit großen Spannung erwarteten Höhepunkt des 12. Stahlhelm-Front- soldatentages, Len «rotzen Massenappell auf der Brückenaue, der trotz der überaus großen Hitze pro- grammäßig verlief. In den frühen Morgenstunden schon herrschte reges Leben auf allen Breslauer Bahnhöfen. Eine Unzahl von Sonder- zügen brächte die 25 Landesverbände nach der Stadt herein. Auf Len Bahnhöfen wurden Lie Züge gesammelt und in sechs Marschkolonnen an die Drückenaue herangebracht. Auch Auto kolonnen trafen noch von überallher aus dem Reiche ein. Um 13 Uhr begann der R« ichs fr ontso ld aten- Appell auf der Brückenaue, durch zwölf Böllerschüsse «in- geleitet. Zur Uebertragung der Ansprachen waren umfangreiche Lautsprecheranlagcn ausgestellt. Fliegergeschwader kreuzten üb«r dem Gelände. Von dem erhöhten Oderdamm, einer natürlichen Tribüne von einer Läng« von 1^ Kilometer, folgt« etwa ein« Diertelmillion Zuschauer mit größter Spannung den Vorgängen auf dem Paradeplatz. Ein unabsehbarer Wald von Fahnen schimmerte in der Sonnenglut. Noch vor Beginn erschienen, stürmisch begrüßt, General feldmarschall v. Mackensen, Generaloberst v. Seeckt und d«r deutsche Kronprinz mit Ler Kronprinzessin auf der Tribüne der Ehrengäste. Auch die Großherzogin von Sachsen- Weimar, Vertreter des alten ungarischen, des japanischen, des türkischen und Les schwedischen Heeres waren erschienen. To sender Beifall erhob sich, als der Kronprinz und Generaloberst v. Seeckt sich begrüßten und nebeneinander Platz nahmen. Der ehem. Chef der Heeresleitung, Generalober st Heye, war mit dem Tornister als Führer einer Berliner Kameradschaft als einfacher Stahlhelmmann beim Gau Berlin eingetreten und nahm am Parademarsch vor Ler Stahlhelmführung teil, zu gleich mit den Söhnen des Kronprinzenpaares. Dann sprechen Divistonspfarrer a. D. Hoinka und Superintendent Noth schöne Worte des Gedenkens für di« Gefallenen Les Weltkrieges. Don ihren Standarten begleitet, besteigen die Bundesführer Seldte und Duesterberg jetzt Li« Rednerkanzel. Bundesführer Seldte betont in seiner Rede, daß ein« wirkliche Erlösung Ler Ostmark aus ihrer Not nur möglich sei Lurch eine starke, nationale Regierung im Reiche, vor allem auch in Preußen. Nur «in in sich, gefestigter und der Willkür einer Parteiminderheit entzogener Staat vermöge die tausend fachen Gefahren abzuwenden, Lie diesem Lande drohten. Des- halb sei Ler Kampf des Stahlhelms um Preußen eine wirk samere Osthilfe als alle die Pflästerchen, mit denen, man di« Nöte Ler Ostmark zu verkleistern versucht hätte. Der Stahl helm werde sich durch di« Mqnöver seiner Gegner nicht ein- schüchtern lassen; auch wenn man künftig das Aussprechen der Wahrheit als politisch« Ausschreitungen bedrohen und bestrafen wolle, werde er sich nicht hindern lassen, di« Wahrheit auch wetter auszusprechen, denn nur das Wahr« und das Echte ss«ge. Jede« Kampf koste Opfer, über Opfer, die - für einen guten Kampf gebracht würden, sei«n nie umsonst ge- bracht Der Kampf de« Stahlhelm, gelte der Freiheit, Der sächsische Stahlhelm heim Känig. Breslau, 31. Mai. In dem sonst so ruhigen Sibyllenort entwickelte sich am Sonnabend ein lebhaftes, militärisches Treiben. Hier und in der Umgebung war der Landesverband Sachsen des Stahlhelms auf Kosten des ehem. Königs, des Schloß. Herrn von Sibyllenort, untergebracht. Sämtliche Quartiere waren geschmückt und machten einen überaus freundlichen Ein- druck. Am frühen Nachmittag stellte sich di« Bezirksgruppe Dresden in dem Hofe der Reithalle zum Vorbeimarsch am König. Die Fahnen wurden enthüllt, und bei klingendem Spiel ging es durch die Tore des Hofes hinaus in den Park, an eindrucksvollen Eichengruppen vorbei, zum Paradeplatz. Dort versammelte sich dann der gesamte Landesverband Sachsen. Sin Trompetensignal kündigte die Ankunft des Königs an. In Generalsuniform sprengte er in die Mitte des Feldes. Dort meldet« der Landesvevbandsführer Oberst Brückner den Landesverband des Stahlhelms mit 5500 Mann zur Stelle und richtete an den König folgende An sprache: Ich entbiete Ew. Majestät zugleich im Namen Les ge- samten Landesverbandes unsere ehrerbietigsten Grüße. Ich darf hierbei an die Worte anknüpfen, die Ew. Majestät einst an die alte Armee gerichtet hat, an die Worte, die lauteten: „Die Armee ist meine ganze Liebe." Diese Armee ist nicht mehr. Aber heute sieht sich Ew. Majestät umgeben von Män nern, die zum allergrößten Teil Lieser Armee noch angehört haben und solchen, die von ihrem Geist erfüllt sind. Von jenem Geiste des Frontsoldatentums, der uns in erster Linie ver pflichtete, uns einzusetzen für die Wehrbarmachung des deutschen Dolles, für alle jene großen sittlichen Werte, die die alte Arme« unter Leitung ihres Fürsten groß und stark gemacht, durch di« sie der Hort deutscher Freiheit und des Friedens war und der das sichere Fundament unserer Weltstellung und der Wirtschaft- lichen Geltung bedeutete. Aus diesem Bekenntnis heraus bitten wir Ew. Majestät, die Liebe, Lie Gw. Majestät einst für die alte Armee empfunden hatten, auch unserem Stahlhelm zu Überträgen, den Trägern der Tradition dieser Armee und Keim zellen zu neuer Freiheit und Macht, und als äußeres Zeichen hierfür die Ehrenmitgliedschaft des Stahlhelms des Landesverbandes Sachsen zu übernehmen. Der König nahm die Ehrenmitgliedschaft an. „Nachdem nun Se. Majestät die Ehrenmitgliedschaft des Stahlhelms ange. nommen haben, heißen wir ihn in aufrichtiger Freude in unserer Mitte auf das kameradschaftlichste willkommen und ent- bieten ihm nach Stahlbelmbrauch unseren Stahlhelmgruß mit einem dreifachen Frontheil!" Der Ruf erklang, und die Stahl helmkapelle spielte die Königshymne. Dann ergriff König Friedrich August das Wort zu einer kurzen Ansprache. Er führte u. a. aus, es sei ihm eine große Freude, «ine so stattliche Anzahl Angehöriger der alten Armee begrüßen zu dürfen und mit ihnen vereint die vielen Stahl helmer, die mit ihnen eines Sinnes seien. Er betonte -ie Not- wendigkeit des Stahlhelmgedankens und des Stahlhelmgeistes als unerläßliche Voraussetzung für die Wiedererlangung der deutschen Freiheit. Das Deutschlandlied beschloß die Rede. Nunmehr ritt König Friedrich August die Front ab, wobei er ein« große An- zahl von Stahihelmern durch Ansprachen auszeichnet«. Den Führer der Oschatzer Ortsgruppe, einen Handlungsgehilfen, bei dem er Li« Dolden« Heinrichsmedaille, die. höchst« Tapferkeitsauszeichnung für Mannschaften entdeckte, ließ er zur Tafel tm Schloß zuziehen. Unmittelbar nach dem Abreiten der