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WWW»WW ft««t««I - ft, »ft „ »»«d«ch 84. Iahrg.' Dienstag, den 28. April 1931 Nr. 98 Forslkasse Schwarzenberg Forslaml Earlsseld Berlin, 26. April. Ein Moskauer Matt wußte vor einigen ten des Senats „in einer in offiziellen Beziehungen nicht Nach großen Kriegen sei stets eine pazifistische Welle durch die Welt gegangen, zwischen dem Willen friedlicher Entwick lung und pazifistischer Kriegsdienstverweigerung «der klaffe ein« tiefe Kluft. Ein Volk ohne Wehrwillen sei demUntergangqeweiht. Nur unter dem Schutze der Wehrfähigkeit blühe Handel, Industrie und Kultur auf. Da nach den Vorbemerkungen zu den Abrüstungsparagraphen ausdrücklich die deutsche Abrüstung Vorläufer der allgemeinen Abrüstung sein solle, di« anderen aber bisher nur ausgerüstet hätten, hätte Deutschland längst die Möglichkeit gehabt, gegen seine Entwaffnung Sturm zu laufen, Geneval d. Inf. W öllwarth-Dresden, der ehemalige Landeskommandant von Sachsen und Landesführer beim Volksbegehren gegen den Poungplan, sprach in der Deutsch nationalen Dolkspartei in Chemnitz über Politik und Wehrmacht. Er beschäftigte sich zuerst mit der Wehr- Hoheit, dem Grundrecht der Souveränität, Lie dem Poli tiker die stärkste Waffe in die Hand gebe. Die Starke Ler Wehr richte sich nach den Zielen der Politik und nach der geographisch-politischen Lage. Wenn ein Land wie Deutsch land lang ausgedehnte ungeschützte Grenzen besitze, bedürfe es doppelt einer starken Wehr- macht. Aus allen diesen Gründen hüte jedes Land streng seine Wehrhoheit, aus diesen Gründen würden alle Abrü- stungskonferenzen erfolglos bleiben. Der Redner ging sodann auf Li« durch den Versailler Vertrag geschaffenen Zustände unserer eigenen Wehrmacht näher ein und zeigte zahllose Beschränkungen und Knebelungen, die dem Volke noch allgemein unbekannt sind und Loch di« Kriegsverwendungsfähigkeit dieser 106 000 Mann empfindlich hemmen, so Laß man von einer deutschen Wehr hoheit nicht sprechen könne, ein Grund mehr, mit aller Energie gegen die Kriegsschuldlüg« zu kämpfen. Auf den Begriff des Soldaten eingehend, wies der Redner darauf hin, daß unser« Reichswehr in be wußter Anlehnung an die alte Armee von deren alten Offi- zieren geschaffen worden sei. Die Di sziplin sei auch heute die starke Klammer, die Führer und Geführte zusammenhalte. Dazu trete auch heute noch Kameradschaft und Vater landsliebe sowie Verantwortungsfreudig- keit. Revolution und Pazifismus hätten versucht, dem Volk Las soldatische Denken zu nehmen; in der kleinen Reichswehr werde es noch gepflegt, und es sei erforderlich, daß es wieder kn bas breite Volk getragen werde. Zu dem Begriff „Macht" übergehend, zeigte Ler R«d- ner, daß zur Macht drei Faktoren erforderlich seien: Ler Führer, die Idee und die Soldaten, die von einer Idee beseelt und klar und einheitlich geführt sein müßten. Unter dem Schutz« der Kaiserkrone habe Deutschland, gestützt auf sein scharfes Schwert, einen ungeahnten Aufstieg genommen. Bismarck habe gewußt, daß unsere Stärke auf unserem Heere beruhe, und habe die Wehrmacht in Einklang zu halten verstanden mit Ler zunehmenden Bevölkerung. Nach seinem Abschied sei der Begriff der Macht erschüttert worden, so daß wir bei Ausbruch des Krieges nicht mehr den Dreiklang der Führung: ,L«er, Flotte. Heimat" besessen hätten, ein wesentlicher Grund, der zum Verlust des Krieges geführt habe. Schuld der Sozialdemokratie sei es, daß das Diktat von Versailles kam, üenn ohne die NovenÄer- revolution hätte der Frieden auf Grund der 14 Punkte Wilsons ahaefchlossen roerLen müssen. ten, polnische Truppen zur Wahrung der an- geblich bedrohten polnischen Interessen nach Dam zig zu entsenden. Dieses von sowjetrus- sischer Seit« verbreitete Gerücht ist bis zu einem gewissen Grund durch die inzwischen bekanntgeworden« Absicht der Polen bestätigt worden, Len Beschluß des Dölker- bundsrates vom 22. Juni 1921 in Anwen dung zu bringen. ft« »»nett««'»» ft,»» «u ft«««»» »« r«« «ft» ft«« m» ft« ft«t» ftr »ft »4 au» »««ft «» «,ft»»M^i» ft »» «» SIUI«,«>»<»« «ft»»r»«r 1»), ««ftftft »» ftr »ft «0 am» drUft PUU- »a, 100, ftr »I, «> m« »NU, -mU. «»««»IM, «5, «m-«» »» WIchvI'Nn«» > o«i»»i« «e. irr«. v«««l»»«^»r»-»»m»> e°4!«n. «k. es. Wieder ein polnisches Flugzeug über -eulschem Gebiet. Gleiwitz, 26. April. Wie vom Polizeipräsidium mitgeteilt wird, überflog am Freitag mittag gegen 13,40 Uhr ein von Pauledorf (Oberschlesien) kommendes polnisches Ver kehrsflugzeug in etwa 800 Meter . Höhs di« Stadt Undrnbura und entfernte sich in Richtung nach Paulsdork. Danzig soll polnisch werden. Unerhörter Dorstoh Posens gegen Danzigs Koheilsrechle wenn es nicht sozialistisch geführt würde. Die Sozialdemo kratie wolle kein starkes Deutschland, um ihren vorherrschen den Einfluß nicht zu verlieren. Immer mehr erkenne das Volk, daß die sozialdemokra tisch« Mißwirtschaft allein.schuld an den heutigen Verhält nissen sei. Erst wenn Lie Macht in den Händen der heutigen nationalen Opposition sei, dürfe man eine Besserung erwarten. Hugenberg sek bereit, in die Regierung «inzutreten, aber er mache zur Vorbedingung, daß dann der nationalen Front auch der Einfluß eingeräümt werde, Ler ihr zahlenmäßig zukomme. Zpei Weltanschauungen stünden im Kampf« gegen- einander, und jeder müsse sich in ihm entscheiden. Dieser Kampf müsse zuerst durchgefochten werden. Er st wenn der Marxismus zerschlagen sei, werde es auf- wärts gehen in Deutschland. Polttik und Wehrmacht. „Ein Volk ohne Mehrwillen ist -ent Anlergang geweiht." Danzig, 26. April. Oberstaatsanwalt Schneider ist auf seinen Antrag von dem Amt als Leiter der Staatsanwalt, schäft in Danzig enthoben worden. Die Amtsniederlegung ist mit Rücksicht auf die Angriffe des polnischen Ministers Strasburger gegen den Präsidenten des Senates, Dr, Ziehm, erfolgt. Warschau, 26. April. „Dzien Dobryl" erklärt, die Nach richt, daß der polnische Staatsvertreter in Danzig, Strasbur- ger, den DölkerbunLskommissar Gravina ersucht habe, polnisch« Truppen zum Schutze der polnischen Bürger in Danzig anzuftrdern, entspreche „im Augenblick" nicht der Wahrheit; das bedeute jedoch nicht, daß Polen auf Lie natür. liche Pflicht des Schutzes seiner Staatsangehörigen verzichtet habe, namentlich dann, wenn die Ausschreitungen der deut. schen Nationalfften in Danzig auch weiterhin Las Leben und das Gut seiner Bürger bedrohen. Der Danziger Dölkerbundskommissar Graf Gravina hat den polnischen Vorstoß ab gelehnt. Ob Polen nun einen Antrag an Len Völkerbund richtet, ist zweifelhaft. Danzig, 26. April. Der Präsident des Danziger Senates, Dr. Ziehm, hielt nach Bekanntwerden Ler r^ren polnischen Aktion im Danziger Senat eine bedeutungsvolle Red«, in Ler «r sich eingehend mit der durch Len bedrohlichen polnischen Vorstoß geschaffenen Lage beschäftigte. Mit diesem Schritte, erstrebe Polen, wie Ler Senatspräsident ausfUhrt, die Ho- seit überDanzig, insbesondere einen Einfluß aus die nnere Verwaltung Danzigs auf dem Gebiete >«r Polizei und des Gerichtswesens. Im einzelnen führte Dr. Ziehm u. a. aus, daß die Danziger Regierung »er Erörterung der Frage vor dem Rat« des Völkerbundes Mit Vertrauen entgegensetzen könne. Et wi«s sodann die in dem Demisstonsgesuch Strasburgers enthaltene Behauptung, daß die polnische Regierung von dem Präsiden- ' Dieser Beschluß, den Polen jetzt in Gens fit» seine Zweck« verwenden will, hat jedoch ganz andere Voraus, setzungen, als Lie polnische Regierung es vorgibt. Polen hat Danzig gegenüber weder ein selbständiges Schutzrecht, noch viel weniger eine Schutzpflicht. Ein eventueller militärischer Schutz Danzigs steht Lem Völkerbund zu. Der Völkerbund hat in seinem Beschluß vom 22. Juni 1921 Polen nur als beson ders geeignet erklärt, unter gewissen Umständen diesen Schutz übertragen zu erhalten. «n« IM» «-atm» ,u«m «ab,«« -ft »Ich, v-rU-b-ri^ Sm^t,«k»»k«»ft«a», I», ft«, vwlk Sch-md-r, w» GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Bernsbach, an der Beierfelder Straße, Lesttzht au» Wohnhaus, nebst Hofraum, Garten sowie Grundstücksareal und trägt die Ortsl.-Nr. 127 Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstück« sind, so weit si« zur Zeit der Eintragung des am 17. März 1931 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge- bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri- genfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 4/31 Schwarzenberg, den 21. April 1931. Das Amtsgericht. Am Mittwoch, dem 29. April 1931, nachm. 2 Uhr sollen tm gerichtlichen Versteigerungsraum.1 Posten Herrenoberhemden, 1 Poste« Sportkragen, Stehumlegkragen, Vorhemdchen, 1 Netz- anode (gebr.), 1 3-Röhren Radioapparat, 1 Küchenühr, 1 Ta schenuhr (885), 2 Photoapparate, 1 Warenschrank mit Schiebe- tür, Schillerkragen öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar- zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Lößnitz. Dienstag, den 28. April 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Lauter 1 Kleldersekretär und 1 Vertiko» öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert.werden. Q 23/31 Sammelort der Bieter: Hotel zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schwarzenberg. Dienstag, den 28. April 1931, vorm. 8 Uhr sollen in Schwarzenberg-Sachsenfeld 1 Kredenz, 1 Radioapparat, 1 Pianoforl« und 1 Schreibmaschine öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. O 8858/30 Sammelort der Dieter: Gasth. Doehler. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Schwarzenberg. Nutz- un- Brennholz-Versteigerung. Earlssel-er Slaalssorslrevter. Donnerstag, de« 7. Mai 1931 von vormittag 9 Ahr an i« Saslhos „Tarlshos" in Schönheiderhammer r 17 st. St»««« 12-14 tm - S dm, 338 dal. 15—19 cm ---107 km. 79 dal. 20-24 cm ----- 43 km, 2081 st. Klötze 7-14 cm ---- 107 km, (4 m lg.) 3869 dgl. 15-19 cm -- 409 km, 1401 dgl. 20—24 cm 238 km. 533 dgl. 25—29 cm —135 km. 220 dgl. 30—46 cm — 85 km, (3-7-5 m lg ). 13 du. Klötze 26—45 cm — 3,8 km. (2—3 m lg.) 4,5 rm st. Autzscheike, 2,5 rm st. Nutzknüppel. von vormittag 11 Ahr an r 94 m bu. u. 465 rm st. Brennscheite, 5 rm bu. u. 286 rm st. Brenn- Knüppel, 4 rm du. Zachen, 3,5 rm bu. u. 32 rm fi. Nsl«. Aufbereitet als Vorentnahmen, Bruch- und Durchiorftungshölzer in Abt. 5, 9, 10, 15, 21 bis 24, 26 bis 29, 33,34,36, 38, 39, 41 bis 44, 47, 49 bis 52, 54, 55, 59 dis 64, 67, 68, 70, 71. 73 bis 78 und 82. Amtliche Anzeigen. Ilnlerhallmigsgenossenschasl siir -le Wllzsch. Der Vorstand besteht bis zum 31. Dezember 1932 aus fol- tzenden Herren: Forstmeister Weidner, Direktor Baumgarten, * Sägewerksbesitzer Hugo Glöckner, Fabrikant Alfred Arnold, Bürgermeister Lenzner, sämtlich in Earlsseld. Außerdem sind für jedes Vorstandsmitglied 2 Stellver treter gewählt worden. Vorsitzender des Vorstandes ist Herr Forstmeister Weidner, sein Stellvertreter Herr Direktor Baumgarten. W. U.-G. 4/30 Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, den 25. April 1931. Das im Grundbuch« für Bernsbachs Blatt 538 auf den Namen der Firma Ficker L Drechsel, Baugeschäft in Berns bach, eingetragene Grundstück soll am Freitag, den 19. Juni 1931, vormittag« 9 Uhr !an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 6,8 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 24 000 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 20680 RM.; sie entspricht dem Friedcnsbaupreis vom Jahre 1914 (Z 1 des Ges. v. 18. 3.1921, « «nkhallmd di« «nftMchm, Beksuulmschung«« dir «mkshsupkmannschast mrd d» . * Byirdsverdand» Schwakenberg, d« Amlsgerichl, in Au«, Lößnitz, Schnerberg und Schwarztnbrrg. d« Stadträt« in Grllnhaln, Lößnitz, N«ustädt«l und Schneeberg, der Finan-Slnter in Lu« und Schwarzenberg. «» wlrden außerdem vervjsenkllchkr Vtdonnlmachungea der SladkrSk« zu Lu« m»d Schwarzenberg und des Amlsgerichl» zu Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. SSrlner, Aue» Sachse«. Fmiftn-M ft« »1«» »1, rr-al» Alm« ft«) 440, Sch««»«, 10, Sch»»»»«»»«, »»1» »»Iftfrn«» ft^chsm. Tagen von einer Absicht Ler Warschauer Regierung zu berich- üblichen Weise getäuscht worden sei", mit aller Energie zuruck. Wenn Minister Strasburger in seinem Demisstonsgesuch fer- ner behaupte, daß seine Mittel erschöpft seien, um Len Schutz Ler polnischen Bevölkerung in Danzig gewährleisten zu kön nen, so könne die Danziger Regierung mit gutem Gewissen vor aller Welt den Nachweis führen, daß jeder polnische Staatsangehörige in Danzig genau den gleichen Rechtsschutz genieße wie die Danziger Staatsangehörrgen und wie oll« Fremden. Es sei Aufgabe jeder Regierung in Danzig wie sie auch zusammengesetzt sein mag, solchem durch Lie Verträge nicht begründeten Machtstreben Les polnischen Staa tes in'bestimmter Weise entgegenzutreten.