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WWW MAM * «nihaNmd di« »Mich«» Be>»»»l«ach»»,,» der «mkshauplmaimschast md des BtM,vM>ands Schwarzenberg, d«r Amlsgerich!« kl Au«, Lößnitz, Schn-dera und Schwarztnbng, d«r vladträl« in Srünhoin. Lößnitz, NeuilSdiel und Schneeberg, d«r Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. E» «erd«« außerdem vervffenilichl: Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarzenberg und des Amtsgerichts-» Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. SSrlyer, Aue, Sachfe«. ZWiI»r«»«»i «u« « «d »L UW« <«ml »«) ««, 1», Schver,«»«, «1«. vm»Ia»s4'Mi Wetächs«. Nr. SV. Sonnabend, den 18. April 1931. 84. Iahrg. Amtliche Anzeigen. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kauf manns Heinrich Quaas in Schneeberg als alleinigen Inhabers der im Handelsregister nicht eingetragenen Firma Heinrich Quaas vorm. Hermann Bamberg in Schneeberg (Fabrikation von Möbelrollen und Patent-Badegürtel) wird Hierdurch auf- gehoben, nach dem der im Vergleichstermin vom 12. Februar 1931 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen De- schluß vom 12. Februar 1931 bestätigt worden ist. Schneeberg, 15. April. 1931. Das Amtsgericht. Dqe Konkursverfahren über das Vermögen der Anna Marie vhl. Schmidt geb. Schlegel, Schuhmacherei und Schuh warengeschäft in Schwarzenberg wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. K 17/30. Schwarzenberg, den 10. April 1931. Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmerpoliers Hermann Max Schreier in Bernsbach Nr. 2M, Alleininhabers der Firma Max Schreier, Baugeschäst und Handel mit Baumaterialien wird ») Termin zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forde rungen und b) zur Mnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke der Schlußtermin i auf den 6. Mai 1931, vormittag« ^10 Uhr vor dem Amtsgerichte Schwarzenberg bestimmt. K 20/30. I Die Vergütung des Konkursverwalters wird auf 150 RM. und seine baren Auslagen werden auf 12,83 RM. festgesetzt. Schwarzenberg, den 11. April 1931. Da» Amtsgericht. Oesfeniliche Sla-lveror-nelensitzung in Aue Montag, den SV. April 1931,18 Uhr (nachmittag 6 Uhr) im Gtadtverordnetenfitznngssaale. Tagesordnung: a) öffentlich: 1. Eingabe der „Be legschaft des Stadtkrankenhauses . 2. Gesuch des Stadtverord neten Böhm um Befreiung von seinem Stadtverordnetenman dat. 3. Abschluß der Sparkasse für 1930. 4. Desgl. der Stadt- bank für 1930. 5. Vorübergehende Außerkraftsetzung der ortsgesetzlichen Bestimmungen über die Schüler - Unfallselbst versicherung. 6. Verwertung des alten Stadtkrankenhauses. 7. Bau einer Ufermauer an oer Mulde. 8. Gewährung eines Beitrages für den Bau der Straße Bockau—Dlauenthal, 9. Nachbewilligung von Mitteln für den Bau der Straße nach Oberpfannenstiel. 10. Errichtung einer Bedürfnisanstalt an der Lessingschule. 11. Anlegung eines erhöhten Fußweges zwischen dem Dieweg'schen Grundstücke und dem Eisenbahn übergange an der Lößnitzer Straße. 12. Ortsgesetz über die Erhebung einer Bauabgabe in der Stadtgememde Aue. 13. Wohnungsbauprogramm für 1931. Erster Jahrmarkt in Löhnih Sonntag und Montag, den 3. und 4. Mal 1931. «MolMMeiW. ölMnilmiierSmwMsM I« «afthof „sächsischer Aos" in Sartmannsöors am Dienstag, -ea 28. April INI, von vorm. >/,11 Ahr an» 7t2 Stück w. Stamme 10/14 cm --- 105 km, 632 dal. 15/19 cm --- 180 km, 140 dgl. 20/24 cm --- 78 km, 22 dal. 25 30 cm -- 24 km — geschnitzt - (10-26 m lang). 2741 Stück w. «lötze 7/14 cm ---- 136 km, 1685 dgl. 15/19 cm --- 198 km, 1345 dgl. 20/24 cm -- 251 km, 765 dgl. 25/29 cm -- 208 km, 264 dgl. 30/34 cm — 93 km, 83 dgl. 35/45 cm — 40 km — geschnitzt — (3,5, 4,0, 4,5 u. 5,0 m lang). 260 Stück Derbslange« Al. 1, 51 dgl. Al. 2, 830 Slück Aeisstangen Al. 5, 890 dgl Al. 6. Ausbereilet in den Abt. 5, 13, 45 (Kahlschläge), 5, 17 (Enlnahmen, gerückt), 60 (Durchsorstung, gerückt). Forskamt Sartmannsüors.Forstbasse Schwarzenberg. MWMeWmm. Selm SIMMeom. wonlag, den 4. Wal 1931 von mittags 12 Ahr an im Kokel „Dura Mettin" in Ane r Fi. ÄlShe: 250 Slück 20/24 cm stark - 42 km, 482 dgl. 25/29 cm tark — 115 km, 409 dgl. 30/34 cm stark — 132 km, 327 dgl. 35/pp cm stark — 149 km (3,5 u. 4,0 m lang). Aulbereitet in den Abt. 1, 13, 24, 25, 46, 47, 49. 50, 52 und 146 (Plenier- und Räumungsschläg«) sowie in Abt. 18 (Durchsorstung).' Sämtliche Kölzer sind geschnitzt und gerückt. Es wird gebeten, den Auszug lür die letzte Versteigerung am 16. März 1931 nochmals mitzubringen. Forstamt Sosa. Forslbasse Schwarzenberg. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den DelckMsstetten des „Er«,«biraiichen Dollsfreunds* in Aue Schneeberg, Lößnid und Schwor«nberg eingeiehen werden. Der Sprung ins Dunkle. Bürgerkrieg ün- drohender JekfM in Spante». Selbst Frankreich ist in Sorge. Madrid, 16. April. 48 Stürzen nach der Ausrufung der Republik in Spanien beginnen die großen politischen und wirtschaftlichen Sorgen für die provisorische Regierung. Die eine Gefahr, vor der die Regierung steht, ist der völligeAus einanderfalldesspanischen Staakes durch zu starkes Hervortreten der separati- stischen Tendenzen, die nicht nur in Katalonien, son dern auch in anderen Provinzen jetzt ein« erhebliche Rolle spielen. Der Versuch des Präsidenten der provisorischen Regie rung Zamvra, nzit dem Führer der katalanischen Bewegung, Oberch Macia, eine Vereinbarung zu treffen, ist noch nicht gelungen. In Barcelona hat sich bereits eine eigene Regierung gebildet, bei der Oberst Macia genau so Ministerien besetzt hat, wie die provisorische Regierung in Madrid. Die revolutionären Gewalthaber in Barcelona sind der Ansicht, daß Madrid ohne König seine Existenzberichti gung als Hauptstadt verloren hat und'daß das industrielle Barcelona die Hauptstadt der Föderation der Ibe rischen Republiken werden soll. Selbst in Frankreich, dessen Diplomatie die Bewegung in Spa- nien sehr begünstigt hat, sind plötzlich Be sorgnisse entstanden, und zwar befürchtet man, daß die in Frankreich lebende katalanisch« Minderheit Inter esse für den Zusammenschluß mit dem neuen' katalanischen Staat zeigen könnte. Weiterhin haben sich, dem Beispiel von Katalonien folgend, die baskischen Provinzen zur selbständigen Republik erklärt mit einer eigenen Verfassung, die sich auf ihre historischen Privilegien stützt. Die zweite große Sorge der provisorischen Regierung ist die Gefahr, eines linksradikalen Umsturzes. In Sevilla und Barcelona ist es schon zu Vorstößen anarchistischer Gruppen gekommen. Die Revolution ist in Spanien zum Teil von der sozialdemokratischen Partei gemacht worden, die einen stark syndikalistischen Einschlag hat. Einem ernsthaft bolschewistisch-anarchistischen Vorstoß wäre die provi sorische Regierung Spaniens nicht gewachsen. Hinzu kommt, daß die Form, in der König Alfons das Land verlassen hat, doch starken Eindruck gemacht hat. Im klerikalen Lager melden sich bereits Stimmen, die die Regierung darauf aufmerksam machen, sie müsse ihre Macht auf di« allerwichtigsten »Ange- legenheiten beschränken, da ihr Ursprung keinen gesetzlichen Hintergrund habe. Diese Kreise verlangen auch ein« baldige Einberufung der verfassunggebenden Nationalversammlung. Besonders stark« Befürchtungen aber hat man wegen der Eelbständigkeitserklärung Kataloniens, da das Föderativ. Problem die Einheit Spaniens unter allen Umständen ge- fahr,den könnte. SßratzenkSmpfe tn Sevilla. Der Belagerungszustand über die Stadt verhängt. Sevilla, 16. April. Hier sind schwere kommunistische Unruhen ausgebrochen. Radikale Elemente lieferten der Polizei regelrecht« Straßenkämpse, bei denen nach den bis herigen Feststellungen eine Person erschossen wurde. Vier Polizisten und elf Zivilisten wurden schwer verletzt. Di« De monstrationen richteten sich gegen die provisorische Regierung in Madrid. Immer wieder wurde aus der Menge gerufen: „Nieder mit der konservativen Republik!" Nach dem ersten Zusammenstoß mit der Polizei stürmte der Pöbel ein Waffenmagazin, versah sich mit Waffen und griff die Polizei erneut an. Wieder muß«« die Polizei von der Schuß waffe Gebrauch machen. Drei Personen wurden getötet und über hundert verletzt. Eine große Anzahl von Demonstranten wurde verhaftet. Man befürchtet den Ausbruch weiterer Unruhen. Später sammelt« sich vor der Kaserne des 9. Infanterie- Regiments ein großer Trupp von Kommunisten an, der unter den Rufen „Nieder mit dem König! Es lebe die Re publik!" Waffen forderte, um gegen die Zivilgarde kämpfen zu können. Die Demonstranten wurden von der Wache aus einandergetrieben, kamen aber später wieder und gaben einige Revolverschüsse gegen das Kasernentor ab, worauf die Wache das Feuer erwiderte. Ein Kommunist wurde schwer verletzt. Als die Kommunisten bald darauf «inen Ladest plünderten, wurde auf Beschluß der republikanischen Junta der Bela gerungszustand über Sevilla verhängt. InHuelva kam es zu ernsten Zusammenstößen zwischen der Polizei und Republikanern, wobei die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte. Dabei wurde ein Ar- bester getötet, und zahlreiche ander« wurden schwer verletzt. Auch in Bilbao hat die Volksmenge die Gefängnisse ge stürmt und alle Gefangenen -in Freiheit gesetzt. Die Unruhen dauern noch an. Di« Truppen patrouillieren durch die Stra ßen der Stadt. In Valencia kam es ebenfalls zu einer Meuterei unter den Gefangenen; nachdem die Wärter ent waffnet waren, konnten die Gefangen«» flüchten. In Ma. laga kam es zu Ausschreitungen republikanischer Elemente gegen das Eigentum bekannter Monarchisten. Die Menge versuchte den Großgrundbesitzer Marti Larios ins Meer zu werfen. Es aelanq ihm aber, zu fliehen und sich über die Drenz« j» Sicherheit zu bringen. In Tetuan (Spanisch-Marokko) kam es gestern zu schwere» Zusammenstößen zwischen Monarchi sten und Republikanern. Der spanisch« Kommissar in der Marvkkozone, General Jordana, hatte sich geweigert, auf den Dienstgebäuden die republikanische Flagge hissen zu lassen. Da» führst; zu Zusammenrottungen und Straßen- kämpfen, bei denen drei Personen getötet und mehrere verletzt wurden. Di« Republikaner gewannen schließlich die Oberhand, und General Jordana wurde gefangen gesetzt. Der monarchistische Oberst Eapaz, der seinen Leuten den Be fehl zum-Schießen erteilt hatte, ist geflüchtet. Bauern aus der Umgegend von Sevilla sind auf Lastautos unter Mitfühxung kommunistischer Fahnen in Sevilla einge troffen. .Sie brachten Hochrufeauf dieSowjets aus Di« Beljörden haben ihnen die Einfahrt zur Stadt verwehst. Ein Revolulivnslribunal. Drei große Prozesse angekündigt. Madrid, 16. April. Der irrste vollzählige Ministerrat der neuen Regierung hat beschlossen, sofort drei Prozesse über di« Verantwortlichkeit der Mynarchi« anzustrengen. Bei dem ersten handelt es sich um die katastrophale militärische Niederlage in Melilla im Jahre 1921, die dem Lande über 10 000 Menschenleben gekostet hat. Der zweite Prozeß richtet sich gegen die Handlungen sämtlicher Mitglieder der Diktatur Berenguer während ihrer Amtsdauer, der dritt« bezweckt die Revision des Kriegsgerichtsurteils über die Revolte von Iaea. Der Ministerrat beschäftigte sich ferner mit der Kapi talflucht, Lie durch Lie Erklärungen und Ratschläge einer Persönlichkeit der letzten Regierung noch schlimmer geworden sei. Es wurden Beschlüsse zur energischen Bekämpfung Ler Kapitalflucht gefaßt. Zum Schluß wird mitgeteilt, Laß der Ministerrat noch nicht die Zeit gefunden habe, die Ernennun gen der spanischen Auslandsvertreter und der Gouverneure vorzunehmen. Madrid, 16. April. Ministerpräsident Alcala Zamora erklärte einem Pressevertreter, man solle sich im Ausland nicht «inbilden, daß di« aktiven Kräfte des Landes uns mißtrauisch betrachteten. Der Präsident des Bankensyndikats hat mir er klärt, daß die Bankinstitute mit uns gehen. Admiral Aznar hat mir in seiner Eigenschaft als oberster Marinechef versichert, daß die gesamte Flotte sich für die Republik ausspreche. Aus der Armee erhalten wir jeden Augenblick Loyalitätserklärungen. Selbst unter den Monarchisten wird man kaum noch semand finden, Ler nicht den endgültigen Dharakter des Regimewechsels anerkennt. Bezeichnend für unsere Revolution ist, daß wir ohne Geldopfer gearbeitet haben. Wrr haben alles ohne Geld gemacht, abgesehen von kleinen Beträgen, die wir selbst beisteuerten. Wir haben nie mand gekauft, und deshalb brauchen wir uns auch nicht zu verkaufen. Di« spanische Revolution ist damit Herrin ihrer Geschicke. Alles, was wir anordnen, wird der verfassung gebenden Versammlung, die so schnell wie möglich einberufen werden wird, zur Billigung unterbreitet werden. Aber um Spanien seine Freiheit wieder zu geben und ihm die Mög lichkeit zu verschaffen, sich selbst zu regieren, müssen wir das Terrain ebnen und di« vollständige Umbildung der Gesetzgebung vorbereiten. Wir werden das Programm anwenden, das wir während eines Zeitraumes von 3 Monaten vor Ler Revolution trotz der polizeilichen Verfolgungen und auf di« Gefahr hin, wegen Hochverrats angeklagt zu werden, vyrbereitet haben, ' Die provisorische Regierung äußert sich zu dem Mani- f« st d 6 s Königs wie folgt: Die Regierung will der Ver breitung des von Alfons von Bourbon unterzeichneten Ma nifestes kein Hindernis bereiten, obwohl die besonderen Um stände, die das Aufkommen jeder neuen Regierung begleiten, ein entsprechendes Verbot zur Stund« rechtfertigen könnten. Aber die provisorische Regierung der Republik ist der. Zustim- mung des Landes sicher und braucht monarchistische Rückwir- kungen nicht zu fürchten. Deshalb verbietet sie nicht die Per- öffentlichung dieses Dokumentes, hält es auch'nicht für not. wendig, dem Manifest einen Kommentar, beizugeben. Sie hält es für besser und Kuch für ausreichend, Laß das Lon- dieses Dokument unbeeinflußt durch eine ministerielle Würdigung beurteilt. »