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Gesamtrücktritt der Reichsregierung. Berlin, 30. Mai. Bei seinem heutigen Empfang beim Reichs präsidenten hat der Reichskanzler Dr. Brüning den Gesamtrücktritt der Reichsregierung überreicht. Der Reichspräsident hat den Rücktritt angenommen. Der Reichspräsident will die Neubildung der Regierung auf parlamentarischem Wege verrichten. Berlin, 3ü. Mar. Der Reichspräsident hat das der zeitige Kabinett gebeten, die Geschäfte bis auf weiteres fortzuführen. Er wird zunächst versuchen, auf dem üblichen parlamentarischen Wege die Neubildung der Regierung vorzunehmen und heute nachmittag zuerst den Reichstags präsidenten Löbe, dann anschließend die Fraktionsführer der verschiedenen Parteien in der Reihenfolge ihrer Frak tionsstärke empfangen. Reichskanzler Dr. Brüning hat gebeten, ihm mög lichst bald einen längeren Urlaub zu bewilligen, da er in die Erörterungen um die künftigeKabinetts- bildung nicht hineingezogen werden möchte. Um die Nachfolge Brünings. Berlin, 30. Mai. Wie die Telegraphenunion von gut unterrichteter Seite erfährt, hat der Empfang der Frak tionsführer durch den Reichspräsidenten den Zweck, datz dieser sich über die Auffassung in den verschiedenen Lagern unterrichten will. Hindenburg hat nicht die Absicht, einen Parteiführer mit der Kabinettsbildung zu beauftragen, son dern er wird voraussichtlich ein parteipolitisch nichtgebundnesKabinett durch eine Persönlichkeit seines besonderen Vertrauens bilden lassen. Man erwartet, daß der Reichstag sich einem solchen Kabinett gegenüber zu nächst abwartend verhalten wird. Sollte es vom Parlament ein Mißtrauensvotum erhalten, würdederReichstag aufgelöst werden. Brüning will nicht mehr mitmachen. Was die Haltung Brünings angeht, so hat dieser zu nächst die Absicht geäußert, bei der Neubildung der Regierung nicht mitzumachen. Man verweist aber auf das Beispiel Stresemanns, der seinerzeit nach seiner hunderttägigen Kanzlerschaft sich auch zurückziehen wollte, dann aber doch den Autzenministerposten übernahm. Es dürfte von der Persönlichkeit des neuen Kanzlers ab hängen, ob Brüning nicht vielleicht doch im neuen Kabinett einen Posten übernimmt. Das Ausland war vorbereitet. Die innerdeutsche Krise im Spiegel der Auslandspresse. Daß das Kabinett Brüning bereits seit Wochen nur noch in der Luft hing, war ein offenes Geheimnis.. Der Rücktritt Groeners beleuchtete die innerpolitische Situation schlaglichtartig und gab dem morschen Kabinett Brüning einen weiteren heftigen Stoß. Nun ist Brüning endgültig gestürzt, und zwar über seine eigene Arbeit, denn man darf wohl annehmen, daß er für seine neue Notverordnung nicht die nötige Gegenliebe gefunden hat. Seine gestrig? Aussprache hat nicht zu der gewünschten Einigung geführt, und da es nicht möglich war, einen „goldenen" Mittelweg zu finden, zog Brüning die Konsequenzen. Hierzu drängte auch die Umschichtung der politischen Verhältnisse in Deutsch land. Daß man auch im Auslande nicht mehr viel auf Brünings Spiel setzte, erhellen die nachstehenden Presse stimmen, die sämtlich mit dem nunmehr zur Tatsache ge wordenen Rücktritt rechneten, ohne mit ihm irgendwelche Befürchtungen zu verbinden. Die „Times" rechnet mit einer Militär diktatur. London, 30. Mai. Die Londoner Presse beurteilt die Aussichten für das Kabinett Brüning sehr pessimistisch. Die „Times" glaubt, daß Hindenburg dem Kanzler Brüning nicht mehr das Maß von Vertrauen entgegenbringe, das Brüning wünsche. Das Ansehen der Brüning-Regierung sei durch die Groener-Angelegenheit so geschwächt worden, daß es sehr verstärkt werden müsse, wenn die Regierung die deutsche Sache in Lausanne angemessen vertreten wolle. Die „Times" glaubt nicht, daß jetzt schon vor der Lausanner Konferenz mit einem Militärkabinett oder einer Militär diktatur in Deutschland zu rechnen sei. Das Blatt rechnet jedoch mit dieser Möglichkeit für die Zukunft. Nach der Not verordnungsregierung Brüning werde eine Diktatur bei nahe unbemerkt in den Sattel rutschen können. Die „Daily Mai l" schreibt, daß Brüning tagtäglich an Macht verliere Die liberale „News Chronicle" sagt, das politische Schicksal Brünings stehe stuf des Messers Schneide Lausanne werde darüber entscheiden, ob Brü ning stehen oder fallen werde. Selbst die Unterstützung Hindenburgs werde ihn nicht halten können, falls er mit leeren Händen aus der Schweiz zurückkomme. Neuyork: RegierungsbeLeiligung der NSDAP, hat keinen Vertrauensverlust im Ausland zur Folge. Neuyork, 30. Mai, Zu der Sonntagsbesprechung zwi schen Hindenburg und dem Reichskanzler schreibt die „Neu york Herald Tribune," daß die gegenwärtige Krise mehr eine politische als eine soziale sei. Es sei vorauszusehen, daß der Reichspräsident trotz des Druckes einer Reihe von poli tischen Gewalttaten und trotz persönlicher Gegensätze zum Reichskanzler den goldenen Mittelweg gehen werde, d. h. er werde die Nationalsozialisten zur Mitarbeit heranziehen, um die Mehrheit des Volkes zu befriedigen. Den National sozialisten sei es weniger um Gewalttaten zu tun als um die politische Anerkennung. Eine reine nationalsozialistische Regierung würde allerdings einen Vertrauensbruch Hin denburgs gegenüber seinen Wählern bedeuten. Die Be teiligung der NSDAP, an der Regierung würde keine radi kale Aenderung der deutschen Innenpolitik und keinen Ver, trauensverlust im Ausland zur Folge haben. Paris erwartet Rückwirkung der Olden burger Wahl. Paris, 30. Mai. Die Pariser Morgenblätter wid met dem Empfang Dr. Brünings durch den Reichspräsi denten v. Hindenburg größte Aufmerksamkeit. Man hält es für möglich, daß das Kabinett mit dem Reichskanzler an der Spitze zurücktreten werde. Der neue große Er- folgderNationalsozialistenin Oldenburg werde auf die Haltung des Reichspräsidenten nicht ohne Einfluß bleiben. WliW AMmg des K.-BeMs gesorimt München, 30. Mai. Zu der Entscheidung des Staats gerichtshofes über das SA.-Verbot bemerkt der „Völkische Beobachter" u. a.: Nunmehr habe die Reichsanwaltschaft die völlige Haltlosigkeit des unerhörten Landesverratsvorwur fes erklärt. Damit sei eine Aktion jzusammengebrochen, die die Minister Groener und Severing mit ihrem Namen gedeckt hätten, und die Brüning stillschweigend habe geschehen lassen. Diese Aktion habe aber zugleich 100 000 anständiger deutscher Männer mit dem schwersten Vorwurf belastet. Der Vorwurf sei jetzt vom höchsten deutschen Ge richt als vollkommen unbegründet zurückgewiesen worden. „Wir verlangen daher", so schreibt das Blatt weiter, „daß die verantwortlichen Minister samt dem Reichskanzler, der sie gedeckt hat, sofort aus ihren Aemtern ver schwinden. Wir erwarten vom Herrn Reichspräsidenten die sofortige Aufhebung des SA.-Verbots als einzig mögliche Genugtuung für die vor der gesamten Welt beschimpften und herabgesetzten Formationen der NSDAP." Der „Völkische Beobachter" zum Wahlausgang in Oldenburg. München, 30. April. Im „Völkischen Beobachter" schreibt Hauptschriftleiter Rosenberg zum Wahlergeb nis in Oldenburg u. a.: Wieder gehe ein deutscher Staat in nationalsozialistische Hände über. Soeben sei in Anhalt ein nationalsozialistischer Ministerpräsident eingeführt wor den. Jetzt werde auch Oldenburg einen Mann erhalten, der alle Voraussetzungen schaffe, die Gesetze einer national sozialistischen Reichsregierung zum Wohle aller durchzufiih- ren. Wenn noch ein Beweis dafür notwendig gewesen wäre, daß Adolf Hitler heute Deutschlands Schicksal sei, so habe das Land Oldenburg diesen Beweis geliefert. Brünings Regie sei nicht mehr zu halten. Der Herr müsse fort. Je schneller, desto besser für das deutsche Volk. Die Nationalsozialisten hofften, daß der Reichspräsident ange sichts dieser neuen Probe mit der Nation und nicht mit dem Zentrumsführer Brüning gehen werde. Nun kämen Mecklenburg und Hessen an die Reihe. Die AussprachezwischenHindenburg und Brüning. (Fortsetzung am Montag.) Berlin, 29. Mai. Der Reichspräsident von Hindenburg traf am Sonntagmorgen um 7 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge auf dem Bahnhof Friedrich straße wieder in Berlin ein. Er begab sich sofort in das Reichspräsidentenpalais. Um 11 Uhr empfing er den Reichs kanzler zu einer Aussprache über die gesamt politische Lage. Die Aussprache fand unter vier Augen statt. Sie wird am Montag um 12 Uhr fortgesetzt werden. Die amtliche Mitteilung. Berlin, 29. Mai. Ueber die Unterredung zwischen dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler wurde lediglich folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht: -„Reichspräsident v. Hindenburg empfing heute Reichs kanzler Dr. Brüning zum Vortrag über die gesamte poli tische Lage. Der Vortrag wird morgen 12 Uhr fortgesetzt werden." Zu dm WchMsW Wit dkl »MN MMdmg. Berlin, 29. Mai. Ueber den bereits bekanntgeworde nen sozialpolitischen Inhalt der Notverordnung hinaus bringt der „Politisch-Gewerkschaftliche Zeitungsdienst" eine Mitteilung mit neuen Angaben, in der es u. a. heißt: Da die in Aussicht genommenen neuen steuerlichen Be lastungen zum Ausgleich des Defizits nicht ausreichen, sollen die Sätze der Arbeitslosenversicherung und der Krisenfiir- sorge ailf die Sätze für die Wohlfahrtsfürsorge gesenkt wer den. Die durchschnittliche Senkung beträgt in der Arbeits losenversicherung 23 v. H., sie geht aber an kleinen Orten und für ledige Unterstützungsempfänger bis fast zu 50 v. H. In der Krisenfürsorge ist eine Senkung von 15 v. H. vor gesehen. Dabei soll eine Aufgliederung nach Ortsklassen er folgen. In der Invalidenversicherung mutz zur Deckung des Defizits eine Senkung der Renten durchgesührt werden. Die eigentliche Invalidenrente von 36,80 RM. im Monatsdurch schnitt wird um 6,50 RM. auf 30,30 RM. gesenkt. Die Wit wenrente wird von 21,85 RM. im Durchschnitt um 5 RM auf 16,85 RM. und die Waisenrente von etwa 14,75 RM. um 4 RM. auf 10,75 RM. herabgesetzt werden. Diese Kür zungen bringen ungefähr 200 Mill. RM. ein, darüber hin aus aber wird man eine Verwertungsstelle für das Ver mögen der Invalidenversicherung schaffen. lWMWWR der MWstMlöi. Die Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirt- schaftsp.) hielt am Freitag in Leipzig eine Reichsausschutz sitzung ab, an der der gesamte Parteivorstand, die Reichs- tagsabgg., Landtagsabgg. und Vorsitzenden der Wahlkreise teilnahmen. Nach internen Beratungen wurde am Nach mittag eine öffentliche Sitzung abgehalten. Sie wurde von dem Parteiführer Drewitz mit kurzen Begrüßungswor ten eröffnet. Die starke Beteiligung beweise, daß die Wirt- schastspartei noch fest geschlossen sei. Die politische Lage be handelte dann der Fraktionsführer der Reichstagsfraktion Mollath. Reichstagsabg. Drewitz sprach über die wirt schaftlichen Ziele der Partei. Die Erörterungen fanden ihren Niederschlag in folgen der Entschließung: Die ungeheure wirtschaftliche Krise, her vorgerufen durch das Versailler Diktat, verstärkt und be schleunigt durch falsche, verderbliche wirtschaftliche Experi mente sozialistischen Charakters, zur Katastrophe geführt durch wahnwitzige Nationalisierungsmethoden, durch das laufende Band und durch die zwangsgesetzliche Einmischung des Staates in die Wirtschaft, hat Millionen Menschen ar beitslos gemacht, entwurzelt und verelendet. Sie hat wei tere Millionen bürgerlicher, bodenständiger und frei schaf fender Menschen ihrer Existenz beraubt, zu Almosenempfän gern einer falsch verstandenen staatlichen Sozialpolitik ent würdigt und aus der Armee der schaffenden ausgestoßen. Bauern und Bürger, Handwerker und Arbeiter, Gewerbe und Kleinindustrie, Geistesarbeiter und Rentner sind dieser Entwicklung zum Opfer gefallen. Ohne Hoffnung auf die Zukunft, ohne Glauben an die Gegenwart, ohne Vertrauen auf die Versprechungen der Partei gehen die Millionen Be trogener und Entwurzelter, aus Werkstatt und Beruf Ver triebener, von Scholle und Haus Verjagter ihren Verzweif lungsweg in das Nichts. Deutschland aber braucht diese Millionen wertvollster Existenzen. Ohne sie kann das Vater land nicht gesunden, die deutsche Wirtschaft nicht reformiert, der Glaube an die Zukunft nicht wiederhergestellt werden. Bürger und Bauern müssen über die Grenzen der Parteien über Parteibindungen hinweg, den Weg zur Sammlung finden! Ihre geschlossene Front sichert allein die Wiederherstellung eines freien und starken eini gen deutschen Nationalwillens! Wir rufen die schaffenden Kräfte in Stadt und Land auf, sich gegen jeden Sozialis mus, gegen jeden Grotzkapitalismus, für freie Wirtschaft mit freien Menschen zu bekennen. Wir rufen zur Samm lung auf — über Parteischranken hinweg — in der neuen Front der wirtschaftlich freien, nationalbewußten, schaffen den und nach Aufstieg strebenden deutschen Menschen! Mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland und den Reichspräsidenten fand die Tagung ihren Abschluß. Die Landtagswahl in Oldenburg. Mehrheit der NSDAP. — Auch die Deutschnationalen gewinnen. — Fast alle anderen Parteien verlieren. Oldenburg, 29. Mai. Das vorläufige amtliche Ge samtergebnis der Landtagswahl für den Freistaat Olden burg lautet: DNVP. . . . . 15629 (12 529) Stimmen 2 (2) Sitze SPD. . . . . 50 987 (54878) 9 (11) SAP. . . . . 1464 (224) ,F - (-) „ KPD. . . . . 15590 (18 935) ,, 2(3) „ Nationale Vgg. . 2 308 (15012) - (2) „ Staatspartei . . 6 213 (8 513) 1 (1) „ Landvolk . - . 5987 (5 405) ,, 1(1) „ NSDAP. . . . 131 525 (97 778) 24 (19) „ Zentrum . . . 42114 (46192) 7(9) „ In Klammern die Ergebnisse tagswahl vom 17. Mai. der vorjährigen Land- Die Nationalsozialisten können die Negierung allein bilden! Berlin, 30. Mai. Die wenigen am Montag früh er scheinenden Zeitungen nehmen nur kurz zu dem Ergebnis der Oldenburger Landtagswahlen Stellung. Die Montags- post stellt fest, daß das Gesamtbild als auffallendste Tat sache die vollständige Zertrümmerung der in der Natio nalen Vereinigung zusammengeschlossenen Deutschen Volks partei und Wirtschastspartei zeige. Der Montag hebt her vor, daß das Zentrum trotz der größeren Wahlbeteiligung ziemlich erheblich verloren habe. Das sei für das Zen trum in diesem Land von besonderer Bedeutung. Das Blatt weist weiter darauf hin, daß die Nationalsozia listen infolge des günstigen Abschneidens bei der Man datverteilung mit ihren 24 von insgesamt 46 Mandaten die Möglichkeit haben, die Regierung in Olden burg allein zu bilden. Ruhiger Wahlverlauf in Oldenburg. Oldenburg, 29. Mai. Die Oldenburger Landtagswahl Wurde am Sonntag um 17 Uhr abgeschlossen. Am Nach mittag setzte ein starker Gewitterregen ein, der fast den ganzen Nachmittag audauerte und die Wahlbeteiligung er heblich beeinflußte. Die Wahlbeteiligung wird auf etwa 75 bis 80 v. H. geschätzt. Zu Zwischenfällen ist es bis auf einen Zusammenstoß zwischen Kommunisten mW Nationalsozialisten in Cloppenburg, bei dem mehrere Kom munisten verletzt wurden, sonst nirgends gekommen. Die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP, zum Er folg in Oldenburg. München, 29. Mai. Zum Oldenburger Wahlergebnis schreibt die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP-' „Die NSDAP, hat bei der heutigen Oldenburger Land tagswahl die absolute Mehrheit von sämtlichen Mandats erobert. In der Entscheidungsstunde des Kabinetts Br" ning hat das Volk gesprochen und Recht und Ansprum der NSDAP, auf die Staatsführung mit einer überwäb tagenden Vertrauenskundgebung bestätigt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für die wirkliche Stimmung des Volkes und für die hoffnungslose Minderheit, in dA sich das Kabinett-Brüning in-ganz Deutschland befindet .dann ist er heute in Oldenburg für das ganze deutsch'' Volk erbracht worden. Was gedenkt Herr Dr. Brüning und sein Kabinett morgen mittag um 12 Ilhr dem Herr" Reichspräsidenten zu erklären?" Einiges Bürgertum. — Einheitsliste aller bürgerliche" Parteien in Hessen. Wie in Darmstadt vom „Ausschuß für bürgerliche Sammluug in Hessen" mitgeteilt wird, haben Landvoh- partei, Deutsche Volkspartei, Christlichsozialer Volksdicnw Staatspartei, Wirtschaftspartei und Volksrechtsparw unter der Bezeichnung „Nationale Einheitsliste" eine" Wahlvorschlag aufgestellt, aus dem Angehörige aller dieser Parteien kandidieren. Die Deutschnativnale Partei lehnte es ab, an dieser Aktion teilzunehmen. M WWssM N FMWM del AuWM hmiols. Paris, 30. Mai. Herriot hat gelegentlich eines Fe!^ essens in Lyon eine politische Rede gehalten. Er erklärte u. a., daß das Friedensproblem die größte Aufmerksamkeit beanspruche. Es sei notwendig, die Formel: „Sicherheit Schiedsgerichtsbarkeit — Abrüstung" anzuwenden. AI"" müsse zum Wohl der Menschheit zusammenarbeiten, dwd dabei nicht vergessen, daß sich der menschliche Fortschritt «m verwirklichen lasse, wenn man den vaterländischen Geda" ken preisgebe. Von der Vaterlandsliebe müsse man gehen, wenn man an die außenpolitischen Aufgaben her""' trete.