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Ottendorfer- Mna Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend » Di« »Ottendorf« Zeitung' «schein! Dirss- § A tag, Donnerstag und Sonnabend. » Der Dezngo-Hrei» wird mit Vegisn « feden Monat» bekannt gegeben. E Im Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst, H » irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der » I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»« Ü Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» » m spruch auf Lieferung od« Nachlieferung d« « » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. L »IIIIIIIIIKIIIISilHLiri-SISÜHieSIII» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MterWWS' M AychM Diese Zeitung veröffentlicht die amüichm Bekanmmachungen de» GemeinderüLes Zu Ottendorf-OkriÜs. Mit drn Beilage« „Neue Illustrierte^, „Mode und Heim"' unk „Der Kodeld*. Schristlrttung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 55 Sonntag, den 8. Mai 4932 34. Jahrgang Kirchennachrichten. Sonntag, den 8. Mai 1932. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. ^411 Uhr Singekindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Jungschar, 1. und 2. Abteilung, im Pfarrhause. Amtlicher Tei! veklenMcbe krinurrung den. llorausjakiungen auf Einkommen-, Körperschaft., Uermögrn uiü Umsatzfletler. Zu entrichten sind öis z»m 17. Mai 1932 (üa 15. und 16 Mai Aeiertaqe). 1. die Einkommen- und KörperschaftsteuervorauSzahlungen von den Steuerpflichtigen die hauptsächlich Einkommen aus der Vodenbewirlschaftung beziehen nach Maßgabe des zuletzt zngesielllen Steuerbescheides in Hohe von einem Viertel der Jahressteuerschuld. II. VermöqenSsteuervorauszahlungen von allen Vermögens- steuerpflichtigcn nach Maßgabe des zngestellten Steuer bescheides zu einem Viertel der Jahreöstcuerschuld, vis zum 10. Mai 1932. Umsatzsteuervorauszahlungen für Umsätze im Monat April 1932, soweit der Jahresumsatz 1930 mehr als 20000 NM. betragen hat. Gleichzeitig sind die Umsatzsteuervoranmeldungen einzureichen. Verzugszuschläge werden nicht erhoben, wenn die Vorauszahlungen beim Finanz amt bis zum 17. Mai eingehen. Auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr wird hingewiesen. Nach dem 17. dss. Mts. werden die noch rückständigen Beträge nebst l V- v. H. Verzugszuschläge für jeden halben Monat vom Fälligkeitstage ab auf Kosten der Steuerpflichtigen durch Postnachnahme oder im Verwaltungswege zwangsweise eingezogen. Radeberg, den 7. Mai 1932. Pas Finanzamt. Aetttiches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am ?. Mai ;9Z2. — Beim hiesigen Postamt ist ein Päckchen aufgegeben worden mit der Aufschrift „Herrn Albert Beinelt, Westfalen". Der Post ist es nicht möglich diesen Herrn in Westfalen zu finden, da ja der Wohnort fehlt. Der Absender dieses Päckchen, der seinen Namen ebenfalls nicht auf der Sendung stehen hat, wird ersucht sich auf dem hiesigen Postamt zu melden um eine richtige Adressierung vornehmen zu können. — Trotz des ungünstigen Wetters halten sich am Himmel fahrtstage zahlreiche Turnerinnen und einige Turner auf gemacht um zu Fuß den diesjährigen Treffpunkt des Götz- wandertages, Laußnitz, zu erreichen. Daselbst nach einer herrlichen Waldwanderung angelangt, begann für viele die turnerische Arbeit. Nicht weniger wie sechs Mannschafts kämpfe galt es zu bestreiten. Und alle sechs Kämpfe wurden eine sichere Beute der sich heute in großer Form befindlichen Jahn-Turnerinnen und Turner. Auch der am Nachmittag stattfindende 1500 m-Lauf sah drei Jahnturner unter den 15 Bewerbern. Alich hier alle drei Teilnehmer als Sieger und zwar: 1. Bruno Rumberger, 3. Walter Georgi, 4. Rudi Seifert. So hatte der diesjährige Götzwandertag zur Turn- Platzweihe des Tv. Laußnitz dem Verein nicht weniger als neun Siege Angebracht. Ein Erfolg der sich würdig dem von Grüngräbchen an die Seite stellen kann und der die Mitglieder ermuntern möge weiter zu streben im Jahnschen Geiste. — Dieser Tage wurde an gleicher Stelle wo vorige Woche eine Bisamratte erschlagen worden war, eine weitere Bisamratte von Einwohnern getötet. — Vorauszahlungen. Auf die im amtlichen Teile erschienene Aufforderung zu Steuervorauszahlungen wird auf merksam gemacht. — Der Bezirksverband Dresden lil der christlichen Elternvereine hielt am 30. 4. seine Frühjahrstagung in Radebeul ab. In dieser Sitzung wurden die Rechte der Elternräte an den Volksschulen eingehend besprochen und dabei besonders auf Vorgänge wie an der 76. Volksschule in Dresden, wo der Lehrer Ernst Knorr, der in einer von Knaben und Mädchen gemeinsam besuchten Klasse des letzten Schuljahres im Unterricht durch Verbreitung des scharf umkämpften und beschlagnahmt gewesenen Dr. Hovann Buches Sexual-Äuf- klärungen gegeben hat, hingewiesen. Mit tiefem Bedauern Mußte festgestellt werden, daß den Elternräten an den Volks schulen fast jedes Recht genommen worden ist, hier und in ähnlichen Fällen tatkräftig einzugreifen und Abhilfe zu schaffen. In einer einmütig gefaßten Entschließung ist der Landes verband der christlichen Elternvereine Sachsens erneut auf gefordert worden, gegen derartige Entgleisungen aufs schärfste vorzugehen. Mubrnsrd an einem Dresdner Thauffenr Dresden. Am Himmelfahrtstag früh gegen 3,30 Ahr wurde auf dem Moritzburger Weg, der von der Staatsstraße Dresden—Klotzsche nach der Stadtschänke Hellerau fuhrt, eine Dresdner Kraftdroschke, die mitten aus der Strafte stehen ge blieben war, angetroffen. Der Führer dec Droschke, der 33 Iahe alte Chauffeur Rotz, wohnhaft in Dresden-Plauen, war von hinten erschossen und dann beraubt worden. Ls fehl ten die vereinnahmten Gelder, die Brieftasche des Rotz mA dem Führerschein sowie das Fahrbuch der Droschke. Der oder die Täter habe« sich annehmbar beim Ausplündern des Rotz stark mit Blut besudelt. Wie festgestellt wurde, hat Rotz zuletzt mit seiner Kraftdroschke gegen 1,45 Uhr nachts am Droschkenhalteplah Stübelplok gehalten und zweifellos auf eine Fuhre gewartet. Dresden. Zum Mord an dem Droschken chauffeur wird weiter berichtet, daß die geraubten Ein nahmen des Kraftwagenführers Rost höchstens 25 RM be tragen haben können., Die Kraftdroschke stand etwa 300 Me ter von der Königsbrücker Landstraße entfernt, auf dem Mo ritzburg—Pillnißer Weg der rechts und links von Wald um geben ist. in der Richtung nach der Waldschänke Hellerau. Der Wagen muß von Rost plötzlich aus irgendeinem Grunde zum Stehen gebracht worden sein, da der Motor durch schar fes Bremsen völlig blockiert war Es wird angenommen, daß Rost im Augenblick des Bremsens den tödlichen Schuß er hielt. Rost, ein großer kräftiger Mann, saß zusammengesun ken auf dem Führersitz, die rechte Hand am Steuerrad, wäh rend die linke herabhing. Die Tür zum Führersitz war geöff net; die Windschutzscheibe weist ebenfalls eine Schußöffnung auf. — Das Polizeipräsidium Dresden und die Staatsan waltschaft Dresden haben für Mitteilungen über den Raub mord eine Belohnung von insgesamt 1000 RM ausgesetzt. Die Kriminalpolizei ist eifrig bemüht eine Spur der oder des Täters zu finden; zahlreiche Personen haben sich auf verschiedenen Polizeiwachen gemeldet und Angaben gemacht. Dresden. In der Tschechoslowakei verhaf tet. Wie aus Aussig gemeldet wird, wurde dort vor der Abfahrt des Schnellzuges nach Dresden der nach Teplitz- Schönau zuständige Student der Dresdner Technischen Hoch schule, Wolf Fichtner, von der tschechoslowakischen Staatspoli zei verhaftet, und zwar „unter dem Verdacht staatsgefähr licher Umtriebe". Zittau. Bon einem schweren Unfall wurde auf der Görlitzek Straße der 27 Jahre alte Handelsvertreter Schenk aus Görlitz betroffen. In der Nähe der Drausendor fer Krone wurde Schenk mit seinem Motorrad von einem Radfahrer , der nicht rechtzeitig bremsen konnte, angefahren; )eide stürzten Während der Radfahrer nur leichte Hautab- chürfungen erlitt, wurde Schenk in besinnungslosem Zustand n ein nahegelegenes Sägewerk gebracht. Im Zittauer Stadt- stankenhaus, wohin der Schwerverletzte übergeführt wurde, teilte man eine Gehirnerschütterung und Kopfverletzungen est. Bautzen. Die Erregung über die Höhe der Strompreise unter der Bevölkerung von Wehrsdorf hat jetzt dazu geführt, daß dem Kassierer des Elektrizitäts werks Oberlausitz zum Cinziehen der Stromgelder zwei Gen darmen beigegeben werden müssen um ihn vor Tätlichkeiten durch die Verbraucher zu schützen. In fast allen Fällen muß der Kassierer mit den unbezahlten Rechnungen wieder ab ziehen. Leipzig. Der Tod im Fahrstuhlschacht. Als die Hausmannsfrau Elsa Gruner in einem Haus auf dem Brühl vom Erdgeschoß aus mit dem Fahrstuhl in das vierte Stockwerk fahren wollte, bemerkte sie zu spät, daß sich die Fahrbühne nicht in diesem Geschoß befand, und stürzte in die Tiefe. Die Frau zog sich einen doppelten Schädelbruch zu und starb bald darauf. Leipzig. „LeipziginderSchwedenzeit". Die Stadt Leipzig veranstaltet aus Anlaß des Gustav-Adolf-Ge- dentjahres 1932 im Stadtgeschichtlichen Museum des Alten Rathauses eine Ausstellung „Leipzig in der Schwedenzeit". Die Ausstellung wird am Donnerstag, 12. Mai, eröffnet werden. Leipzig. Blutiger F a m i l i e n st r e i t. In der Zschocherschen Straße wurde der 26 Jahre alte stellenlose Maschinenschlosser Fritz Müller von seinem Schwiegervater Hugo Not mit dem Messer nach einem Streit in die linke Schulter und die linke Hand gestochen. Der Verletzte mußte ins Krankenhaus geschafft werden. Chemnitz. Glimpflich davongekommen. An dem schrankenlosen Bahnübergang bei Hammerleubsdorf wollte der Führer eines Personenkraftwagens voch vor einem langsam herankommenden Personenzug die Gleise überque ren. Er hatte aber die Entfernung falsch geschätzt, und der Kraftwagen wurde von der Maschine erfaßt und vollständig zertrümmert. Die beiden Insassen kamen unverletzt davon. Limbach. Zwangsräumung mit Hindernis- s e n. Als in der Hindenbukgstraße ein Mieter zwangsweise aus der Wohnung gesetzt werden sollte, sammelte sich eine kmlMnlcWg su! M lMiilllckn Warmen Umer. Auf den Präsidenten der französischen Re publik ist Freitag nachmittag auf einer Ausstellung von einem Russen ein Revolverattentat verübt worden. Der Rnsse gab fünf Schüsse auf den Präsidenten ab, von denen drei Doumer trafen. Präsident Doumer ist schwer verletzt. Zwei Kugeln trafen ihn in den Kopf, eine dritte zerriß eine Arterie an der linken Schulter. Sein Zustand ist überaus ernst, so daß mit seinem Ableben gerechnet werden muß. große Menschenmenge an, sie die Zwangsräumung durch Ausspannen der Pferde, Wegschieben oes Möbelwagens usw. verhindern wollte. Nachdem der Möbelwagen unter poli zeilichem Schutz wieder vorgefahren war, würde er von der Menge umgeworfen. Die Polizeibeamten waren gezwungen, die Ansammlung mit dem Gummiknüppel auseinanderzutrei- bei. Nach Einsetzen von Polizeiverstärkungen aus Chemnitz konnte die Räumung schließlich durchgeführt werden. Borna. Polizeibeamter angegriffen. Ein in eine tätliche Auseinandersetzung zwischen einem Kommu nisten und einem Nationalsozialisten eingreifender Polizei beamter wurde dabei von der sich ansammelnden Menge arg bedrängt. Ein zu Hilfe kommender Kollege des Bedrängten wurde von etwa 20 bis 25 Mann zu Boden gerissen und mit Füßen getreten, wobei man ihm gleichzeitig einen Festge nommenen entriß. Um nicht Unbeteiligte zu verwunden, hatte der bedrängte Beamte von seiner Schußwaffe keinen Ge brauch machen können. Die Angreifer sind entkommen. Vor der Polizeiwache demonstrierten etwa 200 Personen. Chemnitz. Auslagen geplündert. Erwerbs- ' lose und Kommunisten veranstalteten eine Demonstration gegen den Abbau der Wohlfahrtserwerbslosenunterstützung, trößdem sie von der Polizei verboten worden war. Die Zug- teiinehmer plünderten verschiedene Auslagen der Feinkostge- schäste in der Rathenaustraße. Die Demonstranten, die unter dauernden „Hunger"-Rufen zum Rathaus ziehen wollten, i wurden schließlich von der Polizei abgedrängt, wobei meh rere Personen verhaftet wurden. Chemnitz. Zwei Todesopfer einer Gasver giftung. In einem Haus in der Frankenberger Straße i wurde eine 36 Jahre alte Ehefrau mit ihrem vierjährigen Kind auf einem Sofa liegend tot aufgefunden. Allem Anschein nach liegt ein Unglücksfall vor indem die brennende Gas flamme durch Uebsrkochen des Wassers gelöscht wurde, wor auf das ausströmende Gas Mutter und Kind tötete. Chemnitz. Güterzugentgleift. Bei der Einfahrt in den Bahnhof Neuölsnitz entgleiste die Lokomotive eines aus Lugau kommenden Güterzuges. Die Strecke wurde vor- - übergehend gesperrt. Größerer Schaden ist nicht entstanden. Chemnitz. Als Brandstifter verhaftet. Wie die Chemnitzer Kriminalpolizei mitteilt, ist der Gutsbesitzer Rudolf Pfüller in Mohsdorf, dessen Wohnhaus am 30. April niedergebrannt war, unter dem dringenden Verdacht der vor- , sätzlichen Brandstiftung in Haft genommen worden. f Röhrsdors (Bezirk Chemnitz). Gemeiner Mord- 1 versuch. Der 30jährige Dreher Haubold erhielt einen l anonymen Brief, in dem er zu einer Aussprache in den Rehgarten bestellt wurde. Als sich Haubold am Abend nach der bezeichneten Stells begab, feuerte dort ein Unbekannter vier Schüsse auf den Uebsrraschlen ab Man fand den Ueber- fallenen mit Arm-und Bauchschüssen in hoffnungslosem Zu stand auf und brachte ihn in das Bezirkskrankenhaus Raben stein. Meerane. MordversuchausCifersucht. Aus Eifersucht gab der 24 Jahre alte Kuhmelker Heinrich Kuhon auf seine frühere Geliebte eine im Meeraner Ferienheim beschäftigte Hausangestellte, Mehrere Schüsse ab. Dabei ver letzte er sie durch einen Schuß am Hals so schwer, daß ihre Einlieferung ins Krankenhaus notwendig war. Kuhon ist seit der Tat flüchtig.