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Perfonalausgleich im Staatsdienst. Bei Durchführung des vorgesehenen Personalausgleichs im Staatsdienst ist nach Vereinbarung der Ministerien folgendes Verfahren einzuhalten. 1. Bevor freie Beamten stellen, für die keine entbehrlich gewordenen Beamten des eigenen Geschäftsbereichs zur Verfügung stehen, besetzt wer den, ersuchen die Anstellungsbehörden die Personalaus gleichsstelle beim Ministerium des Innern um Mittei lung der hier zur Verfügung stehenden Beamten. Von einem solchen Ersuchen kann abgesehen werden, wenn fermnünd- lich festgestellt ist, daß bei der Personalausgleichsstelle ent behrliche Beamte der fraglichen Gattung überhaupt nicht gemeldet sind. 2. Die Personalausgleichsstelle teilt hier aus der ansuchenden Stelle alsbald die für die freie Stelle in Betracht kommenden entbehrlichen oder im Wartestand befindlichen Beamten mit oder erklärt, daß kein geeigneter Beamter zur Verfügung stehe. 3. Erscheinen der zuständigen Aiistellungsbehörde die von der Personalausgleichsstelle vorgeschlagenen Beamten mcht geeignet, so wird sic die freie Stelle erst dann anderwert besetzen, wenn bas Ministe rium des Innern mitgeterlt hat, daß es eine Entscheidung des Gesamtministeriums nicht herbeiführen werde. 4. Die Ziffern 1 und 2 gelten entsprechend auch für den Bedarf au Angestellten enkschließlich -Aushilfsangesterlten. 5. Die Ziffern 1—4 gelten nicht für den Bedarf an Beamten, deren Ernennung dem Gesamtministerium obliegt, für den Bedarf an Lehrkräften im Bereich des Ministeriums für Volksbildung und des Wirtschaftsministeriums und für den Bedarf an 'künstlerischem Personal bei den Staäts- theatern. Sie gelten ferner nicht für die Sächsische Staats bank und für die nach kaufmännischen Grundsätzen ver walteten Unternehmungen des Staats. Hinsichtlich der Beamten der Forst- und der Straßen- und Wasser-Bauver waltung, bei denen eine besondere fachliche Vor bildung erforderlich ist, ist bis auf weiteres von der Ver mittlung der Personal-Ausgleichsstelle äbzusehen, da keine geeigneten Beamten anderer Geschäftsbereiche zur Ver fügung gestellt werden können. bis WWWM M MW. Dauernde Herabsetzung der Zuschläge für v- und Eilzüge. Am Dienstag der nächsten Woche tritt der Verwaltungs rat der Reichseisenbahn zusammen, um eine Entscheidung über die Einführung von verbilligten Sommerferien-RLck- fahrkarten auf der Reichseisenbahn zu treffen. Voraussichtlich werden diese verbilligten Reisen am 1. Juni in Kraft treten, und zwar beträgt die Verbil ligung 20 Prozent des bisherigen Fahrpreises. Die Ermäßigung gilt allgemein, also nicht nur für be stimmte Verufsgruppen, wie ursprünglich beabsichtigt wurde. An die Ausgabe der Ferien-Rückfahrkarten ist ledig lich die Bedingung gebunden, daß die Rückfahrt erst nach acht oder zehn Tagen angetreten werden kann. Man will durch diese Bestimmung erreichen, daß die verbilligten Sommerferien-Rückfahrkarten tatsächlich nur Er holungsreisenden zugute kommen, die mindestens acht oder zehn Tage von ihrem Heimatort fernbleiben. Für Reisen, die sich in einem kürzeren Zeitraum abwickeln, tritt die Ermäßigung nicht ein. Die vorgesehenen Bestimmungen hindern indessen beispielsweise nicht einen Geschäftsreisen den, der länger als zehn Tage von seinem Heimatort fern gehalten wird, ebenfalls die verbilligten Ferienrücksahr- larten in Anspruch zu nehmen. Ueber die Gültigkeitsdauer sind bestimmte Beschlüsse noch nicht sestgelegt. Es ist aber wit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß die verbilligten Fahrpreise bis in die späten Sommermonate hinein in Kraft bleiben. Eine sehr erfreuliche Maßnahme ist von der Neichs- chenbahnverwaltung auf dem Gebiete der Schnell- und ^llzugszuschläge geplant. Hier werden die bisher für schnell- und Eilzüge erhobenen Zuschläge ganz allgemein um so Prozent gesenkt werden, und zwar handelt es sich vtt dieser Maßnahme nicht um eine vorübergehende, die "ur für die Sommermonate Gültigkeit besitzen soll, son dern um eine dauernde. Die Reichseisenbahn hat vie Erfahrung machen müssen, daß durch die bisherigen Zu- ichläge die Frequenz der Eil- und Schnellzüge erheblich ab genommen hat. Sie erwartet nun, daß durch die Halbie rung der Zuschläge die Benutzung der Schnell- und Eilzüge Gchwarzhemd. Kriminalroman von Bruce Graeme. Ans Deutsche übertragen von Ravi Ravendro. 0 «Nachdruck verboten > Das war ein unerwarteter Zwischenfall Verrell zog die Augenbrauen hoch, als er dem Angestellten das Päckchen reichte. Dieser übergab ihm gleich daraus einen Brief „Die Dame hat mich gebeten, Ihnen diesen Brief aus- zuhändigen." Derrell öffnete das Kuvert rasch und las die kurze Mitteilung. „Mein lieber Mr. Berrell, ich habe den jungen Mann im Laden gebeten, Ihnen diese Mitteilung zu geben, wenn Sie ihm den Ring eingehändigt haben. 2ch möchte Sie um einen Gefallen bitten. Bitte, gehen Sie sofort zu Shirleys Restaurant in der Greek Street. Sie liegt in der Nähe vom Dover Square. Nehmen Sie dort in der Nähe des Eingangs Platz und warten Sie. Ihre Dame am Telephon." Derrells Herz hüpfte vor Freude. Er brauchte also Ml einmal seine Kriegslist anzuwenden und sie zu ihrer Wohnung zu verfolgen. In kurzer Zeit würde er sie ichen und kennenlernen. Eilig verließ er den Laden, um sofort zur Greek Street zu gehen. Unterwegs schien es ihm, als ob alle ^eute in London sich verschworen hätten, ihm in den Weg zu laufen und ihn aufzuhalten In Wirklichkeit brauchte ks kaum fünf Minuten für den Weg, aber ihn dünkte es wUk halbe Stunde. Aber schließlich kam er an seinem Ziel an. Das Restaurant machte einen unansehnlichen, elenden Eindruck, und er wunderte sich, daß sie ein solches Lokal gewöhn hatte. Aber sie mochte ja ihre Gründe dafür haben Er setzte sich an den Eingang und steckte sich eine Zigarette an, um sich die Zeil zu vertreiben. Nach fünf Minuten lral ein nichl besonders sauber aussehender italienischer Kellner aus ihn zu „Sind Sie Mr. Berrell?" sragle er wieder stärker wird und der Einnahmeausfall sich dadurch wieder ausgleicht. Aus aller Well. * Sechs Monate Gefängnis und 5WV RM. Geld strafe für Devisenschieber. Das Schnellschöffengericht beim Amtsgericht Berlin-Mitte verurteilte am Sonnabend den aus Litauen gebürtigen Juwelier Simon Weisager, der in der Tauentzienstraße ein Juweliergeschäft besitzt, wegen Vergehens gegen die Devisenverordnung und ihre Durch führungsbestimmungen zu sechs Monaten Gefängnis und 5000 RM. Geldstrafe. Weisager hatte Effekten im Werte von über 600000 RM., und zwar I. G. Farbenaktien und Reichsbahnvorzugsaktien, die sich im Besitz des Amster damer Juweliers Granat befanden, durch das Berliner Bankhaus Bleibtreu, Meher L Co., Unter den Linden, verkauft, den Erlös aber nicht, wie es die Devisen bewirtschaftungsstelle vorschreibt, aus ein Sperrkonto ge bracht, so daß der Erlös dem Amsterdamer Juwelier, der zu diesem Zwecke nach Berlin gekommen war, von Weisa ger ausgehändigt werden konnte. Der ursprünglich gegen Weisager erhobene Vorwurf, er habe Effekten im Werte von 600 000 RM. gegen Juwelen eingelauscht, hat sich nicht aufrechterhalten lassen. * Haftbefehl gegen Börsenmakler wegen des Verdach tes der Devisenschiebung. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Börsenmakler Kurt Krantz eingeleitet. Krantz wird beschuldigt, Effekten aus ausländischem Besitz im Jnlande veräußert und über den Verkaufserlös ohne Erlaubnis der Devisenbewirtschaftungs stelle verfügt zu haben. Nach den bisherigen Feststellungen haben die Effektenverkäufe einen Wert von mindestens 1 Million RM. Weitere Ermittlungen werden noch an gestellt. Gegen Krantz, der sich zur Zeit im Ausland be findet, ist vom Amtsgericht Charlottenburg Haftbefehl erlassen worden. * Der Buchhalter des Deutschen Touring-Clubs flüch tig. Ein Münchener Svnntagsblatt berichtet in großer Aufmachung von Unterschlagungen beim Deutschen Tou- ring-Club. Wie die Telegraphen-Union vom' Deutschen Tou,ring-Clüb erfährt, ist der Buchhalter Hugo Braun geflohen. Die Untersuchungen schweben noch. * „Das ist deu Deutsche» recht." — Posener Amts gericht spricht antideutsche Studenten frei. Im Oktober 1930 kam es in der Stadt Posen zu großen Ausschreitun gen gegen die deutsche Stadt. Hierbei wurden die beiden deutschen Buchhandlungen zerstört und geplündert, dem deutschen Lhzeum sämtliche Fensterscheiben eingeschlagen und zahlreiche deutsche Firmenschilder eingehauen. Wegen dieser Vergehen hatten sich jetzt 19 Studenten vor dem Posener Amtsgericht zu verantworten. Sie wurden aus nahmslos freigesprochen mit der Begründung, daß die be gangenen Ueberfälle nur eine berechtigte Antwort der Posener akademischen Jugend auf die Gewalttaten gegen Polen in Deutschland seien. Einer der Verteidiger meinte, die Studenten seien zu ihren deutschfeindlichen Demon strationen nicht nur berechtigt, sondern angesichts der po lenfeindlichen Uebergriffe rn Deutschland hierzu sogar ver pflichtet gewesen. Ein angeklagter Student sagte aus, daß der Posener Polizeipräsident Dr. Drost die antideutsche, auf der Straße gehaltene Ansprache mit den Worten ge billigt habe: „Das ist den Deutschen recht!" * 324V Kammer-Anwärter in Frankreich. Am Sonn abend wurden in Frankreich die Eintragungslisten der Kandidaten für die bevorstehenden Kammerwahlen ge schlossen. Für die 615 Sitze haben sich insgesamt 3240 Anwärter gemeldet, von denen die Sozialisten allein 600 ausstellen. Die Kommunisten haben eine etwa gleich hohe Anzahl aufgestellt, obwohl sie im Höchstfälle nur mit 10 bis 15 Sitzen rechnen können. An dritter Stelle folgen dre Radikalsozialisten mit etwa 300 Anwärtern. Die Ge samtzahl der Anwärter bleibt jedoch hinter der der letzten Wahlen im Jahre 1928 noch zurück. Damals wurden'für 612 Sitze 3700 Anwärter ausgestellt. * Der sibirische Expreß entgleist. Der sibirische Ex preßzug Leningrad—Nowosibirsk ist bei Swerdlowsk ent- gtezst, wobei fünf Wagen und die Lokomotive beschädigt wurden. Ob Menschen ums Leben gekommen sind, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Der Zugverkehr wurde aus zwölf Stunden unterbrochen. Als der Gast nickte, zog der Kellner einen Bries aus der Tasche „Eine Dame war vor kurzer Zeit hier und bat mich. Ihnen das zu geben " Verrell runzelte die Stirn, schob dem Kellner einen Schilling hin und griff zu dem Briefumschlag, der bereits die schmutzigen Fingerabdrücke des Kellners aufwies Er fand eine neue Mitteilung seiner Dame am Telephon „Mein lieber Mr. Verrell, wenn Sie der Mann sind, den ich in Ihnen vermute, dann hatten Sie wahr scheinlich schon alle Vorbereitungen getroffen, um mich bis zu meiner Wohnung zu verfolgen. Zu Ihrer Be- ruhigung teile ich Ihnen aber mit, daß ich den Ring schon längst aus der Newman Street abgeholt habe und aus dem Heimweg bin, wenn Sie diese Zeilen lesen. Es tut mir leid, daß ich Sie enttäuschen muh. Ihre Dame am Telephons * . » Vor drei Monaten hatte Schwarzhemd erfahren, daß Sigmund Gregory, ein anderer wohlbekannter Autor, mit seiner Familie für mehrere Monate in seine Heimat zu rückgekehrt war und sein Haus in der Edinburgh Street geschlossen hatte. Er hatte sofort überlegt, ob er nicht mit Hilfe dieser Tatsache einen Plan ausführen könnte. Bald entdeckte er auch, daß Gregory direkt neben der Villa von Joseph Mayer wohnte, der in Südafrika ein Vermögen erwarben und sich nun in London niedergelassen hatte. Es war leicht, von dem Dach des Gregoryschen Hauses zum dritten Geschoß der vierstöckigen Mayerschen Villa zu kommen und sich dort durch ein Seitenfenster Eingang zu verschaffen Gregorys Haus selbst bot keine Schwierigkeit, und als gewandter Einbrecher konnte er den Rest seines Planes leicht ausführen Auf diese Weise waren die be rühmten Mayer-Diamanten in seinen Besitz gekommen. Vorsichtig wie immer, hatte er jede Spur verwischt, so daß die Detektive von Scotland Aard nicht herausfanden, wie er in die Wohnung gekommen war. Ober diese Tatsache freute er sich nun ganz besonders, denn er wollte die Steine aus demselben Wege wieder zurückbringen. Es war halb zwei Uhr nachts, als Schwarzhemd die Edinburgh Street entlangging Ein schneller Blick die * Millionenunterschlagungen eines tschechischen Jnvu- striellen. Wie die „Ostrauer Morgenzeitung" meldet, ist der Zentraldirektor der Larisch-Mönnichschen Bergwerks direktion, Dr. Karl Zajizek, wegen großer Unterschlagun gen geflüchtet. Zajizek war lange Jahre in der Verwaltung der Unternehmungen des Grafen Larisch-Mönnich beschäf tigt und früher als Privatsekretär bei dem Habsburger Erzherzog Friedrich tätig. Bisher wurde festgestellt, daß es sich um sieben Millionen Kronen handelt, die Zajizek un terschlagen hat. Neueste Nachrichten. Gröner morgen beim Reichspräsidenten. Berlin, 25. April. Wie die TU. erfährt, wird Reichs minister Gröner morgen dem Reichspräsidenten über die Prüfung des Reichsbannermaterials und die gesamte Lage Vortrag halten. Die Deutschnationalen fordern sofortige Auflösung des alten preußischen Landtages. Berlin, 25. April. Der Vorsitzende der deutschnationalen Fraktion des preußischen Landtages hat an Ministerpräsi denten Braun folgendes Schreiben gerichtet: Die gestrigen Wahlen haben ergeben, daß die jetzige Regierung im Volke und im künftigen Landtag eine Mehrheit nicht mehr hat und daher das nach Artikel 58 der preußischen Verfassung notwendige Vertrauen des neuen Landtags nicht mehr be sitzen wird. Es ist daher widersinnig, daß die Regierung noch im Amte bleibt und sich dabei auf das Vertrauen sei nes vor vier Jahren gewählten Landtags beruft. Namens der deutschnationalen Landtagsfraktion beantrage ich daher die sofortige Auflösung des jetzigen Landtags nach Artikel 14 Absatz 1 der Verfassung durch Beschluß des in diesem Artikel vorgesehenen Ausschusses herbeizuführen. Von einem Grabstein erschlagen. Prag, 25. April. Auf dem alten Friedhof auf dem Lalvarienberge in Kaschau wurde der neunjährige Schüler Dolansky beim Spiel mit anderen Kindern von einem großen umstürzenden Gedenkstein getötet. Der Kopf des Verunglückten wurde buchstäblich in die Erde gebohrt. Inkrafttreten der neuen englischen Zölle. London, 25. April. In der Nacht zum Dienstag treten die neuen englischen Zölle in Kraft. Sir John Simon unerwartet in London eingetroffen. London, 25. April. Der englische Außenminister Sir John Simon traf am Sonntag unerwartet, von Genf kommend, auf dem Luftwege in London ein. Er wird gegen Ende der Woche wieder nach Genf zurückkehren. Nanking kämpft gegen die Rote Armee. Nanking, 25. April. Die chinesische Regierung hat trotz der schwierigen Lage in Schanghai beschlossen, mehrere Divisionen in der Richtung nach Amoy zu entsenden, wo die kommunistischen Truppen große Erfolge erzielt haben. Zwei Flugzeuggeschwader der Kantonarmee haben die chinesischen kommunistischen Truppen bei Amoy bomardiert, wobei mehrere hundert Personen getötet wur den. Die kommunistischen Truppen werden von dem be kannten chinesischen Kommunisten Tschude geführt. Die chinesische Regierung hat auf den Kopf Tschudes eine Be lohnung von 10 000 chinesischen Dollars ausgesetzt. Zuspitzung in der nördlichen Mandschurei. Paris, 25. April. Die Sonderberichterstatterin des „Petit Parisien" für den Fernen Osten hatte in Tokio eine Unterredung mit dem japanischen Kriegsminister über die Lage an der russisch-mandschurischen Grenze. Kriegsminister Araki erklärte, daß sich die Zustände in der nördlichen Mandschurei immer ernster und verwickelter gestalteten. Es sei sehr wohl möglich, daß Japan sich recht bald gezwungen sehen werde, schwerwiegende Entschlüsse zu fassen. Die Lage an der chinesischen Ostbahn. — 14 Japaner getötet. Tokio, 25. April. Das japanische Außenministerium teilt mit, daß nach einem Telegramm des japanischen Ge neralkonsulats in Charbin in der Nähe von Santschau, etwa 60 Kilometer südlich von Charbin, 14 Japaner getötet wurden und weitere 21 vermißt werden. Man glaubt, daß sie von den chinesischen Aufständischen getötet worden sind. Straße aus und ab vergewisserte ihn, daß niemand ihn störte Im nächsten Augenblick schlüpfte er durch das Gartentor und benutzte ein Fenster aus der Rückseite, um in das Gregorysche Haus zu kommen Innen legte er dann seine schwarze Maske an Mit seiner kleinen, starken Taschenlampe fand er sich schnell zurecht Bald war er im obersten Geschoß und kletterte durch eine Luke aus das flache Dach hinaus Er atmete die kühle, reine Luft und fühlte sich wunderbar froh und leicht. Das Bewußtsein, daß er nun einen Teil seiner früheren Übeltaten wieder gutzumachen versuchte, stimmte ihn so glücklich, daß er einen Purzel baum hätte schlagen können Er sah sich in seiner Umgebung um. Unten in der Straße war es vollkommen ruhig, höchstens fuhr ein ein sames Mietauto vorbei oder ein einzelner Fußgänger suchte verschlafen seinen Weg nach Hause. Es war eine wunderbare Nacht. Aber er raffte sich aus. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, und es blieb ihm keine Zeit, sich Träumereien hinzugeben Vorsichtig ging er zu dem Rand des Daches Um zu dem Fenster zu gelangen, bedurfte es turne rischer Geschicklichkeit und vor allem eines kühlen, klaren Kopfes, denn der kleinste Fehltritt konnte gefährlich werden. Schwarzhemd balancierte gewandt über den schmalen Mauervorsprung, faßte das Fensterbrett, öffnete die Flügel und kletterte in das Haus In dem Raum, in dem er sich befand, herrschte eine unerträgliche Hitze War es möglich, daß die Leute im Sommer die Zentralheizung angestellt hatten? Aber es war am Tage unerträglich heiß gewesen, und vielleicht empfand er den Temperaturunterschied nur deshalb so stark, weil es sich draußen nach einem Gewitter erheblich abgekühlt hatte. Da er sich in der Villa schon auskannte, benutzte er seine Taschenlampe nicht. Er mußte sich nur in acht nehmen, nicht mit einem Hindernis zusammenzustoßen und unnötigen Lärm zu verursachen Aber sein Tastsinn war durch jahrelange Übung ungewöhnlich scharf entwickelt. lForiseyung folgt.)