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Letzte Nachrichten Lie Seeler EntWietzlNM» Genf, 20. April. Die Abrüstungskonferenz bot in den letzten zwei Tage» das erfreuliche Bild größerer Aktivität. Sie hat mit gerin gerem Widerstand, als man nach allem Vorhergegangenen erwarten mußte, zwei grundsätzliche Entschließungen ange nommen, deren Bedeutung vor allem darin liegt, daß sie einen einheitlichen Willen zur raschen prak tischen Arbeit bekunden. Besonders wichtig ist die Entschließung über die Errei chung des Abrüstungszieles in mehreren Etappen, von denen die jetzige Konferenz dis erste und entscheidende darstellt. Die Befürchtungen, daß das etappenweise Vorgehen eine Ab rüstungsverschleppung bedeuten würde, gehen an der Tat sache vorbei, daß die Gefahr bestand, daß ohne diese Mög lichkeit der ständigen Revision des Ergebnisses der ersten Ab rüstungskonferenz die ganze Abrüstunasangelegenheit mit einem einzigen, wahrscheinlich sehr unbefriedigenden Abkom men ihre endgültige Erledigung gefunden hätte. Der Sinn der gestrigen Debatte ist zum Teil dahin miß verstanden worden, als ob zwischen der Haltung der russischen Delegation und den Vertretern der anderen Mächte ein Wi- dersvruch bestanden hätte. Man hat damals auch einen Ge gensatz zu der deutschen Haltung konstruieren wollen. In Wirklichkeit hat sich aber Litwinoff in keiner Weise gegen die etappenweise Abrüstung ausgesprochen. Seine Vorbehalte waren nur formeller Natur. Iusammensassend läßt sich feslskellen, daß die Annahme dec ersten Entschließung der Konferenz aus dem Bereich ledig lich theoretischer Erörterungen aus den Boden praktischer Arbeit gestellt bat. was in diesem Stadium das Ziel der deutschen Politik war. G ————— ! Die Kreuger-Affäre' Stockholm, 20. April. Der Vorsitzende der Kreugerkom mission, Generaldirektor Nothin, erklärte, alles deute darauf hin, daß die Aufgabe der Kommission viel größer und ver wickelter sei, als man anfangs angenommen habe. Er könne noch nicht sagen, wann die Untersuchung abgeschlossen sein werde. Die Unregelmäßigkeiten bei der Kreuger L Toll A.-G. hätten schon 1925 angefangen. Ob Unregelmäßigkeiten schon früher vorgekommen seien, könne er nicht sagen. Tardieu «ud MaeDonald Wren nach Eens Paris, 21. April. Aach einer dreivierlelstündigen Unterredung mit Mac- Donald erklärte Ministerpräsident Tardieu am Mittwoch abend der presse: »MacDonald Hal während seines kurzen Pariser Aufenthalts eine freundschaftliche Aussprache mit mir gewünscht, worüber ich mich freue, wir haben über die beide Länder interessierenden Fragen und besonders die gegenwärtig auf der Genfer Konferenz erörterten gesprochen. Ich habe beschlossen, Heuke abend gleichzeitig mit ihm nach Gens abzureisen. Wir werden im Zuge unsere Aus prache sortsehen und auch noch im Lause des morgigen Tages. Ich weih noch nicht, ob ich übermorgen oder erst in zwei Tagen in Paris zurück sein werde.- Hitlers StrasautrSse München, 21. April. Laut Mitteilung der Pressestelle der NSDAP ist die von Berlin aus verbreitete Meldung unrichtig, daß Hitler be streitet, vor der ausländischen Presse erklärt zu haben, daß die Auflösung der SA unter dem Druck Frankreichs erfolgt sei, Hitler denke nicht daran. Er stehe nach wie vor zu seinen Aeußerungen vor den ausländischen Pressevertretern. Er be grüße es, im Verlauf des von ihm gegen Theodor Wolff angestrengten Prozesses und des gegen sich selber beantragten Disziplinarverfahrens die Fragen der Hintergründe des SA- Verbotes mit Hilfe gewichtiger Zeugen aufrollen zu können. Hitler in Haffe halle, 21. April. In einer von schätzungsweise 100 000 Personen besuchten Massenkundgebung erklärte Adolf Hitler mit Nachdruck, daß er sich durch nichts davon abhalten lassen werde, seine Arbeit mit aller Energie forlzusetzen. Es sei möglich, daß auch die letzten Maßnahmen gegen die Bewe gung ergriffen würden; aber eins sei nicht möglich, daß der Nationalsozialismus kapituliere. Wie der Kampf am 24. April ausgehe, sei gleichgültig, wesentlich sei nur, daß der Nationalsozialismus niemals sein Ziel aus den Augen ver lieren werde. — „Gral Zeppelin" am Ziel Pernambuco, 21. April. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" traf Mittwoch 15,59 Uhr Ortszeit über der Stadt ein und landete glatt um 16,30 Uhr. Zehn Jahre SaMMe Einzelhandels- GemeiMM Dresden, 21. April. Unter reger Beteiligung aus dem ganzen Lande und 'm Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste feierte die Sächsische Ein zelhandels-Gemeinschaft im großen Saal der Industrie- und Handelskammer ihr zehnjähriges Bestehen. Unter den An wesenden bemerkte man u. a. Ministerpräsident Schieck, In nenminister Richter, Kreishauptmann Buck, Oberbürgermei ster Dr. Külz sowie zahlreiche weitere Vertreter von Behör den, der Sächsischen Industrie und der Handelskammern sowie befreundeter Organisationen und Verbände. Handelsaerichtsrat Heinrich wies in seiner Begrüßungs ansprache auf die Bedeutung der letzten zehn Jahre für den sächsischen Einzelhandel hin. Sein besonderer Dank galt dem geschäftsführenden Vorsitzenden, Professor Dr. Kastner, der die Einzelhandels-Gemeinschaft ins Leben rief und sie seit ihrem Bestehen leitet. Ministerpräsident Schieck überbrachte Gruß und Glück wunsch der Sächsischen Regierung Der Einzelhandel habe unter der Wirtschaftskrise der letzten Jahre am meisten zu leiden gehabt. Seine Betriebsverluste seien die schwersten. Gegen ihn, der die direkte Verbindung mit den Konsumenten habe, wende sich die Erbitterung der Massen am heftigsten. Er, der Minister, hoffe, daß es — insbesondere auch durch das angekündigte Arveitsbeschaffungsprogramm der Reichs regierung — in absehbarer Zell gelingen werde, die Kauf kraft wieder zu heben und dadurch der Wirtschaft neue Auf stiegsmöglichkeiten zu geben. Der Ministerpräsident for derte aus, weiter an der Hochhaltung und Verbes serung der Verkaufssitten zu arbeiten, und dankte für die erzieherische Arbeit, die am Nachwuchs geleistet werde. Seine besondere Anerrennung galt dem Verständnis, das der sächsische Einzelhandel für die schwere Arbeit des sächsischen Preiskommisfars gezeigt habe Der Einzelhandel habe getan, was möglich gewesen sei. In Würdigung dieser Tatsache werde die Regierung auch ihrerseits das Mögliche tun, um die schwere Lage des sächsischen Einzelhandels zu erleichterst. Weitere Glückwünsche überbrachten Oberbürgermeister Dr. Külz für die Stadt Dresden, Präsident Wolf für die Industrie und Handelskammer, Direktor Wittke für die Ar beitsgemeinschaft Sächsischer Spitzenverbände, Abg. Iselin Schmidt für den Sächsischen Kleinhandelsverband, eine Ver treterin der Hausfrauenvereine, ein Vertreter des Deutschen Beamtenbundes sowie Generaldirektor Hörich für den Dres dener Einzelhandelsverband. Im Anschluß daran hielt Professor Kastner einen Vortrag „Zehn Jahre Sächsischer Einzelhandel". Er führte u. a. aus: Der Einzelhandel werde sich lederzeit ernster öffent licher Kritik stellen, er lehne es aber mit aller Schärfe ab, als der dem Verbraucher allein sichtbar werdende Exponent der Wirtschaft für alles verantwortlich gemacht zu werden, was Not oder auch Unvernunft dem Verbraucher an wirt schaftlichen Lasten auserlegten. Die Sächsische Einzelhandels- Gemeinschaft habe sich von einseitiger politischer Parteibin dung ferngehalten, und im engsten Zusammenwirken nrt der Spitzenorganisation der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels die besonderen Interessen Sachsens auch im Reich vertreten. In Sachsen arbeite sie mit der Arbeitsge meinschaft der wirtschaftlichen Spitzenverbände und des Ein zel- und Kleinhandels vertrauensvoll zusammen. Die Fülle der Aufgaben wachse von Stunde zu Stunde, und die Arbeit werde gerade in der kommenden Zeit von besonderer Bedeu tung sei. Man habe in dem ersten Jahrzehnt des Bestehens Schwerstes erlebt. Man gehe ungebeugt und mit der Hoff nung auf eine bessere Zukunft in bas zweite Jahrzehnt hin- eM. Im Anschluß an seine Ausführungen wurde Professor Kastner eine besondere Ehrung durch seine Mitarbeiter und durch die Angestellten seines Büros zuteil. Als letzter Redner nahm sodann das geschäfteführende Vorstandsmitglied der Hauptgemeinschaft des Deutschen Ein zelhandels, Oberregierungsrat a. D. Dr. Tiburtius, das Wort zu seinem großanaelegten Referat „Verbandsarbeit und Wirtschaftspolitik". Pie Spitzenoerbände der Wirtschaft hätten besonders bei der gegenwärtigen politischen Zuspitzung die Aufgabe, ihre Forderungen für die Erhaltung eines selb ständigen privatwirtichasllichen Unternehmertums deutlich zu vertreten. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhan dels müsse sich als Instrument der Gesamtinteresjen des Be rufsstandes betrachten. Zunahme der MoMhrlsemerdsliMelt Die Zahl der von den sächsischen Gemeinde betreuten Wohlfahrtserwerbslosen ist weiterhin gestiegen. Nach den Meldungen der Bezirksfürsoraeverbände an das Statistische Landesämt wurden Ende März 1932 in Sachsen 275 205 vom Arbeitsamt anerkannte Wohlsahrtserwerbslose gezählt gegenüber 262 165 am Ende des Vormonats, io daß im März eine Zunahme um 13 040 oder rund 5 v. H. zu verzeichnen ist. Berücksichtigt man noch die 9154 Unterstützungsempfän ger, deren Anerkennung als Wohlfahrtserwerbslose das Ar beitsamt am Stichtag noch nicbl ausgesprochen hatte, so er gibt sich, daß in Sachsen Ende Wärz 2S4 359 Arbeitslose oder fast 45 v. tz aller unterstützten Arbeitslosen der Wohlfahrts pflege der Gemeinden zur Last fielen, während aus die Ar beitslosenversicherung 167 372 und die Krisenfürsorge 1S6 0S9 s Hauptunterstützungsempsänger entfielen. SIL kbl: ^5 - 0 M O bl, H8H11.M6 KO0l-BO0bl, 02, 80K68IK. 24 12» im ^akr js Vorlagen modernster Muster ollsrlscbnlksn svlsIV/örcksj ln bsysrr //onotsklatt für ttonclorbvir unci Wäscb 6 ru ssclem bisst Lcknistßogsn, ärbsltrbogsn, ^bplüttmvstsr, mono,lick 1 »sKWi-70 pk. Obaroll srkoltllck ocksr vom Vsrlag Vtto cksm Vsrlag kür cNs brou tslprlg c I / V/aUNroS« / so 2m Klich genügt! tlier fehlt nm» bltilmeraugen- „l_LSL>VOI-Ii." IMW NlM Mm gegen Bezugsschein gibt laufend in kleineren und größeren Mengen ab. UGNkLGx L FNLZMMM vorm. Düngerhandels-A.-G. LHVvlKstvIIv OttenÄorL-OkrMtt Fernruf 210. Urne ermäßigte Anreisenpreise für den „Nersml-Anzeiger -cs Anheim" Unsere Geschäftsstelle die Buchhandlung Hermann Rühle vermittelt ohne Spesenaufschlag Anzeigen für das „Da- heim". Das Publikum hat nur nötig, die Anzeigen« texte bei uns abzugeben und die ermäßigten Gebühren zu entrichten. Diese lauten: Stellen-Angebote . . . jetzt nur 90 Pfg. Stellen-Gesuche . . . jetzt nur 67 Pfg. ^orstige^kl. 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