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Ottendorfer Zeitung : 02.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193203027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19320302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19320302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-02
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.03.1932
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Prozeß gegen die Brüder Runck. Un Pa Sonnra Abreise Botscha Ge Tard schon l mittag rek unt« sprechen da er ni merkte, gesichtet spruchre äcker er anlassur längere! worden Zustand keit sei sich in c Einkorn Die Ha? lieber k Jetzt sä Ringleb bisher c habe gc gehen, Der Re jchenruf staatsar erfolgt > feite ges sei genc Das Ee habe, i zahl wc suchung sind auc haben d sunden. gemacht unserer Weise i mehr n Max S von obl Stadt nachlief Zeugen EmiM «MM MtMSWWg in Bnün. Berlin, 28. Februar. Der Reichskommissar für Preis überwachung hat folgende Anordnung erlassen: Angesichts der Getreidepreisentwickelung für Roggen und der sich daraus ergebenden rückläufigen Bewegung am Roggen mehlmarkt und der weiter getroffenen Maßnahmen zur Beeinflussung der Marktlage für Roggen und Roggenmehl ordne ich auf Grund der Paragraphen 1, 4, 7 der Ver ordnung für die Befugnisse des Reichskommissars für Preisüberwachung vom 8. Dezember 1931 für Groß-Berlin folgendes an: Der Kleinverkaufspreis für Brot im Gewicht von mindestens 500 Gramm, zu dessen Herstellung mehr als 30 v. H. Mahlerzeugnisse des Roggens verwendet werden, darf nicht über den Stand der letztvergangenen Woche erhöht werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe geahndet Diese Anordnung tritt mit der Bekanntgabe in der Funk stunde Berlin am 28. Februar in Kraft. Ich weise darauf hin, daß ich gemäß Paragraph 2 der obengenannten Verordnung befugt bin, betz Zuwider handlungen die Fortführung des Betriebes zu untersagen oder Schließung der Betriebs- und Geschäftsräume anzu- orduen. Die Bäcker künden Massenprotestc im ganzen Reich an- Berlin, 28. Februar. Das Bäckergewerbe Groß Berlins, Bäckermeister und Brotfabrikanten, wendet sich in einer scharfen Erklärung gegen die Verordnung des Preiskvmmis- sars über das Verbot der Erhöhung der Brotpreise für Groß-Berlin, die als Eingriff in das freie Selbstbestim mungsrecht bezeichnet wird. Trotz rechtzeitiger Nachricht sei das Gewerbe bisher von keiner amtlichen Stelle ge hört worden. Man füge sich diesem Verbot, um nicht die Betriebe durch Schließung der Geschäfte zu gefährden. Große Massenproteste in allen Teilen des Reiches seien für Mittwoch vorgesehen. Sturmszenen im Sklarekprozetz- Um die Berhandlungsfähigkeit Max Sklareks. Berlin, 29. Februar. In der heutigen Verhandln"? im Sklarekprozeß nahm Rechtsanwalt Iulm, Meyer l zur Haussuchung in der Wohnung von ML Sklarek Stellung. Er behauptete, daß am Sonnabend > Mann, zwei Staatsanwälte und ein Arzt mit äußer« Rücksichtslosigkeit bei Max Sklarek eingedrungen se>° Max Sklarek habe nur zufällig am Tisch gesessen, da E,, gerade sein Bett Herrichten wollte. Max Sklarek sei °. Sterbender, dessen Tage gezählt seien. Er beantrag,, außer den bisherigen Aerzten, die Max Sklarek unter! hätten, auch Professor Vandevelde zur ärztlichen UN suchung heranzuziehen. Professor Ringleb, der Max v Die Deutsche Volkspartei sür Hindenburg. Die „Nationalliberale Korrespondenz" gibt einen Be richt aus, in dem es unter anderem heißt: Der Reichsaus- jchuß der Deutschen Volkspariei trat zu einer Sitzung in Bertin zusammen. Den Bericht über die politische Lage gab der Parteiführer Abgeordneter Dingeldey. Die nächste Aufgabe der deutschen Politik, die die besondere Förderung durch die Deutschs Bolkspartei verlange, ist die Durchsetzung der Wiederwahl des Eeneralfeldmarschalls v. Hinden burg. Das politische Ziel des veränderten Kurses, das vom nationalen Deutschland verkündet wird, mutz erreicht werden durch den Kamps im Parlament, nicht aber durch einen Druck von den Parteien auf das Reichsoberhaupt. Kundgebung der NSDAP, in Berlin. In einer großen Kundgebung im Berliner Sportpalast führte Hitler unter anderem aus: Wenn die Gegner er klärten, daß ich jetzt vielleicht Gefahr liefe, zum ersten Male vielleicht wirklich besiegt zu werden, so sage ich: Wer mutig und enrschlossen kämpsl, wer gewillt und bereit ist, sich ein- zujetzen, kann überhaupt nicht besiegt werden! Heute er- klarle das Organ der Partei, die das alte Reich stürzte und die jetzt zu feige ist, ihren eigenen Namen in den Kampf vorzuschiaen, mein Name sei fetzr das Symbol, um das ge kämpft werde gegenüber dem Namen des alten Deutschland. Sie alle wissen, daß es sich diesmal um wesentlich mehr han delt als um einen Präsidentschaftskandidaten, daß diesmal gerungen wird um den Begriff des 9. November 1918 und seiner Folgeerscheinungen, und daß dieser Kampf gar nicht anders ausgehen kann als mit der Vernichtung des 9. No vember. Heute, meine Volksgenossen, fordere ich Sie auf, daß Eie nun die Richter werden! Hitler schilderte dann den Kampf der nationalsozialistischen Bewegung gegen die Kriegsschuldlüge, Erfüllungspolitik, Infla tion, Dawespakt und Houngvertrag. Wenn es heute in Deutschland die eine Ueberzeugung gibt, daß diese Verträge unmöglich waren, daß sie am Ende sogar den Ruin der Welt mit sich bringen, so nur, weil wir in ungezählten Kundgebungen das Volk darüber belehrt Haven. Am Ende dieser dreizehnjährigen Politik steht ein Trümmerhaufen vor unseren Augen. Jetzt auf einmal wissen auch die Gegner, daß es in Deutschland doch noch so etwas wie einen notwendrgen Emporstieg geben könnte. Wann ist je ein großes Volk so mißhandelt, gequält und verächtlich gemacht worden? Wir verloren zugleich im In nern das Vertrauen, das gläubige Vertrauen zur wirklichen Autorität der Staatsführung, das wir früher besessen hat ten. 1919 hatten wir noch 35 000 Spartakisten, heute viel leicht sechs oder sieben Millionen. Es ist ein schönes Tun zu sagen: Ich bin der Wahrer der Verfassung. Aber der deutsche Reichspräsident mutz mehr, er mutz auch der Wah rer des deutschen Volke sein! Eine Verfassung hat ja nur den einen Sinn, das Volk einer glücklichen und grotzen Zu kunft entgegenzufUhren. Ein Bries Adolf Hitlers an den Reichspräsidenten. doch c Ä aufhö L einer lache r Johai Joha wird e und l Ver stand d Reich- Sick der Spil Pflichtbt scher Vo lassen. ' Gewisser ehrun dient Namen Wu PsIich der beste Periode Für auf den unbedin würdige Am Freitag begann vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte der Strafprozeß gegen den Direktor Friedrich Paus Runck und seinen Bruder, den Diplomkaufmann Adolf Runck, die der Depotunterschlagung, der Bilanzverschleic rung und des Betruges beschuldigt werden. FriedrÄ Runck war Direktor der Evangelischen Zentralbank, die i" Zusammenhang mit dem Dewaheimskandal zusammen' gebrvcheu ist. Die Evangelische Zentralbank war ein? Genossenschaft, der in der Hauptsache Pfarrer, Gemeinde" und Vereine angehörten. Diese Kundschaft ist durch dis Gcbr. Runck dadurch aufs schwerste geschädigt worden, d«" sie die Effektendepots ihrer Kunden verkauften und lombw' dierten. Außerdem wird Friedrich Runck zur Last geleg" daß er in der Bilanz der Zentralbank sür 1930 eine ganz? Reihe von Beteiligungen an Jndustrieunternehmungen d>« durch verschleierte, daß er sie als Nostroguthaben aR führte. In der Vernehmung der Angeklagten zeigte es si?^ wie schwierig gerade die Materie des Prozesses liegt. Unt?' Heiterkeit wurde der Geschäftsbericht von 1930 verlest" der mit den Worten beginnt: „Der Silberstreifen, der a"' Horizont aufgetaucht ist..." Die Angeklagten bestritten übrigen, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht haben: sie hätten geglaubt, zu den Lombardierungen u"° Verkäufen der Kundeneffekten berechtigt gewesen zu sei" Auf die Frage des Vorsitzenden: Kennen Sie das Dev"" gesetz? — schwieg der Angeklagte Friedrich Runck. — BA' sitzender: Ich frage, ob Sie das Depotgesetz kennen? 3" oder nein! — Angeklagter: Genau nicht! (Heiterkeit).,.". Vorsitzender: Sie sind doch Bankdirektor. Das Masst, hat Ihnen zwar bis zum Hals gestanden. Ist das ab?' vielleicht eine Geschäftsführung, die man von einem Ban" direktor erwarten kann? Haben Sie sich denn eingebildft daß Sie die sechs Millionen Kreditoren würden beft" digen können? — Auch auf diese Frage mußte der A" geklagte die Antwort ebenfalls schuldig bleiben. — Verhandlung wird noch mehrere Tage in Anspruch nehm?'. Der Auftakt des Präsidentschastswahlkampfes Ne-e des Reichsfinanzministers Dietrich. MWriW des MWiles in UchWImg. Hamburg, 28. Februar. Nach einer Mitteilung der Streikleitung im Gaststättengewerbe der NSDAP.-Arbeit geber ist am Sonnabendabend in einer Sitzung des Zen tralverbandes der Gast- und Schankwirte von Groß-Ham burg beschlossen worden, Mitgliederversammlungen der ein zelnen Groß-Hamburger Wirtevereine einzuberufen, die sich für die Wetterführung des Bierstreiks entscheiden sollen. Die vereinigten Bierstreikleitungen haben eine Fort setzung des Streiks bis auf weiteres angeordnet. Auf telephonische Anfragen bei den Bierstreik!eitungen in Berlin, Dresden, Kiel, Büchen, Flensburg, Schleswig, Husum, Elmshorn und Pinneberg hätten diese erklärt, den Streik solange durchzuführen, bis die Gesamtfvrderuw gen von der Regierung restlos erfüllt seien. Altona, 28. Februar. Der Altonaer Gastwirte-Verei» hat am Sonnabend mit 95 gegen 55 Stimmen die Fort setzung des Bierstreiks beschlossen. Kiel, 28. Februar. Der Gastwirte-Verein am Ostuft? der Kieler Förde hat beschlossen, ab Montag in den Bier streik einzutreten. Die Vertreter des Einzelhandels und der Bierverkäufer beschlossen, ab Montag jeden Verkauf von Flaschenbier zu unterlassen. Heide, 28. Februar. Die hiesigen Gastwirte werde« Vom kommenden Mittwoch ab in einen viertägigen SHM pathiestreik eintreten. ruhestifterin hinzuftellen, werde ich, wenn sie unter Herein beziehung Ihres Namens, Herr Reichspräsident, erfolgen und nicht zurückgewiesen werden, von jetzt ab persönlich in der geeigneten Weise zurückzuweisen wissen. 2. In dem selben Aufruf der Sie, Herr Reichspräsident, als Kandidat präsentierenden sozialdemokratischen Partei findet sich fol gende Stelle: „Hitler statt Hindenburg, das bedeutet Ver nichtung aller staatsbürgerlichen Freiheiten, der Presse." Hitler erklärt demgegenüber, daß durch diesen Satz versucht werde, insbesondere dem Ausland vorzutäuschen, Deutsch land befände sich im Zustand irgendeiner demokratischen freien Verfassung. Seit Jahren könne von Pressefreiheit in Deutschland überhaupt nicht die Rede sein. 3. Hitler weist dann auf die Ansprache des preußischen Innenmi nisters Severing an die preußischen Ober- und Regie rungspräsidenten und höheren Beamten hin, in der Seve ring laut Pressenachrichten die nationalsozialistische Partei als staatsfeindlich hingestellt habe. Ich sehe in dem Vorgehen des preußischen Innen ministers Severing einen unzulässigen Druck auf die preu ßische Verwaltung, ihren Einfluß bei der Wahl in einem für uns ungünstigen Sinne geltend zu machen." 4. Hitler erinnert darauf an den Wunsch des Reichs präsidenten, daß dieser Wahlkampf in ritterlicher Weise geführt werden soll. In diesem Zusammenhang lenkt er dis Aufmerksamkeit des Reichspräsidenten auf zwei Vor gänge: u) Auf die amtliche Erklärung des Reichsministers Groener im Reichstag, in Antwort auf die Ausführungen des Abgeordneten Goebbels, in der Goebbels eine finn entstellte Aeußerung zugeschrieben werde, die nach dem amtlichen Protokoll der Reichstagssitzung nicht gefallen sei. Trotz erfolgter Aufklärung habe Reichsinnenminister Groener seinen schweren Vorwurf nicht zurückgenommen: im Gegenteil sei die NSDAP, durch Notverordnung ge zwungen gewesen, die vom Innenministerium verbreitete Wiedergabe dieser Stelle in der nationalsozialistischen Presse zum Abdruck zu bringen. Hitler fragt den Reichs präsidenten, ob ein solches Verfahren ritterlich sei. b)Hit- ! ler macht hier den Reichspräsidenten auf das vom Polizei- : Präsidenten von Berlin Grzesinski ausgesprochene Verbot ! des „Angriff" für die halbe Zeit des Wahlkampfes auf- , merksam. Hitler kommt dann auf die Aeußerung zu sprechen, er sei österreichischer Deserteur gewesen und hätte > deshalb seine Staatsangehörigkeit verloren. Er verweist 37) U dem § schreck! Und s leidige doch n und w immer werdei wurde P Schwe Was nichts nie wi K überrc e T T gerin Tara: Hollui E stände Als o Berlin, 28. Februar. Die Deutsche Staatspartei er öffnete am Sonntag im Berliner Konzerthaus Clou mit einer Rede des Reichsfinanzministers Dietrich denWahl- kampf. Er bezeichnete Hindenburg als den hervor- ragendsten Deutschen und allein befähigten Mann zur Bekleidung des höchsten Amtes. Die Opposition for dere ihn auf, feinen Platz zu räumen, nicht weil er die Ver fassung beschworen, sondern weil er sie auch gehalten habe. Eine kommende Rechtsdiktatur würde in einer Linksdiktatur enden. Beide feien für das deutsche Volk nicht tragbar. Die jetzige Krise sei noch die Auswirkung des verlorenen Krieges: seine innere Liqui dierung belaste, abgesehen von den Tributleistungen, den Haushalt des Staates mit den Aufwendungen für die Kriegsopfer am meisten. Dazu träten ungeheure Summen für soziale Versicherungen und die Aufwendungen für die Arbeitslofen. Der P o u n g p l a n, der ja auf einem von dem früheren Reichsbankpräsidenten Schacht abgegebenen Gutachten aufgebaut sei, habe die Befreiung des Rhein landes gebracht. Stünden heute noch Truppen auf deut schem Boden, wären die Folgen in der jetzigen Lage unab sehbar, ja sogar gefährdend für den Bestand des Reiches. Die innere Wirtschaft fei aufgebaut mit großen Krediten des Auslandes. Wenn damit auch etwas verschwenderisch umgegangen worden sei, so habe man doch mit dem Haupt- reil dieser Kredite einmal Reparationen bezahlt und zum anderen die durch Krieg, Revolution und Inflation zerstörte Wirtschaft wiederhergestellt. Die Krise fei gekominen in dem Augenblick, als die Anleihen aufhörten zu fließen und der Ertrag der eigenen Wirtschaft für den Lebensbedars noch nicht ganz ausreichte. Schuld hätten auch die Gegner, die sich gegen deutsche Absatzerzeugnisse absperrten, die es allein in die Lage versetzten, seinen Verpflichtungen nach zukommen. Eine klare Stellungnahme der Nationalsozia listen im Reichstag zu verschiedenen außen- und innerpoli tischen Fragen hätte sie eine Menge Wähler gekostet. Cie seien hier deshalb wie immer bei solchen Gelegenheiten aus gewichen. Während die Männer des heutigen Systems dreizehn Jahre lang Aufbauarbeit im Staate leisteten, hät ten die Gegner um die Macht im Staate gekämpft. Duesterberg spricht. Düsseldorf, 28. Februar. Wie am Sonnabend in Köln, so veranstaltete der für die Präsidentschastswahlen gebil dete „Kampfblock Schwarz-Weiß-Rot" am Sonntagnachmittag auch in den Stadthallen von Barmen und Elberfeld und am Abend in Düsseldorf in der Maschi nenhalle eine große öffentliche Kundgebung, der am Vor mittag in Essen eine Führertagung des Lan desverbandes West mark des Stahlhelm vorausgegangen war. In den drei großen Kund gebungen sprach der Präsidentschaftskandidat des Kampf- dlockes Duesterberg. Er führte unter anderem aus: Als Hindenburg 1925 in eine Machtstellung kam, wie sie der deutsche Kaiser nicht gehabt hat, da hofften wir auf sine Wandlung. Nach kurzer Zeit mußten wir erleben, wie sein Eintreten gegen die Kriegsschuldlüge verwässert und abgebrochen wurde. Duesterberg äußerte sich dann zur Wirtschaft und zur sozialen Frage. Trotz Krieg und Hunger blockade und Brotkarte siegte nach dem Kriege der volks tümliche Verbraucherstandpunkt und erst jetzt, wo die deutsche Landwirtschaft zusammengebrochen ist, erwacht all mählich das Verantwortungsgefühl, daß es ohne Nahrungs- mittelsreiheit eine staatliche Freiheit nicht geben wird, noch kann. Deutschland muß wieder ein Bauernland werden. Die Erhaltung des deutschen Mittelstandes, insbesondere des Handwerks, im Kampf gegen Konsumverein und Waren haus ist nötiger denn je. Die Entproletarisierung des Arbeiters kann nicht durch den Klassenkampf ge schehen, sondern nur durch organische Eingliederung des Arbeiters in seinen Berufsstand. Erst Freiheit des Vaterlandes, dann sozialer Aufstieg! Der Marxismus, die organisierte Neidlehre, ist auf die Dauer allein mit dem Bajonett nicht zu besiegen, sondern nur durch einen sittlich höheren Geist. Bewußte Rückkehr der gesamten Nation zu Gott, zu einem verinnerlichten, leben digen Christentum der Tat, zu den ewig gültigen sittlichen Grundsätzen der Pflicht, der Selbstlosigkeit, der Einfachheit, Berlin, 28. Februar. Der Führer der National sozialisten Adolf Hitler hat am Sonntag ein längeres Schreiben an den Reichspräsidenten von Hindenburg ge- rieylet. Hitler erklärt darin, als Führer der großen natio nalsozialistischen Partei gezwungen zu sein, die Aufmerk samkeit des Reichspräsidenten aus gewisse Vorkommnisse hinlenken zu müssen. Das Schreiben fahrt dann fort: „1. Die Sozialdemokratische Parbei, die Sie, Herr Reichs präsident, in ihrem Parteiausruf vom 27. Februar sür ihre Wählet als Kandidat aufstellt, schreibt in ihrem Wahl- SDer »«MH U KMWlWn und blutige Auseinandersetzung im eigenen Volk und mit dem Ausland." Herr Reichspräsident, ich weise den Ver such, mit diesen Methoden das Ausland gegen die freie politische Meinungsentscheidung der deutschen Nation unter Bezugnahme aus Ihren Namen mobilmachen zu wollen, entrüstet zurück. Ich habe in meinen Aeußerungen Auslän dern gegenüber nie unterlassen, darauf hinzuweisen, daß jede bisherige deutsche Regierung von wahrhafter und auf richtiger Friedensliebe beseelt gewesen ist. Versuche, eine unbequeme deutsche Bewegung vor dem Auslande als lin ¬ des Fleißes, der selbstverständlichen Hingabe an die vom Leben gestellten Aufgaben werden die Voraussetzungen zur gemeinsamen Liebe zum deutschen Vaterlande und somit zur deutschen Einigkeit schaffen. Ohne die deutschbewußte Frau und Mutter, ohne die deutsche Familie wird dieses Ziel niemals erreicht werden! Entschließung -er vaterländischen Verbände. Der Gesamtvorstand der Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands nahm zur Reichspräsidentenwahl am 27. Februar 1932 folgende Entschließung an. „Die politische Gesamtlage Deutschlands hat sich von Jahr zu Jahr in gefahrdrohender Weise verschlechtert Das heutige System hat sich als völlig unfähig erwiesen, der Lage Herr zu werden. In seinem Daseinskampf braucht Deutschland nicht nur einen Repräsentanten, sondern einen Führer. Eefllhlspolitik ist denkender Menschen unwürdig. Darum Einsatz aller Kräfte schon im ersten Wahlgang. Niemand darf der Wahl fernbleiben. Aber keine Stimme dem Kandidaten eines Systems, dessen Erfolglosigkeit fest steht und unter dem unser Volk rettungslos dem Untergang zusteuert." Das Bündnis zwischen Deutschnationalen und Stahlhelm. Halle, 28. Februar. Auf einer deutschnationalen Tagung in Halle, die zugleich als Wahlversammlung für die Kan didatur Duesterberg diente, sprachen die Reichstagsabgeord neten Schmidt (Hannover) und Schiller (Ostpreußen). Der Abg. Schiller behandelte Agrar- und Ostfragen. Schmidt erklärte unter anderem: Die Bündnisgemeinschaft mit dem Stahlhelm ist nicht nur für die Reichspräsidentcn- wahl, sondern auch für die kommenden Parlamentswahlen geschlossen worden Die Deutschnationale Volkspartei setzt sich mt ihrem Propagandaapparat für die Wahl des deutsch nationalen Stahlhelmführers ein. Der Stahlhelm unter stützt die deutschnationalen Listen bei den kommenden Par lamentswahlen. Die Führung der politischen Verhand lungen während des ganzen Ablaufs der Reichspräsiden tenwahl liegt in den Händen Dr. Hugenbergs. Der von Nationalsozialisten leider neuerdings ausgegebenen Pa role, daß Harzburg zerbrochen sei, setzen wir das verstärkte Bekenntnis zu den Zielen und Wünschen der Harzburger Tagung entgegen. Die NSTAP. weiß, daß ohne und gegen die im schwarz-weiß-roten Block vereinigten Kräste der Sturz des gegenwärtig herrschenden Systems nicht durch führbar ist. darauf, daß er schon im Februar 1914 überhaupt keine ' österreichische Heeresverpslichtung mehr gehabt habe und mithin aus freiem Willen und nur aus nationaler Begeiste rung bei Kriegsausbruch in die deutsche Armee eingctreten sei, i» der er dann über 5^2 Jahre zu dienen die Ehre hatte. Der Brief schließt mit einem Appell an den Reichs präsidenten, in diesem Kampfe die Prinzipien der Ritter lichkeit wieder herzustellen.
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