Volltext Seite (XML)
rundlage rergie die deutsche taktischen den die 1er Ent« s. Er ist ; deutsche Vor- zemeinen rraktische ken, ins- auf den ag aller eise dem ern und iel dieser ;cht, auf meinsam Ergebnis ;er einer Völkern die sach ter derer )en kam« htes und twortlich n zenen ich vor- daß nur ;ne Vor igeführte beseitigt » Unter- bewutzt Angen- l Völkcr- und ans r Lösung berech« )ölker- allcm c Ab- r Art, )cr in e Ab- )rund- r ein ität und Energie die auf , ch seine Infamen kreise, uslüngs- l gefun- Neichs- mmlung sie Cha- die be- ist und ge Stel en ent- n Lause rs. gem von de, klar sien" be- rl da« e. Auch gen des r m wie i. Man lssprache eutfch« sse fran-, gen. Es üning ttschland daß der n Elau- rüstung . thien rß Brü« auch in bemerkt Wenn m Falle ur Wie« s seinen lir die hervor« hen und men. ndis. Minister eauf - c er mit ungewöhnlicher Offenheit und größter Entschiedenheit Ans» Hebung der Ungleichheit des Riistungsstandes zwischen Sie ger- und besiegten Staaten forderte und die schwergerüsteten Großmächte aufforderte, die im Versailler Vertrag, im Völ kerbund und im Locarnovertrag übernommenen Verpflich tungen jetzt endgültig vollständig durchzuführen, da dies der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen Lage sei. In langen, rein politisch gehaltenen Ausführungen trat Grandi mit großer Schärfe der französischen Sicherheits- und Gewaltpolitik entgegen, die er als die große Gefahr für die Zukunft bezeichnete. Seit zehn Jahren drehen sich die Verhandlungen u m die ewige Frage, ob die Sicherheit der Abrüstung vorausgehen soll oder umgekehrt. Tatsachen beweisen je doch, daß es ohne Abrüstung keine Sicherheit gibt. Seit dem Ende des Krieges hat ein Wettrüsten ohnegleichen eingesetzt. Die Heereshaushalte in allen Ländern sind ins Uferlose angestiegen. Dieses System kann nur durch die unmittelbare Herabsetzung der Rüstungen überwunden werden. Reichskanzler Brüning hat bereits darauf hingewiesen, daß der praktische Wert der Cicherheitsabkommen von den Ergebnissen dieser Konferenz abhängt. Die italienische Regierung schließt sich voll dieser Auffassung an. Die kriegerischen Ereignisse im Fernen Osten sind weniger eine tragische Ironie als eine ernste Warnung. Wenn man weiter wie bisher eine Politik der Rüstungen, der nackten Ichsucht und des Unverständ nisses gegenüber den wahren Strömungen der Epoche zeigt, so mutz der Frieden zusammenbrechen. Der Chef der italienischen Regierung hat bereits die italienische Abrllstungspolitik scharf umrissen: Gleichheit des Rechts für alle Staaten und Herab setzung der Rüstungen auf ein Mindestmaß. Die franzö sische Regierung hat Vorschläge politischen, juristischen und technischen Charakters eingereicht, die die Struktur des Völkerbundsvertrages berühren. Die italienische Regierung ist bereit, diese wie alle anderen zu prüfen. Aber die Frie- densverträge bestimmen eindeutig, daß die den einzelnen Staaten auferlegten Bestimmungen nur den Beginn der allgemeinen Abrüstung bedeuten. Diese Bestimmungen be zwecken nicht, für diese Staaten eine Lage ständiger Unter ¬ legenheit zn schaffen, sondern nach der feierlichen Erklärung des Präsidenten der Versailler Friedenskonferenz sind sie nur der erste Schritt zu einer allgemeinen Abrüstung und Beschränkung der Rüstun gen. In Versailles wurde somit keineswegs eine Verpflich tung zwischen zwei Gruppen von Staaten eingegangen, son dern es handelt sich um eine Verpflichtung der Siegerstaalen gegenüber sämtlichen übrigen Mächten. Die italienische Regierung ist bereit, auf dieser Grundlage die Abrüstungsfrage in An griff zu nehmen, und ist bereit, Verhandlungen über den Beitritt Italiens zu den Washingtoner und Londoner Flottenabkommen, die niemals abgebrochen wurden, weiter zuführen. Grandi legte dann folgendes praktische Programm vor: 1. Abschaffung der grotzen Kampfmittel, der Untersee boote und der Flugzeugmutterschiffe, 2. Abschaffung der schweren Artillerie und der Tanks, 3. Abschaffung der Bombenflugzeuge, 4. Abschaffung aller chemischen und bakteriologischen Kriegswasfen. 5. Revision der internationalen Bestimmungen für einen vollständigen und wirksamen Schutz der Zivilbevöl kerung. Grandi betonte dann, datz die militärischen Großmächte, die die Verantwortung hätten, als erste auf alle Angriffs waffen verzichten müßten. Ein derartiger Beschluß würde der erste entscheidende Schritt zur allgemeinen Abrüstung sein. Grandi stellte abschließend fest: Der Versailler Vertrag hat die Mächte auf diese Konferenz geführt. Die Bestim mungen dieses Vertrages müssen jetzt durchgeführt werden. Zwei schwere drohende Gefahren lasten auf der Welt: Das Wettrüsten und die Wirtschaftskrise. Mehr als jemals müssen daher alle Menschen ehrlich eine Lösung der Ab rüstungsfrage anstreben. Hinter ihnen steht die öffentliche Meinung, die machtvolle und instinktive Zusammenarbeit aller der Völker, die heute leiden, warten und hoffen. Aus aller Welt. * Schultheiß-Bierkutscher auf der Fahrt ermordet. Am Dienstagabend wurde zwischen Zühlsdorf und Oranienburg in dem Oranienburger Forst ein Bierkutscher der Schult heiß-Patzenhofer Brauerei in Oranienburg auf seinem Wa gen erschossen aüfgefunden. Von einem Lastkraftwagen aus, der an dem Bierwagen vorüberfuhr, wurde die Tat ent deckt und der Polizei gemeldet. * Bierstreit in Hamburg. Nach zahlreichen internen und öffentlichen Beratungen sowie Vorbesprechungen haben am Dienstagnachmittag über zweitausend Gastwirte sich entschlossen, als Protest gegen die Preissenkungsvorschrift des Reichskommissars Dr. Goerdeler in den Brerstreik zu treten. Die Ausschanksperre beginnt am Donnerstag. An Stelle von Bier will man Schoppenw'eine geben und an dere Getränke, die nicht durch die Bierverordnung betrof fen werden. ' * Das Guttstädter Rathaus niedergebrannt. In Gutt stadt (Ostpr.) ist das erst vor wenigen Jahren, gelegentlich der 600-Jahr-Feier der Stadt renovierte, im Jahre 1731 erbaute Rathaus gestern vormittag bis auf das Erdgeschoß niedergebrannt. Die alten Akten sind mit vernichtet. Der strenge Frost, der in Königsberg herrschte (18 bis 20 Grad), erschwerte die Löscharbeiten außerordentlich. Die Motorspritze mußte aufgetaut werden, fror aber immer wieder ein. Die Schläuche platzten fortgesetzt. Die Alarm einrichtungen versagten. Drei benachbarte Gebäude wur den mit eingeäschert. * Zwei Bergarbeiter tödlich verunglückt. Aus derSos- nitza-Grube sind durch den Zusammenbruch einer Strecke der Hauer Poganiuch und der Fördermann Hermann Ogon tödlich verunglückt. * Das alte Kloster Turnu vollständig niedergedrannt. Das alte rumänische Kloster Turnu bei Pitesti ist in der letzten Nacht vollständig niedergebrannt. Menschenleben sind nicht zu beklagen, jedoch fielen den Flammen zahl reiche wertvolle alte Handschriften und Dokumente zum Opfer; der angerichtete Schaden wird auf zwei Millionen Lei geschätzt. " Starte Schneestürme in der Ukraine. Nach einer Meldung aus Charkow herrschen in der Ukraine starke Schneestürme. Die Eisenbahnverbindung zwischen Char kow und Kiew wurde unterbrochen. Teile der Roten Armee wurden mobilisiert, um die Eisenbahnlinie von den Schneemassen zu befreien. Die ersten Tauchversuche zur Bergung des U-Bootes „M. 2". Nachdem nach langem Suchen endlich die Stelle aufgefunden wurde, an der das eng lische U-Boot „M. 2" mit 54 Mann Besatzung unterging, haben nun die Taucher-Arbeiten zur Bergung des U-Bootes begonnen Die Boje im Vordergrund bezeichnet die Stelle, an der das Boot auf dem Meeresgrund ruht. Aus den geöffneten Luken des Hilfsschiffes wurden die Taucher zur Unglücksstätte herab gelassen. Mussolini schickt Truppen nach Schanghai. Marinesoldaten werden an Bord der Kriegs schiffe gebracht. Die italienischen Kreuzer „Trento" und „Es-1 pera" sind mit größeren Truppenverbänden an Bord von dem italienischen Kriegshafen Eoeta nach Schanghai abgefahren, um dort den Schutz der italienischen Niederlassung zu übernehmen. Das FamilienMen. Roman von Irmgard Spangenberg. 2d) lNaLvruck verboten.) Konrad lacht" Laut, nervös, fremd. So hatte Dorli ihn noch nie lachen hören. Es tat ihr fast körperlich weh, wenn er so lachte. „Tu, was du willst, Dorothea Hollunder," sagte er Ael zu heftig für den geringen Gegenstand. „Tas muß jeder wissen, was er tun will!" Damit ging er aus der Tür und ließ seine kleine Schwägerin noch viel zerrissener zurück, als sie es ohnehin schon gewesen war. Zum Abendbrot kam Johanna blasser als gewöhn lich. Schweigend nickte sie nur und setzte sich still an ihren Platz. Nur für Dorli hatte sie einen schnellen Blick. Forschend, ein wenig vorwurfsvoll. „Nummer zwei," versuchte Dorli zu scherzen. „Nun Seh'« schon zwei so jammerlappig umher" „Was habt ihr miteinander?" fragte der Vater, „du und Dorli?" Johanna sah gar nicht auf. „Nichts mit Dorli, Vater. Aber mit Konrad habe ich einen greulichen Auftritt ge- habt." Sie sagte nicht, was für einen Auftritt. Aber Dorli konnte es sich denken. Natürlich hatte Konrad sofort daraus angespielt, natürlich, das war ihm ja Hochgenuß. Hie Arsen und Eisen — hie Rohkost. Und sie Halle schuld daran. Wie stand sie nun dumm da vor Johanna. Jo geschwätzig. So wichtig. Als ob sie je besorgt um ihren Körper gewesen wäre. Aber sie hatte ein Schuldgefühl gegen Johanna. ES Wt ihr leid. Gar zu gern hätte sie nun auch gewußt, wie der Auftritt gewesen war. Greulich, sagte Johanna. Wenn die es schon greulich sand, mußte es arg gewesen sein. „Warum mußt du immer gleich zu Konrad laufen!" Aha — Vorwürfel Wenn Johanna so kam — „Weil Konrad der einzige ist, der nett zu mir ist." „Nun höre bald auf!" fuhr der Vater sie an und pachte ganz grimmige Augen. Er wollte beim Abendbrot seine Ruhe. Dorli sah Johanna schnell von der Seite an. Johanna kniff die Lippen und spielte unruhig mit oen Händen. „Immer du und Kourad — gegen mich," stellte sie beinahe sachlich fest. Aber Dorli traf es wie ein Giftpfeil. Sie wollte hochfahren, aufbrausen, irgend etwas Ver letzendes sagen, aber die Mutter legte leise die Hand auf ihren Arm. „Was Hai es mit Konrad gegeben?" fragte sie, um abzulenken, aber doch nicht ohne Sorge. Unerhört ausfallend war Konrad geworden. Als ob Johanna ganz ohne ärztliches Gewissen ganz sinnlos herumpsusche! Lächerlich! Wenn das seine Ansicht war, mochte er in Treideubelsnamen so loskurieren Weit kam er schon nicht damit. Aber andere Leute sollte er mit diesen vorsündflutlichen Gedanken verschonen! Außerdem war Konrad auch gegen die Familie ausgefallen. Dorli war die einzige, wie es schien, mit der noch was „los" war. „Los" war — alberner Ausdruck. Dummerjungen- schnack. Dorli hörte tief erschrocken zu. Sie hatte Messer und Gabel weggelegi und vergaß ganz zu essen. Das war ja entsetzlich, was Johanna da alles vorbrachte. Als ob sie von irgendeinem Piefke redete, nur nicht von ihrem Per« lobten! Hilfeflehend sah sie die Mutter an. Aber dort fand sie nur dieselbe Ratlosigkeit. Der Justizrat warf das Mundtuch wütend auf den Tisch und mochte nicht mehr essen. „Dorli — immer Dorli —" sagte er und ging hinaus. Ein wenig betroffen sahen die drei ihm nach. „Ich?" fragte Dorli kleinlaut und ihr junges Herz stand wie vor einer vermauerten Tür. Sie war mit der ganzen Well zerfallen, was sie auch anfing, war verkehrt. Selbst ihre Krankheit — wenn es überhaupt eine war — wurde ihr noch als Unart vorgeworsen. Sie konnte doch nichts dafür, wenn das Brautpaar sich uneinig war! Ein fremder, neuer Trotz packte sie. „Bei Kußmauls wäre das nicht möglich," sagte sie laut, so laut, daß die anderen zusammenschraken. „Bei den Kußmauls hält einer zum anderen. Da gibt es so was gar nicht Du solltest dich schämen, Johanna, so mit Konrad zu zanken!" Johanna wandte sich verächtlich ab „Ich an deiner Stelle würde Dorothea den Umgang mit dieser Familie verbieten, Mutter." Dorli lachte. „Weil sie sich besser vertragen als andere Leute?" „Weil sie eine Familie sind, die keiner kennt. Ich habe überall umhergehört — keiner kennt sie. Was soll das? Was sind das überhaupt für Leute?" „Ganz nette. Warum muß durchaus die ganze Welt eine Familie kennen? Ich finde es viel feiner, im Ver borgenen zu blühen!" „Wenn man Gründe dazu hat —" „Du beleidigst meine Freundin." „Deinen Freund meinst du wohl!" „Deinen zukünftigen Schwager, jawohl, mein Kind!" lachte Dorli und sprang auf „Macht die Familie so schlecht wie ihr wollt — deshalb bleibt sie doch bestehen!" Weg war sie. Die Justizrätin sah ihre älteste Tochter betroffen an. Was hieß das: Zukünftiger Schwager? Das eröffnete ja ganz nette Perspektiven. Johanna zuckte die Achseln. „Du hättest ja rechtzeitig diesen Umgang unterbinden können. Gewarnt habe ich dich genug." Ganz erschüttert saß die kleine Frau Hollunder aus ihrem hohen Frühstücksstuhl „Meinst du wirklich, Johanna? Könnte Wohl —" „Unsinn," sagte Johanna kurz und ging ebenfalls. Ein paar Tage darauf kam Dorli mit hängenden Schultern ausfallend gleichgültig in die Tür. „Ich habe heute Hubbi Kußmaul gesagt, daß ihr den Umgang mit ihnen nicht gern seht." Alle fuhren bestürzt hoch. „Dorli — wie kannst du!" „Warum nicht? Ich habe gesagt, daß Johanna meint, es wäre besser, ich ginge nicht mehr mit ihnen um. Nicht wahr, Papa — du siehst es doch nicht gern?" Der Vater räusperte sich, fuhr sich in den Kragen und sah verzweifelt aus seine Jüngste „Gewiß. Natürlich Aber man sagt oas doch den Leuten nicht so Knall und Fall." Dorli seufzte. „Schwer genug ist es mir geworden. Denkt euch tu meine Lage! Einfach zu sagen: „Ihr seid mir nicht fein genug Oder doch sehr ähnlich so. Eigentlich haar- sträubend." — „Kind — das ist aber doch —" „Scheußlich Ungemein scheußlich. Aber eS mußte ja sein. Nicht wahr, ihr wolltet es doch so?" „Aber doch nicht so — so grob!" „Weißt du, Papp — sür Hinterhältigkeiten bin ich nun mal nicht. Sollte ich sagen: Wir verreisen? Wir verreisen über ein halbes Jahr und nachher ist es auch noch ungewiß, ob wir in diese Stadt zurückkommen? Oder sollte ich sagen: Wir sind krank? Ansteckend? Es ist besser, ich meide euch?" Die Eltern sahen sich fassungslos an. Johanna lachte nervös. (Fortsetzung folgt.)