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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer zy ü DI, «scheint Di««» - ta-, Donner,!«- nn» Sonnabend. E Der B«>ng,»P,et, wird mit Deztnn » jeden Mona!» betann! -e-eben. - I« Fall« höher« Dewalt (Krieg ob. sonst. - -» trgendwelch« Störungen de, Betriebe, der » L Leitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,» H 2 Einrichtungen) Hst der Bezieher deinen An- » - sprnch «uf Lieferung oder Nachltrfeinng d« »» >> gewen- ,d. stitchzahlung d. Bezug,preis«. L »miiiiiiiiiiiiii Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte-, »Mode und Heim- und „Der Schriftleiwug, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den 12. Februar M2 31. Jahrgang Amtlicher Teil. Keir, öü^gergeuer iyr>. Am lO. Februar 1932 ist der 2. Termin Bürgersteuer für das Rechnungsjahr 1931 für alle die Steuerpflichtigen fällig, die besonderen Bescheid erhalten haben, Es wird eine Zahlungsfrist bis 18. Februar 1932 nach- gelassen. Nach Ablauf dieser Frist beginnt das zwangsweise Beitreibungsverfahren. Hllcudors-HÜrilla, am 9. Februar 1932. Der Gemeiuderat. Aerttiches und Sächsisches. Vitendorf-Dkrilla, ain p. Februar 1Y52. — Der Fastnachts-Dienstag ist verhältnismäßig ruwa vorüber gegangen. Nur im Roß und in der Wachberghöbe herrschte reges Leben und war Gelegenheit gegeben, das Tanz dein zu schwingen. Nachmittags bevölkerten grotesk gekleidete Kinder die Straßen, die allerhand Allotria trieben und wacker die Pritsche handhabten. Die strenge Kälte trieb sie aber bald in die warmen Sluben zurück. — Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen. Dieser alte Spruch soll in diesem Jahre anscheinend wieder Recht behalten. Die Meldungen von blühenden Veilchen und ersten Staren, die in den letzten Wochen hin und her auf tauchten, mögen im Verein mit dem Frühlingsahnen, das durch die vergangenen Wochen ging, so manchen darüber getäuscht haben, daß wir immerhin erst im ersten Drittel des Februar stehen und der Winter noch genügend Zeit hat, uns seine Macht fühlen zu lassen. Und richtig I Nach dem unerwarteten Källeeinbruch Ende vergangener Woche ist eine neue Frostperiode eingetreten und die Temperatur in dieser Nacht auf 18—20 Grad Kälte herabgesunken. Auch erneuter Schneefall ist inzwischen eingelreteu und hat eine Schneedecke jum Schutze der Fluren geschaffen. Hoffentlich hält die schroffe Frostperiode nicht allzu lange an und macht milderer Kälte bei mäßigem Schneefall Platz. — Am Freitag ist es dem Schuhmacher und ehemaligen Echulhausmann Herrn Ernst Günther und Gemahlin, Orts teil Süd, vergönnt das so außergewöhnlich seltene Fest der Gold-Hochzeit zu begehen. Die Einsegnung des Jubelpaares findet am kommenden Sonntag in hiesiger Kirche statt. Auch wir entbieten hiermit herzliche Glückwünsche. — Einen größeren Menschenauflauf gab es am Dienstag Nachmittag vor der hiesigen allen Schule. Hier sollten beim Vorübergehen einige der N.S.D-A.P. angehörige Einwohner von Fortbildungsschülern beschimpft worden sein. Erstere sollen sich darauf in die Klaffe begeben und gegen die Beleidiger tätlich vorgegangen sein. Dieser Vorfall und die anschließende Mündliche Auseinandersetzung hatte die Ansammlung zur Folge. Rechtzeitige Ablieferung der Bürgersteuer Nach den Durchführungsbestimmungen zur Bürgersteuer haben die Arbeitgeber die Bürgersteuer ihrer Arbeitnehmer bei der nächsten auf die Fälligkeit der Steuer folgenden Lohn zahlung einzubehalten und binnen einer Woche an die auf der Stcuerkarte bezeichnete Kasse abzuführen. Kommt ein Ar beitgeber dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach, so hat er dies bis zum Ablauf derselben Frist den Gemeindebehör den, an die er die Ablieferung hätte vornehmen müssen, an zuzeigen. Dabei werden die Gründe für die Unterlassung der Abführung anzugeben sein. Da die Unterlassung dieser Anzeige innerhalb der erwähnten Frist als Steuerzüwider- Handlung nach der Reichsabqabeordnung mit einer Ord nungsstrafe bis zu 10 000 NM beleg! wird werden die Ar beitgeber diese neue Anzeigepflicht besonders beachten müs sen. Dresden. DerletzteAkt Als sich der bekannte Ko miker des Rotter-Ensembles Ferrn Sikia aus dem Weg zum Central-Theater zur Premiere der Operette „Das Veilchen vom Montmartre" befand in det er spielen sollte, wurde er in der Prager Straße von einem Schlaganfall betroffen und verstarb während der UebrrfühkuNg ins Krankenhaus. Sikla stand im 66. Lebensjahr. Er hakte während der letzten Mo dale im Dresdener Central-Theate, in dem Lustspiel „Im Weißen Rößl" große Erfolge. Dresden. Brand im Arbeitsraum. In einem Arbeitssaal eines Fabrikgebäudes in der Rosenstraße brach vus noch ungeklärte Weise Feuer aus. wodurch erheblicher Gebäudeschaden entstand. Einrichtungsgegenstände, fertige Und halbfertige Lederwaren sowie Arvcitsmaterial und Le ber wurden vernichtet. Dresden. Hier sank die Temperalur nachts aus 16 Grad unter Null. Im Erzgebirge waren bis zu 23 Frostgrode zu verzeichnen. Die das ganze Land überziehende Schneedecke hat auf dem Fichtelberg eine Höhe von 25 Zentimeter er reicht. Dresden. Wiedereröffnung der Schiffs werft. Die Ende 1931 vorübergehend stillgelegte Schiffs werft Dresden-Laubegast wird, wie verlautet, noch im Laufe dos Februar ihren Betrieb wiederaufnehmen, nachdem die Werft größere Aufträge auf Ausbesserung von Personen dampfern und Landungsbrücken erhalten hat. Zittau. Masernerkronkungen. In Wittgens- dorf ist mehr als die Hälfte der Schulkinder an Masern er krankt. Zwei Klassen der dortigen Volksschule sind bis auf weiteres geschlossen worden. Freiberg. B e t 1 l e r m it A u 1 0 In Üen letzten Ta gen konnte in Mohorn beobachtet werden daß unbekannte Kraftfahrer ihre Fahrzeuge irgendwo im Ort stehen ließen, um dann regelrecht fechten zu gehen Nach Erledigung ihrer „Arbeit" bestiegen sie ihre Fahrzeuge — es handelt sich um einen Kraftwagen und ein Motorrad mit Seitenwagen — um eine andere Gegend aufzusuchet.. Opfer der Wirtschaftskrise Neustadt i. Sa. Das etwa 250 Arbeiter beschäftigende Neustädter E m a i l l i e r w e r k hat die Zahlungen ein gestellt. Dem Werk war erst vor kurzem dasBautzener Stanz- und Emaillierwerk A.-G. angegliedert worden. Die Haupt- ursachsn der Zahlungseinstellung dürften in englischen Va lutaverlusten und dem Ausfall der Exportmärkte zu sehen sein. Ueber eine etwaige Weiterführung des Betriebes sind "^Handlungen im Gange. Stolpen. Brandstiftung. In Lauterbach bei Stol pen brannten zwei Feldscheunen bis aus die Grundmauern ab. Die in den Scheunen aufbewahrten Vorräte konnten nicht mehr gerettet werden. Das Feuer dürfte auf Brand stiftung zurückzuführen sein. Zittau. Schwerer Autounfall. Von einem schweren Autounfall wurden auf der Löbauer Straße zwei Dresdener Geschäftsleute betrossen Sie fuhren mit einem in Dresden gemieteten Personenkraftwagen stadtauswärts und wollten kurz vor der Gutenbergstraße einen Radfahrer überholen. Durch die infolge des leichten Schneefalls entstan dene Glätte kam der Wagen ins Schleudern und fuhr in den Straßengraben. Er geriet io unglücklich zwilchen einen Telephonmast und dessen Stütze daß das Dach des Autos ein gedrückt und die zwei Insassen schwer verletzt wurden. Bei >en Verunglückten handelt es sich um die Tuchreisenden Fi scher und Kopf aus Dresden. Sie wurden von einem vor überkommenden Kraftwagen ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen sind schwerer Natur, doch scheint Lebensgefahr nicht zu bestehen. Grimma. Kommunist verhaftet. Der durch seinen Aufenthalt in Rußland bekannte Kommunist Martin Döring wurde im Vorraum eines Lichtspielhauses verhaftet, da er noch eine längere Freiheitsstrafe wegen Beleidigung und Aufforderung zum Klassenkampf zu verbüßen hat. Oschatz. Selbstmord eines Fabrikbesit zers. Fabrikbesitzer Moritz Kopp ist freiwillig aus dem Leben geschieden. Im Jahre 1903 übernahm Kopp die von seinem Vater im Jahre 1871 gegründete Waagenfabrik und verstand es, das Unternehmen derart zu vergrößern, daß 1914 etwa 300 Mann beschäftigt werden konnten. In den .letzten Jahren ist die allgemeine Wirtschaftskrise auch an Kopps Unternehmen nicht spurlos vorübergeaangen. Der Verstorbene war von 1920 bis 1924 Stadtrat und anschlie ßend noch kurze Zeit Stadtverordneter. Leipzig. Tausend Kleingärten vergeben. In den letzten Monaten sind insgesamt 1000 Kleingärten an Erwerbslose vergeben worden, für die etwa 1400 Bewer bungen vorlagen. Die restlichen 400 Bewerber sollen, falls die dasür notwendigen Gelder vom Reichskommissar für das Siedlungswesen zur Verfügung gestellt werden, eben falls Gärten erhalten. Außerdem konnten 5000 sogenannte Grabelandstellen vergeben werden. Leipzig. Todeesturz. In einem Hof in der Go- benstraße wurde der 54 Jahre alte Bankbeamte Paul Küntzel tot aufgesunden. Küntzel war nachts aus einem Korridor fenster im dritten Stockwerk durch den Lichtschacht in die Tiefe gestürzt. Der Tod scheint auf der Stelle eingetreten zu fein. Chemnitz. Die neueste Methode. Auf der Staats straße von Bernsdorf nach Lichtenstein-Callnberg rief ein am Weg sitzender Mann, der einen kränklichen Eindruck machte, einen Motorradfahrer an und bat ihn, ihm auf die anders Straßenseite zu helfen. Als der Fahrer der Bitte des Mannes nächkam, sprang aus einem Gebüsch ein zwei ter Mann und riß die am Rad hängende Aktentasche an sich, in der sich etwa 200 RM befanden. Der angeblich kranke Mann war plötzlich wieder gesund und flüchtete mit seinem Genossen über die Felder. Schöneck. Wohnhaus > r. l a m m en. In Manene nannte nachts das Wohnhaus mit Schuppen des Schmie demeisters Oskar Joram nieder Der gefährdete Gasthof oon Dingelder) konnte gerettet werden. Es wird Brandstif- lung vermutet, g Oelsnitz lVogtl.) B e z a h l t e r B r a n d st i f t e r. Auf Anstiften des Gutsbesitzers Albert Müller hatte der 27jäh- rige Anton Wagner aus Hartkirchen den Getreidefeimen des Müller in Reesdorf angezündet und nach Eingang der Ver sicherungssummen 50 RM für die Brandstiftung erhalten. Wagner forderte jetzt von Müller nochmals 50 RM Schwei gegeld, wovon die Polizei erfuhr und den Brandstifter und Erpresser verhaftete. Delitzsch. Streikende Wohlfahrtserwerbs, lose. Die vom Bezirksfürsorgeverband angeordnete zehn- prozentige Kürzung der Unterstützungssätze hat unter den hiesigen Erwerbslosen starke Beunruhigung hervorgerufen. Ein Teil der Wohlfahrtserwerbslofen weigerte sich, die ge kürzte Unterstützung anzunehmen und streikte. Einer Abord nung der Unterstützungsempfänger wurde vom Magistrat er- widert, daß die alten Sätze nicht wieder eingeführt werden Leipzi g-D resven Nundsunkprogramm für Freitag, 12. Februar 6,30 Funkgymnastik) anschließend Frühkonzert: 12,10 Mit tagskonzert; 14,30 Studio des Mitteldeutschen Rundfunks; 15,15 Krankheiten des Geflügels; 16,00 Vegetationskalender für Fe bruar; 16,30 Phantastische Tänze; 17,30 Wissenschaftliche Um schau; 18,00 Eine musikalische Hausbibliothek', 18,25 Sprachen funk: Englisch; 19,00 Die Soziologie nn System der Wißenschaf- ; ten; 19,30 Unterhaltungskonzert, 21,10 Der Bauernkrieg in Do kumenten; 22,10 Nachrichtendienst; anschließend: Zeitgenössische Musik. Leipzi g-D resden Nundsunkprogramm für Sonnabend, 13. Februar 6,30 Funkgymnastik, anschließeno Frühkonzert; 12,10 Mit- tagskonzect; 12,25 Mit dem Zeppelin nach dem Nordpol; 14,30 Bastelstunde für die Kinder, 15,15 Funkschach; 16,00 Praktische Rechtskunde: Ehescheidung; 16,30 Funkbeiatung; 17,00 Nachmit tagskonzert; 18,30 Vier Menschen erzählen die gleiche Geschichte: 18,50 Gegenwartslerikon; 19,00 Felir Draeseke und seine Sym- vhonia tragica; 19,30 Eeorg-Göhler-Siunde; 20,15 Heiterer Abend; 22,15 NacbriÄtendienit: anscklieäeno Tanzmusik, Eingesandt. Deutscher Arbeiter! Dich geht es an, was unser Parteigenosse Stadtv. Richter heute Donnerstag abend im Gasthof zum Hirsch in dem Thema „Die Stellung des Ar beiters im Dritten Reich" behandeln wird. Die hohen Ziele, die der Nationalsozialismus in der Forderung nach „gerechter Entlohung für geleistete Arbeit" und „sozialer Fürsorge auf gesunder Grundlage" verfolgt, kennt Ihr nicht, weil Ihr von einer mit übelsten Partei bonzen verseuchten Journaille Kost vorgesetzt bekommt, die in der Erwartung gedankenloser Aufnahme zubereitet ist. Die be wußte Verdrehung bestehender Tatsachen, die Verbreitung ge meinster Lügennachrichten und die schamlose Hetze gegen Alle, die sich in Sorge um Deutschlands Zukunft zu einer Kampf gemeinschaft zusammengeschloffen haben und die sich als deutsche Volksgenossen bekennen, kann nur dem Zwecke der Verdummung seines Standes dienen, dem die Revolutionsverbrecher ein Paradies auf Erden versprachen und dem das heutige System schließlich ein Jammertal bereitete. Wir wissen, daß der deutsche Arbeiter viel zu intelligent ist, um sich auf die Dauer systematisch belügen zu lassen und wir stellen mit Genugtuung fest, daß die Erkenntnis auch in unserem Orte in die Kreise eindringt, die heute noch die Zukunft von Schmarotzern und Idioten erwarten oder Heil Moskau rufen. Der deutsche Arbeiter ist zum großen Teil glücklicherweise kein Mensch, der stimmungsmäßig seine Gesinnung ändert und heute schon dort steht, wo ihm gestern noch der Feind zu stehen schien. Er kämpft um seine Standesintereffen er bittert mit dem Ziele der Verbesserung seiner Lebenslage und entschließt sich zum Stellungswechsel dann, wenn es ihm nach reiflicher Ueberlegung verstandesmäßig geboten erscheint. Und deshalb ist es verständlich, wenn er solange einer Partei wie der SPD., die ursprünglich seine Interessen wahrhaft und gerechtfertigt vertreten hat, angehörte, nachdem sie schon während des Krieges zu einer staatsgefährlichen jüdischen Machenschaft herabgesunken war. Es wird die Zeit kommen, wo auch Du dich zu entscheiden haben wirst, Deutscher Arbeiter, ob Du für oder gegen die Existenz Deines deutschen Vaterlandes stehst. Das gegenwärtige System bedeutet den Untergang, des halb muß es beseitigt werden. Die Zukunft Deutschlands fliegt im Nationalsozialismus und wo Du dann stehen wirst, i kannst Du am Donnerstag erfahren, aber nicht aus der Volks' 'zeitung. Ortsg. O.-O,