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WWWM W MMg W W zur WM Berlin, 15. Februar. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Präsidenten des Reichstriegerbundes Kyffhäuser, General der Artillerie von Horn, der ihm erneut dasVertrauen und dieTreue der im Kyffhäuserbund vereinigten alten Soldaten zum Ausdruck brachte. Reichspräsident von Hindenburg gibt auf die an ihn in den letzten Tagen gerichteten Aufforde rungen und Anfragen öffentlich folgende Antwort: Nach ernster Prüfung habe ich mich im Bewußtsein meiner Verantwortung für das Schicksal unseres Vaterlandes entschlossen, mich für eine etwaige Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Der Umstand, daß die Aufforderung hierzu an mich nicht von einerPartei, sondern von breiten Volksschichten ergangen ist, läßt mich für meine Bereitwilligkeit eine Stärkung erblicken. Sollte ich gewählt werden, so werde ich auch weiterhin mit allen Kräften dem Vaterlands treu und gewissenhaft dienen, nm diesem nach außen zur Freiheit und Gleichberechti gung, nach innen zur Einigung und zum Aufstieg zu verhelfen. Werde ich nicht gewählt, so bleibt mir dann der Vor wurf erspart, meinen Posten in schwerster Zeit eigenmächtig verlassen zu haben. Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel: Zusammenschluß des Volkes in seinem Existenzkampf, volle Hingabe jedes Deutschen in dem harten Ringen um die Erhaltung der Nation. Berlin, den 18. Februar 1932. gez. von Hindenburg. Präsidentenwahl am 13. März. Berlin, 14. Februar. Der Reichsminister des Innern hat den Reichstagspräsidenten gebeten, einen Beschluß des Reichstages über den Wahltag für die Reichspräsi dentenwahl herbeizuführen. Als Wahltag hat er namens der Reichsregierung Sonntag, den 13. März, für einen erforderlich werdenden zweiten Wahlgang Sonntag, den 10. April, vorgeschlagen. In der Voraussetzung, daß der Reichstag diesem Vor schlag entsprechend beschließen wird, hat der Reichsinnen minister die Landesregierungen gebeten, die Gemeindebe hörden anzuweisen, mit der Anlegung der Stimmlisten und Nachprüfung der Stimmkarteien sofort zu beginnen. Bis jetzt 2 MW «lWWN W MMmg. Berlin, 14. Februar. Die bisher dem Hindenburg-Aus schuß gemeldeten Eintragungen, beliefen sich am Sonntag abend auf 2 370 000. Es handelt sich hierbei jedoch noch nicht um ein abschließendes Zählungs ergebnis. Die Zeichnungslisten sind bekanntlich am Sonnabend geschlossen worden. 2n der Geschäftsstelle der „Radeberger Zeitung" haben insgesamt 256 Personen ihre Unterschrift unter den Wahlvorschlag Hindenburg gesetzt. 2,3 Millionen Eintragungen. — Sahm morgen bei Hindenburg. Berlin, 15. Februar. Wie der Hindenburg Ausschuß mitteilt, hat die Zahl der Eintragungen im Lause des heutigen Vormittags 2,5 Millionen erreicht. Es laufen stündlich noch Abschlußmeldungen - namentlich bom flachen Lande — ein. Berlin, 15. Februar. Der Reichspräsident wird morgen eine gemeinsame Vertretung der Hindenburgausschüsse aus Berlin, München, Stuttgart, Leipzig und dem Industrie gebiet empfangen, die ihn bitten werden, seine Zustimmung ZU dem von ihnen vorbereiteten Wahlvorschlag zu geben. Der Stahlhelm zur Reichspräsideutenwahl. Berlin, 15. Februar. Die Pressestelle des Bundesamtes des Stahlhelms teilt mit: Am Sonntag waren die Landes führer des Stahlhelms in Berlin zur Besprechung der Frage der Reichspräsidentenwahl versammelt. Die Aus sprache ergab, in voller Einmütigkeit, daß der gesamte Stahlhelm wie im Jahre 1925 zum Einsatz für den Generalfeldmarschalll von Hindenburg bereit steht, wenn eine ausreichende sichtbare Voraussetzung für einen Kurs wechsel geschaffen wird. Wir haben dem Herrn Reichs präsidenten dieses Ergebnis zur Kenntnis gebracht. Die Beratungen des Stahlhelms und des Kyffhäuserbundes. Berlin, 14. Februar. Die für den Sonntag vorgesehenen Besprechungen des Stahlhelms und des Kyffhäuserbundes fanden programmäßig statt. Die informatorische Besprechung der Landesführer mit der Bundesleitung des Stahlhelms ergab, daß die Ansicht der Bundesleitung von den Landes- sührern voll geteilt wird Die Vundesleitung ist nunmehr in der Lage, weitere Entschlüsse zu fassen. Ebenso gelang es, bei der Tagung der Landesverbandsführer des Kyffhäuser bundes, die Einmütigkeit herzustellen. Weitere Schritte der beiden Verbände dürften voraussichtlich am Montag er folgen. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Bolkspartei hat sich in ihrer Sonnabend-Sitzung für die Wiederwahl Hindenburgs eingesetzt und an alle verantwortlichen poli tischen Persönlichkeiten die Aufforderung gerichtet, unter Verzichtaufmacht- und parteipolitische Ansprüche die Wahl Hindenburgs zu einer Eemeinschaftssache des deutschen Volkes zu machen. In einem Kommentar dazu betont die Nationalliberale Korrespondenz, daß sich an der oppositio nellen Haltung der Deutschen Volkspartei gegenüber dem jegigen Reichskabinett nichts ändere. * Der Rektor der Technischen Hochschule Braunschweig hat gemeinsam mit dem Lehrkörper eine Entschließung ge faßt, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die Volkswahl Hindenburgs jenseits aller Parteigrenzen und Streitig keiten als ein großer, einmütiger Akt des Dankes, des Ver trauens und der Liebe vollzogen werden müsse. * Deutschnationale zur Kandidatur Hindenburgs. Berlin. 15. Februar. Die Deutschnationale Volkspartei teilt u. a. mit: Die Kandidatur des Feldmarschalls von Hindenburg ist Tatsache geworden. Die Lage der Dinge macht es'uns jetzt unmöglich, unsere Stimmen wiederum wie 1925 für den Reichspräsidenten von Hindenburg ab zugeben. Die Deutschnationale Volkspartei wird den Kampf um die Reichspräsidentenwahl im Sinne der Beschlüsse von Habsburg und mit dem Willen führen, eine grundsätzliche Kursänderung herbeizuführen. Erste Niederlage Litauens in Genf f Am Sonnabend mußte sich in Genf vorm Völkerbunds rat, der litauische Ministerpräsident Zaunius wegen der empörenden Uebergriffe in Memel verantworten. Staats sekretär v. Bülow war der deutschen Beschwerde ein tüchtiger Sachwalter. Zaunius erlitt mit seinem Versuche, Deutschland das Recht auf Anrufung des Rates abzustreiten, eine glatte Niederlage. Colban beginnt mit der Arbeit am Memelbericht. Genf, 14. Februar. Der Vertreter Norwegens im Völkerbundsrat, der Gesandte Colban, hat bereits am Sonntagnachmittag auf Grund des in der Sonnabendsitzung des Völkerbundsrates gefaßten Beschlusses die vertrauliche Ausarbeitung des B e r i ch t s an denVölkerbunds- ! rat über die Memelfrage begonnen. Auf Vor- ! schlag des Präsidenten Paul Voncour sind Colban beigegeben worden der Jurist der italienischen Abordnung Piloti, der Jurist der französischen Abordnung Basde - vant, sowie der Jurist der englischen Abordnung Mal kin. Der Bericht an den Völkerbundsrat wird voraus sichtlich am Dienstag bereits vor dem Rat verhandelt wer den. An den streng vertraulichen Beratungen des Vierer ausschusses nimmt allein der Leiter der politischen Abteilung des Völkerbundssekretariats, der japanische llntergeneral- sekretär Sukinura, teil. Dieser Ausschuß hat zunächst nur über die Rechtsfrage zu entscheiden, ob der litauischen Re gierung nach der Memelkonvention ein Recht auf Abbe rufung des Präsidenten des Memeler Landtages zusteht. Auch Frankreich erhält weitere Schlappen Der türkische und der skandinavische Vertreter auf Deutschlands Seite. Genf, 15. Februar. Der türkische Außen mi ni st erTewfikRuschdyBey setzte sich heute in der Ab rüstungskonferenz in längerer Rede unter starkem Beifall für die Gleichberechtigung aller Mächte in der Ab- rüstungsfrage ein und stellte sich ganz auf den Boden der Ausführungen des italienischen Außenministers Grandi und des deut schen Reichskanzlers Brüning. Den französischen Vor schlägen könne nur dann ernste Bedeutung beigemessen werden, wenn sämtliche Staaten sich verpflichteten, ihre Rüstungen uneingeschränkt dem Völkerbund zur Verfügung zu stellen und selbst vollkommen auf ihre nationalen Macht mittel zu verzichten. Er verlangte sodann die Abschaf fung der schweren Angriffswaffen oder deren Internationalisierung, Abschaffung der militärischen und Internationalisierung der zivilen Luftfahrt. Der Standpunkt der skandinavischen Mächte > zur Abrüstungsfrage kam in der Rede des norwegischen Ge sandten Colban, dem Berichterstatter im Völkerbund für die Memelfrage, deutlich zum Ausdruck. Colban be zeichnete die Vorschläge der französischen Negierung als ungeeig net und undurchführbar und verlangte mit großem Nachdruck, daß die bisher im Abkommensentwurf festgelegte alleinige Methode der in direkten Herabsetzung de rRü st ungen durch die Bestimmung der direkten Abrüstung ergänzt werde. Diese Rede zeigte, daß sich die skandinavischen Mächtein weitgehendem Maße dem von D e u t s ch l a n d Italien, den Vereinigten Staaten, Sow- ' jet ruß land und der Türkei vertretenen Stand punkt der direkten Beschränkung derRüstun-, gen an sch ließen und gegenüber den französischen Vorschlägen eine, wenn auch vorsichtig formulierte, fo docb ablehnende Haltung einnehmen. ZnimMW HWpMW i» Ms. Paris, 15. Februar. Die französischen Minister traten heute vormittag unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten zu einem Ministerrat zusammen um Uber den Gene ralangriff zu beraten, der im Senat auf das Kabinett Lava vorbereitet wird. Am Sonntag war in den Wanderungen des Senats ein lebhaftes Gehen und Kommen. Ve, der Abstimmung am Dienstag wird dre demokratische Linke dasZünglein an derWaage fern. Bis her hatte sich diese Gruppe bei den meisten Abstimmungen n> zwei Lc andere daß im disziplii beschlief große in der i gemäßik von ein zufallen bung entschei! Er o ß k antrag stellt iw Japt 13 M. Sowjetr fung he die nach versucht, mit star gen. Es Ossizier' rer der waffnun fort. 17 Ani Sch' f u l Ri i eine An Japaner verletzt, amerikai Hörden e kanischen lich nach Grr Kati Pochham Nach der Ausspraci dem engl dem Pi Das Familienküken. Roman von Irmgard Spangenberg. 2S) (Nachdruck verboten.; Johanna stand auf und wollte Dorli folgen. Aber Kon rad hielt seine Braut am Ärmel zurück. „Laß mich," sagte er hastig. Irgendwie fühlte er, daß Johanna im Augenblick für Dorli kein Trost war. Er ging lieber selbst. In der Tür hörte er noch, wie Johanna sagte: .Er wird ihr gehörig den Kopf waschen! Er ist sehr böse auf sie." Einen Augenblick schwankte er noch, ob er nicht dar auf etwas erwidern müsse, es richtigstellen, sozusagen. Aber er wußte nicht wie. Auf der Treppe war Dorli nicht mehr. Er rief. Aus ihrem Zimmer kam keine Antwort. Er ging aber ohne Antwort hinein. Sie stand mit dem Rücken ihm zugewandt und rührte sich nicht. „Warum kommt einer in mein Zimmer?" „Ich bin's, Dorli." „Was will jemand in meinem Zimmer?" Konrav lachte ärgerlich. „Jedenfalls keine Komödie machen. Warum weinst vu?" „Ich weine nicht." Konrav blieb an oer Tür stehen. „Unten wunvern sie sich." „Laß sie sich wundern." „Warum willst du nicht weg von Hause?" „Weil ich mich nicht aus meiner Heimat jagen lasse." „Jagen! Wer spricht von jagen? Du selbst hast zu mir gesagt: hilf mir fort. Und nun auf einmal so!" Dorli sah sich nicht um. Aber sie lehnte den Kops ans Fensterkreuz in die Hände. Das war eine rührende Bewegung. Haltlos, verzweifelt. „Ich weiß nicht, ob ich das zu dir gesagt habe. Und wenn auch. Nun will ich nicht weg. Nun nicht mehr." Konrad sah sich unsicher in dem kleinen weißen Zimmer um. „Weil ich es heute vorbrachte?" „Ach, varum!" Sie lachte kurz auf. Aber oann weinte sie ooch. „Ich kann nicht weg. Ich kann nicht! Das müßt ihr doch einsehn Das ist doch das einzige, was ich habe: mein Elternhaus! Warum wollt ihr mir den letzten Halt nehmen?" Konrad schwieg. Was sollte er darauf sagen? „Ich glaube, wenn ihr mich jetzt fortschicktet, würde ich einfach sterben. Eingehen, wie ein Hund, den man zu früh verkauft." Konrad lächelte gütig. „Wie ungestüm du wieder bist. Immer gleich so mit dem Kopf durch die Tür." Konrad blieb an der Tür stehen: „Unten wundern sie sich." „Wenn ich erst anklopfte, würde mir doch nicht auf getan. Darum nehme ich lieber den Kopf und belk' mir selbst!" Nun mußte Konrad lachen. Aber das hätte er nicht dürfen, das fühlte er selbst. „Dorli," sagte er freundlich und ging auf sie zu. Da schluchzte sie auf: „Du hast auch schuld — du auch! Du am allermeisten." Ganz erschrocken sah Konrad auf das liebe Häuflein Unglück vor sich. Nahm mit festem Griff ihre Hände von den Augen und zog ven widerstrebenden Kopf zu sich herum. „Kleine dumme Schwägerin," sagte er verlegen und wußte nicht, was ei tun sollte. „Schwager — Schwager — Schwager —sagte Dorli und richtete sich steil auf. Genau so wie Johanna, dachte er und wunderte sich, warum sie „Schwager" sagte und nichts weiter. „Wenn du nicht aus dem Hause willst, bleib' hier. Meinetwegen," sagte er kurz und wollte gehen. Aber sie war flinker als er und an ihm vorbei aus der Tür. ' Kopfschüttelnd sah er ihr nach. Unberechenbar war sie doch immer. Wenn er jetzt hinunterkam, konnte er da mit rechnen, daß sie vergnügt lachend im Kreise oer Familie saß und ihn mit erstaunten Augen fragte: Wo kommst du denn her? Er sah sich nachdenklich in dem kleinen Mädchen zimmer um. Da standen ihre Blumen am Fenster. Da war ihr Nähtisch, unbewohnt und kalt. Er erinnerte sich, daß Johanna geklagt hatte, weil Dorli nie Handarbeiten machte. Da lag ein Buch auf dem Tisch. Er nahm es unv blätterte varin. Kleine Schwägerin — wo hast du deine Seele versteckt? Aber es war ein wesenloses Buch Er legte es still wiever hin. Plötzlich schämte er sich, vaß er nicht gleich hinter ihr aus der Tür gegangen war. Dies war voch ihr Reich. Er klinkte behutsam die Tür auf und sah nicht mehr zurück. Alberta stellte von allen die treffendste Diagnose: „Verliebt ist Dorli, nichts weiter als verliebt!" Das schlug wie eine Bombe ein. „In wen denn?" fragte die Mutter bestürzt. „Unerhört!" fuhr der Vater auf und wußte selbst nicht, was so unerhört dabei war, wenn sich seine Tochter verliebte. „Sie kann doch nichts vafür," fuhr Alberta fort, „vat schütt so up eenen dal!" „Aber wer?" fragte der Justtzrat. „Hubbi. Natürlich Hubbi Kußmaul. Dem trauert sie nach!" „Blödsinn," knurrte der Vater und damit war für ihn die Angelegenheit erledigt. Nicht aber für Konrad Fromm. Hatte er es nicht schon selber befürchtet? Nur, daß Alberta es schonungslos aussprach. Das bohrte und wühlte wie ein Dorn. Das lieh ihm keine Ruhe. Dorli und dieser Hubbi, den keiner kannte! Dachte man gerade, die Gefahr sei vorüber — und nun so! (Fortsetzung folgt.) 30, Als „W. Sie „Ni „Wi und fach sich vor i „H" „Au - "Wi Stadt. „Wc „Sil Kon „Wc „We Sie Augen. Den hat Kon ße das s . '„De iam, „da Das mehr wa blieb dei Dori sie elend Er s anging, mein In ihrem S He, vas blickte w ihrem M einen wi mein Be die einen alle Ursa Aber immer p ihrem D