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LonnübevZ, üev 6. Der. P^n nachm. 5 Uhr an ^eHükisad, örut- u^t, später kriseks Lnn886d!»<rd1elle Hierzu laden freundl. ein II. 8»u8<iork u. I'rua. üllSk Illitzki ^MÜVg verbunden mit Lombsla-Lotterie vom 6. bi8 7. vtzxombor 1930 in Ottendorf-Okrilla im Oustkok r. svdrvurreil Koss. Eröffnung: Sonnabend, den 6. Dezember 1930, früh 9 Uhr, Schluß: Sonntag, den 7. Dezember 1930, abends 6 Uhr. Um zahlreichen Besuch bittet HeMgetzüchter - Verein Httendorf-Hkrilla a N«gev. Auschschänke Lomnih. Sonnabsnä, Sen ö. unü Sonnig, üen 7. vez verb. m. mustkak. Nnleryaktung Zu einem recht zahlreichen Besuch laden freundl. ein b. bambsch u. srau. MGNLCW L ^LlierdeitslüHkaHer mit Olasfeäer kür 8»uä — kür vurodsodroibsu u. Leioüoeii n«r S SV Alk. SMELLLLLNSU L- KÄMG. WtIM Wir bringen unser Geschäft zu V/olltiere, unrerbr. tlolrtiere Lrieftsscken, tlsncktaLcken, PMWMPMWM» Puppenstuben- tapeten emrfiehlt in moderen Mustern u. großer Auswahl Llerui»»» ttüklv kuvdduuälunx. 8«cd!is«illmg jiemsm Wie Liorize; «. Liierter sscdxeredztt sm vrte. ausgesetzt, daß der Alleiur.i'ende nicht unter dem per sönlichen Schutz eines machtvollen ZufallgotteS stand. Die Zusallgütter aber waren — der heilige Junior ... und seine Berufsgenosscn. Wie ein kunstgerecht aufgezogener Brummkreisel fuhr nun der rasende Junggesell mit seinem General- abounemenc in der Schweiz umher. Von Brunnen über Bisp nach Zermatt. k'ortemonnsies, Tasekentoilletten Lilien- u. Nsibüeker, Luntstifte Nsnseketien^nöpfe, HslLk.etten Nun6ksi-momk>-m, TsLakenIsmprn ^ugen6- LkristbsumLekmuc^ ^rrsklungs- unü NsrekenbüLker ^eiknseßtLteiler, -Servietten ete. Gewähre ab heute bis 24. Dezember 1930 auf Spielwaren I« Proz., auf alle übrigen Waren 6 Proz. Rabatt in bar. Sämtliche SchMeüark - Mikel. lem seomjoet nur eui I WS« rrr.^' b? /v'o/no„t/ien»k k^nr>" .1 ZV Lomon von in freundliche Erinnerung und empfehlen ein reiches Lager in fSMk, WM M Dicksten. 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Endlich, am nächsten oder übernächsten kommt dann dieser sehnsüchtig erwartete Lch- bei uns an. Er läßt sich auch ein sehr seines Zunder geben, auch in der ersten Etage, auch nach vorn heraus. Und das erste, was dieser kleine, blonde Hprr Lehmann fragt, ist: ,Sagen Sie, ist nicht eine Familie Scbulze aus Berlin angekommen? Es sol len drei Personen sein — Vater, Mutter und Tochter?' Dann bittet mich Herr Lehmann, ihn a.n den kleinen Tisch zu Schulzes zu setzen; und sobald Schulzes er fahren haben, daß Herr Lehmann angekommen ist, bitten sie mich auch, ihn an ihren Tisch zu setzen. Und Vann weis; ich schon: jetzt lernen die sich an dem Lisch „zufällig" kennen, und wenn zwei Wochen her um sind, setzt es ein Verlobungsdiner." „Heiliger Anton Kaufmann junior!" sprach Fritz vor sich hin. „Kennen Sie den auch?" fragte der Kellner. „Der ist schon zweimal hier gewesen. Ich glaube, der steckt hinter all den Verlobungsherrschaften — mit eini ger Uebertreibung gesagt!" „Ich sehe, Sie kennen ihn wirklich, junger Mann. Und Sie haben einen Scharfblick —!" „Danke für freundliches Kompliment. Haben der gnädige Herr sonst noch Befehle?" Der Schwärzt:Frackte machte eine Verbeugung und verschwand ... So also sah der Gott des Zufalls ans. der die — mit einiger Uebertreibung gesagt — Liebenden zusammenführte! Schon am nächsten Tag verschwand auch der Vau- meiswr aus dem prächtig gelegenen, vorzüglich ge- sttu^n Hotel, das für jeden Atleinreisenden trotz al- Von da mit jener Zahnradbahn, die nach der Jung fraubahn die längste Bergbahn Europas ist, hinauf bis zur Höhe von dreitausend Mctürtt, auf den Gorner- grat, um dessen Gipfel die viertausend Meter hoben, schneeweißen Bergriesen der Monte Nosa, der Lys kamm, die Zwillinge, das Brcithorn, das Matterhorn mit seiner weißen phrygischen Mütze, das Nothortt, das Läschhorn und wie sie alle heißen mochten — in einem gewaltigen Kreise gelagert scheinen. Mit dem nächsten Zuge der Bergbahn fuhr der raseitde Junggesell wieder talwärts und dampfte mit der Eisenbahn bis Montreux. Aber auch da ging der Geist des heiligen Junior um — hatte hier nicht Herr Schupp „ganz zufällig", wie es im Hochzeitsliede hieß, das Fräulein mit den Stahlaugen kennen gelernt? — Und mit dem schmucken Dämvfboot fuhr Fritz Möller schleunigst über die klaren Wasser des Genfer Sees nach Lausanne, schnellte mit der Bergbahn zum „Signal" empor und gleich wieder hinunter, sauste mit der Bahn zurück nach Genf, dann nach Bern, dann weiter zurück nach Meiringen — ohne irgendwo einen Menschen zu finden, mit dem er ein vernünftiges Wort reden konnte. In Meiringen ließ er sich abends auf der Post für die Autobusfahrt nach Gocschcnen einschreiben. Am Morgen um acht sollte es losgehen; für Fritz wurde einer der besten Plätze angemerkt: vorn, beim Chauf feur, waren zwei Sitze angebracht, die ein wenig teurer waren als die inneren Wagenplätze; von die sen beiden Sitzen hatte er den linken; der rechte war schon vergeben — „an eine einzelne Dame" sagte der Postmeister. . Letzte Nachrichten Dr. MM N« kW im Amte Berlin, 4. Dezember. Wie wir hören, hält Rerchsjusüzminisier Dr- Bredt an seinem Entschluß zu demissionieren fest. Er Hot sich auch bereits von seinen Beamten verabschiedet. Reichskanzler Dr. Brüning empfing gestern den aus seinem Krankenurlaub vorübergehend nach Bsrlm zurückge kehrten Reichsminister der Justiz, Professor Dr Bredt. Der Reichsminister teilt«. ^es Reichskanzler mit. daß er noch Mittwochabend von Berlin abzureifen gedenke, und verabre dete mit dem Reichskanzler, ihn zunächst noch als beurlaubt zu betrachten. Die KabinettLbildung i» Oesterreich Wien, 4. Dezember. Die Verhandlungen des mit der Kabinettsbildung be auftragten Dr. Ender sind gestern abend erfolgreich abge schlossen worden. Danach wird sich das Kabinett folgender maßen zusammensetzen: Dr. Ender Bundeskanzler. Dr. Schober Vizekanzler und Aeußeres, der Landbündler Winkler Inneres: Finanzen: der bisherige Ainanzminister Dr Juch, Justiz: der Groh- deutsche Dr. Schürff, Landwirtschaft: der Christlich-Soziale Tha er. Unterricht: der bisherige christlich-soziale Unterrichts- mmister Dr. Lzermak, Soziale Verwaltung: wahrscheinlich ein Beamter, Heeresministerium: Vaugoin. Attentat ans den lvanWen Minister präsidenten Madrid, 4. Dezember. Der politische Redakteur der Zeitung „El Sol". Llizo, hat gestern nachmittag bei einer Prcssebesprechung aus Mini sterpräsident Berenger einen Revolverschuß abge geben, ohne den Ministerpräsidenten jedoch zu treffen. Llizo hakle vor dem Presseempfang seinen Kollegen milge- teill, daß er seine Tätigkeit als politischer Redakteur des genannten Blattes niederlege. Er hielt sich bis zur Ankunft Verengers von seinen Kollegen abseits. Ale der Minister präsident sich, wie üblich, im kreise der Journalisten befand, zog Llizo einen Revolver. Die Umstehenden stürzten sich auf Llizo und konnten den Schuß ablenken, die kugel drang in die Decke. Llizo beschränkte sich auf die Erklärung: „Ich habe eine anarchistische Protestkundgebung gegen das soziale Re gime, das Ew. Exzellenz vertreten, machen wollen." Llizo wurde der Polizei übergeben. General Berenger und die Journalisten glauben, daß Llizo in einem Ansall von Gei stesgestörtheit gehandelt ha!. Dortmund, 4. Dezember. Gestern mittag wurde eiiw Korridorfensterscheibe zu den Geschäftsräumen des hiesioen holländischen Konsu» lats eingeschlagen. Der Täter der 25 jährige Student der Medizin Kurt Winkelmann, ergriff nach der Tat die Flucht und gab auf einen ihn verfolgenden Konsularange stellten einen Schuß ab, der sehlging. Nach längerer Bek- folgung wurde Winkelmann von Beamten des inzwischen alarmierten Ueberfallkommandos verhaftet. Anscheinend bandelt es sich zrm ^men Rochxaktz Eehelmorgamlaüonen m NaAn Eedeüt Rom, 4. Dezember. Die dem Innenministerium unmittelbar » unterstehende Abteilung „Ovra" der politischen Polizei bat eine Geheimor- ganisation aufgedeckt, die Verbrechen gegen das Regime vor bereitete, von denen einige anläßlich des achten Jahrestage» des Marsches auf Rom ausgeführt werden sollten. Im Zu sammenhang mit dieser Aufdeckung wurden 24 Personen, darunter zwei Frauen, verhaftet und dem Sonderaerichtshof übergeben. Die „Ovra" stellte auch Spuren einer kommuni stischen Organisation fest, die in Reggio Emilia und in der Romagna geschaffen werden sollte. Auch hier wurden meh rere Personen verhaftet und die Führer dem Sündergericht»' Hof übergeben.« Schließlich entdeckte die „Ovro" in Nom eine antifaschistische Geheimorganisation, die sich durch Verbrei' tung einer Geheimzeitung und antifaschistischer Schmähschrif ten betätigte. Drei Leiter dieser Organisation wurden 'eslge- stellt und gleichfalls dem Sonderaerichtshof zum Schutze der Staates übergeben; sie sind geständig. Nl.y w<.r ge,'»:unl, nie die <u.z<Kue — U>d vffen bar alleinr.istuuv Tuiue oussttzaueu wuide. Die Autofahrt sollte von nwrgens acht bis gegen Mittag dauern. Wen» so viele Stunden lang eine sympatbischeDame da oben auf dem lustigen Platze an seiner Seite saß, nun, das konnte Matt wirklich ein züstiitigeS Kennenlernen nennen. Um halb sieben morgens ließ Fritz sich wecken. Er machte sorgfältig Toilette. Als er nach dem Frühstück an daS Postanto trat, saß die alleinrcisende Dame schon oben: s» war ... die Russin vom Axenstein, die »iner geräucherten Flunder glich und von der — zum Uebcrflutz — der Axcnsteinkellner gesagt hatte, daß sie „keine Unter haltung wünsche". Sic brauchte sich nicht zu ängstigen. Er würde ge wiß kein Wort mit ihr reden ... So war denn Fritz dazu verurteilt, alle Genüsse dieses prächtigen Reisetages schweigend iu sich hinein- zuwürgen. Den Rhoneglctscher mußte er in sich hineinwür- gcn — matt bedenke: der ist zehn Kilonieter lang! Den Furkapaß, der auch nicht kurz ist und fast dritthalbtausend Meter hoch, mußte er gleichfalls ttt sich hineinwürgen. Und die ganzen herrliche« Stunden der Autobus fahrt ebenfalls! Als hinter Tiefenbach das Auto die steilen Wen dungen des hart am Abgrund führenden Weges nahm, dachte Fritz, der immer noch an der Seite der stum men russischen Flunder saß; es wäre eigentlich gar nicht so übel, wenn jetzt der Wagen die paar tau send Meter da links hinunterkullerte. Das wäre citt sympathischeres Ende gewesen als zu Hause in der Fünfzimmerwohnung am einsamen Schreibtisch mit dem langweiligen Revolver ... Aber man kam wohlbehalten in Gocschcnen an. (Fortsetzung folgt.)