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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 Di« »Otirndorfrr Aeüunn' erscheint Diem«« tag, Donnürrla« uris Tonnadend. » Der Bezuxe-Pret« wird rnii Veztmi jeden Monnt» bekannt xegeden. » Jin Falle höherer BewaN (Krieg od. sonst. " 2 irgendwelcher Ttörungen de« Betriebe« der T 2 ?,tÜ!ing, d. Lieferanten ad. d. Vefördeninn»» Z Hinrichtungen) hat der B-zieher Leinen Än- »» svnich aus Lieferung oder NaHIiefeivng der -» L Fettung ad. NLck^hNwg d. Bezug» preis er. !L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MÜ d«u BellageA »Neue JNusttierte", »Mode und Htim" unL »Der KoLslL". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. « Di« st« N »»?<»*» »Vo«DW » SÄd öet «MSS«» L Ae»„ «L- «»chmtz »WW, zMM »AttWMPA A v«-ch«- «ch » s»iredtl»L«»t»»rk,ne»»«rmri!WE Gentetride»Mrs - Kss^s KL tW. Nunuuer ^38 Freitag den 2l« November MO LY. Jahrgang Amtlicher Teil. . Oeffentl. Sitzung j der Gemeindeverordneten > Freitag, den 2^. ds. Mts» ^30, abds. 8 Uhr' im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am AmlSbrett im Nathause ange-i schlageu. Httendorf-Hkrilla, den 18. November 1930. Der Gemeindeverordneteuvorsteher. OertlicheS und Sächfischrs. Dttendorf-Vkrilla, am 20. November fzzg. Schauvnrg-Lichtspiele Ein 100 prozenliger Sprech- t .ft To. fi m mud ab Freitug n> der neueröffuelen Schau- s ltl ÄM a«z »euer Film „Ter Sohn der weißen ve^, " »ti- Uln Tteiilcr in der Hauptrolle zeigt neben einer NrN-n Hauftlung s uunende Jagden au> Schneeschuhen und NUM dabei eine Schweizer Alpenjymphouie von unerhörter vßar'igl.n vo> Augen. „Ein FitmerledniS von einzig-'s Ul.i^ee, hinreißender Schönheit, was noch keiner im Bild sest-I uehatien Hane. Da geräl auch ein sonst ganz unsportlicher j Mensch in einen Taumel der Begeisterung . . ." schrieb die „Berliner Volkszeitung" zur Uraufführung dieses Films. Jeder, der den Jubel der Gletscherwell erleben will, wird sich den neuen Luis Trenker-Film anjchaueu. (Näheres siehe heute beiliegendem Flugblatt). — Am Sonntag dem 10, November, hielt die Gruppe „Nadrbrr^" im SESB. ihren Herdsigruppeutag an der valtchen Grenze der Gruppe in Bretnig ab. Der MGV. Bteinlg, unter Leitung feines Lieder Meisters Philipp, sang erneu Ichwungvollen Begrußungschol, und der Vorsitzende s vleseS Vereins Sgbl. Boden, begrüßte die Gruppenleilung s uno die Abgeordneten der Gruppenvereine. Hieraus eröffnet s der Volsitzende Hiidebrandt gegen halb 4 Uhr die Sitzung, gedentl des Heimgegangene» Ehrenvorsitzenden des MGV. Brem»,, und begluctwünichl Herrn Oberlehrer Kamor Werm (Naüeverg) zu seinem 25 jährigen Dirigentenjubiläum im MGV. Naüeverg und zu Mer 40 jährigen Tätigkeit als Egormetilcr ubecgaupl. Er überreicht rm Namen der Gruppe einen Brumcutorv. Der erste Punkt brachte Bericht und Aussprache über die Feier des 40 jährigen Bestehens der Gruppe. Der «st in diesem Jahre neu ausgetretene Musik- ausMß der Gruppe entwickelte seine Richtlinien, die zu einer lebhaften und eingehenden Aussprache über die einzu- schlagende musikalische Richtung führten. Die Jahreshaupt versammlung soll im Januar 1931 im „Lindenhof" Rade berg abgehalteu werden./ Zum Schluß wünschte Herr Kantor Beg« (Ottendorf) dem von schwerer Krankheit genesenen Vorsitzenden Hildebrandt Glück zu seiner Wiederherstellung. Gegen halb 7 Uhr sand die anregende Sitzung ihr Ende, i — Tartfkampf im Baukgewerbe! Die Reichs sachgruppe' Banken im Demschnattonalen Handlungsgehilfen-Verband» (D.H.V.) teilt mit, daß die Tarifverhandlungeu um den' Abschluß eines neuen Reichstartfoertrages sür das deutsches Bankgewerb« gescheitert sind. Dt« Bankleitungeu verlangen? einen Gehaltsavdau wie er noch von keiner anderen Arbeit»? gebergruppe gefordert wurde und zwar zunächst einen all-f gemeine« Gehaltsabbau von 11°^, ferner Kürzung der Tarif« staffel und anderen finanziellen Verschlechterungen sowie Fort-' fall der Bankfeiertage. Die Bankangestellten sind durch den? starken Abbau bisher schon betroffen worden. Die Fachgruppe^ Bnaken des D.H.V. hat die Forderung abgelehnt. Dresden. Der neue Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Freiherr von H a m m e r st e i n-Equord, besich tigte die hiesige Garnison. Am Dienstag fand eme Parade auf dem Hofe der Grenadierkaserne statt. Zum Zwickauer Frauenmord Zwickau. Die vorgenommene Sektion der Leiche der am Montag ermordet aufgefundenen Frau Rudolphhat erge ben, daß der Tod durch Erwürgen eingetreten sein muß-, es liegt also Mord vor. Doch hat die Kriminalpolizei noch kei nerlei Anhültspunkte für einen mutmaßlichen Täler. Die Wohnung der Frau Rudolph wurde von der Mordkommis sion in bester Ordnung vorgefunden. Auch hat man keinen Beweis, daß etwas geraubt oder aus einem anderen Beweg gründe ein Verbrechen an der Frau begangen wurde. Wie weiter festgestellr wurde, hatte eine Hausbewohnerin am Mordtaae argen 11.30 Ukr mittag mit Frau Rudolvb ae- sprochen"mW war dann für sie emkavsen gegangen. Als sie wiederkam. war die Wohnung der Frau verlchmsien, nach einer Viertelstunde aber unverschlossen. Beim O.fsnsn der Tür sah man Frau Rudolph tot aut dem Stuhl sitzen. - Die Kriminalpolizei hat für Angaben die zur Uebu tührung des Verbrechers dienen. 300 RM Belohnung ausgesetzt. Meerane. Räuber in der Fahrkartenaus gabe. In die Fahrkartenausgabe des hiesigen Bahnhofs drang nachts ein unbekannter etwa 20 Jabre alter mnaer Mann ein. vermutlich um dis Kasse zu rauben Ais der Fahr kartenbeamte den Raum betrat, hielt sich der Burkhe dos Gesicht mit einem Taschentuch zu und flüchtete: er hielt einen Revolver in der Hand, von dem er jedoch keinen Gebrauch machte. Zur Ermittlung des Täters hat die Reichsbahndirek tion eine Belohnung von 200 RM ausgesetzt. pflegte Oualitätsstähl hergestellt werden kann, Ser sich'für die sächsische eisenverarbeitende Industrie als lebenswichtig er wiesen hat. Eine weitere Reduzierung der Döhlener Betriebe darf nicht geschehen, zumal bereits zu Beginn dieses Jahres Hammerwerk, Federnfabrik und sogar die ausgezeichnete Stahlgießerei geschlossen wurden. Ein Ersatz des Oberbau materials durch neue andere Erzeugnisse ist völlig abwegig. Zu den genannten Voraussetzungen muß eine weitgehende Sanierung treten, an der sich der Sächsische Staat bekanntlich stark beteiligen wird. Dadurch und im Verein mit bereits angebotenen Steuererleichterungen, Energieverbilligungen und freiwilligen Senkungen der Löhne und Gehälter ist Döh len bereits in der augenblicklichen Wirtschaftsdepression trag bar. Um die Preissenkung im sächsischen Handwerk Mord im Auto Leipzig. Auf der Rückfahrt von einem Aukomobilaus- fkug nach Kloster Rimbschen hat auf der Staatsstraße Grimma—Leipzig zwischen Threna und Liebertwolkwitz am Dienstagabend die 25jährige, aus Halle gebürtige Tänzerin Anna koch ihren Freund, den 48 jährigen Kaufmann Aritz Thränhardt aus Leipzig, durch fünf Revolverschüsse in den Kops getötet. Sie stellte sich noch in der Rächt der Kri minalpolizei. Die Täterin gab an, daß sie seit etwa einem halben Jahre bereits den Plan gefaßt habe, mit Thränhardt zu sterben. Bisher habe ihr jedoch der Mur gefehlt, die Tat auszuführen. Thränhardt hätte ein großes Leben geführt. Um Geld zu beschaffen, hatte sie eingreifen müssen. Jetzt habe er wieder Geld gebraucht, und da sie cs nicht beschaffen konnte, wie er es von ihr verlangte, hielt sie den Zeitpunkt für gekommen, um die Tat auszusühren. Sie habe auf den neben ihr sitzen den Thränhardt geschossen. Sich lelbst zu erschießen habe sie keinen Mut mehr gehabt. — Kurz nach Mitternacht war von Passanten auf der Tyrenaer Flur der Kraftwagen ausgefun den worden, in dem Thränhardt tot lag. Wie die an den Tatort entsandte Mordkommission feststellte, stand der Wagen an der rechten Straßenseite in Richtung Leipzig. An dem viertürigen Wagen stand die linke Tür zum Führersitz offen. Der linke Fuß des Toten stand aus dem linken Trittbrett. Der Erschossene saß nach vorn gebeugt auf dem Führersitz. Die Koch wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt. Raubüberfall bei Leipzig Leipzig. Auf die Filiale des Konsumvereins in der Ko- burger Straße inZöbigker wurde am Dienstagabend ein Raubüberfall versucht. Ein junger Mann trat in den Laden und hielt dem Lagerhalter Bach ein Pistole vors Gesicht. Bach wehrte sich mit einem Feuerhaken und rief um Hilfe. Inzwischen war ein zweiter Bursche eingetreten, beide er griffen aber infolge des energischen Austretens des Lager halters die Flucht und fuhren in einem Auto in Richtung Gautzsch davon. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Ltudentenunruhen in Leipzig Leipzig. Am Dienstag kam es vm dem Eingang zur Universität zu einem Konflikt zwischen sozialdemokratischen und demokratischen Studenten einerseits, die dort ein gegen den Faschismus gerichtetes Flugblatt des Deutschen Stuben- : tsnverbandes verteilten, und nationalsozialistischen Studen ten andrerseits. Einem der Flugblaitverteiter wurden dis Zettel entrissen. Als er sich dagegen wehrte wurde er von den nationalsozialistischen Studenten umringt und geschlagen. Zwei Kriminalbeamte, die den Vorgang beobachteten ver hinderten weitere Ausschreitungen und führten drei der Tal verdächtige nationalsozialistische Studenten der Polizeiwache zu. Auch in der Ritterstraße vor dem Eingang zur Menia kam es zu Reibereien und größeren Ansammlungen. Größere s Ausschreitungen wurden von der Polizei verhindern MLeigWW der MchUchM GuWMMM? f Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird mitge- keilt: Rack) der am Freitag erfolgten Arbeiterenllassung bei den Gußstahlwerken Döhlen sind auf Grund dös Landtags- beschlusses vom 13. November die zuständigen Ministerien beauftragt worden, unverzüglich zu prüfen, welche Möglich keiten zur Erhaltung der Döhlener Werke für die sächsische Wirtschaft bei der durch die Stillegung geschaffenen Lage, f insbesondere welche verschiedenen reichs- und landesrechtlichen Möglichkeiten einer Enteignung gegeben sind. Unabhängig davon wird nochmals versucht, auf kaufmännischem Wege, zum Ziele zu kommen. Eine Erklärung des Döhlener Betriebsrats Freital. Der Betriebsrat der Sächsischen Gußstahlwerke Döhlen wendet sich mit einer längeren Erklärung an die Oef- fentlichkeit, in der gegen die geplante Stillegung des Werkes durch den Verein Deutscher Eisen- und Stahlindustriellsk Protest erhoben wird. Die Erklärung kommt zu folgenden Schlußfolgerungen: Der gesamte Sachsen-Obsrbaubedarf muß in Sachsen, und damit in Döhlen, erzeugt werden. Dadurch ist die not wendige breite Basts aeaeben. aut der icner vreiswerte ae- Jm Wirtschaftsministerium fand unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors Dr. Klien mit Vertretern der sächsi schen Gewerbekammern und des Landesausschusses des säch sischen Handwerks eine Besprechung über die Preisbildung im Handwerk statt. Die erschienenen Vertreter des Hand werks erklärten, sich des Ernstes der Lage bewußt und dem gemäß aus eigenem Verantwortungsqefüh^heraus bereit zu sein, darauf hinzuwirken, daß das Handwerk von sich aus auch weiterhin bei der Preisbemessung den Zeitverhältnissen Rech nung tragen und eine etwaige Verbilligung der eigenen Selbstkosten im Preise zum Ausdruck brin gen werde. EeMÄÄMD mH w Stelle» / um zwölf Prozent Rom, 20. November. Der Ministerrat hak mik Rücksicht darauf, daß das Bud gek für die ersten vier Monate des laufenden Finanzjahres ein Defizit von 72S Millionen Lire ausweist, eine Verord nung angenommen, durch die die Bezüge des gesamten vom Staat oder von öffentlichen Betrieben beschäftigten Personals um zwölf Prozent herabgesetzt werden. Die Herabsetzung steigert sich auf 25 Prozent für die Einkommen über 40 000 Lire jährlich und auf 35 Prozent für diejenigen über 60 000 Lire in allen staatlichen Verwaltungen und irgendwie vom Staal abhängigen Betrieben. Diese Verordnung tritt am 1. Dezember in Kraft. Diese Maßnahme wird damit begründet, daß die Bezüge der Arbeiter aller Kategorien in den letzten Monaten eine be trächtliche Herabsetzung erfahren haben, daß es im höchsten Maße im Interesse der Staatsangestellten selbst liege, daß das Budgetgleichgewicht bewahrt werde, und daß die Sen kung der Bezüge eine weitere Beschleunigung im Nachgeben der Kleinhandelspreise und der Mieten herbeiführen solle und werde. Die Gehaltskürzung soll eine Jahresersparnis für den Staatshaushalt, die Gemeindefinanzen und die Staatsbe triebe von über einer Milliarde Lire ergeben. BraMataffrov-e i« Vommer» Zwanzig Scheunen und Ställe eingeäscherl Treptow a. d. Rega., 20 November. Zn einer Scheune in der Kolberger Vorstadt brach nachts ein Feuer aus, das infolge des Sturmes rafch um sich griff. Ueber zwanzig Scheunen und Ställe von sechzehn Besitzern wurden in Asche gelegt, mehrere Wohnhäuser stark beschä digt. Der entstandene Schaden ist, wenn auch das Vieh zum größten Teil gerettet werden konnte, sehr groß, da sämtliche Erntevorräte verbrannten. Als Entstehungsurjache wird verbrecherische Brandstiftung vermutet. Schiffe in Seenot London, 20. November. Das englische Motorschiff „tzighland Hope" hat an der portugiesischen Küste Schiffbruch erlitten. Zweihundert Pas sagiere und die Besatzung wurden von Rettungsbooten von Fischerfahrzeugen ins Schlepptau genommen und an Land gebracht. New Jork, 20. November. Der schwedische Dampfer „Ooidia" befindet sich 400 See- Meilen südöstlich von Kap Race in sinkendem Zustande. Der Dampfer „Amerika" eilt ihm zu Hilfe. Cmchtslaal Das zMUche TMMMU MM Amis heWW Der Erste Strafsenat des Reichsgerichts verwarf die Revision des 40 Zähre asten Landarbeiters Ernst Hen nig, dec am 6. Mai ds. Zs. vom Schwurgericht Freiberg wegen Raubmordes in'Mei Fällen zryetmal zum Tode ver urteilt worden war.