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2urücL§eIcedrt vom Grabe meines lieben unvergesslichen Gatten, unseres §uten Vaters, Lcbwieger- nnä Grossvaters unä Lcbwa^ers, äes Herrn ^oduull vottlisd Stolr sa§en vir biermit allen lieben Verwanäten, kreunäen nnä Lebannten für äie rablreicbe ^nteilnabwe änrcli ^Vort, Lcbritt nnä Oeläspenäen, sowie für äen berrlicben LIumensebwueL unä äas ebrenäe Geleit MM«» derrliMM vMli. Lesonäeren Oanlc äer Lieälunxs^emein- sebaft für äas freiwillige tragen rur letzten Kubestätte, sowie äem ^lännergesangverein August ^Valtber L Löbne, seinen ^rbeits- lcollegen unä äen ^rbeitsinvaliäen für äie erwiesene Rbrungen unseres lieben Lnt- seblatenen. Oanb aucb Herrn klarrerkolster für äie trostreicben Worte u. Herrn Kantor Leger mit äem Lbor tür äen Oesang. Luke sankt geliebtes Herr Dir äie Luk unä uns äen Lckmerr. Otteväork-OlLiML, am 23. Obtbr. 1930. vis tiettrauei-nätz Vattio u. Liüäer nebst allen ^nverwanäten. Hbfllcben süM«fei>teiKe! erlolgt sm 5»»»abenü, arn rr. vlrtsber iqrs. Fischverkauf am Teiche bis 3 Uhr nachm. Karpfen Pfund 1.— RM., Schleie Pfund 1.50 RM. Der Pächter. — Späterer Verkauf: Kirchstr. 32. — weiterer ^denä Oölliisckter Odor Ottsoclorf-OknUL (ktg.: fok. facob) Lonnsdsnä, ä. 25, Okt. 1930 sdsnäs L vkr vL8tdok „LUM Hir8vb". 6em. Lköre / kieäer, Duetts für Lopran unä Tenor / Heitere Oescbicbten. ItlkLter, — O^mnastiscbe Tänre (vorgefükrt von Dresäner künstlerpaar) 1 a n 2 Eintritt o.6o Nk. O.m.b.sti., Dü5LsIcIc>rs,l--!erLtLllSrin6S!'gutsn5cii>v2r>- kr§b?«!LSN vsn wir6 sisrJsstelki in cisn Iksmpssn's Wsscsisn 5is nur mjj Or, liiompLOn's ^SiiLnpuivsr, D gS'OSN 5is WüLcizj-Zu- I gQ f?sl<ei 5sUix ru, oidEn- I so rum ^lorspülsn 6em A SrsiSN ksihsn 5pÜiv/2L5Tr. E Der Erfolg — srisckvufiso- K cis, !o!ü>SnvQif)0 Wäscsto — loersiiot Ikinen f-rsu^S. Drucksachen 4«. storttktzmy. Auch Fritz ließ sich sein Frühstück knS Zimmer brin» zen. Er trank rasch eine Tasse Kaffee, hüllte sich dann in den langen, hellbraunen Gummimantel, zog sein« festesten Schuhe an, tat das Sturmband der blauen Mütze unters Kinn und ging nach dem Strand. Die weite Sandfläche, auf der sonst Hunderte von strandkörben gestanden, auf der Dutzende von „Bur gen" Platz gefunden hatten, war überschwemmt von schäumenden, wildrollenden Wogen. Das Meer, so weit es der Nebel sehen ließ, glich einem ungeheuren Waschbecken, das mit weißem, flocki gem Seifenschaum bedeckt schien. -- Das war die Springflut! Fritz erlebte sie heute zum ersten Male. Der Sturm heulte und riß die Mützen, wenn sie nicht tüchtig befestigt waren, von den Köpfen der wenigen Spaziergänger, die sich bei diesem Wetter hinausgewagt hatten. Der Regen klatschte um den ivetterfesten Gummimantel, auf dem sich nach ein paar Minuten kleine Bäche zu größeren Strömen ver einigten. Das Werk sonniger Tage, dis „Burgen", Vie mit Fleiß und Kunst errichtet waren, Hütts in ein paar Stunden die alles gleichmachende Springflut wegge tragen, weggcwischt. Wcggcwrscht hatte sie auch jenen sauber gepflegten Wall, an dessen Außenseite um diese Stunde ein be deutungsvolles Gespräch zynischen Fräulein Lisa und Herrn Fritz hatte geführt werden sollen. Ein Gespräch, an das jetzt nicht mehr zu denken war ... Fritz schritt auf der gepflasterten Promenade weiter, am Damenbad vorüber, wo nur zwei oder drei badende VLxllvk IkrLsvdei» Schellfisch, SoltlbarD una L-beljau ftsiMgen, Seezunge», Schollen uns Stelnbutt auf Bestellung frischer Mchfilei, grüne Heringe billigster Tagespreis frische HSucherwsren Sunüsaie a Luna M. i.ro, Stück M. o.4s feinste Marinaden VW- Wie Aila- una «eflügelatten "MS möglichst auf Bestellung werden schnellstens geliefert. IW- uns MögelSM UM Ws». KsZM köto Ser Wllckv rad des Gesichts sowie unschöne Hautfarbe verwendet man am beste« dis ichneeig-weitze, fettfreie Crews Csoäor, welch« den HSnden und dem Gesicht jene matte Weitze verleiht, die der vornehmen Dam« erwünscht ist. Ein besonderer Vorteil liegt auch!darin, datz diese matte Crem« wundervoll kühlend bei Juckreiz der Haut wirkt und gleichzeitig eine vorzüglich, Unterlage für Puder Ist. Der nachhaltige Dust dieser (kreme gleicht einem taufrisch gepflückten Frühlingsftrautz von Veilchen, ^Maiglöckchen und Flieders ohne jenen berüchtigten Moschusgeruq^den die vornehme Welt verabscheut. Preis der Tube 60 Pf. und 1 Ml. Wirksam unterstützt durch Leodor-Edel-Seife, KO Pf. das Stück. In allen Chlorodont-Verlaufrstellen zu haben. rrLuellverviu. Zu unserem 43. Stif-° tuugsfek findet Montag, d. 27. Hkt. abends punkt 8 Il-r im Hasthof Kunners- dorf, der Vortrag von FA. Dr. Morgenstern über «Sie Arbeit der Inner« Mission« statt, danach musikal. Unter haltung. Die verehrten Mit glieder, Angehörige u. Freunde des Vereins werden zu diesem Abend aufs herzlichste ein geladen. Eintritt frei! V. V. LanülvSscherei vörkmat N<M. MlndeiM. is wäscht Ihre Wäsche sauber pro Pfund 30 Pfg, garantiert chlorfrei und liefert frei Haus, vakdardeiten übernimmt und führt sauber solid und preiswert aus. ^eru. Dresdnerstraße 47 im Portier hause der Fa. Brockmitz AG. Gestalten unter bem klatschenden Regen in dem quir lenden, endlosen Seifenschaumbecken umherhüpften. Des Baumeisters Haar und sein Gesicht war naß, als ob er aus dem Bad käme. Der hochgeklappte, breite Kragen des Gummimantels konnte nicht hin dern, datz ein kleines Füßlein von Regenwasser unter dem weißen Halskragen hindurchkroch und dann — zwischen HemS und Haut —- den Nacken hinunter« rieselte. Aber trotz aller Unbill war es eine Wonne, in solchem Wetter trotzig spazieren zu gehen. Jetzt baden, das mußte herrlich sein. Die Badekarren, die sonst auf trockenem Sand stan den, waren von den Wogen umspült und umzingelt. Es war unmöglich, trockenen Fußes an sie heranzu kommen? und doch war die Zahl der Badenden mcht gering; dies Wetter mochte manchen gleich dem Bau meister zum Bade reizen. Als Fritz im Badekarren sich auszog, merkte er erst, wie trotz des Gummimantels der Regen durch und durch gedrungen war. Der Anzug und die Unterkleider, dis Strümpfe, alles war naß wie Wäsche, die zum Trocknen aufgehänat werden soll. Auch Badeanzug und Frottiertuch, die er von der Wärterbude bis zum Badekarren in der Hand getragen hatte, waren auf dem »kurzen Wege patschnaß geworden. Die Gewalt dieses Regens schien unermeßlich. . Fritz hüllte den Körper in den feuchten, dunkel blauen Badeanzug und schritt das Treppchen am Kar ten hinunter, das zur Hälfte im Wasser stand. ! Unaufhörlich stieß ein nacktsüßiger Wärter in ein großes Horn, um die zu weit .Hinausgegangenen zu warnen. Aber wenn auch die Töne des Hornes mit willigster Lungenkraft geblasen waren, wurden sie doch »'nur von den Näherstehenden gehört. Das Wasser war wärmer als die Luft. Bon dem Grunde des Meeres war allerhand Schling und Tang ausgewühlt und ein betäubender Brodem stieg aus dem endloS-riessnbasten Seifenschaumbecken empor. Nach wenigen Minuten emsigen Umherplätscherns ^fühlte der Berliner Baumeister, daß er in dies« Aus dem Landtag Aus dem Untersuchungsausschuß des Landtags Der Untersuchungsausschuß des Landtags zur Prüfung der Vorgänge bei der Steuererhebung trat am Dienstag unter dem Vorsitz des Abg. Edel (Soz.) zu seiner ersten Sitzung zusammen. Der Berichterstatter Abg. Neu (Soz.) beantragte die Herbeischaffung der Verfügungen, Richtlinien. Stundungs- und Erlaßverordnungen des Finanzministers seit dem 1. Januar 1927.°--Hierzu beantragte Abg. Enterlein lWirtschp.) als Mitberichterstatter, diese Unterlagen bis zum Jahre 1924 beizuziehen. Dieser Anregung wurde lebhaft wi der prochen und die Befürchtung geäußert, daß durch derart umfängliche Maßnahmen die Beratungen des Ausschusses erschwert und ohne Grund verzögert werden müßten. Der Finanzminister erklärte sich bereit, über eine größere Anzahl konkreter Fälle die Unterlagen dem Ausschuß zur Verfügung zu stellen, namentlich über die Vorgänge, die die in der Oeffentlichkeit schon mehrfach besprochene Verordnung deS Finanzministeriums vom 17. September ds. Is. veranlaßt haben. Der Ausschuß einigte sich schließlich auf Grund einet Anregung des Abg. Schmidt (DVP) dahin, daß diese voM Finanzministerium alsbald zu erwartenden Unterlagen zum Ausgangspunkt der weiteren Beratungen gemacht werden! de» Termin für die nächste Ausschußsitzung ist noch ungewiß- Dr. Brüning kommt nach Dresden Dresden. Nach den der Sächsischen Regierung zugegen- aenen Mitteilungen hat Reichskanzler Dr. Brüning in Aus sicht genommen, wie mit den süddeutschen Regierungen so auch mit der Sächsischen Regierung wegen des Finanzte- formprogramms der Reichsregierung in Verbindung zu tre ten. Voraussichtlich wird diese Aussprache in Dresden statt- finde«. Staatlicher MrtMMM in Sachsen Dem Landtag ist eine Regierungsvorlage, der Entwurf eines Gesetzes über einen staatlichen Wirtschaftsstock, zugege- oanaen. Unter der Bezeichnung .Staatlicher Wirtschaft-- stow' soll ein staatlicher Bestand zu bestimmten Zwecken im Sinne des Z 15 des Staatsw'rlschaftsgesetzes vom 31. Mai 1922 begründet werden. Der Stock wird aus den Rückflüssen der für die Zwecke der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge aus Mitteln des Staatshaushaltsplans gewährten Darlehen gebildet. Diese Rückflüsse werden dem Stock rückwirkend vom 1. April 1930 auf die Dauer von fünf Jahren zugeführt. Der Stock ist dazu bestimmt, im Dienste der Arbeitsbeschaffung sächsischen Wirkschaftsunternehmungen Wittel, in der Regel darlehnsweise, in Fällen zur Verfügung zu stellen, in denen nach den Grundsätzen kaufmännischer Wirtschaftsführung die Lebensfähigkeit des Betriebes zu erwarten ist. Bürgschafts- Verpflichtungen müssen durch jederzeit greifbare Mittel des Stocks gedeckt sein. Sie solle«! 15 v. H. des jeweiligen Bestatt- dss nicht überschreiten. Zur Arbeitszeitverkürzung in Sachsen Dresden. Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird mitgeteilt: Wie vom Minister Richter in der Land tagssitzung vom 14. ds. Mts. angekündiPt fand eine Bespre chung des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums mit den Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, den Vertretern der sächsischen Gemeinden und Gemeindever bände sowie dem Landesarbeitsamt über die Frage statt, in wieweit durch Verkürzung der Arbeitszeit die Einstellung von Arbeitslosen in den Betrieben erfolgen könnte. Zn der Verhandlung konnte zunächst eine einheitliche Grundlage nicht gefunden werden. Das Arbeits- und WohlfahrtSministeriuM wird nunmehr in einer weiteren Besprechung in kleinerem Kreise, an der teilzunehmen sich die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie der Gemeinden bereit erklärten, selbst Vorschläge zur Durchführung der geplanten Maßnah men vorlegen. Keine Tagung der Staaksparkei in Dresden Dresden. Die konstituierende Versammlung der Deut schen Staatspartei findet nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, am 9. November in Dresden statt. Sowohl der Demokratisch« Parteitag wie auch die Konstituierung der Staatspartei sind insolge technischer Schwierigkeiten in die Stadthalle in Halt' Nover verlegt worden. schwülen, schweren Lust die unumschränkte Herrschaft über seine Sinne zu einem.Hüten Teil eingebützt hatte. Hr te zum erstenmal hatte er übers Baden die Num mer seines Karrens vergessen. Es kostete einiges Suchen, bis er das hölzerne Gehäuse herausgefunden hatte, das seine Kleider barg. Das Badetuch hatte schon vorhin so viel Feuch tigkeit geschluckt, daß jetzt an ein vernünftiges Ab trocknen nicht zu denken war. Auf der feuchten Haut klebten die nassen Unter kleider schon fest, wenn man sie erst zur Hälfte an gezogen hatte; sie mußten immer wieder losgerissen und mit krampfhafter Anstrengung zu Halbwegs gu tem Sitz gezerrt werden. lieber die nasse Wäsche die nassen Kleider. Ueber die nassen Kleider den triefenden Mantel Aufs Haupt die durchgeweichte blaue Mütze. Dann wieder hinaus in den Sturm und den Re gen, der noch immer mit unverminderter Kraft die Luft durchpeitschte. So marschierte Fritz durch Wind und Wetter die Strandpromenade entlang; über eine breite Kette tie fer, klatschender Regenpfützen im Eiltempo zurück zur Wohnung, ernzig, erwärmt von der Hoffnung, bim c" kürzester Frist die nassen, siebenden, schmerzenden Klei der vom Leibe reißen und sie durch freundliche, frist')^ trockene ersetzen zu können. Der Marsch in diesen nas sen Kleidern, so empfand er, war eine der peinlich sten Viertelstunden seines Lebens ... Endlich war Fritz in der Kaiserstraße ange'nmch Mit einem Satz nahm er di« zuwi Stciastu'cn, die zur Veranda führten ... ... In diesem Augenblick — sie hätte keinen un günstigeren Wahlen rönnen — trat ihm in der Ver anda Fräulein Lisa entgegen und flötete mit ihren einladendsten Tönen: „Wie nett, Herr Baumeister, Latz Sie kommen! Wir habe«« mit dem zweiten Frühstia gewartet; es gibt Speckrührei, das essen Sie ja R gerne!". (Fortsetzung folgt)