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Freilich — man wurde Leuten vorgestellt, die einem aufrichtig gleichgültig waren; aber das strapazierte wenig, man konnte sie heute abend, neutral behandeln und morgen früh vergessen haben. Wenn Fritz Möller auch nur dis leiseste Ahnung davon gehabt hätte, daß er im falschen Zuge saß — er hätte das Rollen der Räder nicht übertönt mit 'einem schmetternden Lobgesang auf die Berliner Gesel ligkeit. Aber er dünkte sich ja „Bräutigum", er dünkte sich „Schwiegersohn", er speiste im Hause seiner Eltern". Er fühlte sich so ausgesöhnt mit der ganzen Berliner Gesellschaft, daß er innerlich Brüderschaft mit ihr trank und den unumstößlichen Vorsatz faßte, sich auch fernerhin von Herzen wohl bei ihr zu fühlen. Nur eines Paßte ihm nicht: er zerbrach sich vergeb lich den Kopf über die Frage, wo und wann das nächste Wiedersehen — recht bald! — stattfinden könnte? Wie sollte man das einfädeltt? Er konnte die blauseidene Königin doch nicht zum Rendezvous in eine Konditorei bitten... wie man das bei den verführerischen Damen mit den entzückenden Hüten tut! Zu .tnem stettlnchctn .m Freien a.-nre er sie roen- sowenig laden ... weil man sich da den Blicken Unbe rufener aussetzt. In seine Junggesellenwohnung oder gar in das kleine Nebenzimmer eines Restaurants? ... Auf seine Festigkeit konnte sich die kleine Königin verlassen, aber er hätte solch einen Vorschlag nicht über die Lippen ge bracht. Beim beiderseitigen besten Willen war es den beiden Leutchen nicht möglich, ein unbelauschtes Wort mit einander zu reden. Ein junger, überschlanker Herr, der gebrochen Deutsch sprach und die Allüren des soigniertett Musikstudenten zur Schau trug, bemühte sich in so auffälliger Weise um Veronika, daß Mama Gassen es für angezeigt hielt, so selten wie irgend tun lich von der Seite ihrer blutjungen — zum Heiraten noch viel zu jungen! und für solch einen Windbeutel jedenfalls viel zu guten — Tochter zu weichen. So schien Veronika dem Baumeister von zwei Seiten belagert; links von dem überschlanksn Franzosen, rechts von der sorgenden Mutter. Und gezählt blieben die Augenblicke, in denen Fritz sein Herz durch ein paar artige «- aber immer von mindestens sechs Ohren ge hörte — Worte erleichtern konnte. Eifersüchtig auf den überschlanken Geigenkünstler fühlte sich Fritz mcht im mindestens; er empfand, daß Veronika diesen Musikjüngling mehr als eine Art Clown ausfaßte. Der musikalische Clown hatte natür lich sein Instrument nebst einer beängstigend dicken No tenmappe mitgebracht und ließ sich nicht lange bitten um ein Stück, aus dem bald drei und fünf Stücke wurden. Fritz hatte sich erboten, die Klavierbegleitung zu übernehmen. Ler junge Franzose spielte mit Ausdruck und künst lerischer Auffassung, aber er setzte manchmal unrein an und ein- oder zweimal blieb er stecken, was für den Fleiß seiner Hebungen kein gutes Zeugnis war, Beim Spielen schaute er stets nach Veronika. Beim fünften Stück hielt sich der Applaus in ängstlichen Gren zen, damit der Künstler nicht noch zu werteren Gaben gereizt werde; da legte der Jüngling die Geige in den Kasten und widmete der schönen Tochter des Hauses seine Aufmerksamkeit wieder in Worten anstatt Tönen. Einige Gäste traten an ihn heran, um ihm etw«« Freundliches zu sagen. Wenn jemand sich ihm näherte, verbeugte sich der Jüngling jedesmal leicht und nannte, sich vorstelleuk mit absichtsvoller Deutlichkeit den Namen: „Gaston" — Pause - „de" - Pause - „Covvee". Daraus fragte ihn pflichtschuldig jedermann: „Ad> Sind Sie ein Verwandter des großen Dichters?" Und Fritz hörte nicht weniger wie viermal mit an, wie der Mlsttjüngnng — im gleichen Wortlaut, in» gleichen Tonfall und im gleichen gebrochenen Deutsch — die Antwort gab: „Non, Monsieur, isch bin nitschl verwahndt mit där große Dichter, meine Großvater war eine russische General." * Nur das Wort General sprach der Jüngling recht schön deutsch und deutlich- damit es von jedermann im vollem Umfange verstanden und gewürdigt werde. Es war überhaupt eine sonderbare Sachs um daS schlechte Deutsch dieses jungen Ausländers: manchmal geriet ein Satz fließend und einwandsfrei, manchmal wieder erzeugte der Musikjüngling gar wunderliche Wortgcbilde, die unwiderstehlich zum Lachen reizten. Und es war ein verdächtiger Zufall, daß die fließen^ den Sätze gerade dann kamen, wenn der Jüngling mit Männern sprach, daß aber die ulkigen Sprachver- renkungett erschienen, sobald Damen zuhörten. Die junge Geheimrätin trat mit einem freundlichst Lächeln zu dem Geigenkünstler; er verbeugte stch- nannte seinen schönen Namen, ließ sich nach dem große" Dichter fragen und prunkte mit dem russischen Ge* neral. „Beethoven scheint Ihnen am meisten zuzusagen-" lobte die hübsche Geheimrätin, „Sie haben ihn vorhin entzückend gespielt." „Oh," lehnte Gaston de Coppee ab und streckte di* ringbeschwerte Rechte vor, „isch bin überzeuscht, Beetho^ ven hat sich heute abend in feinem Grabe gesprungen. Veronika lachte, wie man im Zirkus über die Spam des dummen August lacht. (Fortsetzung folgt.)