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Polens Heereshaushalt. Auch ein „Weltrekord". In einer Hinsicht ist Polen zweifellos allen anderen Mäch ten der Welt voraus: in bezug auf die Höhe feiner Heeresaus gaben. Eine kleine Aufstellung belehrt darüber, wie Polen im Laufe der letzten Jahre mit seinen Staatseinnahmen umging: Gesamt ¬ RÄstungs- In?S.z. Ge ¬ Pro Kopf d. Jahr haushalt ausgaben samthaushalt Bevölkerung 1927 1 981 46351'8 663 395 «64 34,94 22,42 1828 2 478 370 242 960 826 081 38,76 32,47 1929 2 833669 982 1016 626 >284- 38,60 34,36 1930 2 914 495 829 1076 326 089 36,93 35,87 Aus dicsen Zahlen könnte der Schluß gezogen werden, daß die polnischen Heeresausgaben im Jahre >1930 im Verhältnis zu dem Gesamthaushalt eine kleine Verminderung erfahren haben. Dieser Schluß ist jedoch irrig, denn die Belastung pro Kopf der Bevölkerung ist im Jahre .1930 gegenüber dem Vorjahre ge stiegen. Der offiziell angegebene Wehrmachtshaushalt Polens ist in der Praxis noch erheblich größer. Namhafte Heeresausgabcn werden durch ihre Unterbringung in den Haushalten anderer Ressorts verschleiert. So konnten im Rahmen der Gesamtsumme der Rüstungsausgaben nur diejenigen für das Grenzschutzkorps, die Grenzwacht, die militärische Staatspolizei und die Zuschüsse für die Jugendausbildung zahlenmäßig angegeben werden. Wie hoch sich anderwärts verschleierte Heeresausgaben belaufen, z. B. die Ausgaben für militärische Transporte, die dem Haushalt des Berkehrsministeriums zur Last fallen, ist nicht bekannt. Auch sind in obigen Rüstungsausgaben die militärischen Pensionen und 'Versorgungsgebührnisse nicht enthalten. Denn sie sind in beson deren Positionen des polnischen Staatshaushalts untergebracht. Für die Ausnaße des polnischen Rüstens ist bezeichnend, daß der Wehrmachtshaushalt in Wirklichkeit stets erheblich überschrit ten wird. So betrugen die Wudgetüberschreitungen im Jahre 1927 rund 214 Millionen, im Jahre 1'928 100 Millionen Zloty. Die Höhe der Budgetüberschreitungen im Jahre 1929 steht noch nicht endgültig fest, aber daß sie erheblich ist, wird in Polen offen zugegeben. Auch das laufende Jahr wird mit echeb- -lichen Budgetüberschreitungen für das Heer abschließen. Dieses fragwürdige System hat sich in Polen fest eingebürgert. Die Affäre des ehemaligen polnischen Finanzministers Ccechowicz, der wegen der Bndgetüberschreitungen seinen Rücktritt nehmen mußte, ist wohl in aller Erinnerung. Es ist auf Grund aller dieser Tatsachen und Zahlen nicht übertrieben, den polnischen Wehrmachtshaushalt auf 45 bis 50 Prozent des Gesamthaushalts zu setzen. Diese Zahlen sprechen für sich. Das „freie" Syrien. Frankreichs neue Mandatspolitik. Frankreich scheint sich allmählich darauf zu besinnen, daß sein Kolonialreich Reformen bedarf, um fortbestehen zu können. Die blu tigen Unruhen in Indo-China und in Afrika scheinen ihre Wir kung nicht ganz verfehlt zu haben. Allerdings beginnt Frankreich, seine Kolonialpolitik zu ändern zunächst nicht in seinen wichtigsten Kolonien, sondern in seinem bedeutendsten Mandatsgebiet, Syrien. Die französische Regierung folgt dabei nur dem Beispiel der Eng länder. Auch England hat, bei seiner ganzen Unnachgiebigkeit gegen über Indien und Aegypten (das Land der Pharaonen ist bekanntlich in der Praxis nichts anderes, als eine englische Kolonie) es für nötig gehalten, das arabische Königreich Irak „frei" zu erklären und beim Völkerbund als unabhängigen Staat anzumslden. Aus diese Weise greift England gewissermaßen den Ereignissen vor, di- ihm peinlich werden könnten. Eine freiwillige „Befreiung des Irak" bedeutet selbstverständlich nicht, daß England sich völlig aus diesen, Land zurückzieht. Aber es liegt im größten Interesse Englands, nicht zuletzt wegen des Kampfes in Indien, an dem sich bekanntlich die indischen Mohammedaner mit einer nur ganz geringen Zahl beteiligen, um die Sympathien der mohammedanischen WeltZnii allen Kräften zu werben. Nunmehr hat auch Frankreich die gleiche Taktik eingeschlagen: das Land Syrien hat seit wenigen Tagen eine neue Verfassung. Diese Verfassung, von dem französischen Oberkommissar von Syrien, Henri Ponsot, veröffentlicht, ruft eine demokratische syrische Repro blik ins Leben. Gleichzeitig mit Syrien bekommen auch die anderen Teile des französischen Mandatsgebiets, nämlich Alerandrette und Dschebel Druse, eine freiheitliche Verfassung, nachdem die Repu blik Libanon eine solche bereits seit vier Jahren hat. Syrien er hält ein Parlament und einen Präsidenten der Republik. Der Oie Herrin vom Mühlenhos Roman von Morten Korch. Mj lRachdruck verboten.) Plötzlich begann Olga auf das Pult zu trommeln und ohne jede Vorbereitung wandte sie sich zu ihm. „Es ist schlimm, Madsen, daß Sie trinken; aber Sie stehlen, und das ist noch schlimmer," sagte sie in ihrem schärfsten Ton. Madsen fuhr zusammen, er wäre fast vom Bock gefallen. „Was — sagen Sie?" ries er und griff nach der Tisch platte. „Sie haben es ja gehör:. Sie nehmen Geld aus der Kasse. Sie haben die Rechnungen über den Draht zu den Klammern geändert und das Geld in Ihre eigene Tasche gesteckt. Sie haben es sehr schlau gemacht, aber ich habe es doch entdeckt." Olga trommelte weiter auf den Tisch, sie sah kalt und ruhig aus wie ein Geist der Rache und Strafe. Madsen war ganz verwirrt und konnte kein Wort herausbringen. Seine ganze Überlegenheit war fort; tastend und unsicher stammelte er endlich, daß es nur zwei mal geschehen sei und es sich nicht um mehr als hundert Kronen gehandelt hätte. Es sei zur Zeit des alten Jarmer geschehen und schon lauge her. — Jetzt wollte er noch heute mit Jarmer darüber reden und cs in Ordnung bringen. „Tun Sie das nicht, Madsen." Olga hielt ihn mit ihrem starken Blick fest. „Sie kennen meinen Mann doch. So etwas verzeiht er nie." „Ich möchte am liebsten gleich mit ihm reden. Jetzt erfährt er es ja doch," antwortete Madsen und strich sich durchs Haar. „Das kommt auf Sie selber an, wenn wir beide einig werden, kann ich schweigen. Wenn aber nicht, dann sind Sie fertig hier in der Ningmühle!" Madsen versuchte Frau Farmers Blick auszuweichen. „Worüber sollen wir einig werden?" fragte er endlich ge dämpft und kläglich. „Vorläufig sollen Sie Frank finden. Er war am Tage vor meiner Hochzeit hier; Sie haben mit ihm ge sprochen, das weiß ich." „Ja, er war hier, das ist wahr; aber Herr Jarmer jagte ihn fort." „Dann suchen Sie ihn, Madsen. Sie fahren noch heute abend nach der Stadt, verstehen Sie mich?" Kalle Madsen nickte schlaff, er verstand gut. Präsident verfügt über die Rechte, die dem Oberhaupt eines un abhängigen Staates zukommen. Auch das syrische Parlament hat auf den ersten Blick eine verblüffende Aehnlichkeit mit den Parla menten europäischer demokratischer Länder. Nur in einem Punkt ist die Handlungsfreiheit des Parlaments und des Präsidenten be schränkt: sie dürfen nichts beschließen, was sich gegen den franzö sischen Oberkommissar von Syrien richtet. Mit anderen Worten: Syrien darf die Freiheit genießen, die ihm der jeweilige französische Oberkommissar zuzubilligen bereit ist... Diese Großzügigkeit Frankreichs ist nicht ganz freiwilliger Natnr. Denn schon im Jahre 1928 hat eine besondere syrische National versammlung einen Versassungssntwurf ausgearbeitet und in Kraft gesetzt, der den Franzosen alles andere als angenehm war. So hatte Frankreich nichts eiligeres zu tun, als die syrische National versammlung auseinanderzujagen und die von ihr beschlossene Ver fassung für null und nichtig zu erklären. Frankreich stützte sich dabei nicht ohne Ungeschicklichkeit auf die Ergebnisse der Verhand lungen der Völkerbund-Mandatskommission vom Jahre 1927, wo der Berichterstatter der Kommission, der holländische Außenminister Beelaerts van Blokland seiner Beunruhigung darüber Ausdruck gab, daß die syrische gesetzgeberische Versammlung Beschlüsse fassen könnte, die irgendwelchen Maßnahmen der Mandatarmacht zuwider- laufen würden. Beelaerts van Blokland hat damals in der Man datskommission erklärt, es sei erforderlich, daß „die Mandatar- macht in Syrien und Libanon die Autorität aufrechterhalte, derer sie bedarf, um ihren Verpflichtungen gegenüber dem Völkerbund nachzukommen". Und da Frankreich kein überaus gefügiges Mit glied des Völkerbundes ist, hat es sich beeilt, schon ein Jahr darauf die Nationalversammlung Syriens zu vergewaltigen, um jetzt die Syrier mit einer anderen „freien" Verfassung zu beglücken. Während die ersten 115 Paragraphen dieser Verfassung in der Tat recht freiheitlich sind, enthält der Artikel 116 des letzten Kapitels in einigen knappen Sätzen alle Vorbehalte, die Frankreich braucht, um uneingeschränkter Herr im Lande zu bleiben. Der Artikel 116 ist also in gewissem Sinne die Verneinung aller vorhergehender Paragraphen. Es bleibt abzuwarten, was die Syrier zu dieser neuen Gabe Frankreichs sagen werden. Weiden sie sich mit der neuen Verfassung zufrieden geben, oder werden sie wieder zu den Waffen greifen, wie es vor nicht allzulanger Zeit die Drusen getan hüben? Syrien ist ein besonders gefährliches Gebiet. Es grenzt einerseits an Arabien, andererseits an Palästina, also an Länder, wo die politische Erregung recht hohe Wellen schlägt. Um so größer sind die Bestrebungen Frankreichs, sich in Syrien zu behaupten und seine in Indochina und zum Teil auch in Afrika stark gefährdete Auto rität wenigstens an den Gestaden des Mittelmeers aufrechtzuerhalten, des Mittelmeers, das immer mehr zu einem Zankapfel zwischen Frank reich und seinem größten Gegner von heute, Italien, wird. So wird das „freie" Syrien immer mehr in den Jnteressenkreis der französischen Politik einbezogen. In der Diplomatensprache nennt man das ein Selbstbestimmungsrecht der Völker. M „WwlWlW" NN MWnrs. Irresein oder Irreführung? Eine neue Geisteskrankheit ist entdeckt: die „Ge ständnissucht". Peter Kürten, der Massenmörder von Düsseldorf, ist ihr würdiger Träger. Es fehlt bloss noch, das; sein Name eines schönen Tages als terminus tech- nieus in den künftigen Lehrbüchern der Psychologie prangt ... Was ist geschehen? Kürten bezichtigt sich immer neuer Verbrechen, und zwar nicht nur begangener, son dern auch solcher, die er zu begehen beabsichtigte. „Mir kann nichts mehr schaden", soll er nach seinen ersten Ge ständnissen geäußert haben. In der Tat: Die äußerste Grenze des Grauens hat er schon lange überschritten. Für ihn gibt es keine Steigerung mehr. Die stets wachsende Zahl der Verbrechen kann ihn nicht mehr be lasten, als er es schon ist. Sie kann ihn nur ... ent lasten. Man muß sich ganz genau des folgenden Tatbestan des vergewissern. Kürten verfolgt mit seinen Massen geständnissen ganz bewußt die Absicht, für einen Geistes kranken zu gelten. Er will beweisen, daß eine so große Anzahl von Greueltaten kein geistig Gesunder be gangen haben könnte. So wenigstens lautet eine Hypo these, die die Handlungsweise Kürtens nach seiner Ver haftung zu erklären sucht. Indessen vergeudet Peter Kürten seine Energie ganz vergeblich; er ist ja, ob er will oder nicht, kein M herkömmlichem Sinne „normaler" Mensch. Ob er aller dings im Sinne des 8 51 als unzurechnungsfähig an gesehen werden muß, ist eine ganz andere Frage. Die Beantwortung dieser Frage wird jedoch keineswegs er heblich dadurch beeinflußt, ob nun Kürten zu den ein wandfrei festgestellten Mordverbrechen, die er nachweis bar begangen har, noch eine Reihe weiterer anfllgt. Der bekannte Berliner Strafverteidiger Dr. Dr. Frey hat dieser Tage sich folgendermaßen zur Psychologie des Massenmörders geäußert: „Verantwortlich für ihre Taten? Das Fragezeichen wird immer bleiben. Unsere gegenwärtige Wissenschaft muß die Frage mit ja beant worten. Vielleicht ist dabei mit Recht mitbestimmend, daß ein anderes Ergebnis praktisch unbefriedigend wäre. Ohne Hemmungen auf bestimmtem Gebiet zu sein, ist nicht gleichbedeutend mit dem Ausschluß der freien Willensbestimmung." Der letzte Satz ist besonders aufschlußreich. Selbst verständlich muß Peter Kürten als Mensch, als Jndi- vidium, mit besonderem Maß gemessen werden. Ob auch als Verbrecher ist eine ganz andere Frage. Noch eine zweite Hypothese über das Verhalten Kürtens nach seiner Verhaftung ist möglich. Es spricht nämlich vieles dafür, daß Kürten vielleicht gar nicht so viel daran liegt, als Verbrecher in einem für ihn günstigeren Licht zu erscheinen. Man hat vielmehr den Eindruck, daß die Selbstbezichtigung für Kürten nur ein Mittel ist, sich als „Persönlichkeit" besondere Beach tung zu verschaffen, bzw. sie möglichst lange aufrecht zu erhalten. Er weiß sehr gut, daß sein Name „berühmt" geworden ist. Er weiß, daß der Gang der Untersuchung dauernd veröffentlicht und dokumentiert wird. Viel leicht sucht er seinen eigenen „Manager" zu spielen? Rechnet er nicht genau den Effekt aus, den jede seiner neuen Enthüllungen hervorruft? Ist er nicht bemüht, die Sensationen, die er „kreiert", wie eine Modekönig die kostbaren Damentoiletten oder ein hochbezahlter Schau spieler seine Gestalten genau zu dosieren? Bevor Kürten verhaftet wurde, war er einer der eifrigsten Zeitungsleser, den man sich denken kann. Er stürzte sich wie ein Besessener auf jede Nachricht, die sich auf den Mörder von Düsseldorf bezog. Er tat dies weniger aus Furcht, daß man auf die richtige Spur ge kommen war, als aus Lust, von sich sprechen zu hören. Er fühlte sich dabei als Herr der Lage, als Sieger. Jetzt ist er überwunden. Nun aber sucht er, sich gewisser maßen über die Situation zu stellen, indem er, wie vor seiner Verhaftung, den Kriminalisten neue — wenn auch andersgeartete — Rätsel aufgibt. „Armer" Düsseldorfer Mörder! Ganz gleich, ob er einen Geisteskranken „simuliert", oder ob er den Men schen oder sich selbst mit seiner unendlichen Verbrecher reihe auf eine besondere raffinierte Weise zu impo nieren sucht, — in beiden Füllen bleibt er der Unter legene. Im ersten Fall leistet er unnütze, überflüssige Arbeit, im zweiten Fall ist er in seinem Bestreben ZU herrschen, der Beherrschte, das grauenvolle Bild un menschlichen seelischen Abirrens, ein Krüppel. Nur in einem zeigt er sicheren Instinkt: er will nicht bedauert werden. Wohl weiß er, daß dies unmöglich ist. Aus dem Gerichtssaal. Morin bestand die Fahrlässigkeit des Kraftwagen führers? Mit einem eigenartigen Autounfall hatte sich am Donnerstag das Gemeinsame Schöffengericht Dresden zu beschäftigen. Wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war der 27 Jahre alte Handlungsgehilfe Karl Erich Feldmann aus Meißen. Dieser besuchte mit einem Kraft wagen seiner Firma Kundschaft in der Meißner Um gebung. Am 16. Dezember 1929 gegen '3 Uhr nach mittags passierte er mit seinem Kraftwagen die ziemlich abschüssige Straße in Miltitz bei Meißen, die außerdem „So behalte ich die beiden Rechnungen vorläufig; aber ich hoffe, wir werden uns verständigen. Ich werde Ihnen zeigen, wie gut es ist, mich zur Freundin zu haben." Frau Jarmer ging. Kalle Madsen bedachte sich eine Weile; er war ganz zerquält und unglücklich Er wußte nicht, was er tun sollte. Aber einige Zeit daraus schlich er sich durch den langen Gang nach Palles altem Zimmer; er wußte, daß er dort saß und arbeitete „Was — sagen Sie?" nej Kalle und griff nach der Tischplatte. Einen Augenblick stand er unsicher und zögernd da, oann klopfte er an. „Wer ist da?" fragte Palle von drinnen. „Ich," antwortete Madsen, „ich möchte gern einen Augenblick mit Ihnen reden." „Warten Sie bis später, Madsen, ich habe jetzt keine Zeit," sagte Palle ungeduldig. Madsen ging und kurz darauf befand er sich auf dem Wege nach der Stadt. Palle hatte all die versengten Neste der Briefe aus Olgas Zimmer vor sich liegen. Er war sorgfältig und gründlich zu Werke gegangen. Selbst die kleinen Teile hatte er mitgenommen und nach mehrstündiger an ¬ gestrengter Arbeit war es ihm geglückt, einen großen Teil der Zettel zu sortieren und eine Anzahl Worte und Sätze zu deuten. Es waren drei verschiedene Handschriften, die eine war die seines Vaters und die beiden anderen rührten sicher von Damen her Tie eine Damenhandschrist schien alt zu sein; aber die Zettel waren sehr klein und mitge nommen Dennoch war es ihm geglückt. Bruchstücke eines Satzes zusammenzustellen; als er so weil war. stand da: „beschü st eines as sie nie fin das versprich Du mir Lieb" Alle diese Worte waren mit einer Time von besonderer grüner Farbe geschrieben, was daraus hindeutete, daß sic zusammengehörten. Er schrieb jetzt die Worte aus und nach einigen Grü beleien stellte er sie zusammen und ergänzte sie, so daß er folgendes Resultat erhielt: „Beschütze sie. Dines, laß sie nie — ? finden, das versprichst Tu mir, Lieber" Außerdem fand er einen Zettel mit dem Wort „ara" Die Briefschreiberin bat seinen Vater, ein Mädchen vor einem anderen zu beschützen, der ihr etwas antun wollte, und das Mädchen hieß sicher Sara. Es war Sara, das war sicher: Der Vater hatte ja etwas Wichtiges wegen Sara sagen wollen, es aber nicht mehr können Aber wer wollte ihr etwas tun? Und wer war die Briefschreiberin? War es Saras Mutter? Die Brieffetzen des Vaters rührten von zwei Briesen her. Diese Stücke waren durchgehend größer, aber die Buchstaben des Vaters beanspruchten viel Platz Es glückte ihm jedoch, mehrere Worte und Satzverbindungen zu deuten. Zum Beispiel stand mehrmals „Kis", einmal auch „liebe Kis", und er brächte zwei Sätze zusammen, die erzählten, daß sein Vater den Brief erhalten hätte und sich der Kleinen annehmen würde. Die meisten der Bruchstücke konnte er weder in einen Sinn noch in einen Zusammenhang bringen Aber das, was er gefunden hatte, sagte ihm, daß es sicher eine Antwort aus den ersten Bries, und zwar die Zusage war. daß er der Bitte der Absenderin nachkommen würde. Der andere Damenbrief war von Olga geschrieben, vermutlich an seinen Vater, denn auf einem der Zettel stand deutlich „Jarmer" Dieser Brief war am meisten mitgenommen, und soviel er auch mit seiner Lupe forschte, war es ihm fast unmöglich, etwas von seinem Inhalt herauszubekommen. Das verkohlte Papier zerfiel, wenn er es anrührte. (Fortsetzung folgt.)'