Volltext Seite (XML)
Wie soll das Reichsdesizit gedeckt werden? Berlin, 4. Juni. Amtlich wird über die Nacht sitzung des Kabinetts, die bis nach 1 Uhr morgens dauerte, folgendes mitgeteilt: Das Reichskabinett wurde sich in Fortsetzung seiner Beratungen über die Deckungsvorschläge zum Reichshaus halt einig. Den Ressorts wurde aufgegeben, die detail lierte, gesetzgeberische Ausarbeitung der Beschlüsse des Kabinetts für die abschliessende Kabinettssitzung am Don nerstag vorzulegen. Zur Nachtsitzung des Reichskabinetts. Berlin, 4. Juni. Zu der Nachtsitzung des Reichs- kabinetts vermag die „D. A. Z." ergänzend zu be richten, daß sich das Kabinett zunächst neben anderen laufenden Angelegenheiten mit der Vorbereitung der Be freiungsfeiern aus Anlatz der Räumung der besetzten Gebiete beschäftigt habe. Die Leitung dieser Feiern solle Reichsminister von Euerard übernehmen. — Der „Bör- fm-Tourier" weist darauf hin, datz ursprünglich Reichs präsident von Hindenburg, wie bei besonders wichtigen Anlässen üblich, den Vorsitz habe führen wollen, datz er aber nach einem Vortrag des Reichskanzlers Brüning darauf verzichtete. Die Aenderung der Arbeitsvermittlung und der Arbeits losenversicherung vor dem Reichskabinett. Berlin, 4. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett beschäftigte sich in seiner Sitzung am Dienstag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers zu nächst sehr eingehend mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung der Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung. Das Kabinett billigte grundsätzlich die vom Reichsarbeitsminister vorgeschlagenen Abänderungsbestim mungen, deren endgültige redaktionelle Festlegung a!m kommenden Donnerstag erfolgen soll. Die Arbeitgeber beraten. Wichtige Besprechungen über Finanz- und Arbeitsfragen. Berlin, 3. Juni. Laut „Berliner Tageblatt" sind auf telegraphische Einberufung Präsidium und Vorstand des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände heute vor mittag um 9 Uhr in Berlin zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengetreten, in der zu dem Thema „Reichshaushalt und Arbeitslosenversicherung" Stellung genommen werden soll. Es handelt sich hierbei, wie das Blatt mitteilt, um Besprechungen von außergewöhnlich großer Bedeutung, bei denen die Frage des „Notopfers" der Festbesoldeten zur Sanierung der Arbeitslosenversicherung im Rahmen grundsätzlicher Erwägungen über Maßnahmen zur „An kurbelung der Wirtschaft" die Hauptrolle spielen. Eine Beamten-Kundgebung. Gegen eine Sonderbelastung. Berlin, 3. Juni. Der Eesamtvorstand des Deut schen Beamtenbund es beschäftigte sich heute in einer Sitzung im Plenarsaal des Neichswirtschaftsrats mit der gesamten beamtenpolitischen Lage. Er nahm Stellung hierzu durch eine Kundgebung, in der es heißt: Der Gesamtvorstand des Deutschen Veamtenbundrs hat Kenntnis genommen von dem Bericht über ein „Aus- gabönsenkungsgesrtz", das den Rahmen bilden soll für eine Reihe von Bestimmungen, die eine Verschlechterung der rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Stellung der Beamten darstellen. Er wendet sich mit aller Entschieden heit gegen Maßnahmen der angekündigtrn Art. Die Be amten finden ein solches Beginnen unerträglich und machen mit Ernst auf die darin liegende Gefahr aufmerksam. Der Eesamtvorstand verkennt keineswegs die schwierige Lage des Reiches und die große Not vieler Volksgenos sen. Er ist darum der Auffassung, daß dieser außer gewöhnlichen Notlage durch Heranziehung aller Volks schichten nach dem Grade ihrer Leistungsfähigkeit begegnet werden sollte, wobei unter eine nach sozialen Gesichts punkten bestimmte Grenze nicht heruntergegangen werden dürfe. Er erwartet von Neichsregierung und Reichstag, daß eine Sonderbelastung der Beamten abgelehnt wird. Forderungen des Mittelstandes. Eine Rede Prof. Dr. Bredts. Berlin, 3. Juni. Das Reichskartell des selbständigen Mittelstandes veranstaltete heute vormittag im Plenar saal des ehemaligen Herrenhauses eine geschlossene Kund gebung gegen die Bestrebungen zur Beseitigung der Groß umsatzsteuer. In einer einstimmig angenommenen Ent schließung wurden folgende Forderungen aufgestellt: Oberster Grundsatz der kommenden Finanzreform ist die Drosselung der Ausgaben auf das Allernotwen digste. Der steuerlichen Bevorzugung öffentlicher und ge meinnütziger Betriebe ist ein Ende zu machen. Die Steuer zahlen müßten in gerechter Weise nach der Leistungsfähig keit des einzelnen verteilt werden. Die Großbetriebe müs sen für den durch ihr Bestehen verursachten Steueraus fall herangrzogen werden. Reichsjustizminister P r o f. Dr. Bredt betonte in kurzen Ausführungen, daß das Kabinett mit dem Neichs- kartell des selbständigen Mittelstandes einer Meinung sei und unbedingt an der Beibehaltung der Umsatzsteuer festhalten werde. Gleichzeitig betonte er, datz in diesen Tagen ein Gesetz über das Zugabewesen fertiggestellt worden sei, das allen Forderungen entspreche. Das selb- ftändige erwerbstätige Bürgertum sei nach Meinung des Kabinetts der Träger des gewaltigen Beamtenstabes, nicht aber die Warenhäuser und Konsumvereine. Des wegen werde man alles daransetzen müssen, um den selb ständigen Mittelstand nicht von den Warenhäusern er drosseln zu lassen. Die deutsche Einlage bei der BIZ. geleistet. Berlin, 3. Juni. Nach Berliner Blättermeldungen ist die Einlage, die die Reichsregierung nach der Anlage III des Haager Abkommens an die BIZ. zu entrichten hat, am Dienstag bei der Bank geleistet worden. Oie Herrin vom Mühlenhof Es sollen Sie andere, er werden?- "sü Ihnen reden wollen, aber man kann Sie ja bald eine einzige Minute mehr zu fassen kriegen. Sehen ?>e, wir haben die Felle aufgearbeitet, und Niels Nikolaj 'M, daß Sie keine neuen kaufen wollen." , »Aber, was ist denn das? Ihr kriegt doch die Leute dazu, mit solchen Knüppeln umherzulaufen?" fragte ?^e Nikolaj und zeigte auf den kleinen dicken Stock, der junge Nikolaj in der Hand hielt. »Das ist etwas für Damen," lachte Patte. a»r - ks Nikolaj nahm einen ähnlichen kleinen Knüppel einer Ecke, aber der war elegant bemalt und lackiert. ' batte einen mächtiaen Knopf am Ende. Roman von Morten Korch. lNachdruck verboten.) »Daraus machen Sie sich nichts, Nikolaj, es gibt genug zu tun. Vorläufig müssen hundert Dutzend °vn Ludvigs Erntepeitschen gemacht werden, die scheinen M Zu gehen, und nach den Klammern herrscht ja auch "Ne mächtige Nachfrage; heute sind Aufträge auf drei hundert Kisten gekommen." »Ja, das ist schön und gut; aber es reicht nicht." »Aber wir haben auch noch eine andere kleine Über- Mung für Sie. Nikolaj. Morgen früh möchte ich, daß U und Julius alle Planken in die Sägerei tragen, sie geschnitten werden." Palle hatte einen launigen Schimmer im Auge. Nikolaj trat von einem Bein auf das matzte beinahe vor Neugier. , »Aber, was soll denn damit gemacht "agte er endlich. , »Kommen Sie mit hinein, Nikolaj, dann ,vaen isie Mn, nms es ist." Palle ging ihm voran in eine kleinere Mksiati hinter der Peitschenstube, wo ein paar Dreh- ZN'e und eine Anzahl anderer Maschinen standen. Niels "kolaj arbeitete hier drinnen; er wandte ihnen den Zucken zu und beachtete ihr Kommen kaum. Aus aller Welt. * Schweres Motorradunglück. Am Dienstasi fuhren auf der Provinzialstratze bei Finentrop zwei Motorräder liegeneinander. Der Zusammenstoß war so stark, daß beide Räder zertrümmert wurden. Der Lenker des einen Kraftwagens war sofort tot, der des anderen trug lebensgefährliche Verletzungen davon. * Der Kampf um das Vermögen Vusch's. In der Dienstag-Sitzung der Berliner Stadtverordneten-Ver- iMmlung wurde ein kommunistischer Dringlichkeits antrag angenommen, worin der Magistrat ersucht wird, Mgehend die notwendigen Schritte zu unternehmen, M aus der Erbschaftsmasse des verstorbenen Stadtrats Mch wenigstens die Summen sicherzustellen, die Busch , Es war eines Tages eben nach Mittag. Palle stand >N der Sägerei, wo Rasmus Olund Buchenplanken in Wch große Klötze schnitt. Palle maß und half ihm, bi« Säge einzustellen, bis die Klötze genau die bestimmte Klötze halten, die sie haben mußten. Von Rasmund Olund ging er in die Peitschenstube. . Jetzt trat der alte Nikolaj zu Palle. „Stimmt es, baß Sie keine Gürtel mehr machen wollen?" fragte er Und sah Palle unsicher an. „Ich habe schon mehrere Tage als Vestechungsgelder erhalten hat. Nach Ansicht der Antragsteller handelt es sich um eine Million Mark. Wie eine Berliner Korrespondenz erfährt, soll das Ver mögen von Busch nicht, wie ursprünglich angenommen, einen Wert von etwa zwei Millionen, sondern nur einen solchen von etwa einer halben Million haben. Allerdings stünden verschiedene Werte, insbesondere die Beteiligung an den Kunzendorfer Werken noch durch aus nicht fest. Was den Fall Lutki betreffe, so sei dem Holländer eine Erklärungsfrist bis zum 6. d. M. gesetzt worden. * Dreister Schwindlertrick. Die Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ist, wie der „Lo kalanzeiger" aus Köln meldet, durch eine Köpenickiade Palle genoß die Verwunderung ves alten Nikolaj. „Das ist ein Regenschirmstock, Nikolaj," sagte er endlich. „Jetzt müssen die Modedamen mit solchen dicken Regen schirmen gehen, und warum sollen wir sie denn nicht selber machen, statt sie aus dem Ausland zu beziehen?" „Regenschirme," der alte Nikolaj nahm den Gegen» stand in die Hand „So etwas Blödes habe ich doch noch nie gesehen. Ja, die Welt ist voll von Dummheiten." „Nein, seien Sie nur ruhig, Nikolaj; die ersten zwei tausend haben wir verkauft. Der Mann, der die Gürte! verkaufte, verkauft auch die hier, er glaubt an sie, und das tue ich auch. Jetzt gilt es nur, viele gute Formen zu finden, je verrückter, desto besser." In der Lackierstube saß Sara an einem Tisch vor dem Fenster. Vor ihr stand ein Dutzend Schalen mit verschie denen Farben und Lacken und in einem Blechbehälter lag eine ganze Menge kleiner Wattekissen und Schwämme. Sie tauchte sie in die verschiedenen Schalen und Mischun gen und behandelte damit ein Dutzend Regenschirmgriffe. Heute nachmittag hatte sie allein hier gearbeitet; sie war traurig und hier, wo sie sich selbst überlassen war, überwältigte sie der Kummer und sie mußte weinen. Die Tränen saßen noch auf ihren Wangen, sie hatte versucht, sie mit ihrem Handrücken wegzuwischen, und jetzt saßen ein wenig Lack und die Andeutung von Farbe um ihre Augen. Sie war so eifrig, datz sie Palles Kommen nicht hörte. Die beiden hatten seit Palles Hochzeitstag nicht ein einziges Wort unter vier Augen miteinander gesprochen. Palle stand einen Schritt von ihr und sah sie an, sie trug einen blauen Kittel, der von Lack und Firnis glänzte, und ein Tuch um ibr Haar, ihre kleinen Hände waren mit Farbe beschmiert; aber alles das verlieh ihrer Schönheit nur einen neuen Reiz, zeigte sie Palle in einem neuen lobenden Lichte; aber der Tränenglanz, den er in ihren Augen sah, ging ihm zu Herzen. Er wollte ruhig und natürlich sein, vermochte es aber nicht. „Guten Tag, meine liebe, liebe Sara," sagte er und faßte ihr Handgelenk. Soviel er auch dagegen anstritt, zitterte seine Stimme doch. „So mußt du nicht zu mir sprechen," antwortete Sara. „Doch, Sara, uns und Gott brauchen wir nicht zu belügen, und andere sehen uns ja nicht. Wie geht es dir, Sara?" „Es geht mir gut," sagte Sara und versuchte zu lächeln. um die ganze Tageseinnahme geschädigt worden. Die Ausstellungsleitung wurde vorige Woche von einem Manne angerufen, der sich als der Regierungspräsident ausgab und bat, dem Hauptmann a. D. Hans Werner Beschäftigung zu gewähren. Kurze Zeit darauf stellte sich dann der angebliche Hauptmann vor, der sofort als Kassierer angestellt wurde. An den beiden ersten Tagen lieferte er die Kasse ordnungsgemäß ab, am Abend des dritten Tages aber verschwand er spurlos mit der ge samten Einnahme, deren Höhe unbekannt ist. Ermitt lungen ergaben, daß Werner den Anruf des Regie rungspräsidenten, dem der „Hauptmann" völlig unbe kannt ist, fingiert hat. * Schwere Unwetterschäden bei Traben-Trarbach. Am Dienstag nachmittag gegen 17 Uhr entlud sich ein schweres Unwetter über dem Moselort Croe bei Traben- Trarbach. Die Bergstraße nach Koewerich war in kurzer Zeit in einen meterhohen, reißenden Bach ver wandelt, der gewaltige Erdmassen aus den Weinbergen, sowie Steine, Pfühle und Spritfüsser mit sich führte. Der untere Ortsteil von Croe wurde vollständig unter Wasser gesetzt. Keller, Scheunen und Stallungen, sowie die unteren Wohnrüume wurden überschwemmt und mußten geräumt werden. Die Provinzialstraße nach Traben-Trarbach ist an mehreren Stellen mit meter hohen Schiefermassen bedeckt, die aus den Weinbergen zu Tal geschwemmt wurden. Die Straße wurde ge sperrt. Sturmglocke und Feuerwehrsignale alarmierten die ganze Einwohnerschaft. Ganze Weinberge wurden fortgerissen. Auch die Felder und Wiesen sind arg ver wüstet. * Bluttat in der Universität Cambridge. In der Universität von Cambridge gab am Dienstag ein Stu dent während eines Gesprächs auf den Professor Wolla ston einen Revolverschuß ab, wodurch dieser auf der Stelle getötet wurde. Der Mörder richtete darauf die Waffe gegen einen im gleichen Raum anwesenden Ge heimpolizisten, den er durch zwei Schüsse verletzte und brachte sich dann selbst eine lebensgefährliche Wunde durch einen Kopfschuß bei, an der er später starb. Ueber die Gründe des Vorfalles ist nur bekannt, daß der Stu dent acht Tage von der Universität fern geblieben war und bei seiner Rückkehr offenbar einem strengen Verhör unterzogen wurde. Professor Wollaston war ein be kannter Forscher und im Jahre 1921 an der Mount Everest-Expedition beteiligt. * Verwegener Ausbruch von 11 Schwerverbrechern aus der Heilanstalt eines Zuchthauses. Wie aus Ionia im Staate Michigan gemeldet wird, sind aus der Heil anstalt des dortigen Zuchthauses 11 Strafgefangene entsprungen, nachdem sie den Leiter der Anstalt und zwei Wärter mit Rasierklingen bedroht und damit zum Oeffnen der Tore gezwungen hatten. Die Verbrecher schnitten dann durch Zerstören der Fernsprechleitungen die Anstalt von der Außenwelt ab und entkamen so zu nächst unbehindert im Dunkel der Nacht. Da sich fünf Mörder unter ihnen befanden, bemächtigte sich der Be völkerung der umliegenden Ortschaften panischer Schrecken. Sämtliche verfügbaren Polizeikräfte haben mit Bluthunden die Verfolgung der Schwerverbrecher ausgenommen. * Autobus in den Kanal gestürzt. Am Dienstag vormittag ist in der Nähe von Franeker in der Provinz Friesland ein Autobus mit 13 Insassen in einen Kanal gestürzt. Die Brücke war geöffnet. Es fehlte jedoch ein Warnungszeichen. Von den Insassen sind drei ertrunken und mehrere schwer verletzt. * Schiffsuntergang auf dem Maqdalenenstrom. — Bisher 4V Tote. Nach Meldungen Berliner Morgen blätter aus Neuyork, explodierte auf dem Magdalenen- strom der Kessel des Passagierdampfers „Eoenaga", worauf der Dampfer sofort sank. Von den Fahrgästen und der Mannschaft konnten 35 Personen gerettet wer den. Bisher wurden 40 Leichen geborgen „Tu führst mich nicht an, es ist etwas mit dir, ich kann es sehen. Was hast du, Sara? Sage es mir." Sara zögerte, ihr traten wieder die Tränen in die Augen. „Es handelt sich um Vater und Mutter," sagte sie endlich, „und um Tante Benta. Jetzt wollen sie fort ziehen von der Ringmühle, Palle." „Was sagst du, was ist denn geschehen?" „Olga oder — Frau Jarmer — will es. Sie ist drüben gewesen und hat mit ihnen gesprochen. Es sollte alles in Ordnung gebracht werden, ohne daß du etwas er fährst. Aber es ist meine Schuld, es ist ausschließlich meine Schuld, das weiß ich gut." Sara batte schnell ge sprochen und Palle nicht angesehen. „Es ist gut, daß ich es beizeiten erfahren habe, Sara, jetzt werde ich es verhindern, verlaß dich darauf. Du sollst Frieden haben, Sara Dafür werde ich sorgen." Palle war von einem schweren Zorn ergriffen. „Ich bliebe ja auch am liebsten, Palle, das weißt du ja gut." — „Dann sei nur ruhig, ich werde dich schon zu ver teidigen wissen " Einen Augenblick vergaß sie ihren Kummer und sah ihn lächelnd an; sie freute sich so innig darüber, datz sie ihn in seinem Kampfe helfen konnte. Einen Augenblick darauf hörten sie Schritte, und als Palle sich umwandte, stand Olga in der Tür. „Hier finde ich dich also," ries sie und sah von einem zum anderen. „Ich möchte mit dir reden." Sie hatte etwas Verletzendes sagen wollen, wurde aber ängstlich, als sie Palles Gesicht sah Sie ging und Patte folgte ihr durch die Peitschen stube in die Wohnung. „Was willst du?" fragte Palle, als sie im Wohn zimmer standen. „Madsen muß fort, ich kann ihn nickt ertragen. Er ist unverschämt zu mir; ich dulde das nicht, und außerdem trinkt er, das weißt du ja." Olga hob die Stimme. „Ich weiß; aber er tut seine Arbeit fast besser, als man für den Lohn, den er erhält, verlangen kann. Ich habe es Vater versprochen, ihn zu behalten, und dabei bleibt es." „Du willst mir also Trotz bieten?" rief Olga. „Nein, aber ich will, datz du weißt, wie weit deine Macht reicht. Du hast auch versucht, Julius und Karen fortzuschickeu." „So, das Mädel bat geklatscht" Olga lachte lärmend. (Fortsetzung solzr.)