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Auf der anderen Seite gab die junge Gattin ihren zvbelgeiütterten Seidenmantel ab und erhielt gleich falls eine Marke; fast erschien es dem jungen Gatten als Unrecht, daß er so kühn war, nun beide Marken in die gleiche Westentasche zu stecken. Mit finsterer Miene stand er dabei, wie seine Frau mit ebenso finsterer Miene vor einem großen Spiegel sich noch ?rn bißchen zurechtzupfte. MS sie damit fertig war, schnitte« die beiden einander an und ihre Blicke ver rieten herzliche Betrübnis: aber wie sie dann — zu gleich mit Fritz — in den Salon traten und der Haus frau ansichtig wurden, begannen die Augen zu strah len, die Lippen zu lächeln, und eitel wonnige Heiter keit lag in der lärmenden Begrüßung ... „Wo nehmen die Leute ihre Verstellnngskunst her?" dachte Fritz. Er fühlte, er selbst würde es nie so weit bringen. Er begrüßte die Hausfrau u;w den Haus herrn mit einer steifen Feierlichkeit, über die er in Ivlcher Umgebung einfach nicht Hinwegkain. Der nn- ivpelitlichen Ntle des HändeküsfcnS, die ringsum flei- 'sig geübt wurde, huldigte er grundsätzlich nicht. Das Kärtchen, das ihm draußen der Lohndiener ge- wren hatte, trug ihm auf, ein Fräulein Stephanie liöder zu Tisch zu führen. Fritz bat Herrn Herzog, ihn mit der Dame bekannt zu machen; der Fabrikant griff ihn beim Frackärmel und zog ihn durch das Menschengewühl. „Sie, Baumeister," flüsterte er da bei vertraulich, „also ich sage Ihnen, widmen Sie sich Ihrer Tischdame! Die Nichte von dem berühmten Professor Röder, Sie kennen ihn doch? Und Waise. Der Vater war Bankier. Mindestens hunderttausend Mark! Das ist schon schön!" Wieder betonte er das „schon". „So ... hier ... gnädiges Fräulein ge statten?" Als Fritz sich von seiner Verbeugung wieder auf gerichtet hatte, sah er zwei eisige, stahlharte Pu pillen auf sich gerichtet: die Dame aus dem Fahr stuhl war Fräulein Stephanie Röder, seine Tisch dame. „Mit der tverde ich mich ja glänzend unterhalten!" dachte Fritz grimmig. Aber da hatte ihn Herr Herzog schon wieder beim Rockärmel und stellte ihn noch unzähligen anderen Damen und unzähligen Herren vor. Kaum unterbrachen sie ihre Unterhaltung für die Sekunde, die der Hausherr ihnen beim Vorstellen raubte. Und so oft eine Gruppe von drei oder vier Personen ihr — durch die Vorstellung unter brochenes — Geplauder wieder aufnahm, begannen die sämtlichen drei oder vier Leute gleichzeitig zu sprechest. Auf diese Weise erzeugten die vier Dutzend Men schen, die in dem großen Zimmer standen, saßen und herumgingen, einen Lärm, der nahem, grollenden Donner ähnlich war. Die Herrin des Hauses flüsterte im Vorübergehen ihrem Gatten zu: „Heute wird's sehr nett!" Für sie war di.,eö Donnergepolter ein wesentlicher Bestandteil wahrer Gemütlichkeit. Warum - fragte sich Fritz — kamen die Men schen denn hier zusammen? Warum — fragte er sich — besuchten ste Gesellschaften? Wahrhaftig nicht um Gemütlichkeit zu pflegen! Die einen kamen, um ihren geschäftlichen Beziehungen das Rückgrat der pri vaten Bekanntschaft zu starken. Ti.' anderen kamen, um sich selbst oder ihre Kinder unter die Haube zu brin gen ... oder um wenigstens nach dieser Richtung nicht versäumt zu haben. Viele wußten überhaupt nicht, weshalb sie zu Gesellschaften gingen. Der strenge Lohndiener meldete, daß serviert sei. Die kreischende Stimme der Hausfrau übertönte das Donnergepolter, den Herren befehlend, ihre Damen zu Tische zu führen. Das Gewitter verstummte all mählich. Ein gefährliches Gedränge herrschte, bis die gewandtesten Herren ihre Tischnachbarinnen gesunden und tnS Speisezimmer geführt hatten. Als der Entpfangssaal halb geleert war, fand Fritz endlich die eiskalten, stahlharten Augen. Er führte seine Dame zum Tische und dachte dabei, daß weder das schmucklose Weitz ihres Kleides noch das Stroh blond ihres Haares nach seinem Geschmack seien. Aber eine gewisse Harmonie lag in diesem Mädchen: alles an ihr patzte zu den eiskalten Augen. MS sie saßen, sprach er mit ihr über die neuesten Theaterstücke und über die letzten Konzerte — was sollte er anderes mit ihr reden? Sie sagte manchmal ja und manchmal nein. Dabei aßen sie beide von den vorzüglich zubereiteten Gerichten, ohne zu wis sen, was sie verzehrten und wie es schmeckte. Während er die gleichgültigen Speisen zu sich nahm und gleichgültige Worte sprach, fielen ihm des Haus herrn Worte wieder ein: „Widmen Sie sich Ihrer Tischdame! Mindesten- hunderttausend Mark!" Nun ja. so benahm sie sich auch. Ob man ihr gesagt haben wird, daß er Junggeselle ist? Ganz ohne Absich« setzt man die „ledigen Paare" im Berliner Westen selten zu Tisch. Und wie selten finden ste trotzdem einander! In den vielen Jahren, die Fritz nun schon in diesen Kreisen verkehrte, hatte er nicht ein einziges Mal das Schauspiel erlebt, daß das „Nebcneinander- setzen" zu einem Eheerlebnis führte. Wie war es doch bei allen seinen Bekannten gewesen? Eines Tages ka men sie von der See oder aus den Bergen zurück und erklärten, daß sie — rein zufällig — im Hotel eine Persönlichkeit kennen gelernt hätten, ohne die sic nicht leben könnten. Das „rein Zufällige" wurde im mer so stark betont, daß selbst der Gutwilligste kaum gläubig bleiben konnte. lSortsttzun« folgt)