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„Gras Zeppelin" Neuyork^ 22. Mai. Das Luftschiff „Graf Zep pelin" ist um 23 Uhr MEZ. auf dem Flugplatz Zequia bei Pernambuco glatt gelandet. Die Zeppelin-Landung bei Nacht. Neuyork, 22. Mai. Die Landung des „Graf Zeppelin" bei Dunkelheit bewirkte, das; die erwartungs frohe Menge nicht ganz auf ihre Kosten kam, da die tropische Nacht bekanntlich schnell hereinbricht. Dazu kam, das; das Luftschiff mit etwa einstiindiqer Verspä tung eintraf. Zuerst hörte man das Dröhnen der Mo toren, was in der Menge bereits Helle Begeisterung her vorrief. Dann bot sich ein unendlich schönes Bild, als das grelle Licht der zahlreichen Scheinwerfer den silber nen Zeppelin erfasste. Empfang in Pernambuco. — Das Landungsmanöver. Neuyork, 22. Mai. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" tauchte am Horizont im Nordosten jenseits des Stran des von Olinda auf und flog ganz niedrig über dieStadt Pernambuco hinweg. Es nahm dann Kurs auf den Flugplatz, der etwa zehn Minuten ausserhalb der Stadt liegt. Die große Menschenmenge begrüßte das Luftschiff durch Händeklatschen und Schwenken von Hüten und Taschentüchern. Die berittene Polizei hatte große Mühe, die mit Gewalt vordrängende Menge zurllckzuhalten. Ungeheurer Jubel brach aus, als der Beobachter auf der benachbarten Anhöhe die Nachricht weitergab, daß „Gras Zeppelin" im Anflug sei. Der Enthusiasmus steigerte sich zu ohrenbetäubenden Beifallsstürmen, als das Luft schiff sich zum Landen anschickte. 480 Mann Polizei und Feuerwehr sind soeben dabei, die ausgeworfenen Taue zu ergreifen und ziehen das Luftschiff langsam zum Ankermast. Da die Dunkelheit bereits angebrochen war, wurde das Flugfeld mit Bodenlichtern und Scheinwer fern taghell erleuchtet. In der Fülle des Lichtes glänzte der metallische Rumpf des Luftschiffes silbern. Die Landung scheint schnell vonstatten zu gehen. Der Flugplatz von Pernambuco war bei den Lau- dungsmanövern des „Graf Zeppelin" im Umkreis von einem Kilometer abgesperrt. Der Staatsgouverneur und die Spitzen der Behörden hatten sich zur Begrüßung eingefunden. Eckener und die Passagiere des Luftschif fes sind Gäste der Stadt. Die Zugangsstraßen zum Flugplatz sind mit Men schen und Fahrzeugen vollgepfropft. Kilometerlange Reihen von allen erdenklichen Fahrzeugen, von Auto mobilen, uralten Kutschen, Ochsenkarren, stehen auf dem Wege zum Landungsplatz. Die Zeitungen bezeichnen de,, heutigen Tag als den größten in der Geschichte Per nambucos. Zahlreiche Bewohner der umliegenden Dör fer haben die Gelegenheit benutzt, um die Stadt aufzu suchen. Sämtliche im Hafen liegenden Schiffe, alle Fabriken begrüßten das Luftschiff mit Sirenengeheul. Die Bevölkerung ist außer Rand und Band. Die Ergänzung der Wasservorräte. Neuyork, 23. Mai. In Pernambuco hat die Feuer- , wehr große Pumpen herangeschafft, um den Wasservor rat des „Graf Zeppelin" zu ergänzen. Er wird etwa Wei Tonnen aufnehmen. ADie Überfahrtzeit von Küste zu Küste. Neuyork, 23. Mai. Nach der Landung auf dem Flugplatz in Pernambuco teilte Dr. Eckener mit, daß das Luftschiff für die Fahrt von der spanischen zur bra silianischen Küste 59 Stunden 53 Minuten gebraucht habe. Die Befestigung am Ankermast hat wegen der Un- Geübtheit der Landemannschaften längere Zeit in An spruch genommen und war nach etwa einerStunde durch lieführt. 2 in Pernambuco. 21stündigerFlugdesenglischenLustschiffes „R 100". Die Kanada-Reise auf Ende Mai verschoben. London, 22. Mai. Das englische Luftschiff „R. 100" ist am Donnerstag nachmittag nach einem einundzwan zigstündigen Fluge nach Cardington zurückgekehrt, wobei sich herausstellte, daß es am Hinteren Ende eine gering fügige Beschädigung erlitten hatte. Der geplante Flug nach Kanada, der in dieser Woche stattfinden sollte, ist auf Ende Mai verschoben worden, um der kanadischen Regierung die Möglichkeit zu geben, bei der Ankunft in Montreal zugegen zu sein. Die Beschädigung von „R. 100". London, 22. Mai. Nach der Landung des Luft schiffes „R. 100" hat sich herausgostellt, daß der Schwanz stark nach der rechten Seite verbogen war. Der Führer des Luftschiffes nimmt an, daß die Beschädigung aus den starken Luftdruck während der zeitweise bis 140 Kilometer reichenden Stundengeschwindigkeit zurückzu führen ist. Fünfundzwanzig Flugzeughallen versteigert. Mainz, 22. Mai. Durch den Armeeoberzahlmeister der französischen Rheinarmee ist am Donnerstag in Mainz die Versteigerung von 25 Flugzeughallen (21 in Lachen-Speyerdorf, 3 in Griesheim bei Darmstadt und eine bei Kaiserslautern) erfolgt. Der Zuschlag erfolgte an verschiedene Firmen, darunter auch an die Firma Marx in Mühlhausen, die bekanntlich auch die Halle bei Trier erworben hat. Bezüglich der drei Hallen in Gries heim ist wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, daß diese Hallen für den in Griesheim geplanten künf tigen Weltflughafen unentbehrlich seien. In letzter Stunde hatte die hessische Regierung noch einen Schritt des Vertreters der Reichsvermögensverwaltung beim französischen Oberkommando in Mainz veranlaßt, der aber erfolglos blieb. Aus aller Well. * Teilgeständnis der Gebrüder Saß. Die Brüder Saß, die längere Zeit wegen des verwegenen Einbruchs in die Tresorrüume einer Berliner Bank in Haft waren, aber wegen Mangels an Beweisen entlassen werden mußten und kürzlich unter dem Verdacht, einen neuen Einbruchsdiebstahl geplant zu haben, wieder verhaftet wurden, haben jetzt, wie aus Berlin gemeldet wird, ein Teilgeständnis abgelegt. Bisher hatten sie bestritten, überhaupt am Tatort gewesen zu sein. Sie gaben nun mehr zu, im Keller des Hauses Flemmingstraße 1 ein gebrochen zu sein und das Loch in die Kellerwand ge bohrt und ausgestemmt zu haben. Sie behaupten aber, daß sie sich zwar der Rechtswidrigkeit ihres Tun bewußt gewesen wären, daß sie aber keineswegs einen Einbruch bezweckt Hütten. Tatsächlich wäre es ihre Absicht ge wesen, ein Versteck in dem Luftschacht des Schornsteins anzulegen, das jederzeit bequem und leicht erreichbar war. Heber das, was versteckt werden sollte, bleiben die Brüder Saß vorläufig die Antwort schuldig, jedoch haben sie für spätere Zeiten Erklärungen hierüber in Aussicht gestellt. Rechtsanwalt Müller-Stromeyer hat bei der Strafkammer den Antrag gestellt, daß die Er öffnung des Hauptverfahrens wegen versuchten Ein bruchsdiebstahls abzulehnen sei. * Abschub der französischen Zivilisten aus dem Rheinland. Auch für die französischen Zivilangehörigen ist am Donnerstag der Rüumungsbefehl eingegangen. Nach diesem soll das besetzte Gebiet von den französischen Zivilisten bis zum 15. Juni geräumt sein. * Schwere Untat im Egerland. Die 38 Jahre alte Dienstmagd Therese Preis in Langgrün bei Karlsbad wurde von ihrem Dienstgeber, dem 60jährigen Land wirt Wenzel Funk, in bestialischer Weise ermordet. Ihr Leichnam wurde schrecklich zugerichtet in einem Bache in der Nähe der Ortschaft aufgefunden. * Ein Auto von einem landenden Flugzeug zer trümmert. Auf dem Flugplatz von Quintera in Chile fuhr ein eben gelandetes Armeeflugzeug in ein Auto mobil. Dabei wurden vier Personen auf der Stelle ge tötet und sieben schwer verletzt. Die Besatzung der Ma schine blieb unversehrt. * Aufdeckung einer Mädchenhandelszentrale. Aus Buenos Aires wird gemeldet: Bei der Verfolgung einer Betrugsangelegenheit deckte der Untersuchungsrichter eine Müdchenhandelszentrale auf, die bereits seit 24 Jahren als Handelsgesellschaft ünter dem Namen „Zwi- mi'gdal" (zu deutsch „Groß Kraft") besteht und über 400 Mitglieder zählt, von denen die Mehrzahl als Mädchen händler polizeilich registriert sein sollen. Sämtliche Mitglieder der Bande sind Polen. Ueber ihre Beziehun gen zur Polizei, die zweifellos von dem Bestreben und dem Treiben der Organisation unterrichtet gewesen ist. schweigen sich die offiziellen Berichte aus. — Die wei tere gerichtliche Untersuchung über die Tätigkeit der unter der Firma einer Gesellschaft für gegenseitige Hilfe arbeitenden Mädchenhändlerorganisation hat ergeben, daß dieser angebliche Wohltütigkeitsverein einen Ab wehrfonds von einer Million Dollar besitzt. Zum aus schließlichen Gebrauch der Mitglieder stand eine eigene Synagoge und ein besonderer Friedhof zur Verfügung. Man hat bisher 400 Mitglieder festgestellt, gegen die jetzt Haftbefehl erlassen wurde. 200 Kriminalbeamte sind aufgeboten, um die gesuchten Personen zur Stelle zu schaffen. Die Bande, an deren Spitze ein gewisser Salomon Korn steht, beschaffte ihre Ware vorzugsweise aus Osteuropa. Man nimmt an, daß in Argentinien über 2500 Mädchen von diesem Händlersyndikat ausge beutet wurden. Der jährliche Neueinqang betrug über 200 Mädchen. * Ein polnijches Flugzeug stürzt bei einem Schau» flug in einer Schülergruppe. Am Donnerstagnachmit tag fanden aus dem Kattowitzer Flugplatz im Rahmen der Flugpropaganda-Woche Schauflüge vor mehreren Hundert Schulkindern statt. Bei Ausführung eines Loopings stürzte plötzlich der Lemberger Flieger Biala mit seinem Eindecker, anscheinend infolge Versagens des Motors, aus etwa 50 Meter Höhe in unmittelbarer Nähe des Flugfeldes ab. Zwei Schulknaben wurden von dem Flugzeug begraben, einer der Knaben war auf der Stelle tot, der andere ist schwer verletzt worden. Das Flugzeug wurde vollständig zertrümmert. Biala hat so schwere Verletzungen erlitten, daß an seinem Aufkom men gezweifelt wird. Unter den Kindern brach eine Panik aus, den Lehrern gelang es aber schließlich, die Kinder zu beruhigen. Mala gilt in polnischen Flieger kreisen als einer der tüchtigsten Flieger. * Ein Neubau in Neuyork eingestürzt. — 6 Ar beiter getötet, 23 schwer verletzt. Ein großer vierstöcki ger Neubau in einem westlichen Neuyorker Stadtviertel stürzte am Donnerstag aus bisher ungeklärter Ursache plötzlich ein und begrub eine große Anzahl Arbeiter unter den Trümmern. Bisher wurde festgestellt, daß 6 Arbeiter getötet und 23 schwer verletzt wurden. Nach dem Einsturz brach an der Unglücksstütte Feuer aus. das bisher noch nicht gelöscht werden konnte. * Explosion in einer Pulverfabrik. In der Pulver fabrik von Arendonck in der Nähe von Turnhout bei Paris ereignete sich am Mittwoch eine schwere Explo sion. Das Gebäude, in dem die Explosionsstoffe für den Bergbau hergestellt werden, wurde völlig zerstört. Zwei Arbeiter sind getötet worden. Die angrenzenden Bau werke wurden erheblich beschädigt. Ueber die Ursache der Explosion ist noch nichts bekannt. Die Herrin vom Mühlenhof Roman von Morien Korch. 44 (Nachdruck verboten.» „Ja, dann gebt nur acht, daß ihr nicht vom Stuhl fallt. — In ein paar Tagen gibt es Hochzeit in der Mühle." „Nein, hörst du, Mikkel, schwatzt du nun auch den Unsinn," sagte Karen und warf einen hastigen Blick auf Sara, die sich erhoben hatte und ihnen den Rücken zu kehrte, so daß keiner ihr Gesicht sehen konnte. „Wenn ich etwas sage, dann stimmt es, daß du es weißt. Meine Schwester hat es von Kristine erfahren, sie hat mit eigenen Augen gesehen, wie die Dame Jarmer umarmt und geküßt hat. Und sie hat gehört, daß Diens tag Hochzeit sein soll. Ja, nun rede du." Sie sahen abwechselnd auf Mikkel und Fräulein "und, die gerade jetzt mit Palle zur Haustür hineinging, und alle wußten, daß Mikkel die Wahrheit sprach. Ihren Gesichtern war abzulesen, wie unbeliebt Fräulein Lund war „Ist das wahr, was er sagte, Sara?" Nikolaj beugte uch zu Sara hinab und flüsterte. Sara bückte sich, daß er ihr Gesicht nicht sehen konnte. »Ja. Nikolaj, es ist wahr, Palle hat es mir selbst gesagt." „Aber du sagtest doch, daß er mit dir gesprochen halte, wußte er denn nicht, daß du ihn liebst? Hat er such nicht gebeten, seine Frau zu werden?" Nikolajs Fragen kamen schnell und atemlos: sein Gesicht war dunkelrot geworden. „Doch, aber dann kam das andere; er kann nichts dafür, Nikolaj; aber jetzt mußt du mich nicht mehr fragen." ^ara hob eine Schnur vom Boden auf, Nikolaj merkte, daß sie in Tränen ausbrechen wollte, und wandte sich ab. Jetzt kam Palle mit Madsen. Palle sprach eifrig und erklärte Kalle etwas, das werden sollte. Er beachtete Nikolaj nicht, ehe er nicht direkt vor ihm stand. „Darf ich einen Augenblick mit dir reden?" fragte Nikolaj und versperrte Palle den Weg. „Ja, gern, Nikolaj, ist etwas geschehen?" „Nein, nichts in der Fabrik; es ist etwas anderes, über das ich gleich mit dir reden muß. Wir können ja >n den Garten gehen." Palle fertigte Kalle Madsen ab und folgte ihm. Niels blieb immer ein paar Schritte vor Palle Er sprach nicht ein einziges Wort mit ihm; er ftzng zu einem Gartenhäuschen, das am See lag: als tze beide eingetreten waren schloß er die Tür „Was soll das alles bedeuten?" fragte Palle. „Das sollst du gleich erfahren," antwortete Nikolaj und wandte sich ihm geradeswegs zu. „Ist es wahr, daß du das Fräulein heiraten und schon Dienstag Hochzeit halten willst?" fragte er mit einer Stimme, die vor Zorn ganz unkenntlich war. „Ich weitz eigentlich nicht, was es dich angeht, Nikolaj, wenn du es aber durchaus wissen willst, so ist es wahr." „Und Sara, der du gesagt hast, daß du sie heiraten wolltest, und die all diese Jahre aus dich gewartet hat, sie soll also betrogen und unglücklich gemacht werden? Weißt du, was du bist, Palle?" Die Adern aus seiner Stirn wurden dick wie Schnüre. Er war nicht mehr im stande, seinen Zorn zu beherrschen. Er packte Palle an der Brust und zwang ihn in die Knie. Er hob seinen Arm, und, wenn nicht ein Ruf Palles ihn aufgehalten hätte, würde er ihm ins Gesicht geschlagen haben. „Bist du von Sinnen, Mensch?" Palle nahm alle Kraft zusammen, um sich zu erheben, und Nikolaj ließ los. „Hast du etwas zu sagen, so sage es; ich bin so toll, daß mir alles einerlei ist," sagte er. Palle sah ihn an; er wußte, daß Nikolaj hin und wieder solche Wutanfälle bekommen konnte, bei denen er sich völlig vergaß: aber jetzt war es ja Saras wegen. Palle war nicht heftig: als Knabe war Nikolaj sozusagen sein einziger Freund gewesen; er kannte ihn gut und deshalb konnte er ihm leicht verzeihen. Er legte ihm die Hand aus die Schulter. „Setz' dich auf den Tisch dort und versuche, ruhig zu werden. Nikolaj." Nikolaj war es immer gewohnt gewesen, fast blind seinem weit klügeren Freund zu gehorchen; er konnte ihm ansehen, daß er sich verlaufen hatte. „Ich wurde so wütend," sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann setzte er sich, wie Palle es geboten hatte. Palle bedachte sich einen Augenblick, dann aber er zählte er Nikolaj alles „Ich habe Sara immer liebgehabt, Nikolaj, das weißt du ja gui. Und ich würde mehr als mein halbes Leben dafür geben, w«nn ich sie statt Olga in die Mühle führen könnte Aber ich kann nicht, Nikolaj, ich bin ge zwungen, Olga zu heiraten. Ich verlasse mich darauf, daß das, was ich hier sage, nie weiterkommt, Nikolaj, das mußt du mir versprechen: nicht einmal deinen Eltern darfst du es erzählen." Nikolaj schüttelte stumm den Kops; sein Zorn war jetzt verraucht: er kounle Palle anhören und ansehen, daß er einen großen Kummer zu tragen hatte und daß er das Opfer eines harten, grausamen Schicksals war. Palle strich sich über die Stirn und Nikolaj blickte ihn an; er tat ihm jetzt von Herzen leid. „Es ist gut, Nikolaj, wir müssen sehen, ob wir die Mühle retten können, wir beide; das ist das einzige, was ich jetzt noch habe, finde ich. Wir müssen es schaffen, Nikolaj. Wenn ich richtig arbeiten und nachdenken kann, das hilft mir am meisten." „Es wird gehen," antwortete Nikolaj mit Nachdruck. „Wie war es, hast du bei deiner Reise etwas erreicht?" „Es ist gut gegangen; habe ich Unglück in der Liebe, so scheint es wenigstens, daß ich Glück im Handel habe. Ich traf einen jungen Mann, den ich in Frankreich kannte. Es war ein großes Glück, daß ich ihn traf, er will gerade selbst ein Geschäft anfangeu. Er ist ein zuverlässiger Manu und Geld Hai er auch. Er war geradezu begeistert von den Mustern, er lieh sie sich von mir und fing gleich an, Aufträge anzunchmen. Jetzt hat er fünftausend Stück bestellt; es gilt nur, daß wir sie machen können. Wenn wir uns beeilen, ehe die anderen sich daranmachen, so können wir viel Geld aus dem alten Leder herausholen. Du mußt wissen, daß sehr vieles bezahlt werden muß, Nikolaj. Es ist schwer, und dazu habe ich mir vorgenom men, daß Olga alles wiederhaben soll; ich meine an dem Tage, an dem ich es ihr bezahlen kann, wird es leichter für mich werden." Sie gingen beide in die Mühle. Rasmus Olund sah ihnen verwundert nach, als sie an ihm vorbeigingen. Nikolaj hielt die Maschinen an und sie traten an den großen Tisch in der Peitschenstube. Palle öffnete eine kleine Tasche und nahm eine Hand voll länglicher Gegenstände heraus. „Kommt und seht," rief er und die ganze Schar versammelte sich um ihn. „Was ist das nur?" fragte der alte Nikolaj und nahm einen der Gegenstände in die Hand. „Das ist Geld, Nikolaj, können Sie nicht sehen, daß es Gürtel sind? In einem Monat sollen alle jungen Mädchen einen solchen Gürtel tragen. Ich habe fchon Auftrag für die ersten fünftausend und es werden sicher viel mehr." „Aber der Preis, kriegen wir etwas für solche Dinger?" fragte Nikolaj. „Eine Krone, ja, ich finde, das ist gut, wenn wir auch etwas Ausschuß haben, so können wir leicht zwanzig, tausend aus dem alten Leder Herauskriegen, das draußen (Fortsebuna kolaty