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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend I DI« .Ottendorfer Zeitung' erscheint Di«»»- 8 tag, Donneretag und Sonnabend. » Der Bezug,-Pret« wird mit Beginn jeden Monat, bekannt gegeben. - Im yalle höherer Gewalt sKrteg od. sonst. 2 8 irgendwelcher Störungen de» Betriebe, der L 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 8 8 Ginrichtungen) hat der Bezieher keinen An- » » sprach aus Lieferung »der Nachlieferung der » ? Zeitung od. Nüchzahlung d. Beptgepreist». - ««iri«»«"»« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ÜMWtgW- A ud AUtzM« Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates -u Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim' und »Der Kobold*. Cchristlettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Uummer 109 29. Jahrgang Sonntag den 14. September 1930 Oertliche- und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, am ;z. September <930. — Die Wahlzeit der ReichStagSwahl beginnt irüh 8 Uhr Und ende« nachmittag 5 Uhr. — Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Wahlaufruf ter NmMalioztaltstijchni Dcuische» Arbeiter Partei bei. Dresden. Der Bierausgeber Ernst Locke war im Restaurationsbetrieb von Tymians Thalia-Theater tätig i und soll etwa drei Monate lang in ekelerregender Weise Bier gemischt haben, indem er stehengebliebene Neigen und Tröpfelbier mit frischem Bier vermengt ausschänkte. Er hat wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz einen Monat Gefängnis durch Strafbefehl erhalten, diesen aber angefochten. Im Termin bestritt der Angeklagte jede . Schuld. Die Anzeige sei ein Racheakt. Der frühere Oeko- 1 nom des Theater-Restaurants und ein Kellner belasteten ' den Angeklagten, während der Geschäftsführer und d« Portier ihm beizuspringen suchten. Der Vertreter der An- ' klage ersuchte um Erhöhung der Strafe. Das Gericht be ließ es bei einem Monat Gefängnis. Eine Bierpantschersi - sei einwandfrei erwiesen. Das Verhalten des Angenag ten sei besonders verwerflich, weil es sieb um ein Volks- restaurant handle, wo Leute verkehren? die sich nicht ost ein Glas Bier leisten, dann aber für ihr Geld wenM stcus einen unverfälschten Trunk fordern können. Chemnitz. Taschendiebe. Auf dem hiesigen Schlachthoi warde einem Geschäftsmann seine Brieftasche mit 800 Mark von einem Unbekannten gestohlen. Chemnitz. Der Knobelsdorfer Mörder ge- sastt. Zu dem Morde in Knobelsdorf bei Waldheim an dem polnischen Staaisangehörigen Adamus haben die von der Mordkommission ausgenommencn Erörterungen zur Festnahme eines 42 Jahre alten polnischen Arbeiters geführt, der als mutmaßlicher Täter angesehen werden kann. Dresden. Nächtliches Mittelfeuer. Ein weit hin sichtbarer Feuerschein verkündete einen größeren Brand aus den Näcknitzer Höhen. Am Zelleschen Weg stand eine große Strohfeime in Flammen. Die Brandursache konnte noch nicht fest llt werden. Geithain. Zugunfall. Bei der Einfahrt in den Bahnhof Kieritzsch entgleiste zwischen zwei Weichen von einem aus Geithain kommenden Personenzug der vorletzte Personenwagen und stürzte nach 10 Meter Weiterfahrt um. Der betreffende Wagen war mit nur zwei Personen besetzt, die unverletzt blieben. Steinigtwolmsdorf. Tödlich verunglückt. Der hiesige Hausbesitzer und Steinmetz Gustav Thomas fiel tm Syenit-Stcinbruch in Hielgersdorf so unglücklich von einem Stein, daß er bald darauf, ohne oas Bewußt sein wieder erlangt zu haben, starb. Meißen. Scheunenbrand infolge Unvor sichtigkeit. Die mit Erntevorräten gefüllte Feldscheune des Gutsbesitzers Geißler brannte durch Unvorsichtigkeit des Motorpslugführers, der mit Ausfüllen von Benzin m die Maschine beschäftigt war, nieder. Es entstand eme starke Explosion und im Nu stand die ganze Scheune in Flammen. Der junge Mann, am ganzen Leibe brennend, hatte noch die Geistesgegenwart, an den nahen Wasser tümpel zu laufen, um das Feum- an seinem Körper zu löschen. Er hat aber bedenkliche Brandwunden erlittm. Wilzschhaus i. E. Geschäftsjubiläum. Die Firma L. Friedrich, Sägewerk, beging ihr 75jähriges Geschästsjubiläum. Bad Elster. Hölz kommt wieder! Hölz, dessen Verletzungen nicht so schwer sind, als zuerst angenommen, will in Bad Elfter am Sonnabend wieder sprechen. Da nach will er in Markneukirchen und Adorf Reden halten. Bei der wüsten Schlägerei am Dienstag sind 16 Fensterscheiben, 40 Stühle, einige Tische und 250 Bier gläser zerschlagen worden, sodaß dem Wirte großer Scha den entstanden ist. Bad Elster. Beamtenjubiläum. Bürgermeister Arno Heldner konnte sein 40jähriges Beamtenjubiläum begehen. An der Spitze Bad Elsters steht er seit dem 1. April 1909. Falkenstein. Auto fährt in einen Wahlum« iug. Der 69 Jahre alte Rentner Graslaub wurde von einem unbekannten Auto überfahren und getötet. Graslaub beteiligte sich an einem kommunistischen Umzug, der nach Falkenstein zurückkehrte. Ein anderer Zugteilnehmer wurd« ebenfalls angesahren und erlitt einen Schädelbruch. Chemnitz. B e r k e h r s u n s a l l. An einer Kreuzung der Neescstcaße erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Motorradfahrer. Letzterer wurde durch den Anprall 13 Meter weit auf den Fuß- >vcg geschleudert, wo er besinnungslos liegenblieb. Er hatte einen Schädclbruch erlitten und starb zwei Stunden nach Einlieferung in das Krankenhaus. Leipzig. Gestohlene Grabsteine. Einen DW- stahl seltsamsten Charakters haben die Behörden entdeckt. Im Auftrage des Bildhauers Heyde in Beucha sino vom Friedhof zu Roitzsch (Kreis Torgau) Grabsteine gestohlen worden. Diese Grabsteine wurden mittels Kraftwagens nach Beucha verbracht, dort umgearbeitet und als neu verkauft. Wurzen. Der Fleischbeschauer Holm Liebau aus Nemt wurde nachts von einem anderen Radfahrer mit einem harten Gegenstand aus den Hinterkopf geschlagen, so daß er vom Rade fiel, worauf der Räuber seinem Opfer den Fuß auf den Hals setzte. Liebau wurde furchtbar zugerich- tet. U. a. wurde dem Ueberfallenen ein Stück seines Bartes mit der Haut aus dem Gesicht gerissen. Der Täter ent kam unerkannt mit seinem Fahrrad und der Brieftasche Liebaus mit etwa 470 Mark. Bad Lausick. Eine Lehrerin begegnete abends an der ElH- santenbrücke einem jungen Maun, der ihr plötzlich nach der Kehle griff, den Arm festhielt und sie an das Geländer drückte. Auf das laute Rufen der Ueberfallenen ließ der Angreifer von seinem Opfer ab. Hinzukommende Pas santen konnten den Täter nicht mehr fassen. Ein Kind ans dem Heller vergraben. Verzweiflungstat einer ledigen Mutter. Der Kriminalpolizei wurde mitgeteilt, daß der Mitte April d. I. geborene Knabe einer 23jährigen ledigen Verkäuferin spurlos verschwunden sei. Bei der Unter suchung gab diese zunächst an, das Kind sei bei einer Fa milie in Döbeln untergebracht. Dies stellte sich als un wahr heraus. Schließlich gab sie zu, den Knaben neun Tage nach dec Geburt aus Verzweiflung getötet zu haben, denn der Knabe war das dritte uneheliche Kind. Nach ihrer Entlassung aus der Frauenklinik ist sie mit dem Knaben zunächst zum Grabe seines Vaters aus den St.-Pauli- Friedhof und von da auf den Heller geeilt. Hier hat sie das Kind im Steckbett erstickt und die kleine Leiche im Sande verscharrt. Auf dem Heller wurde die bereits stark verweste Leiche jetzt gefunden. Sie wurde nach dem Landgericht gebracht, das Mädchen wurde verhaftet. Wieder ein verkrachtes Reisebüro. GescllfchastS.eisende müssen die .^eimMrk selbst be-ahlen. Die Gutgläubigkeit, mit der Reiselustige ihr oft sauer erspartes Geld bei unbekannten Reise-Unternehmen, die übrigens allerorten wie Pilze aus der Erde schießen, einzahlen, hat wieder einmal zu einem bösen Reinfall geführt. Auf Grund von Anzeigen wurde von der Dresdner Kriminalpolizei das Verkehrsbüro „Hansa", Breile Straße, revidiert. Es wurde im Mai d. I. erösfnet zur Ver mittlung von Gesellschaftsreisen nach der Nord- und Ost see. Schon bei der zweiten Reise kam das Unternehmen rn Geldschwierigkeiten. Die Teilnehmer hatten zwar ihre Reise bezahlt, mußten aber die Rückreise von der Insel Helgoland zum Teil aus ihrer eigenen Tasche bezahlen, weil die Kasse des Verkehrsbüros leer war. Ein großer Teil der Reisenden hat bis heute das ausgelegte Geld nicht wieder erhalten. Diese Schwierigkeiten hielten jedoch die Unternehmer nicht ab, für weitere Gesellschaftsreisen zu propagieren und das Geld oer Reiselustigen anzunchmeu. Die Beranstaltung einer weiteren Reise war aussichts los. Ueber zwanzig Personen wurden um das Reisegeld geschädigt. Das System solcher durchaus unfundierlen Unter nehmen dürfte darin bestehen, aus den für kommende Reisen bereits eingslausenen Geldern zunächst einmal schon verpulverte Gelder für gegenwärtige Rei L l zu ersetzen, soweit das Geld dazu noch langt natürlich. Dieses Ver führen erinnert stark an düs Weukmizenftystem Klame unseligen Angedenkens und dürste zu besonderer Vor sicht mahnen. MM' emI uWiMnglück m Frankreich. Ein Verkehrsflugzeug vermißt. Seit Donnerstag morgen ist man ohne Nachrichten von einem französischen Verkehrflugzeug, das den Dienst zwischen Marseille und Algier versieht. Das Flugzeug hatte Marseille um 8 Uhr morgens verlassen und teilte einein halb Stunden später durch Funkspruch mit, daß oer Oel- druck auf Null gefallen sei. Es ist bisher nicht gelungen, eine Spur der Maschine üufzufittden. Man befürchtet, daß der Apparat zum Niedergehen gezwungen worden MS bei dem orkanartigen Sturm, der seit 48 Stunden über Südsrankreich und dem Mittelmeer weht, gesunken ist. Sächsische Wirtschastsnachrichien. Tarisverlündlungen in oer Metallindustrie. Die den Arbeitnehmern und Arbeitgebern in der sächsischen Metallindustrie von der Schlichterkammer auf gegebenen freien Verhandlungen beginnen am Mittwoch dem 17. September d. I. vormittags 11 Uhr in Dresden. Betriebösiillcgungsanzeigen. Die Zahl der beim sächsischen Arbeits- und Wohl- sahrtsministerium eingereichten Anzeigen über beabsich tigte Betriebsstillegungen, die im Juni 265 und im Juli 377 betrug, ist im August aus 391 gestiegen. Im einzelnen sind daran beteiligt die Gewinnung und grobe Bearbei tung von natürlichen Gesteinen mit 20, die Ziegeleiindu strie mit 23, die Glasindustrie mit 7, die Eisen- uno Me tallgewinnung mit 20, die Herstellung von Eisen- und Metallwarcu mit 22, von anderen Mctallwarcn mit 15, der Maschinenbau mit 86, die feinmechanische und optische Industrie mit IO. d e Wollindustrie mit 16, die Baumwoll industrie mit 2 . die Wirkerei und Stickerei mit 21, das VervielsäliMumsgcwerbe mit 10, die Herstellung von Holzbauten und von Möbeln mit 12. Eine Anzahl «un terer Industriezweige ist mit einer geringeren Zahl be teiligt. Beschäftigt ivaren 51455 Arbeiter und 11788 Angestellte. Entlassen wurden 10865 Arbeiter und 1034 Angestellte. Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Iahn e.v. (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den 14. September 1930. Handball. Die Michtspiete beginnen! Jahn Jgd. — Cotia Jgd. Anwurf nachm. 2 Uhr auf hiesigem Platze. Mit diesem Spiel beginnt die Jahn Jgd. erstmalig eine Pflichtspielreihe. Jahn I. — Radeberg II. Anwurf nachm 3 Uhr auf dem Jahn-Platze. Beide Mannschaften, die sich schon ost im Pflichtspirl gegenübcrstanden, dülften sich auch diesmal einen spannenden und harten Kampf um die Punkte liefern. Kircheuuachrichte«. Sonntag, den 14. September 1930 Erntedankfest. Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst. „Preis und Anbetung" Gemischter Chor v. Rink. Kollekte für den Dombau in Wurzen. Vorm. '/, 11 Uhr Festkindergottesdienst. Sie dsnästn Uue, wenn Sie Ihre kodier - Aödsl im Fachgeschäft kaufen, denn Polstermöbel sind Vertrauenssache. Ich biete Ihnen in bekannter und solider Ausführung und günstigen Preislagen an: 8ok»8, ^tratre», kllkeiMtzll, Lekormäevktzll (Ersatz für Unterbetten), öettvor- I»86N, sowie UmnrdeitiMK sämtlicher Polstersachen. Ferner empfehle ich alle Lederwaren wie l'sseden, öentel, kortemynnnis, Muis, knuren, Lotker sowie kuoksävke, UosevtriiKer, SporturUktzl U. 8. W. 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