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Niemand könne behaupten, daß der bis herige Minderheitenschutt des Völkerbundes ungenügend sei und daft die Interessen der Minderheiten nicht genügend gewahrt wurden; es liege daher kein Grund vor, sich über die Behandlung der Minderheiten durch den Völkerbund zu beklagen. Briand lehnte nachdrücklich die Schaffung eines ständigen Minderheitenausschusses ab wobei er er klärte, er könne sich nicht vorstellen, womit sich ein solcher Ausschuss befassen solle Ein eigenartiges Zusammentreffen war, daß gerade während der schwierigen und außerordentlich ernsten Verhandlungen über die Minderheitenfrage das Luft schiff „Graf Zeppelin" das Völkerbundssekretariat über flog und der Lärm seiner Motoren für einige Augen blicke die Angriffe gegen die deutschen Minderheiten forderungen verstummen ließ. Allgemein fiel es auf, daß Reichsaußen- Mi n i sie r D r. C u r t i u s an den Ausschuß-Verhand lungen nicht teilnahm, obwohl ein deutscher Antrag zur Verhandlung stand, und die deutsche Regierung es über- nommen hatte, die Minderheiten-Frage im politischen Ausschuß zu vertreten. Damit war die deutsche Stel lung im Ausschuß — wie allgemein festgestellt wurde — vou vornherein wesentlich geschwächt. „Glücklich inÄmerika angekommen" Telegramm des Fliegers Naab an die Gesellschafts- Versammlung. Der Skandal um die Raab-Katzenstein--Flugzeucj- werke erregte, wie erinnerlich, vor einiger Zeit beträcht liches Aussehen. Die Hauptschuld — es handelt sich um erhebliche Unterschlagungen — wurde damals dem Flugzeugkonstrukteur und Mitinhaber Katzenstein bei- uomessen. während sich seht herausgestellt hat, daß sein Sozius Naab der Alleinschuldige ist. Raab ist nun nach AnierrkMgeflüchtet unter Mitnahme wichtiger Konstruk tionszeichnungen und zahlreichen Aktenmaterials, aus dem seine Schuld an den Verfehlungen einwandfrei bervorging. Besonders geschädigt sind die Stadt Kreseld mit ungefähr 80 000 RM.. sowie der in Rothenburg a. d. gulda wohnende Industrielle Eobiert, der im Laufe der letzten Jahre mehrere hunderttausend Mark an Raab verloren hat. Um die in dem Krefelder Werk beschäf tigten Arbeiter und Angestellte vor Entlassung und Ar beitslosigkeit zu bewahren, beabsichtigt Gobiert. neue Rittel zur Fortführung der Werkstätte zur Verfügung tu stellen. Raab, der seine Gläubiger glauben gemacht bätte, er müsse wegen Verkaufs von Konstruktionen nach Schweden fahren, hatte schon die Schiffskarte nach Amerika in der Tasche, als er die letzte Eesellschaftsver- inMmlung einberief. Als diese Versammlung am Mitt woch zusammentrat, war statt Raab nur ein Telegramm von ihm aus Amerika da, in dem er seine „glückliche An kunft" meldete. Raab ist als Kunstflieger bekannt. Aus aller Welt. * Haftbefehl gegen Max Hölz. Die Leipziger Neue sten Nachrichten melden aus Falkenstein. Gegen den bekannten Kommunisten Mar Hölz ist vom Amtsgericht Verlin-Schöneberg Haftbefehl erlassen worden. Hölz bat sich eines Vergehens gegen 8 5 des Republikschutz gesetzes und 8 NO des Rcichsstrafgesetzbuches schuldig ge macht. Der augenblickliche Aufenthalt von Hölz ist un bekannt. Am Sonntag wurde Hölz in Falkenstein, wo er sich bis jetzt aufgehalten hatte, von seinen Anhängern sin Fackelzug dargebracht. Bei dieser Gelegenheit ver abschiedete sich Hölz von den Falkensteiner Arbeitern durch eine Ansprache. Er wollte angeblich nach Berlin übersiedeln. Kaspar von Treydkns Schicksalsjahr. Roman von Eugen von Saß. 83j (Nachdruck verboten.) Aber der Tag vergeht, ohne daß das erwartete Kuvert abgegeben wird. Bis nach Mitternacht wartet Treyden vergebens. Er hat fast den ganzen Tag auf seinen Zimmern verbracht, jetzt gibt er das Warten auf und will och zur Ruhe legen. Huszardczcwski hat sich wohl als besonderen Witz ausgedacht, den Tag so verstreichen und 'hm die Spannung zu lassen und erst morgen — na, es war ja ganz gleich, ob heute oder in vierundzwanzig stunden Ihm ist schon alles gleich. Treyden geht in sein Schlafzimmer hinüber, kurz dar aus klopft es und Mertens erscheint. „Ein Telegramm, Herr Oberleutnant." Treyden nimmt das zusammengefaltete Papier, das ihm der Diener auf einem Tablett präsentiert, reißt es auf und liest: .Falls Los für Sie unglücklich gefallen, Ausführung unterlasten. Eintreffe morgen mittag Gebe dann Er- "ärung Gruß Sieberg." . Treyden starrt verständnislos auf das Blatt iu seiner Hand Was sollte das nun bedeuten — was wollte der Freund für eine Erklärung geben, was spann da —? Hing der Inhalt des Telegramms mit dem Richterhalten «es Briefes zusammen? Irgend etwas mußte geschehen Kin — aber was? Eine Zeitlang noch steht er und sinnt, dann wendet sich an Mertens: .Meinen Mantel, ich gehe nochmal auf eine halbe stunde fort. Erkundigen Sie sich inzwischen, um welche Zeit nachmittags der Zug aus Berlin hier eintrifft, und velegen Sie ein weiteres Zimmer für uns." Treyden geht ins Hotel Nitz, um sich beim Portier zu Mündigen, ob mit Huszardczcwski irgend etwas Ab änderliches vorgegangen sei Auf seine Fragen gibt der zuerst ausweichende Antwort, dann behauptet er, Ar Graf sei abgereist. Treyden merkt aber, daß der sortier etwas zu kaschieren sucht. Er versucht es, ihn "Urch ein Trinkgeld gesprächiger zu stimmen, und hat ^wlg damit. Der Mann neigt sich diskret tuend zu ihm "«d sagt fast flüsternd: »Graf Huszardczcwski ist heute nachmittag verhaftet ^wrden." * - * * Flugzeugunglück bei einer Akro batenübung. — BierTote. Bei einem Uebungs- flug zweier Flugzeuge über dem Döblinger Flugplatz, bei dem der bekannte Luftakrobat Fritz Schindler das Hinübersteigen von einem Flugzeug zum andern aus probieren wollte, verfingen sich die beiden Flugzeuge über der Maschinenfabrik Optima in Sindelfingen und stürzten ab. Sämtliche vier Insassen. Fluglehrer Speng ler, Hauptmann Engwer, Monteur Hagenmaier und der Akrobat Schindler waren sofort tot. Fritz Schindler stürzte auf das Dast eines Hauses, während die übrigen Flieger mit den beiden Maschinen auf eine Wiese stürzten. Die beiden Flugzeuge wurden vollständig zer trümmert. * Der 1v-Mark-Schein im Wahlkuvert. Aus Schweinfurt wird uns berichtet; Anläßlich der Reichs tagswahlen in Schweinfurt ereignete sich ein Kuriosum, das wohl im ganzen Reiche einzig dastehen dürfte. Im Wahlkreis 7 wurden in einem Stimmumschlag ein leerer Stimmzettel, ein Gedicht und ein 10-Mark-Schein gefunden. * Auf der Spur einer großen Schmugglerbande an der englischen Küste. Scotland Pard ist einer großen Schmugglerbande auf die Spur gekommen, die in der Themsemündung und an der Küste der Grafschaft Kent ihr Unwesen treibt und größere Mengen von Tabak, Alkohol upd auch Narkotika nach England einschmuggelt. Es war der Polizei aufgefallen, daß die Hummerfischcr viel weiter auf See hinausfuhren, als es notwendig war und dort mit anderen Fahrzeugen in Verbindung standen. Ferner wurden unter den Fischern viele unbe kannte und verdächtige Personen gesehen. Im Dienste der Organisation stehen auch Jachten, Schncllmotorboote und Flugzeuge. In den Leichen angeschwemmter Schafe fand man Kokain. Die Küstenmachen sind verstärkt worden und benutzen ein Instrument, daß schon auf größere Entfernungen das Vorhandensein von Narkotika anzeigt. Die Schmugglerbande steht angeblich unter der Leitung einer Frau. Angeblich wollte Jack Diamond bei seinem Besuch in Europa die Verbindung mit diesen Schmugglern aufnehmen und ihre Methoden eingehend studieren. * Auszug der Nationalsozialisten aus der Berliner Stadtverordnetenversammlunq. In der außerordent lichen Sitzung der Berliner Stadtverordnetenversamm lung am Donnerstag gab d'e nationalsozialistische Frak tion eine Erklärung ab, in der betont wird, daß die Zusammensetzung der Stadtverordnetenversammlung nicht mehr dem Willen der Berliner Bevölkerung ent spreche. Da die Mehrheit der Versammlung es den Na tionalsozialisten durch die Handhabung der Geschäfts ordnung unmöglich mache, für die Berliner Bevölkerung fruchtbare Arbeit zu leisten, werde die Fraktion den Verhandlungen nicht weiter beiwohnen. Die national sozialistischen Stadtverordneten verließen hierauf den Saal. * Der Andree-Fund wird immer verworrener. Wie „Allehanda" aus Tromsö erführt, hat die letzte Unter suchung der auf der „Isbjörn"" eingcführten Gebeine ergeben, daß es sich weder um Andrees Kopf, noch um Frenkels Skelett handele. Das Skelett soll von einem Mann herrühren, der weit älter als Frenkel war. Der Kopf umgekehrt von einem Mann, der viel jünger als Andree war. Eine amtliche Bestätigung dieser Meldung liegt noch nicht vor und es ist nicht bekannt, von wem die Knochenllberreste eigentlich herrühren. Auf jeden Fall wurde Andrees Sarg am Mittwoch vormittag aus der Domkirche nach dem Küstenhospital zurllckgebracht und dort wieder geöffnet. Ueber die Aufzeichnungen wird bekannt, daß nur Andree Tagebuch geführt hat; Strind- berg zeichnete die Positionen auf, und Frenkel die Wetterbeobachtungen. Strindbergs angebliches Tage buch war ein Kalender mit Randbemerkungen. Treyden har Sieberg von der Bahn abgeholr, jetzt sitzen sie in Treydens Wohnzimmer im Hotel und Sieberg gibt dem Freunde einen ausführlichen Bericht von dem, was sich ereignet hat. „Ich versprach Ihnen, die Anschrift Huszardczewskis zu verschaffen, aber es gelang mir nicht. Wiederholt habe ich telephonisch in der Villa Denninghoff angefragt, aber man wußte sie auch dort nicht. Gestern abend nun kommt Holm in den Klub und fragt mich, kaum daß wir uns begrüßt hatten, ob ich schon von dem riesengroßen Neinfall der schönen Ulla gehört habe. Als ich verneine, erzählt er, ihr liebevoller Gatte habe die Mitgift flüssig gemacht und sei bereits seit langem für sie spurlos verschwunden. Da er noch andere Spitz bübereien auf dem Kerbholz hatte, hat sich die Kriminal polizei für ihn interessiert. Für die aber war er nicht spurlos verschwunden, sie ermittelte ihn hier in Paris. Daraufhin ist dieser Graf Huszardczcwski gestern Sieberg bringt den Satz nicht zu Ende, Tschudin ist ins Zimmer getreten; sein Klopfen an die Tür hatten sie überhört. Er hat noch die letzten Worte Siebergs auf gefangen. „Verzeihung, Herr, Sie nannten soeben den Namen Huszardczewski, was ist mit dem, was wissen Sie über ihn?" Tschudin fragt es gespannt, fast erregt. Im Augen blick beachtet keiner der Herren die Formlosigkeit des Einfalls Tschudins in den Bericht Siebergs. Keiner denkt daran, sich vorzustellen, sie sind viel zu sehr vom Gegen stand ihres Gesprächs gefesselt. Jetzt ergänzt Sieberg seinen abgebrochenen Satz: „Dieser Graf Huszardczewski ist gestern hier in Paris verhaftet worden." „Bravo!" Tschudin streckt Sieberg die Hand hin, als habe der persönlich den Polen verhaftet und er wolle ihm nun dafür danken. Dann holt er nach, was er in der ersten Rage versäumt hat, und stellt sich Sieberg vor. „Und nun will ich Ihnen etwas von diesem edlen Polen erzählen, was Ihnen sicher neu ist. Dieser an gebliche Graf Stephan Huszardczewski ist der Mörder Sagorski, der während der Flucht aus Sibirien unterwegs den richtigen Grafen Huszardczewski ermordet und beraubt hat und unter dessen Ramen und mit dessen Papieren er später als Edelmann auftrat. Erinnern Sie sich, Herr von Treyden, ich sprach Ihnen einmal im Anfang unserer Bekanntschaft davon? Als wir nun neulich abends am Hotel Nitz vorüberkamen, sah ich ihn in der Halle stehen und erkannte ihn sofort wieder, trotz Neueste Nachrichten. Die Auflösung des preußischen Landtags beantragt. Berlin, 19. Sept. Die Fraktion der Wirtschafts partei hat den Antrag eingebracht, den preußischen Landtag mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Eine weitere Schmeizerfahrt des „Graf Zeppelin." Friedrichshafen, 19. Sept. Das Luftschiff „Gras Zeppelin" ist am heutigen Freitag vormittag zu einer größeren Schwcizcrfahrt aufgestiegen. Die Führung hat Kapitän Flemming übernommen. An der Fahrt nehmen 3-1 Personen teil. Millionenunterschlagung bei der Heidelberger Wohnungsbau G. m. b. H. Heidelberg, 19. Sept. Große Unregelmäßigkeiten wurden bei der vor einigen Jahren in Heidelberg ge gründeten Wohnungsbau E. m. b. H. festgestellt. Der Direktor und Geschäftsführer Paul Müller, ein gebür tiger Schweizer, soll verschwunden sein und mit ihm ein Betrag der in die Millionen gehen soll. Es wird ver mutet, daß Müller den größten Teil dieses Geldes ent weder mitgenommen oder vorher bei Seite gebracht hat. Der Verlust trifft in erster Linie katholische Ordens schwestern in der Pfalz, die Baugelder für ein Kranken haus hergegeben hatten. Sollte die Gesellschaft infolge der Unterschlagung zusammenbrechen, so würden auch zahlreiche kleinere Heidelberger Geschäftsleute geschädigt sein. Der zweite Geschäftsführer der Gesellschaft, Alfred Goldschmidt, ist bereits vor einigen Wochen aus der Ge sellschaft ausgeschiedcn. Eine italienische Erklärung zu den Verhandlungen mit Frankreich. Nom, 19. Sept. In einer kurzen, augenscheinlich halbamtlichen Erklärung im „Giornale d'Italia", dem Blatt des italienischen Außenministers, wird entgegen ausländischen Vlättermeldungen festgestellt, daß die italienisch-französischen Verhandlun gen nicht nur nicht abgeschlossen seien, sondern nicht einmal vor einer Lösung zu stehen schienen. Man stu diere, prüfe und unterhandele noch. Vorläufig werde Minister Grandi in Rom bleiben. Wie im 30jährigen Kriege. Warschau, 19. Sept. Im Kampf gegen die angeb lichen ukrainischen Sabotageakte in Ostgalizien, haben die polnischen Behörden in einigen ukrainischen Dörfern Einquartierung angeordnet. Zu diesem Zweck wird nach dem Muster des 30jährigen Krieges Kavallerie verwendet. Die Lebensmittelkrise in Rußland. Kowno, 19. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird, besagen die letzten amtlichen Veröffentlichungen, daß die Herbstaussaat nach wie vor außerordentlich ungenügend verläuft. In der ersten Hälfte des Septembers sind nur 32 v. H. des Monatsplanes durchgeführt worden, während der Eesamtaussaatsplan bis zum 10. d. M. nur in einem Umfang von 34 v. H. erfüllt worden ist. Die Behörden wenden den schärfsten Druck an, um die Aussaat zu beschleunigen, von deren Ausgang bei den geringen Ergebnissen der bisherigen Brotablieferung in großem Maße die Ernährungslage im kommenden Win ter abhängig ist. Blutige Zusammenstöße in Spanien. Madrid, 19. Sept. In Eestellon kam es am Donnerstag zwischen streikenden Bauarbeitern und be rittener Polizei zu schweren Zusammenstößen, bei denen fünf Arbeiter und zwei Polizisten schwer verletzt wurden. seinem Madjarenbarte, den er sich in der Zwischenzeit hat stehen lassen. Nachher ging ich dann wieder am Hotel vorüber, nm ihn noch einmal zu sehen, und da gewann ich die Gewißheit, daß ich mich nicht getäuscht hatte: er war es bestimmt. Zuerst dachte ich daran, die Polizei für ihn zu interessieren, dann aber überlegte ich, daß man hier eine Tat, die vor Jahren im innersten Rußland unter wilden, verworrenen Verhältnissen verübt wurde, nicht verfolgen würde. Zudem war ich dafür der einzige Zeuge; was konnte ich beweisen? * » * Fast überwältigend war dieser jähe Umschwung der Lage auf Treyden eingestürml, er vermochte vorerst alles nnr schemenhaft ausznnehmen. Er begriff wohl, daß das ihm drohende Geschick abgewendet war, aber Entspannung wurde ihm darum nicht Und wie er die Geschehnisse ihrer Folge nach überdenkt, da versteht er eins nicht. Huszar- dezewski war erst gegen Mittag des Entscheidungstagcs verhaftet worden, er hätte also Zeit genug gehabt, ihm den Pries mit dem Los zuzustellen Warum halte er es unterlassen? Hätte er es getan und wäre es das Todes- loS gewesen, so wäre Siebergs Telegramm sicher zu spät gekommen Einem Verbrecher gegenüber gab es keine Ehrenschuld, seine Verpflichtung war gelöst, aber dieser Gedanke, obwohl er ihn aller Not entledigte, vermochte ihn doch nicht froh zu machen Maria! An einen Gauner hatte er sie verloren. Heute denkt er milder über sie, als in der Stunde, als er Zeuge ihrer Entgleisung war. Ihm steigt im Geiste ihr Bild aus, wie er sie zuletzt im Arme dieses Polen sah, aber er erkennt weniger die Situation als mehr ihr Ge sicht mit dem Ansdruck größter Qual. Sicher hat auch sie inzwischen erfahren, was geschehen war, sie mußte glauben, daß er sie verachte und ihr gram fei. Er war sich selbst über seine Empfindungen nicht ganz klar, aber das fühlte er doch, daß er ihr nicht zürnte, nur traurig war er. Jetzt hielt ihn nichts mehr in Paris, er würde mit dem Freunde in die Heimat zurückkehren und sein altes Leben wieder aufnehmen. Sollte er die Stadt verlassen, ohne sie noch einmal gesehen und gesprochen zu haben? Er wollte ihr wenigstens noch sagen, daß er ihr nichts nachtrug, und sie nicht in Ungewißheit über ihre Zukunft zurücklaffen; er wollte ihr auch nach vollendetem Studium weiterhelfen, bis sie sich durchgesetzt hatte. (Schluß folgt.)